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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2021

Schwacher erster Band mit umso stärkerem Cliffhanger

The Last Goddess, Band 1: A Fate Darker Than Love (Nordische-Mythologie-Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Inhalt:
Als Nachfahrinnen der nordischen Götter obliegt es den Valkyren, den Untergang der Menschheit abzuwenden und die Seelen gefallener Helden nach Valhalla zu geleiten. Blair ist die Tochter einer ...

Inhalt:
Als Nachfahrinnen der nordischen Götter obliegt es den Valkyren, den Untergang der Menschheit abzuwenden und die Seelen gefallener Helden nach Valhalla zu geleiten. Blair ist die Tochter einer Valkyre, hat als Zweitgeborene jedoch herzlich wenig damit am Hut – bis ihre Mutter und ihre ältere Schwester bei einem Autounfall ums Leben kommen. Doch recht schnell vermutet Blair einen Mord, auch wenn ihr niemand glauben will, selbst ihr bester Freund Ryan nicht. Also ist sie auf sich allein gestellt, als sie sich entschließt, die Wahrheit herauszufinden, wobei sie feststellen muss, dass ihr Leben enger mit den Valkyren und Ryan verbunden ist, als angenommen.

Meinung:
Die „The Last Goddess“-Dilogie dreht sich um das Thema der nordischen Mythologie und einen entsprechend große Rolle spielen auch die verschiedensten Kreaturen. Da ich Mythologie generell total spannend finde, war das auch der Grund, weshalb ich überhaupt erst zu dem Buch gegriffen habe. Und auch der Punkt mit den Valkyren hat mich interessiert, zumal die Unterschiedlichkeiten der einzelnen Frauen hier wirklich schön rausgearbeitet wurden.
Potential hatte das Buch also auf jeden Fall, nur konnte es mich in seiner Gesamtheit dann doch nicht überzeugen und ich erkläre auch, wieso. Zum einen kam ich mit dem Schreibstil nicht ganz zurecht. Woran das genau liegt, kann ich allerdings gar nicht sagen, denn ich habe bereits Bücher von der Autorin gelesen, in denen ich den Stil sehr mochte. Allerdings waren diese eher aus dem Bereich New Adult und dies hier ist Young Adult zuzuordnen, also mag es daran liegen.
Des Weiteren kam ich einfach nicht an die Charaktere heran. Vor allem Blair, die Protagonistin, hat es mir sehr schwer gemacht, sie auf emotionaler Ebene zu fassen zu bekommen. Obwohl das Buch überwiegend aus ihrer Perspektive geschrieben ist, kam ich nicht wirklich an sie ran. So blieben gerade in Hinblick auf ihre Gefühle, was ihre Familie betrifft, einige Fragen offen.
Aber auch Ryan, Blairs bester Freund, erhält hier vereinzelt Kapitel, in denen er die Geschehnisse aus seiner Sicht schildert. Jedoch kamen die nur punktuell vor und wirkten eher wie Lückenfüller, zumal ich glaube, dass mir das Buch nur aus Blairs Sicht besser gefallen hätte. Denn seine Kapitel haben potentielle Spannungspunkte und Überraschungen vorweggenommen und so den Spannungsbogen eher flach gehalten.
So wirklich Spannung kam für mich erst auf den letzten 20 Seiten auf und das ist für ein Buch aus dem Fantasy-Genre einfach zu wenig. Dafür waren diese letzten Seiten aber auch deutlich spannender und mit einigen unvorhersehbaren Enthüllungen und Wendungen gespickt, die es teilweise wirklich in sich hatten. Außerdem endet dieser erste Band auch mit einem Cliffhanger, der ganz klar nach dem Folgeband verlangt. Daher wird der auf jeden Fall gelesen werden.
Insgesamt war „A Fate darker than Love“ für mich ein eher schwacher Reihenauftakt, dessen Ende allerdings absolut Lust auf Band 2 macht und den Grundstein für sehr viel Action gelegt hat.

Lieblingszitat:
Doch dann wurde mir klar, dass sich hinter den ganzen Zweifeln in meinem Kopf nur Angst verbarg. Angst davor, es nicht zu schaffen. Und dann? Wenn genau das passierte? Dann würde ich aufstehen und es noch mal versuchen. Wieder und wieder, so oft, bis ich es hinkriegte. Also gab es überhaupt keinen Grund dafür, Angst zu haben.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

*Fehlende Spannung und anstrengende Protagonistin*

Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit
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Inhalt:
Nachdem Tris‘ ehemalige Fraktion der Altruan nahezu ausgelöscht wurde, fliehen die wenigen Überlebenden mit ihr und Four zu den Amite. Doch auch dort können sie nicht lange bleiben, denn noch immer ...

Inhalt:
Nachdem Tris‘ ehemalige Fraktion der Altruan nahezu ausgelöscht wurde, fliehen die wenigen Überlebenden mit ihr und Four zu den Amite. Doch auch dort können sie nicht lange bleiben, denn noch immer befinden sich die Fraktionen im Krieg. Und somit muss Tris nicht nur entscheiden, auf welcher Seite sie stehen will, sondern auch herausfinden, wo genau sie eigentlich hingehört.

Meinung:
Dieser zweite Band schließt fast nahezu nahtlos an den ersten Teil der Trilogie an, wodurch es einem gelingt, den Geschehnissen recht gut zu folgen. Dennoch hatte ich beim Lesen ein paar Schwierigkeiten, da ich das Gefühl hatte, dass stellenweise ein roter Faden fehlte, wodurch mir die Geschichte manches Mal etwas sprunghaft erschien. An anderen Stellen hatte ich das Gefühl, dass es an relevantem Inhalt fehlte und Seiten zwar gefüllt wurden, allerdings ohne nennenswerte Geschehnisse.
Da sich die Protagonisten hier zu Beginn bei den Amite einfinden, erfährt man nun auch mehr über diese Fraktion. Auch die Candor werden näher beleuchtet, während sie im ersten Band noch etwas kurz kamen und der Fokus mehr auf den Altruan, den Ferox sowie den Ken lag. Dadurch hat man dank diesem Buch nun einen recht guten Überblick über alle Fraktionen und ihre jeweiligen Schwerpunkte sowie ihre Beziehungen zueinander.
Während ich dies als sehr angenehm empfunden habe, hatte ich jedoch mit der Beziehung zwischen Tris und Four so meine Probleme. Nicht nur, dass es ein ewiges, schier nicht enden wollendes Hin und Her war, das irgendwann einfach nur noch nervig war. Besonders Tris habe ich als sehr anstrengend empfunden. Ständig schien sie aus Prinzip eine andere Meinung zu haben als alle anderen, zudem war ihre Bereitschaft zur Opferung irgendwann zu viel des Guten.
Besondere Schwierigkeiten hatte ich jedoch mit den vielen Beschreibungen der Umgebung und Tris‘ Gedankenwelt. Es wurde in einem solchen Maße beschrieben und umschrieben, dass ich ab einem gewissen Punkt häufig Absätze oder gar ganze Seiten nur noch überflogen oder teilweise gänzlich übersprungen habe, da es nur noch langweilig und langatmig erschien. Zudem hatte ich nicht das Gefühl, dass mir die nicht gelesenen Passagen im Nachhinein gefehlt hätten, um der Handlung weiterhin folgen zu können.
Insgesamt fehlt es in diesem Buch etwas an Spannung, obwohl der erste Band der Reihe diesbezüglich gut vorgelegt hat. Vielleicht liegt es auch mit daran, dass ich mit den mittleren Teilen von Trilogien häufig auf Kriegsfuß stehe und sie mir oft schwächer erscheinen, als die anderen Bücher. Positiv zu nennen ist jedoch, dass immerhin die verzweifelte, düstere Atmosphäre recht gut an den Leser herangetragen wurde.
Nichtsdestotrotz werde ich auch den dritten Band der Trilogie lesen. Meine Lieblingsreihe wird es jedoch vermutlich nicht werden.

Lieblingszitat:
Als das Gefecht sich seinem Ende zuneigt, sind meine Kleider mehr bunt als schwarz. Ich beschließe, das T-Shirt zu behalten, damit es mich daran erinnert, wieso ich mich für die Ferox entschieden habe. Nicht weil sie perfekt sind, sondern weil sie so voller Leben sind. Weil sie frei sind.

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Veröffentlicht am 26.06.2020

Leider nicht meins

Tell Me No Lies
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Inhalt:
Nachdem Tessa Hart und Eric Thorn sich in „Follow me back“ tatsächlich getroffen und zueinander gefunden haben, aber von Blair Duncan überrascht wurden, sind sie nun von der Bildfläche verschwunden ...

Inhalt:
Nachdem Tessa Hart und Eric Thorn sich in „Follow me back“ tatsächlich getroffen und zueinander gefunden haben, aber von Blair Duncan überrascht wurden, sind sie nun von der Bildfläche verschwunden und verbringen ihre gemeinsame Zeit in einem Van in Mexiko. Allzu lange hält das heimliche Glück jedoch nicht an, da Eric von einem Kollegen kontaktiert und kurz darauf aufgespürt wird. Er kehrt also ins Rampenlicht zurück. Nun gilt es Tessa aus dem Rampenlicht herauszuhalten, damit Blair sie nicht erneut finden kann und sicherzugehen, dass es nicht noch weitere Personen gibt, die zur Gefahr werden könnten.

Cover:
Das Cover ist wirklich schön gestaltet und harmoniert durch die goldfarbenen Elemente gut mit dem ersten Band. Über die Geschichte, die das Buch enthält, verrät das Cover nichts, dennoch ist die Gestaltung sehr schön anzusehen.

Meinung:
„Tell me no lies“ schließt recht zeitnah an „Follow me back” an und obwohl es bei mir nun schon etwa ein halbes Jahr her ist, dass ich den ersten Band gelesen habe, konnte ich mich wieder recht schnell in die Geschichte einfinden. Unterstützt wird dies durch den bereits aus Teil 1 bekannten Wechsel von eigentlicher Handlung und Polizeiprotokollen. Allerdings hatten sich im ersten Buch bei mir einige Fragezeichen im Kopf breit gemacht und ich war zum Teil so sehr verwirrt, dass ich bereits mit einer gewissen Distanz an Band 2 herangegangen bin.
Eben jene Ungereimtheiten wurden in diesem Buch glücklicherweise aufgelöst, sodass mir bei einem Re-read nun vieles klarer wäre, allerdings kam die Aufklärung meines Erachtens etwas spät. Insgesamt waren es mir auch zu viele Krimi- oder Thriller-Elemente. Allerdings kann man das schlecht an dem Buch kritisieren, da ich vor Band 1 schon etwas anderes erwartet hatte und dennoch Teil 2 lesen wollte, obwohl ich bereits wusste, dass es nicht ganz meinen Geschmack treffen würde.
Außerdem gab es für mich im Hinblick auf die Auflösung der ganzen Geschichte teilweise doch eher fragwürdige Verwicklungen unter Einbeziehung von bestimmten Charakteren, was mir insgesamt etwas an den Haaren herbeigezogen erschien. Auf der anderen Seite blieben mir relevantere Charaktere gegen Ende des Buches etwas zu sehr auf der Strecke.
Was positiv zu benennen ist, ist Tessas Interesse für psychologische Fakten, die wieder wunderbar in die Geschichte eingeflochten wurden. Zudem konnte man insbesondere gegen Ende des Buches doch auch eine kleine Charakterentwicklung beobachten. Hier wäre der einzige Kritikpunkt jedoch die mir etwas unnötig erscheinende Dramatisierung ihres körperlichen Wohlbefindens, um es mal spoilerfrei zu halten. Eric macht im gesamten Buch auch eine Entwicklung durch, jedoch eher in eine ungünstige Richtung. Beachtet man jedoch den Hintergrund des Charakters, ist dies absolut passend gewählt.
Insgesamt hatte ich mit „Tell me no Lies“ so meine Schwierigkeiten und würde es daher wohl auch kein zweites Mal lesen. Wem allerdings Krimi- oder Thrillerelemente zusagen, könnte an diesem Buch eventuell Gefallen finden.

Lieblingszitat:
„Jeder, den du triffst, kämpft einen Kampf, über den du nichts weißt.“

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Mir fehlte es an Emotionen

Durch die kälteste Nacht
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Inhalt:
Von ihrem Mann in ihrer Trauer allein gelassen und dafür verurteilt, fühlt Kennedy sich vollkommen einsam. Als er sie dann schließlich aus dem gemeinsamen Haus jagt und die Scheidung will, ist ...

Inhalt:
Von ihrem Mann in ihrer Trauer allein gelassen und dafür verurteilt, fühlt Kennedy sich vollkommen einsam. Als er sie dann schließlich aus dem gemeinsamen Haus jagt und die Scheidung will, ist für sie klar, dass sie einen Neustart braucht. Bei ihrer Schwester kommt sie erstmal unter, rechnet jedoch nicht damit, dass sie ausgerechnet Jax zwischen den Nachbarn entdecken würde. Ihr bester Freund aus Kindheitstagen, der irgendwann nicht mehr auf ihre Briefe geantwortet hat. Und der heute kaum noch etwas mit dem Jungen gemein zu haben scheint, der damals in ihrem Herzen wohnte.

Meinung:
Die erste Hälfte von „Durch die kälteste Nacht“ hat mir recht gut gefallen. Was vor allem daran lag, dass ich sehr schnell sehr dicht an die Charaktere herangekommen bin, emotional habe ich sehr schnell mit den beiden Protas mitgefühlt.
Begünstigt wurde das auf jeden Fall durch die Tatsache, dass die beiden bereits eine gemeinsame Vergangenheit hatten. Ab einem gewissen Punkt haben mir die Kapitel aus ihrer Kindheit sogar besser gefallen als die aus der Gegenwart. Denn in ihrer gemeinsamen Vergangenheit konnte ich deutlich besser mitfühlen. Allerdings muss ich sagen, dass ich sie als Kinder nicht immer gut getroffen fand, was ihre Ausdrucksweise anging; die erschien mir oftmals deutlich zu hochgestochen und zu reif für Elfjährige.
Leider haben Kennedy und Jax mich etwa ab der Hälfte ihrer gemeinsamen Geschichte zunehmend verloren. Ab Jax‘ Traum habe ich kaum noch mitfühlen können, da mir seine Wendung viel zu schnell kam und ich diese so überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Dadurch habe ich immer mehr den emotionalen Zugang zu ihm verloren, doch auch Kennedy habe ich dann kaum noch gefühlt.
Ansonsten fand ich Kennedy als Protagonistin jedoch ganz angenehm, da sie sich von ihrem Erlebten nicht hat unterkriegen lassen, sondern für sich eingestanden ist. Allerdings kam mir auch ihre Wendung zum Positiven zu plötzlich und vor allem zu nebensächlich. Dass sie zu ihrer Leidenschaft zurückgefunden hat, wurde nur in einem Nebensatz erwähnt, obwohl ihre Schreibblockade zuvor als deutlich größeres Problem dargestellt wurde.
Auch die Nebencharaktere konnten mich nicht vollkommen überzeugen, da sie überspitzt und oberflächlich gezeichnet waren. Das fand ich schade, da vor allem Kennedys ältere Nachbarin und Jax‘ Exfreundin durchaus Potential für interessante Figuren gehabt hätten.
Wo BCC allerdings nicht enttäuscht hat, ist der Schreibstil, denn der war auch hier wieder sehr angenehm und poetisch angehaucht, oftmals mit Metaphern untermalt. Ansonsten war Band 1 der Compass-Reihe für mich allerdings leider kein Highlight, weder in Bezug auf die Figuren noch auf den Spannungsbogen, der ziemlich flach blieb.
Ich hoffe sehr, dass mich die Folgebände der Reihe wieder mehr abholen und begeistern können.

Lieblingszitat:
„Die meisten Menschen achten nicht mehr darauf, wem sie sich öffnen. Sie denken, gemocht zu werden sei wichtiger, als respektiert zu werden. Diese Leute werden dich umbringen.“

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Leider der bisher schlechteste Band der Reihe

Redwood Dreams – Es beginnt mit einem Lächeln
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Inhalt:
Ella ist in Redwood groß geworden und dennoch scheint sie kaum einer zu kennen, als wäre sie unsichtbar. Obwohl sie dies grundsätzlich gerne ändern würde, ist ihr die plötzliche Aufmerksamkeit ...

Inhalt:
Ella ist in Redwood groß geworden und dennoch scheint sie kaum einer zu kennen, als wäre sie unsichtbar. Obwohl sie dies grundsätzlich gerne ändern würde, ist ihr die plötzliche Aufmerksamkeit des Drachentrios jedoch auch nicht recht. Denn die drei Damen haben es sich zur Aufgabe gemacht, nun ausgerechnet sie zu verkuppeln. Und zwar mit niemand geringerem als dem Kleinstadt-Playboy Jason. Vor Nervosität bringt sie in seiner Gegenwart kaum einen zusammenhängenden Satz heraus – und überhaupt ist das ganze Vorhaben doch ohnehin von vornherein zum Scheitern verurteilt. Schließlich sind sie und Jason doch viel zu verschieden.

Meinung:
Dank diesem ersten Band der „Redwood Dreams“-Dilogie, die an die „Redwood Love“-Trilogie anschließt, kehrt man erneut in das kleine Örtchen Redwood zurück, das auch hier wieder seinen ganz besonderen Charme versprüht. Die Rückkehr zu den Figuren und dem Ort sind wunderbar gemütlich und in diesem Punkt wird das Buch der Cozy Romance absolut gerecht!
Allerdings gab es leider einige Punkte, die mich nicht mehr so überzeugen konnten. Angefangen mit der Kuppelei des sogenannten Drachentrios. Denn was mir in dieser Hinsicht in den vorherigen Bänden gefehlt hat, war mir hier zu viel des Guten. Zudem gingen damit in diesem Fall teilweise Aspekte einher, die schlichtweg übergriffig erschienen.
Auch die Protagonisten fand ich nicht allzu überzeugend: Ella hat dem absoluten Klischee der schüchternen grauen Maus entsprochen, was sich zwar im Laufe der Geschichte ein wenig gebessert hat, zu Beginn allerdings schon fast anstrengend war. Zudem schien sie vor Selbstzweifeln zerfressen zu werden. Beim Lesen wird deutlich, woher diese rühren, dennoch konnte ich ihre zerstörerischen Gedanken nicht immer nachvollziehen. Zumal ich dadurch regelmäßig das Gefühl hatte, von einem unsicheren Teenager zu lesen und nicht von einer erwachsenen Frau.
Während Ella sehr mit sich selbst hadert, stellt Jason das totale Gegenteil dar: er ist sich seines guten Aussehens, seines Charmes und seiner Wirkung auf Frauen zu jeder Zeit bewusst. Daher hat er in der Vergangenheit auch nichts anbrennen lassen. Nur feste Beziehungen kamen für ihn nicht infrage – er verkörpert also den Playboy schlechthin. An sich ist dem nichts entgegenzusetzen, allerdings wurde für mich nicht klar, woher genau die Anziehung zwischen ihm und Ella rührte. Ich habe nicht erkennen können, weshalb Jason sie plötzlich so toll fand und eine 180°-Drehung vom Playboy zum Romantiker hingelegt hat. Zumal das auf mich auch reichlich unrealistisch wirkte.
Sehr gut gefallen hat mir allerdings die offene Kommunikation zwischen den beiden, die stets respektvoll und ohne unnötiges Drama stattgefunden hat. In dieser Hinsicht haben die beiden den anderen Protas aus den Bänden zuvor einiges voraus.
Letzten Endes ist es ein entspanntes Buch für zwischendurch, das sich besonders in den kalten Monaten gut lesen lässt. Dennoch war es für mich kein Highlight und in meinen Augen der bisher schwächste Band der gesamten Redwood-Reihe.

Lieblingszitat:
„Du trägst deinen Verstand auf der Zunge. Nicht dein Herz. Dieses Klischee passt auf so viele Leute. Aber nicht auf dich, Ella. Du trägst deinen Verstand auf der Zunge. Du sagst, was dir durch den Kopf geht, ohne irgendetwas zurückzuhalten, ganz gleich, wie peinlich es ist. Ehrlichkeit ist eine seltene Eigenschaft.“

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