Profilbild von Gila63

Gila63

Lesejury Star
offline

Gila63 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gila63 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2022

Eine magische, düstere Fantasy-Story

Die Chronik der Engel
0

Nach einem Unfall erwacht Lilly in einem Krankenhaus und hat ihre ganzen persönlichen Erinnerungen verloren. Völlig erstaunt betritt sie ihre luxuriös ausgestattete, große Wohnung und wundert sich über ...

Nach einem Unfall erwacht Lilly in einem Krankenhaus und hat ihre ganzen persönlichen Erinnerungen verloren. Völlig erstaunt betritt sie ihre luxuriös ausgestattete, große Wohnung und wundert sich über das gut gefüllte Bankkonto. Was ist das für ein merkwürdiger Job, in dem man so viel Geld verdient? Ist das überhaupt ihr Leben, in dem sie da gelandet ist? Scheinbar gibt es auch keine Familie und keine Freunde, die sie vermisst haben.
Aber nicht nur das ist eigenartig. Lilly hat das Gefühl paranoid zu werden, denn sie glaubt, dass man sie von allen Seiten überwacht. Auch Adam Primus, der gutaussehende Arzt, der sie behandelt und ihr nicht mehr aus dem Kopf geht, weiß scheinbar mehr über sie, als er zugibt.
Nachts wird Lilly von beängstigenden Träumen gequält, in denen sie Engel und Dämonen zu sehen glaubt.
Was ist Traum und was ist Realität? Was für eine Rolle spielt Adam? Warum ist er so interessiert an Lilly und wer trachtet ihr nach dem Leben?

„Die Chronik der Engel: Flügelrauschen“ ist das Debüt der Autorin und der erste Teil einer Reihe.
Das Cover ist sehr schön und der Klappentext weckte meine neugierig auf die Geschichte.
Besonders toll finde ich auch die Innengestaltung des Buches. Alle Kapitel beginnen mit wunderschönen Illustrationen.

Mit ihrem angenehmen, flüssigen Schreibstil, konnte die Autorin mich schnell überzeugen und es fiel mir leicht der Geschichte zu folgen. Nichts deutet darauf hin, dass es sich hier um das Debüt von Daria Sarafin handelt.

Nachdem Lilly mit einer Amnesie in der Klink erwacht und nicht mehr weiß, wer sie ist, beginnt sie nachzuforschen. Sie wird von niemandem vermisst und weiß nicht, mit was für einem Job sie den luxuriösen Lebensstandard finanziert. Alles, was sich in ihrer großen, modernen Wohnung befindet, entspricht eigentlich gar nicht ihrem Geschmack und ihre Vergangenheit ist ein großes Geheimnis.
Die Menschen in ihrem Umfeld verhalten sich merkwürdig und sie kann niemandem wirklich trauen. Ich konnte ihre Emotionen und Gedanken gut nachvollziehen und habe mit ihr gelitten, denn ich weiß nicht, wie ich in einer solchen Situation reagiert hätte. Wahrscheinlich hätte ich mich heulend in einer Ecke verkrochen. Doch Lilly stellt sich mutig und hartnäckig den Problemen und versucht die Dinge mit Ironie und Sarkasmus anzugehen.

Die Autorin hat nicht nur Lilly und Adam, sondern alle Charaktere sehr lebendig und facettenreich herausgearbeitet und die düstere, beklemmende Atmosphäre und die Stimmungen gekonnt eingefangen. Mit unerwarteten Twists wurde ich immer wieder aufs neue überrascht.
Ich habe versucht die „Guten“ und die „Bösen“ zu entlarven und musste letztendlich feststellen, dass es mir im ersten Teil noch nicht gelungen ist. Irgendwie habe ich das Gefühl, es geht um viel mehr, als um Schwarz und Weiß.

Nachdem die Geschichte zu Beginn langsam anläuft, überschlagen sich die Ereignisse nach einiger Zeit regelrecht und es wird immer dramatischer.
Es beginnt ein regelrechtes Rätselraten und nicht nur Lilly ist ahnungslos und hat das Gefühl, etwas zu übersehen. Mir ging es genauso.
Es wurde immer mysteriöser und ab und zu empfand ich die Handlung als etwas verworren. Ich hatte leichte Probleme, dem Plot zu folgen und den Überblick nicht zu verlieren.
An Ende blieb ich mit einem richtig gemeinen Cliffhanger zurück und muss mich nun gedulden, bis der zweite Teil veröffentlicht wird.

Wer glaubt, dass es sich bei der Geschichte um eine Romantasy-Story handelt, der irrt. Geführt wird es unter Fantasy und Erotikromanen. Allerdings hält sich die Erotik im ersten Band sehr in Grenzen und blitzt nur im Prolog etwas hervor.

Fazit:
„Chronik der Engel: Flügelrauschen“ ist ein tolles Debüt und alle, die mystische, dunkle Geschichten mit Engeln und Dämonen mögen, werden ihre Freude an diesem Buch haben.
Mich konnte die Story fesseln und ich bin jetzt gespannt auf Band 2, denn als Leser bleibt man, genau wie Lilly, am Ende mit vielen Fragezeichen zurück und hofft auf Antworten in der Fortsetzung der Geschichte.
Für den ersten Teil gibt es gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.02.2022

Ein schöner Abenteuerroman für Jugendliche

Piratenwind
0

Wir befinden uns im Jahr 1728.
Die 12-jährige Amy, die bei ihrer Tante und ihrem Onkel aufgewachsen ist, steht nach deren Tod plötzlich alleine da. Sie soll zur Schwester ihres Onkels ziehen, doch weder ...

Wir befinden uns im Jahr 1728.
Die 12-jährige Amy, die bei ihrer Tante und ihrem Onkel aufgewachsen ist, steht nach deren Tod plötzlich alleine da. Sie soll zur Schwester ihres Onkels ziehen, doch weder die Tante noch Amy sind glücklich mit dieser Lösung. Über ihre Eltern weiß das junge Mädchen nicht viel. Nur, dass ihre Mutter auf einer kleinen Westindischen Insel leben soll und über den Tod von Amys Vater nie hinweggekommen ist.
Als sie auf dem Dachboden in einer Truhe nach Hinweisen aus ihrer Vergangenheit sucht, findet sie eine alte Karte. Ohne lange zu überlegen, verkleidet sie sich als Junge und heuert als Robin Tailor auf dem „Roten Löwen“ als Schiffsjunge an. Sie hofft, so zu der Insel zu kommen, auf der ihre Mutter leben soll.
An Bord freundet sie sich schnell mit dem Rudergänger John Black an. Als sie erfährt, dass dieser bei einem Landgang, von drei Männern, auf ein Schiff entführt wurde, folgt sie ihnen, um Black zu befreien. Doch damit begibt sie sich in große Gefahr.

Zuerst möchte ich einmal das wunderschöne Cover erwähnen. Es passt einfach perfekt zu diesem Jugend-Abenteuerroman. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und beginnen mit dem jeweils aktuellen Logbucheintrag von John Black. So weiß man als Leser sofort, welches Datum wir haben, wo wir uns befinden und wie der aktuelle Stand der Dinge ist.

Es fiel mir nicht schwer, in die Geschichte hineinzufinden. Die Autorin macht es ihren Lesern, mit ihrem wundervoll leichten und flüssigen Schreibstil aber auch sehr leicht.

Wir verfolgen die Geschichte zum größten Teil aus der Perspektive von Amy. Zwischendurch erfahren wir aber auch immer mal wieder etwas aus der Sichtweise eines anderen Protagonisten, wie zum Beispiel Black, Käptain Paulsgrave Williams oder Larou.
Die Autorin führt ihre Leser gekonnt durch die abwechslungsreiche Handlung, in die sie auch ernste Themen, wie zum Beispiel Sklavenhandel und Rassismus, eingebunden hat.
Außerdem erfahren wir viel über die Piraterie im 18. Jahrhundert und die Geschichte der Freibeuter zur damaligen Zeit.

Die Figuren sind sehr facettenreich und lebendig gestaltet. Allerdings hatte ich teilweise etwas Probleme, den Gedanken und den Handlungen der Hauptprotagonisten zu folgen. Es ist etwas schwierig, das in einer Rezension zu erklären, ohne zu Spoilern, aber ich versuche es einmal.
John Black hat nach einem Schiffsunglück vor einigen Jahren, sein Gedächtnis verloren.
Bei ihm konnte ich verstehen, warum er seine Meinung so schnell ändert und die Piraten mit anderen Augen sieht. Er nimmt meiner Meinung nach jedoch viele Dinge einfach zu schnell hin, ohne sich groß zu wundern oder sie anzuzweifeln.
Für Amy sind Piraten lange Zeit Gesetzlose, doch dann denkt sie plötzlich anders darüber. Ich hätte es schön gefunden, wenn sie etwas länger mit diesen Informationen gehadert hätte. Auch aus Larou wurde ich nicht richtig schlau. Er weiß Dinge, die andere nicht wissen. Da fehlte mir eine Erklärung dazu.
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu viel gespoilert, aber es ist mir auch wichtig, dass man meine Bewertung nachvollziehen kann.

Ich habe Amy gerne auf ihrem Abenteuer begleitet und finde, es ist eine wunderschöne Story zum Vorlesen und selber lesen. Ich werde sie meinem Enkel auf jeden Fall vorlesen, wenn er etwas älter ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.02.2022

Ein paar Seiten mehr wären schön gewesen

Mondprinzessin
0

Ihren Geburtstag möchte Lynn am liebsten aus dem Kalender streichen, denn es ist ein Tag, der sie jedes Jahr aufs neue in die Knie zwingt und an dem sie sich fragt, wer sie eigentlich ist und warum niemand ...

Ihren Geburtstag möchte Lynn am liebsten aus dem Kalender streichen, denn es ist ein Tag, der sie jedes Jahr aufs neue in die Knie zwingt und an dem sie sich fragt, wer sie eigentlich ist und warum niemand da ist, der sich wirklich für sie interessiert und dem sie wichtig ist. In dem Heim, in dem sie lebt, zieht sie jeden Tag aufs neue ein Schutzschild hoch, um nicht verletzt zu werden.
Doch jetzt sind es nur noch dreihundertfünfundsechzig Tage, bis sie achtzehn ist und somit endlich frei. Doch in der Nacht zu ihrem Geburtstag passierten merkwürdige Dinge. Ihr Arm beginnt plötzlich zu leuchten und es zeichnet sich ein Sternenbild auf dem Unterarm ab.
Lynn versucht alles, um es zu verstecken. Als sie jedoch von zwei Männern angegriffen wird und sich in einer kleinen Sackgasse verstecken muss, beginnt plötzlich ihr ganzer Körper zu leuchten und ihr Leben wird von einem Moment auf den anderen auf den Kopf gestellt.
Im letzten Moment kommt ihr Juri zur Hilfe. Er erzählt Ihr, dass sie eine Mondprinzessin ist und als Kind entführt wurde. Obwohl Lynn zweifelt, folgt sie dem Krieger in eine andere Welt.

Ich liebe Romantasy-Geschichten sehr und das schöne Cover und der Klappentext haben mich neugierig auf das Buch gemacht.
Es dauerte auch nicht lange, bis ich in die Handlung eingetaucht war, denn der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht und flüssig. Die Seiten flogen nur so dahin und ehe ich mich versah, war ich schon am Ende des Buches angekommen.
Besonders die Überschriften der einzelnen Kapitel fand ich wunderschön und sehr passend.

Zitat:
„Wenn wir glauben, unwichtig oder gewöhnlich zu sein,
dann sind wir es – egal, ob es stimmt oder nicht.
Letztendlich liegt es an uns und nicht an der Welt.

Wie Fans von Romantasy wissen, kann das Rad nicht neu erfunden werden. Geschichten von Jugendlichen, die in einem Heim aufwachsen und bei denen mit siebzehn oder achtzehn Jahren die Kräfte erwachen gibt es viele. Es kommt also immer darauf an, wie gut die Geschichte erzählt wird und womit sie sich von der Masse abheben.

Wir verfolgen die Handlung überwiegend aus der Sicht von Lynn und Juri und so fiel es mir nicht schwer, ihre Gedanken und Gefühle nachzuvollziehen.
Lynn ist eine starke und mutige Protagonistin, die nicht auf den Mund gefallen ist. Das Leben im Heim war nicht einfach und ihr einziger Freund ist ihr Trainer Jim, aus dem kleinen Sportstudio. Bei ihm hat sie Unterricht im Kampfsport Bo Jutsu. (Dabei habe ich mich schon gefragt, wer den Einzelunterricht bezahlt).
Lynn war mir sehr sympathisch, allerdings empfand ich sie teilweise als etwas zu perfekt. So schafft sie es zum Beispiel, gleich gegen zwei ausgebildete Krieger im Kampf zu bestehen.
Der Mondkrieger Juri hat die Mondprinzessin nach Hause gebracht und ist ihr persönlicher Leibwächter. Schnell spürt man, dass sich zwischen den beiden Gefühle entwickeln, doch Lynn soll einen der drei Prinzen, die im heiratsfähigen Alter sind, heiraten.
Mein absoluter Lieblingsprotagonist war jedoch Tea. Tea ist ein Schutzgeist und der tierische Begleiter von Lynn. Ich habe den kleinen Waschbären einfach geliebt und ihre frechen Sprüche lockerten die Handlung sehr schön auf.
Aber auch alle anderen Nebencharaktere wurden sehr lebendig und authentisch gestaltet und fügten sich gut in die Geschichte ein.
Zwischendurch gab es ein paar Längen und etwas mehr Action wäre schön gewesen.
Mit 252 Seiten ist die Story auch nicht besonders lang.
Ein paar Seiten mehr, hätten der Handlung sicher gutgetan.
Am Ende blieb ich mit offenem Mund zurück, denn so ein Ende habe ich nicht erwartet. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Auch, wenn es ist noch Luft nach oben gibt, finde ich, das „Mondprinzessin“ eine gelungene Geschichte, voller Magie, Liebe und mit ein paar witzigen Dialogen ist.
Von mir gibt es dafür 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Romantasy-Fans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.01.2022

Ein tolles Debüt

Das Licht der Cambra
0

Es handelt sich um den ersten Teil einer Fantasy-Reihe

Der Prolog führt uns in das Jahr 1942 und erzählt von einer Organisation, die seit mehr als 3000 Jahren existiert. 73 Jahre später, im Jahr 2015 ...

Es handelt sich um den ersten Teil einer Fantasy-Reihe

Der Prolog führt uns in das Jahr 1942 und erzählt von einer Organisation, die seit mehr als 3000 Jahren existiert. 73 Jahre später, im Jahr 2015 erfährt die 14-jährige Schülerin Chloe Winter, dass sie übermenschliche Fähigkeiten haben soll. Innerhalb kürzester Zeit muss sie sich entscheiden, ob sie ab sofort ein Doppelleben führen will, um nachmittags in einer anderen Welt zu lernen, ihre Fähigkeiten zu nutzen. Chloe entschließt sich, die Ausbildung zu durchlaufen. Eine unglaublich malerische Welt, eigenwillige Lehrer und Ausbilder, sowie neue Freunde fordern ab sofort einen Großteil ihrer Zeit. Wird sie diesen Stress auf Dauer durchhalten? Und ist diese neue, wundersame Welt wirklich so friedlich und elysisch wie es scheint?

Das Cover zeigt Chloe, inmitten vieler Pflanzen und Blumen, auf dem Weg durch das Wolkentor. Das Titelbild ist in unterschiedlichen Brauntönen gehalten.
Ich glaube, etwas farbenfroher hätte es mir noch besser gefallen und der Titel kommt meiner Meinung nach, irgendwie nicht so richtig zur Geltung.
Der Klappentext hat mich jedoch schnell überzeugt und neugierig auf die Geschichte gemacht.

Almut Halaski hat einen fantastischen Schreibstil, der wunderbar leicht und flüssig ist und das Lesen zum Vergnügen macht.
Ist dieses Buch wirklich ihr Debüt? Es ist kaum zu glauben!

Die Kapitel haben eine gute Länge und die Überschriften geben einen kleinen Hinweis auf das was kommt. Perfekt, um am Abend ein paar Kapitel zu lesen, doch ich habe die 508 Seiten des Buches innerhalb weniger Tage beendet.

Der Prolog berichtet von dem Ende eines Kampfes mit einem Dämonenkönig und der Hoffnung, für eine lange Zeit endlich Frieden zu haben. Im ersten Kapitel springen wir dann 73 Jahre in die Zukunft und lernen Chloe Winter kennen, die völlig unerwartet aus ihrem alten Leben gerissen wird und während einer Ausbildung lernen soll, ihre übermenschlichen Fähigkeiten zu beherrschen.
Ich musste mir zwischendurch immer mal wieder bewusst machen, dass Chloe erst 14 Jahre alt ist. Wenn es um so junge Protagonisten geht, merkt man das als „älterer“ Leser oft an der Ausdrucksweise oder an dem Verhalten der Figuren. Das war hier jedoch nicht der Fall.
Chloe ist ein liebenswertes junges Mädchen, das aber auch Ecken und Kanten hat.
Der ständige Wechsel zwischen ihrem Alltag zuhause und dem Unterricht in der Wolkenwelt ist für sie nicht immer einfach wegzustecken, aber Chloe klagt nicht. Sie entwickelt sich im Laufe der Geschichte nach und nach weiter, ohne dass ich das Gefühl hatte, dass es unglaubwürdig ist.
Doch auch die anderen Protagonisten sind von Almut Halaski sehr facettenreich und vielschichtig gestaltet und beschrieben worden.
Besonders witzig fand ich die teilweise recht humorvollen und lustigen Dialoge mit Peter aus der Pyramide.
Beim Worldbilding beweist die Autorin viel Fantasy. Ausdrucksstark und sehr bildhaft beschreibt sie die Wolkenwelt und ich hatte die Landschaft regelrecht vor Augen.

Allerdings gibt es auch einen kleinen Kritikpunkt. Die Beschreibungen des Settings waren mir teilweise etwas zu detailliert und zu ausführlich.
Vor allem, als Chloe und ihre neuen Freunde sich zum ersten Mal auf den Weg durch diese, für sie völlig neue Welt machten, dauerte mir das einfach zu lange. Es zog sich etwas zu sehr in die Länge und ich habe ihr Ziel regelrecht aus den Augen verloren. Irgendwann hatte ich das Gefühl, sie erreichen ihre Klassenzimmer gar nicht mehr.
Auch die Spannung baut sich im ersten Teil nur langsam auf. Ich denke jedoch, dass sie in der Fortsetzung sicher merklich Fahrt aufnehmen wird. Auch wenn man schon ahnt, wohin der Weg führen wird, bin ich gespannt darauf, zu erfahren, wie sich die Geschichte weiter entwickelt.

Für mich ist der Auftakt der Fantasy-Reihe „Das Licht der Cambra“, trotz der jungen Protagonisten, weit mehr als ein Jugendbuch.
Er birgt auf jeden Fall viel Potenzial und ist auch lesenswert für Leser eines älteren Jahrganges.
Auch wenn noch etwas Luft nach oben ist, bin ich begeistert von diesem Debüt. Merkt Euch den Namen Almut Halaski auf jeden Fall!
Für den ersten Teil gibt es gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.01.2022

Eine spannende Fortsetzung

Der Weg der Highlanderin
0

Wir befinden uns im Jahr 1314 in Schottland. In den Highlands tobt zwischen dem englischen König Edward und den schottischen Clans ein Krieg um die schottische Unabhängigkeit.
Enja gerät zwischen die ...

Wir befinden uns im Jahr 1314 in Schottland. In den Highlands tobt zwischen dem englischen König Edward und den schottischen Clans ein Krieg um die schottische Unabhängigkeit.
Enja gerät zwischen die Fronten und entscheidet sich, gemeinsam mit James Douglas, an der Seite der Schotten zu kämpfen. Doch nachdem sie Robert Bruce geschworen hat, ihm zu folgen, trifft dieser eine Entscheidung, die für Enja schwerwiegende Folgen hat.

Das Cover passt gut zum ersten Teil der Reihe. Eine Frau steht mit wehenden Haaren und in einem Kleid, auf einem Felsen und schaut in die Landschaft. Es ist ein typisches Cover für einen historischen Roman und zeigt dem Leser direkt, in welcher Genre er sich befindet. Allerdings stört mich, genau wie bei Teil 1, dass die Frau nichts mit Enja gemeinsam hat, denn unsere Hauptprotagonistin hat weißes Haar und trägt ausschließlich Hosen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen. Trotzdem hat es gedauert, bis ich wieder in der Geschichte angekommen war.
Der Plot knüpft nahtlos an den ersten Teil an und wir verfolgen die Handlung wieder aus zwei verschiedenen Zeitebenen. Der ständige Wechsel der Erzählperspektiven und der Zeitebenen machten es mir zu Beginn oft schwer, der Handlung zu folgen. Doch mit der Zeit kam ich immer besser in die Geschichte hinein.
Eva Fellner hat sehr gekonnt, geschichtliche Informationen in die Handlung einfließen lassen und mich so immer wieder mit interessantem Wissen versorgt.
Auch die atmosphärische Stimmung, wurde wunderbar von ihr eingefangen und durch die sehr lebendige Beschreibung, hatte ich die Highlands jederzeit bildhaft vor Augen.

Enja kämpft immer noch um die Anerkennung, als Herrin des Landsitzes Caerlaverock und darum, als Frau akzeptiert und ernst genommen zu werden.
Auch die Liebesgeschichte zwischen ihr und James Douglas entwickelt sich weiter und rückt mehr in den Fokus. Enja ist mit ihrem Leben zufrieden und hat sich einen eigenen Clan aufgebaut und arbeitet auf Burg Caerlaverock als Heilerin. Doch dann gerät sie wieder zwischen die Fronten und muss sich entscheiden. Auf welcher Seite will sie kämpfen? Und was ist ihr wichtiger? Die Liebe zu James Douglas oder ihre Unabhängigkeit als Besitzerin von Burg Caerlaverock?

Im ersten Teil habe ich kritisiert, dass Enja mir als Protagonistin schon fast zu stark war und keine Schwächen zeigte. In der Fortsetzung hat sich das geändert und wir lernen eine andere, neue Enja kennen, die zwar immer noch sehr mutig, aber auch sensibler und dünnhäutiger ist und mir weitaus besser gefallen hat.
Es fiel mir nicht schwer, mich in sie hineinzuversetzen und ihre Gedanken und Emotionen nachzuvollziehen.
James ist auch in der Fortsetzung der Reihe einer meiner Lieblingsprotagonisten.
Auch wenn in der Welt, in der lebt, Frauen bei kriegerischen Handlungen nichts zu suchen haben, akzeptiert und respektiert er Enja und nimmt sie ernst.
Nicht richtig warm geworden bin ich auch im zweiten Teil mit Hal. Er ist Enjas ständiger Begleiter und nach und nach kristallisiert sich immer mehr heraus, dass er nicht nur freundschaftliche Gefühle für sie hat. Allerdings nimmt er sich, anstatt ihr seine Gefühle zu gestehen, eine andere Frau, mit der er augenscheinlich auch glücklich ist. Am Ende fehlte mir ein klärendes Gespräch zwischen Hal und Enja.

Begeistert hat mich das Ende des Plots. Es ist emotional und einfach fantastisch. Leider kann ich hier, um nicht zu Spoilern, nicht viel darüber sagen.
Es ist jedoch ein würdiger Abschluss der Geschichte.
Die Fortsetzung bleibt während der ganzen Zeit spannend, allerdings ging es mir am Ende etwas zu schnell und ein weiteres Kapitel hätte der Geschichte sicher gut getan.

Für die Fortsetzung gibt es deshalb gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere