Abnutzungserscheinungen...
Anita Blake - Im Bann der DunkelheitDie Reihe rund um die Vampirjägerin & Totenbeschwörerin Anita Blake gehört eigentlich zu den Paranormal – Romance -Serien, die ich am liebsten mag. Band 1 – „Bittersüße Tode“ – habe ich mit vollen fünf ...
Die Reihe rund um die Vampirjägerin & Totenbeschwörerin Anita Blake gehört eigentlich zu den Paranormal – Romance -Serien, die ich am liebsten mag. Band 1 – „Bittersüße Tode“ – habe ich mit vollen fünf Sternen bewertet, da ich die Ambivalenz der Figuren sehr mochte. Anita Blake war eine starke Protagonistin mit Schwächen, es ging auch um ethisch – religiöse Fragen, das Ganze bot beste Fantasy – Unterhaltung.
„Im Bann der Dunkelheit“ ist bereits der sechzehnte Band der Reihe, und so langsam stellen sich leider ‚Abnutzungserscheinungen‘ ein.
Worum geht’s?
Trotz Flugangst macht sich Anita auf den Weg nach Philadelphia. Begleitet wird sie von einem ihrer Liebhaber, Micah (er ist der König der Leoparden). Beim FBI gibt sie an, dass er ihr Assistent sei, schließlich ist es eigentlich eine Dienstreise, auf welcher sie ihren Kollegen Larry vertreten muss, da dieser bei seiner Frau mit Risiko -Schwangerschaft bleiben muss.
Die Scharfrichterin ist neuerdings (eigentlich schon im letzten Band) eine Sklavin der „Ardeur“, was bedeutet, dass sie ihre Gelüste ohne Aufschub befriedigen muss. Zu allem Überfluss gibt es in Philadelphia einen Antagonisten, der unbedingt verhindern will, dass Anita die Toten befragt. Anitas neueste Mission ist mal wieder lebensgefährlich & es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit…
Ganz ehrlich?
Ich vermisse die tollen Figuren der „Vorgänger“, etwa Culebra. Zwar waren die Geschichten rund um die Heldin schon immer sinnlich, mittlerweile ist mir das Ganze aber leider zu „versext“, um es deutlich zu sagen (zum Glück gibt es im Vorfeld eine Triggerwarnung). Von Anitas Humor, von der Ironie zwischen den Zeilen ist leider nicht viel übrig geblieben. Die Nekromantin ist selbstgerecht und selbstverliebt, ich erkenne eine meiner Lieblingsfiguren fast nicht wieder. Die Dialoge sind teilweise doof und die Sache mit der „Ardeur“ ist irgendwie lächerlich. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass die story künstlich aufgebläht wurde, dabei hat die Erzählung eher Kurzroman – Charakter. Ich bin trotzdem auf gespannt auf Anitas nächstes Abenteuer. Hoffentlich kriegt L.K. Hamilton wieder die Kurve!
2,5/5