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Veröffentlicht am 24.01.2022

Eine starke Frau, deren Leben dem Kampf der Gleichberechtigung gewidmet ist

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Die Ärztin Anne Fitzgerald musste plötzlich und überraschend aus London verschwinden und kehrt nun in ihre alte Heimat Hamburg zurück. Sie ist eine mutige Frau, die sich nicht den gesellschaftlichen Konventionen ...

Die Ärztin Anne Fitzgerald musste plötzlich und überraschend aus London verschwinden und kehrt nun in ihre alte Heimat Hamburg zurück. Sie ist eine mutige Frau, die sich nicht den gesellschaftlichen Konventionen unterordnen will und nicht nur Medizin studiert hat und praktizierende Ärztin ist, sondern auch für die Rechte der Frauen einsteht und für diese kämpft. Nicht zuletzt tut sie das im Verein "Frauenwohl", der in Hamburgs Hafenviertel schon ein Haus betreibt, in dem es neben warmem Essen, auch eine Kleiderkammer und ärztliche Betreuung für Frauen und Kinder gibt, die in bitterer Armut leben, Opfer von Gewalt wurden oder sich prostituieren müssen, um zu überleben. Gerade als auch das zweite Haus des Vereins eröffnen soll, tauchen zwei Leichen im Hafenbecken auf. Beides Frauen, die aus ärmlichen Verhältnissen stammen. Kommissar Berthold Rheydt soll die Morde aufklären und steht bald vor einem größeren Kriminalfall als er anfangs vermutet hat...

Henrike Engel hat einen eindrücklichen und fesselnden Schreibstil. So schafft sie es, den Leser innerhalb weniger Seiten komplett in die Handlung einzubeziehen und sein Interesse zu wecken. Die Kombination aus Krimi und historischem Roman ist perfekt gelungen und faszinierend.

Von Beginn an habe ich den Roman als sehr fesselnd empfunden und wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Der kurze Zeitraum im November 1910 reicht aus, um einen großen Einblick in die damalige Zeit zu gewähren. Denn neben der Geschichte der Frauenbewegungen, die für ihre Gleichberechtigung kämpfen, erhält der Leser auch Einblick in die Kriminalistik dieser Zeit und dem Gründungsjahr des FC St. Pauli. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil der Reihe, der hoffentlich nicht minder spannend sein wird.

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Veröffentlicht am 22.01.2022

Eine Liebesgeschichte wie im Märchen

Acht perfekte Stunden
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Noelle ist gerade auf der Autobahn und auf dem Weg zurück nach Hause zu ihrer kranken Mutter. Doch sie wird von starkem Schneefall und einem großen Stau aufgehalten. Sie ist verzweifelt, denn ihre Mutter ...

Noelle ist gerade auf der Autobahn und auf dem Weg zurück nach Hause zu ihrer kranken Mutter. Doch sie wird von starkem Schneefall und einem großen Stau aufgehalten. Sie ist verzweifelt, denn ihre Mutter braucht sie, ihr Handyakku ist leer und das Collegetreffen, fünfzehn Jahre nach dem Abschluss und dem Vergraben der Zeitkapsel, war auch eine Enttäuschung. Als plötzlich ein Amerikaner an ihr Seitenfenster klopft ist sie sehr überrascht, aber nach kurzem Zögern nimmt sie sein Angebot, ihr Handy bei ihm im Auto zu laden, doch an. Das ist der Beginn von acht perfekten Stunden, die sie mit zwanglosen aber intensiven Gesprächen, gemeinsamem Essen und einem tiefen Gefühl der Zuneigung verbringen. Aber auch der größte Stau löst sich irgendwann wieder auf und so werden sie zwangsläufig wieder getrennt - ohne ihre Nummern getauscht zu haben. Noelle zwingt sich, ihn sich aus dem Kopf zu schlagen, denn Sam war auf dem Weg zum Flughafen zurück nach Amerika. Umso überraschender ist ihr Wiedersehen in der Notaufnahme des Krankenhauses...

Lia Louis versteht es, den Leser mit ihrer wunderschönen Liebesgeschichte zu fesseln. Das Thema "Schicksal" nimmt eine große Rolle in diesem Roman ein, denn die beiden Protagonisten Noelle und Sam treffen sich an den unmöglichsten Orten wieder und doch versuchen sie, ihre Zuneigung zueinander zu unterdrücken. Alles wirkt etwas märchenhaft, was aber den zauberhaften Charme des Buches ausmacht.

Schon der erste Roman der Autorin "Immer wieder im Juni" konnte mich vollends überzeugen, sodass ich schon sehnsüchtig auf dieses Buch gewartet habe - und ich wurde nicht enttäuscht. Ich liebe das Märchenhafte, das der ganze Roman verkörpert und ich konnte mich komplett in der Handlung verlieren. Einfach ein wunderschöner Roman!

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Veröffentlicht am 21.01.2022

Ein besonderes Buch für Auge, Ohr und Tastsinn!

Streicheln und Lauschen: Ich knurre! Glaubst du nicht? Dann kraule mich!
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Weist du, wie ein Eisbär macht? Nur durch ein Streicheln des weichen Fells bringst du ihn zum Knurren.

Auf diese Weise kann ein Kind vier verschiedene Tiergeräusche hören. Denn durch das Streicheln des ...

Weist du, wie ein Eisbär macht? Nur durch ein Streicheln des weichen Fells bringst du ihn zum Knurren.

Auf diese Weise kann ein Kind vier verschiedene Tiergeräusche hören. Denn durch das Streicheln des weichen Fells wird der integrierte Soundchip aktiviert und das Tier macht sein individuelles Geräusch. Auf vier Doppelseiten kann ein Eisbär, eine Robbe, ein Papageientaucher und ein Walross gestreichelt, gefühlt und gehört werden. Das große Finale ist dann ein Konzert der vier Tiere, die gemeinsam zu einer lustigen Melodie knurren, bellen, tröten und schnauben.

Sam Taplin hat auf jeder der Doppelseiten einen kurzen und einfach zu verstehenden Text geschrieben, das auch immer die genaue Bezeichnung des Geräusches beinhaltet, sodass Kinder lernen, zum Beispiel dass die Robbe bellt.

Ana Larrañaga hat die Seiten mit ihren wunderschönen Illustrationen versehen, die kindgerecht die Tiere darstellen und auch die Umgebung, in der sie heimisch sind. Alles ist bunt und macht das Buch so interessanter für kleine Kinder.

Ich bin mittlerweile ein großer Fan des Usborne-Verlags, denn alle Bücher sind sehr hochwertig und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist unschlagbar. Auch der Sound der Bücher ist nicht zu laut, klar und angenehm anzuhören. Die Bedienung ist so einfach, dass auch mein Neffe mit 11 Monaten sofort wusste, wie er die Töne anschalten kann und großen Spaß dabei hatte, das ist hier bei diesem Buch noch einfacher, denn schon ein sachtes Streicheln aktiviert sofort den Ton.

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Veröffentlicht am 18.01.2022

Das perfekte Wimmelbuch!

Wo ist Coco, die Katze?
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Komm mit und erlebe Abenteuer mit Coco, der Katze!

Coco verbringt ihre Tage sehr abwechslungsreich, denn du kannst sie in der Stadt, im Park, im Spielzueggeschäft, auf dem Markt oder am Badesee treffen. ...

Komm mit und erlebe Abenteuer mit Coco, der Katze!

Coco verbringt ihre Tage sehr abwechslungsreich, denn du kannst sie in der Stadt, im Park, im Spielzueggeschäft, auf dem Markt oder am Badesee treffen. Dort ist immer etwas los und es wird ihr nie langweilig.

Isobel Lundie hat mit diesem Wimmelbuch viel mehr als nur ein einfaches Wimmelbuch geschaffen. Denn auf der ersten Seite erklärt sie ganz genau, was dieses Buch bei Kindern fördert und wie man es handhabt. So sind auf der ersten Seite sechs Personengruppen und Coco, die Katze abgebildet, die sich auf jedem der fünf Bilder verstecken, diese kann sich das Kind einprägen, um sie dann zu suchen. Außerdem ist oberhalb der Wimmelbilder immer eine Leiste mit zusätzlichen Gegenständen, die auf der Doppelseite versteckt sind und unten werden diverse Fragen zur abgebildeten Szenerie gestellt. Zum Abschluss sind auch auf der letzten Seite noch einmal etliche Details abgebildet, die es auf den vorangegangenen Seiten zu suchen gilt. Um die Sprache der Kinder zu fördern, können die Fragen beantwortet und weitere Details beschrieben werden. Auch die Konzentration und Beobachtungsgabe der Kinder wird spielerisch geschult.

Meinen Kindern und mir gefällt das Wimmelbuch sehr gut, denn Isobel Lundie hat einen einzigartigen und wunderschönen Zeichenstil. Alles ist kunterbunt und vermittelt so sofort gute Laune. Diversität ist wie selbstverständlich auf jeder Seite zu finden und perfekt in die Alltagsszenen integriert. Für mich ist das Buch perfekt, denn die Wimmelbilder sind wunderschön, das Preis-Leistungs-Verhältnis passt und das Buch eignet sich für jung und alt.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Eine Frau, die ihre Träume verwirklicht!

Die Journalistin - Die Macht der Worte
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Elisa Montero kommt 1908 mit sieben Jahren eines Nachts zur ihrer Tante Manuela nach Madrid. Zuvor hat sie in ärmlichen Verhältnissen auf dem Land gelebt, doch der Vater hat wohl sein ganzes Geld verloren ...

Elisa Montero kommt 1908 mit sieben Jahren eines Nachts zur ihrer Tante Manuela nach Madrid. Zuvor hat sie in ärmlichen Verhältnissen auf dem Land gelebt, doch der Vater hat wohl sein ganzes Geld verloren und konnte sich nun nur noch um seine beiden Söhne kümmern, nicht aber um die Tochter. Die Tante macht es dem kleinen Mädchen nicht leicht, denn sie hat keine Liebe übrig, lediglich eine gute Erziehung, Bildung und später eine gute Partie sind ihr wichtig. Elisa ist oft einsam und genießt die wenigen Stunden sehr, die sie auf der Straße mit anderen Kindern spielen durfte. Da freut sie sich umso mehr als sie eines Tages den Schritt wagt und in das verbotene Souterrain geht. Dort trifft sie auf einen kranken Jungen, der nur etwas älter als sie selbst ist und beginnt, ihn jeden Nachmittag zu besuchen und mit ihm zu spielen. Diese Zeit ist eine der schönsten, doch eines Tages muss der Junge wieder zu seiner Mutter zurück und sie sieht ihn nie wieder. Nun ist wieder die Lektüre der Zeitung Elisas liebste Beschäftigung. Als sie mit sechzehn die Frage wagt, ob sie nicht bei einem guten Bekannten ihrer Tante in dessen Zeitungsredaktion mitarbeiten dürfe und eigene Artikel verfassen, wird ihr das strikt verweigert. Allerdings hat der Bekannte Don Ernesto Mitleid und lässt sie als Hilfe der Sekretärin entgeldfrei mitarbeiten. Elisa bekommt nun aber immer mehr Sehnsucht nach dem Schreiben und entwickelt einen Plan...

María Reig hat einen ganz besonderen Schreibstil, denn der gesamte Roman ist in der Erzählperspektive der Elisa in der Ich-Form geschrieben. Das faszinierende daran ist, dass so unwichtige Zeiträume schnell und oberflächlich, nur in kurzen Erinnerungen erzählt werden können, während die wichtigen Ereignisse ausführlich und detailreich geschildert werden. Die Autorin geht sehr genau auf das Zeitgeschehen ein und erwähnt unzählige der damals populären Persönlichkeiten, was für ihre ausführlichen Recherchen spricht.

Anfangs habe ich mich beim Lesen etwas schwer getan, denn es werden so viele spanische Ortsnamen und Persönlichkeiten erwähnt, dass ich dachte, ich werde niemals in die Handlung finden. Dieser Eindruck hat sich aber nicht bestätigt, denn ab dem zweiten Drittel war ich richtiggehend gefesselt und konnte mich kaum mehr von diesem Buch wegreißen. Nun muss ich mir ganz schnell den zweiten Teil der Reihe besorgen, denn das offene Ende hat die Spannung und Neugier noch weiter in die Höhe getrieben...

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