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Veröffentlicht am 12.09.2022

Das Tor zur Welt

Das Tor zur Welt: Hoffnung
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Handlung
Hamburg 1892
Ava kennt nur ein Leben voller Arbeit, von früh bis abends schuftet sie auf dem Moorhof im Alten Land. Nur die Nächte bescheren ihr etwas Abwechslung vom Alltag, sie träumt jede Nacht ...

Handlung
Hamburg 1892
Ava kennt nur ein Leben voller Arbeit, von früh bis abends schuftet sie auf dem Moorhof im Alten Land. Nur die Nächte bescheren ihr etwas Abwechslung vom Alltag, sie träumt jede Nacht vom Meer und von ihrer Familie. Diese ist vor vielen Jahren nach Amerika ausgewandert und Ada hofft, sie eines Tages dort wiederzufinden.
Claire Conrad hingegen hat einen vollkommen anderen Lebensstil. Sie kommt aus gutem Hause, ist schön und willensstark. Sie weiß, was sie will, dazu gehört auch der Reedersohn Magnus Godebrink. Ungeduldig wartet die junge Frau auf einen Heiratsantrag und sieht schon lebendige Bilder vor sich, wie ihr Leben als verheiratete Frau aussehen könnte.
Derweil befindet sich Hamburg in Aufruhr. Die Cholera greift um sich, unzählige Reisende befinden sich in der Hafenmetropole, sie sind auf dem Weg in die Neue Welt, machen dafür einen Zwischenstop in der Auswandererstadt Hamburgs. Und genau dort treffen sich Ava und Claire...

Meinung
Von Miriam Georg habe ich bislang ein Buch gelesen, das der absolute Hammer war. Die Fortsetzung dessen muss ich mal noch lesen, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es ebenso gut ist. Und als ich in der Vorschau die Ankündigung zu ihrem neuen Werk gesehen habe, musste es einfach auf meine Wunschliste wandern. Die Inhaltsangabe klingt richtig gut und ich wollte es unbedingt lesen. Das Buch habe ich mir schließlich bei Vorablesen gesichert, ich habe dafür extra Punkte ausgegeben, weil ich mir die Geschichte nicht entgehen lassen wollte...

Die Handlung geht sehr stark los, direkt haben mich die Ereignisse in ihren Bann gezogen und ich mochte den Roman gar nicht mehr aus der Hand legen. Sowohl die Sprache, als auch die Ereignisse wurden sehr lebendig und greifbar geschildert, auf Anhieb hatte ich äußerst farbenreiche Bilder vor Augen und ich war unheimlich gespannt darauf, wie es wohl weitergehen mag.

Mein großes Interesse an der Geschichte hat sich auch im weiteren fortgesetzt. Ich finde, dass einfach eine richtig gut geschrieben, toll recherchierte und authentische Handlung vorliegt, die von der ersten bis zur letzten Seite unheimlich gut ist. Kein einziger Aspekt des Buches hat mich enttäuscht, jede Wendung, jede Figur wirkt überzeugend und ich bin absolut begeistert von dem Roman!

Die Sprache befindet sich auf einem sehr angenehmen und gut lesbaren Niveau. Ich bin sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen, auch jene Teile des Buches, die ich gehört habe, zeigten sich als einprägsam und lebendig. Sowohl Landschaften und Häuser haben auf Anhieb Bilder entstehen lassen, die Gedanken und Gefühle der Figuren wirken greifbar, nachvollziehbar und vor allem natürlich. Sie haben in einer sehr angenehmen Weise Emotionen gezeigt, ihre Handlungen wirkten in keinster Weise unpassend, dramatisch oder zu übertrieben. Ich habe ihnen jede Aussage abgenommen und finde, dass die Protagonisten dem Leser auf Augenhöhe begegnen, was mir sehr gut gefallen hat!

Anhand zahlreicher Aussagen, Details oder Hintergrundinformationen zeigt sich eine erstklassige Recherchearbeit. Bereits nach wenigen Seiten konnte ich mich gut in die Geschichte einfühlen und die Handlungszeit wurde mit jeder Zeit lebendiger für mich. Es war verständlich dargestellt, weshalb die Figuren diese Entscheidungen treffen, mit welchen Sorgen sie gelebt haben und wie ihr Lebensstandard aussah. Das mochte ich richtig gern, man erhält Einblicke in verschiedene gesellschaftliche Schichten und Lebensweisen. Dadurch wird vieles sehr lebendig und nachvollziehbar und ich mag es, wie sich Personen aus der reichen und armen Schicht begegnen und ein Gespür füreinander bekommen.

Durchweg wird bei den Figuren eine große Vielfalt gezeigt. Nicht nur an Personen aus unterschiedlichen Ständen, sondern auch charakterlich lernt man im Verlauf der Geschichte verschiedenste Persönlichkeiten kennen. Es wird nie langweilig mit ihnen, sie haben es immer wieder geschafft, mich zu überraschen und ich mag es, wie natürlich die Figuren auftreten. Das führt dazu, dass ich jede Person als sehr lebendig und realistisch wahrgenommen habe und
Bei den Protagonisten ist durchweg eine gute Entwicklung zu sehen. Gerade Claire geht aus der Geschichte als ein vollkommen anderer Mensch, sie hat Verständnis für Menschen, die anders leben als sie, bekommen und einfach eine tolle Wandlung vollzogen.

Fazit
Ich bin komplett begeistert, jede einzelne Seite des Buches war überzeugend und es liegt einfach eine absolut empfehlenswerte Geschichte vor. Lebendige Charaktere, vermischt mit einer tollen Sprache, dem richtigen Maß an Emotionen, schönen Handlungsorten und genau dem richtigen Maß an Spannung kann halt einfach nur einen tollen Roman ergeben und ich freue mich unheimlich auf die Fortsetzung. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung, dieses Buch müsst ihr Lesen!

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Veröffentlicht am 30.07.2022

Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 1)
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Handlung
Ost-Berlin im Juli 1956
Drei junge Mädchen sind am Müggelsee und erleben einen dramatischen Badeunfall zusammen, der sie zu unzertrennlichen Freundinnen werden lässt. Obwohl sie bisher kaum Kontakt ...

Handlung
Ost-Berlin im Juli 1956
Drei junge Mädchen sind am Müggelsee und erleben einen dramatischen Badeunfall zusammen, der sie zu unzertrennlichen Freundinnen werden lässt. Obwohl sie bisher kaum Kontakt miteinander hatten, unterstützen sie sich fortan in allen Lebenslagen und zeigen einander vollkommene Loyalität. Dabei stammen sie aus unterschiedlichen Verhältnissen und haben eigene Träume. Clara hinterfragt das politische Regime streng und hofft insgeheim von einem Leben im Westen. Betty würde gern Schauspielerin werden und nimmt dafür einiges in Kauf. Martha widmet sich neben der Schule und den Treffen mit ihren Freundinnen mit vollem Herzen der FDJ und muss erkennen, dass es einige Geheimnisse in ihrem Leben gibt. Während die Mädchen also unterschiedliche Lebensmodelle verfolgen, haben sie auch gemeinsame Wünsche: den Wunsch nach Freiheit und nach Glück...

Meinung
Vor zwei Jahren habe ich von Julie Heiland „Das Mädchen aus Glas“ gelesen und es ist noch immer eines meiner liebsten Bücher. Ich habe die Geschichte mit den Protagonisten geliebt und kann den Roman gar nicht genug loben. Und als ich nun entdeckt hatte, dass von ihr ein neues Buch erscheint, das einen historischen Hintergrund besitzt, der noch dazu interessant klingt, musste der Titel einfach auf meine Wunschliste. Ein herzliches Dankeschön geht an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar, es war mir eine Freude, das Buch zu lesen.

Die Geschichte überzeugt von der ersten Seite an mit einer lebendigen Handlung und einer schönen Sprache. Dadurch wird ein leichter Start ermöglicht, ich bin direkt sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und hatte keinerlei Anfangsschwierigkeiten. Die Charaktere der drei Freundinnen werden gut umrissen, sodass sie sich leicht auseinanderhalten lassen, die Sprache ist greifbar, lebendig und ermöglicht es, in die Erzählung abzutauchen und sich darauf einzulassen,

Die Handlungsorte sind durchweg gut umrissen. Vor allem das Strandbad konnte ich mir richtig bildhaft vorstellen, aber auch die Wohnungen und Häuser der Familien haben eine schöne Beschreibung erhalten. Dabei fand ich es sehr interessant, wie gerade die Elternhäuser mit Stimmungen verbunden waren und sie teils einladend, teils kühl wirkten oder wie sich im Verlauf der Geschichte ihre Aura verändert hat. Sehr gelungen und passend.

Jede einzelne Figur hat eine tolle Charakterisierung erhalten, sodass am Ende natürliche, abwechslungsreiche und komplett verschiedene Protagonisten entstanden sind. Ich mag es sehr, wie jede einzelne ihre Überzeugungen hat und wie sie diesen treu bleiben, ihre Augen jedoch auch nicht verschließen und bestimmte Angelegenheiten überdenken. Das macht sie lebendig und führt dazu, dass sie greifbar wirken und wie aus dem Leben gegriffen sind.

Eigentlich bin ich bei Büchern nicht der größte Fan, wenn die Handlung nach dem Zweiten Weltkrieg spielt. Die Zeit danach ist zwar für die deutsche Geschichte unheimlich bedeutungsvoll, für mich sind die Ereignisse aber nie so richtig greifbar geworden. Deshalb mache ich um solche Werke meist einen Bogen und bevorzuge Romane, die vor der Zeit spielen.
Weil ich aber von der Autorin bereits zwei echt tolle Werke gelesen habe und ich beide Male überzeugt wurde, dachte ich mir, dass ich dem Ganzen noch eine Chance gebe. Und darüber bin ich unheimlich froh. Ich emfinde, dass der Zeitgeist, die politischen Ereignisse und die Lebensweisen der Figuren unheimlich gut herausgearbeitet wurden. Auch mir war es dadurch richtig gut möglich, einfach zu verstehen, was die politische Zugehörigkeit für Auswirkungen auf das alltägliche Leben hatte und wie die Menschen darunter teils gelitten haben. Ich finde, dass ich selten einen Roman gelesen habe, der die Zeit vor dem Mauerbau so lebendig und greifbar aufarbeitet und dabei auch solchen Lesern, die die Zeit nur aus Erzählungen von Familienmitgliedern oder Reportagen kennen, einen Eindruck des damaligen Lebens vermittelt.

Fazit
Ich war wirklich gespannt auf die Geschichte, zumal die Handlungszeit eigentlich nicht ganz so meins ist. Und was dann für ne krasse Erzählung rausgekommen ist, hat mich sehr überzeugt und ich bin absolut gespannt auf den zweiten Band. Durchweg hat mich das Buch vom Hocker gerissen, ich habe unglaublich gern weitergelesen und mich viel mit den drei Mädchen und ihren Schicksalen befasst. Ich finde, dass ein Stück deutscher Geschichte in anschaulicher und lebendiger Weise nacherzählt wurde und so auch für jene Leser greifbar ist, die die Zeit selbst nicht miterlebt haben. Absolute Empfehlung!

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Veröffentlicht am 29.06.2022

Das Grand Hotel - Die der Brandung trotzen

Das Grand Hotel - Die der Brandung trotzen
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Handlung
Rügen 1925
Bernadette von Plesow sorgt sich. Weniger um ihr Grand Hotel oder um ihre Tochter Josephine, die ihren Weg geht. Sondern um ihren einzigen, noch lebenden Sohn Constantin. Sie hat geträumt, ...

Handlung
Rügen 1925
Bernadette von Plesow sorgt sich. Weniger um ihr Grand Hotel oder um ihre Tochter Josephine, die ihren Weg geht. Sondern um ihren einzigen, noch lebenden Sohn Constantin. Sie hat geträumt, dass er stirbt und nun sieht Bernadette darin vielleicht ein Zeichen für die Zukunft. Immerhin hat sich ihr Sohn mit der Unterwelt angelegt und wartet im Gefängnis auf seinen Prozess. Bernadette reist extra nach Berlin, um Constantin Beistand zu leisten und sie hat schnell einen Plan gefasst. Doch auch sie, die mit vielen Wassern gewaschen ist, muss sich in Acht nehmen. Um niemanden zu verärgern und sich damit selbst zur Feindin eines äußerst gefährlichen Mannes zu machen...

Meinung
Band eins und zwei der Saga haben mir mega gut gefallen. Sie stellen für mich grandiose Werke dar, die mich komplett abgeholt und für mich ein wahres Lesevergnügen dargestellt haben. Und genau aus diesem Grund habe ich mich riesig auf den dritten Teil gefreut, ich war einfach unglaublich gespannt darauf, wie die Geschichte weitergehen wird und bin deshalb sehr glücklich darüber gewesen, das Buch als Rezensionsexemplar vom Bloggerportal zu erhalten. Vielen Dank dafür, es war mir ein Vergnügen, noch ein letztes Mal in das Grand Hotel zu reisen und die Personen wiederzusehen!

Auf den ersten Seiten war es für mich schon wichtig, langsam und aufmerksam zu lesen, damit zum einen die Erinnerungen an die Vorgängerbände wiederkommen, und ich zum anderen auch das Gelesene in einen Zusammenhang bringen kann. Doch ich habe mich schnell wieder an die Situation und die Figuren gewöhnt, bin flüssig mit dem Lesen vorangekommen und es hat nicht lange gebraucht, bis mich die Geschichte wieder in ihren Bann ziehen konnte!

Von der ersten Seite an gab es einen sehr angenehmen, gut lesbaren und lebendigen Sprachstil. Er führt den Leser gekonnt durch die Geschichte und gibt lebhafte Einblicke in das Leben der Figuren, in die verschiedenen Settings und gibt der Erzählung auch immer wieder einen spannenden Faktor. Auch dies war einer der Gründe, weshalb ich das Buch nur ungern aus der Hand gelegt habe, ich wollte permanent wissen, wie es weitergeht, was das Schicksal für die Protagonisten noch bereithält und wie sich offene Fragen im Folgenden wohl auflösen werden.
Häufig werden die Szenen mit einem stimmungsvollen Unterton erweitert. In diesen Momenten lässt es sich besonders gut nachvollziehen, was die Personen gerade fühlen und welche Aura von einzelnen Figuren ausgeht. Das hat bestimmte Augenblicke noch besonderer gemacht und mir richtig gut gefallen.
Trotz der Fülle des Romans gab es für mich keinen einzigen Augenblick, wo die Geschichte zu langatmig, langweilig oder üppig daherkam. Man wurde stets ausreichend über jegliche Angelegenheiten informiert, es gibt geschickte Auslassungen an gewissen Stellen, die die Spannung erhöhen und den Platz bieten, um der Fantasie freien Lauf zu lassen. Ich bin absolut zufrieden mit dem Fortgang der Handlung und finde, dass sie eine schöne Länge hat, die dafür sorgt, dass man zu den Figuren eine starke Bindung aufbauen kann!

Im Verlauf der Geschichte folgt man verschiedenen Handlungssträngen, die immer irgendwie miteinander verbunden sind und insgesamt einen vielfältigen Eindruck bieten. Sie versprechen Abwechslung und einen Blick auf verschiedene Lebensweisen und Charaktere, es wird gewährleistet, die Personen durch verschiedene Augen zu betrachten und insgesamt bietet sich die Möglichkeit, von jeglichen Themen, Personen und Ereignissen ein detaillierteres Bild zu erhalten.

Von den Figuren bin ich komplett überzeugt. Ich mag die Vielfalt, die sie darstellen, ihre lebendigen Charaktere und die Menschlichkeit, die sie ausstrahlen. Man kann sich als Leser ein Stück weit selbst wiedererkennen, sie sind greifbar gezeichnet und es wirkte an vielen Stellen gar nicht so, als liest man die Geschichte fiktiver Persönlichkeiten.

Besonders das Ende konnte mich mit der Spannung, mit überraschenden Wendungen und der Stimmung überzeugen. Ich war auf den letzten vielleicht fünfzig Seiten sehr involviert in die Handlung und habe es geliebt, wie vielfältig und auch versöhnlich sich das Ende gestaltet hat. Erst dachte ich ja noch, dass es eventuell noch einen weiteren Band der Reihe geben könnte und insgeheim habe ich auch darauf gehofft. Aber als ich dann den Epilog gelesen habe, war ich doch vollkommen zufrieden mit dem Fortgang der Ereignisse und ich konnte das Buch guten Gewissens aus der Hand legen!

Fazit
Ich bin glücklich und traurig zugleich. Die Reihe hat ein tolles und stimmiges Ende erhalten und meine Erwartungen komplett erfüllt, ich empfinde auch den dritten Teil als unheimlich stark und empfehlenswert. Durchweg wurde ich gut unterhalten, ich bin von der Spannung, als auch von den geschickten Wendungen überrascht und sehr angetan und finde, dass ein rundum stimmiges, schönes Buch vorliegt, welches einen würdigen Abschluss der Saga bietet. Ich kann nur eine ganz große Empfehlung für die Reihe aussprechen, ich freue mich auf neue Projekte der Autorin!

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Die Hummel in meinem Garten

Die Hummel in meinem Garten
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Handlung
Ein unvergleichlicher Sommer. Sowohl für einen Arzt, als auch für eine Hummel. Ein ganz besonderes Exemplar des Tieres zieht im Frühjahr in seinem Garten ein und zusammen erleben sie herrliche ...

Handlung
Ein unvergleichlicher Sommer. Sowohl für einen Arzt, als auch für eine Hummel. Ein ganz besonderes Exemplar des Tieres zieht im Frühjahr in seinem Garten ein und zusammen erleben sie herrliche Stunden. Stunden, mit vielen Drinks, einigen darauffolgenden Katern, sie tauschen sich über die Nachbarn und andere Tiere aus und philosophieren über Gott und die Welt. Sie trinken und schlemmen, sie genießen den Sommer und bilden ein ungleiches, aber sehr sympathisches Duo! Und vor allem die Hummel zeigt sich als überraschend scharfsinniger Beobachter der Menschenwelt...

Meinung
Ich habe das Buch mal im Laden in der Hand gehabt, kurz reingelesen und wurde direkt richtig gut unterhalten. Und danach ging mir die Erzählung einfach nicht mehr aus dem Kopf, ich habe es immer wieder gesehen und dadurch den Wunsch entwickelt, die Geschichte einmal komplett zu lesen. Aus diesem Grund war meine Freude riesig, das Buch als Rezensionsexemplar vom Verlag zu erhalten, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte!

Immer wieder wurden kleine Illustrationen eingefügt, die nicht nur wunderbar humorvoll gestaltet sind, sondern auch ein wenig ein Bild der gerade beschriebenen Situation vermitteln. Sie wurden nicht zu häufig eingefügt, sind auf den Punkt gut getroffen und geben der Geschichte einen schönen Rahmen.

Innerhalb eines Nachmittags habe ich die Erzählung ausgelesen und ich wurde einfach durchweg richtig gut unterhalten. Ich mag den Humor und die Darstellung der Hummel unheimlich gern, ich habe mir die Szenen durchweg bildhaft vorstellen können, ich mag die kleinen versteckten Botschaften und die Ereignisse haben in meinem Kopf eine sehr lebendige Rolle eingenommen. Irgendwie war es für mich richtig gut vorstellbar, dass da wirklich ein Mann und eine Hummel im Garten sitzen und einen Whiskey schlürfen, dabei über das Leben philosophieren. Es war einfach herrlich, in die Handlung einzutauchen und einfach mal der Phantasie freien Lauf zu lassen!

Es gibt eine geschickte Unterteilung des Buches in die Sommermonate. So starten die Ereignisse im April und erstrecken sich schließlich bis in den September und es lässt sich gut verfolgen, wie die Tage länger und wärmer werden und was das für die Hummel bedeutet. Die Unterteilung macht also definitiv viel Sinn und verleiht der Erzählung einen zeitlichen Rahmen.

Die Sprache befindet sich durchweg auf einem sehr angenehmen Niveau. Sie lässt sich flüssig lesen, zeichnet lebendige Bilder und verleiht der Erzählung noch zusätzlichen Charme. Mir hat es besonders gefallen, dass immer wieder auch ernstere Themen angesprochen und sich dadurch eine Tiefe entwickelt, mit der ich in dieser Art nicht gerechnet hätte.

Fazit
Ein richtig gutes Buch, das eine kurzweilige Lektüre bietet, einen wunderbaren Humor besitzt und komplett überzeugen kann. Ich wurde unterhalten, konnte mir zahlreiche Momente sehr lebendig vorstellen und finde, dass die kleinen Illustrationen noch das I-Tüpfelchen waren. Sehr lustig, sehr liebevoll geschrieben und sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 25.05.2022

Der Friesenhof - Auf neuen Wegen

Der Friesenhof
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Handlung
Ostfriesland 1948
Nach dem Tod des Vaters steht die Zukunft des Friesenhofs auf dem Spiel. Nun heißt es für die Bewohner des Hofes, noch fleißiger anzupacken und alles dafür zu tun, um den Ruf ...

Handlung
Ostfriesland 1948
Nach dem Tod des Vaters steht die Zukunft des Friesenhofs auf dem Spiel. Nun heißt es für die Bewohner des Hofes, noch fleißiger anzupacken und alles dafür zu tun, um den Ruf aufrecht zu erhalten. Wissen sie doch, wie schwierig es sein kann, ohne einen Hausherrn das Ansehen innerhalb des Ortes nicht zu verlieren. Und Neider, die nur zu gern selbst Besitzer des Hofs wären, gibt es allerhand...
Während Hanna sich tagtäglich auf dem Hof abrackert, fängt Gesa schließlich als Packerin im Teehandel an. Schnell ist sie von der Welt voller aufregender Düfte und Geschmäcker gefesselt und hat sich erfolgreich ihren Platz in der Firma erarbeitet. Auch der Juniorchef Keno ist vollkommen zufrieden mit ihrer Arbeitsleistung und bald erkennen die Beiden, dass sie sich mehr als nur sympathisch sind. Allerdings ist Keno verheiratet, der Verlobte von Gesa gilt als in Russland verschollen und es gibt missgünstige Stimmen in der Gegend, die Gesa und ihrer Familie das Glück und den Friesenhof nicht gönnen...

Meinung
Mir ist von Fenja Lüders bereits ihre Speicherstadtsaga bekannt, die ich richtig gern gelesen habe. Und ihr neuer Titel ist mir in der Vorschau zuerst wegen der hübschen blau-weißen Verzierung auf dem Cover aufgefallen, auch der Titel konnte überzeugen und die Inhaltsangabe hat schließlich den Wunsch geweckt, das Buch zu lesen. Dieses habe ich schließlich als Rezensionsexemplar vom Bastei Lübbe Verlag erhalten, wofür ich mich herzlich bedanken möchte!

Vorab hatte ich bereits mal einen ersten Blick in die Leseprobe geworfen und schon da ist mir die schöne Sprache aufgefallen. Und als ich schließlich mit dem Lesen der Geschichte begonnen habe, hat sich schnell herausgestellt, dass die tolle Schreibweise sich auch im Folgenden durchsetzt. Durchweg bin ich sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und auch jene Stellen des Buches, die ich als Hörbuch gehört habe, ermöglichten es mir, das eben Gehörte gut zu verarbeiten. Ich habe die Geschichte durchgesuchtet und innerhalb weniger Tage beendet, was stets ein gutes Zeichen für einen tollen Roman ist!
Bei der Sprache haben mir besonders die zahlreichen bildhaften und lebendigen Umschreibungen gefallen. Vor allem die Settings konnte ich mir tadellos vorstellen und ich mag es, wie diese öfter bestimmte Stimmungen mit sich bringen, die teils auch durch das Auftreten bestimmter Personen verstärkt werden. Das wurde sehr geschickt eingesetzt um zu zeigen, was teilweise für eine Aura von einigen Charakteren verströmt wird und als Leser wartet man dann natürlich gespannt darauf, welche Aktionen sie planen und was sie womöglich für ein Chaos anrichten könnten.

Ich finde, dass die Handlung schön natürlich und lebendig daherkommt. Bei vielen Ereignissen konnte ich mir gut vorstellen, dass sie genauso hätten stattfinden können, die Figuren handelten authentisch und der Zeitgeist der späten 1940er Jahre wurde gut getroffen. Es wird anschaulich dargestellt, wie das alltägliche Leben von Bauern aussah, welche Sitten es gab und wie die Gesellschaft getickt hat, was als verpönt angesehen wurde und warum welche Personen geschnitten wurden. Unter anderem deswegen erhält man einen so realistischen Eindruck von der Geschichte, was ich super fand!

Mir hat die Erzählung so, wie sie ist, richtig gut gefallen. Ich habe daran wirklich nichts auszusetzen und kann für die Geschichte eine eindeutige Empfehlung aussprechen. Allerdings finde ich, dass die Inhaltsangabe nicht ganz passend ist, dort ist viel vom Tee die Rede und ich hatte daher mehr die Erwartungshaltung, dass dieses Thema ganz besonders im Fokus steht. Mit fortschreitender Handlung wird der Tee zwar mehr in den Fokus geschoben, die Geschichte zeigt sich aber als deutlich vielfältiger, als ich ursprünglich aufgrund der Inhaltsangabe erwartet hätte.

Fazit
Schnell hat sich für mich gezeigt, dass die Geschichte sich zu einem Highlight entwickeln könnte und letztendlich war es auch genauso. Ich bin gut und flüssig durch die Handlung gekommen, mir hat sowohl die Erzählung, als auch das ganze Drumherhum richtig gut gefallen und mit jeder Seite wurde ich mehr von den Ereignissen überzeugt. Die Sprache, die Handlungsorte, die Figuren, die Stimmungen: einfach alles ist gelungen und am Ende ist eine schöne, runde und unterhaltsame Geschichte entstanden. Ich bin begeistert und freue mich sehr auf die kommenden Bände der Saga!

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