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Veröffentlicht am 10.07.2022

Vom Finden der Shara Wheeler

I Kissed Shara Wheeler
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Chloe Green, Jahrgangsbeste, Büchernerd und offen bisexuell, wird geküsst. Aber nicht nur von irgendeiner Person. Das begehrteste Mädchen der Schule, Shara Wheeler, hat sie plötzlich in der Schule geküsst ...

Chloe Green, Jahrgangsbeste, Büchernerd und offen bisexuell, wird geküsst. Aber nicht nur von irgendeiner Person. Das begehrteste Mädchen der Schule, Shara Wheeler, hat sie plötzlich in der Schule geküsst und ist anschließend spurlos verschwunden. Nun ja, nicht ganz spurlos. Shara hat kleine rosafarbene Briefe für Chloe und zwei andere Schulkameraden, Smith und Rory, hinterlassen und ihnen so eine Spur zu ihrem Aufenthaltsort gelegt. In den Briefen stellt sie den Dreien Aufgaben und Rätsel, welche das Team ganz unverhofft über die Zeit enger zusammenschweißt. Für ein paar Mitglieder des "Shara-Wheeler-Suchtrupp" rückt somit das Finden Shara's bald in den Hintergrund und andere Prioriätet eröffnen sich...

Der Roman könnte als typische High School Rom-Com gelesen werden, durch das queere Setting mutet diese aber jedoch viel mehr an. "I kissed Shara Wheeler" spielt in einem sehr traditionell und christlich geprägtem Teil der USA, in welchem die queere Community angefeindet wird und Kids keinen oder nur schwer Zugang zu dieser finden. Ich hoffe, diese Kids können sich in diesem Buch wiederfinden.
Zum ersten Mal konnte ich in einem Roman das non-binäre Pronomen "sier" lesen und empfinde es als Übersetzung zum englischen "they" sehr gelungen!

(Achtung, es folgen Spoiler!)

Das Einzige, was mir wirklich nicht gefallen hat, waren die Machtspielchen zwischen Chloe und Shara im zweiten Teil des Buchs. In diesem weiß Chloe bereits, dass Shara in sie verliebt ist und nutzt dieses Wissen aus, um mit ihr zu spielen und gegen sie zu verwenden. Mir hat dies persönlich nicht gefallen, da ich Machtgefälle in zwischenmenschlichen Beziehungen, und dann auch noch bei so jugen Charakteren, ganz schwierig finde.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Nicht ganz wie erwartet, aber dennoch sehr gut!

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
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Prinzessin Karina ist eine rebellische und lebensfrohe junge Frau. Sie schleicht sich abends lieber aus dem Palast um in zwilichtigen Gaststätten Musik zu lauschen und zu spielen, als an trockenen Palastversanstaltungen ...

Prinzessin Karina ist eine rebellische und lebensfrohe junge Frau. Sie schleicht sich abends lieber aus dem Palast um in zwilichtigen Gaststätten Musik zu lauschen und zu spielen, als an trockenen Palastversanstaltungen teil zu nehmen.
Als ihre Mutter, die Königin, plötzlich bei einem Attentat ums Leben kommt, muss sie als Oberhaupt für Ziran einspringen und die Spiele von Solstasia leiten...

Malik und seine Schwestern Leila und Nadia haben sich auf eine lange Reise begeben. Endlich kommen sie in Ziran an. Eine Stadt mit einer langen Tradition, regiert von einer starken Königin. Die Stadt, in der die Spiele von Solsatasia alle zehn Jahre stattfinden, um ein neues Zeitalter einzuläuten.

Als ein böser Geist Nadia gefangen nimmt, kann Malik sie nur mit Hilfe eines Blutschwurs retten. Malik soll Prinzessin Karina umbringen...

A Song of Wraiths and Ruin – Die Spiele von Solstasia hat mir seht gut gefallen. Eins schonmal vorab: Die angekündigten Spiele haben in mir eine enorme Erwartung geschürt, welche nicht erfüllt wurden. Ich hätte mir die Beschreibung des Turnier etwas ausgeschmückter vorgestellt, da dieser ja im Titel direkt genannt wird. Die Spiele sind hier aber nur ein Nebenschauplatz. Der Fokus des Buches liegt auf der Hintergrundgeschichte des fiktiven Landes Sonande. Diese wird anhand der Familiengeschichte von Malik und Karina sehr eindeutig beschrieben. Hier gibt es eine ganz neue Welt zu entdecken. Besonders die gesellschaftlichen Themen, sowie der magische Aspekt der Geschichte haben es mir angetan.

Ich möchte ganz bald auch den zweiten Band A Psalm of Storms and Silence lesen und hoffe, dass dieser genau so spannend ist, wie der erste Teil der Geschichte.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Seifenoper auf dem Nil

Der Tod auf dem Nil
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Jacqueline de Bellefort und Simon Doyle sind ein glückliches Liebespaar. Bis sie es plötzlich nicht mehr sind. Als Jacqueline Simon ihrer beste Freundin Linnet Ridgeway vorstellt, hegt letztere sofort ...

Jacqueline de Bellefort und Simon Doyle sind ein glückliches Liebespaar. Bis sie es plötzlich nicht mehr sind. Als Jacqueline Simon ihrer beste Freundin Linnet Ridgeway vorstellt, hegt letztere sofort ein starkes Interesse für den jungen Mann. Linnet ist es gewohnt, immer das zu bekommen was sie will. Und so auch Simon...
Einige Zeit später befinden sich Linnet und Simon Doyle in ihren Flitterwochen auf einer Kreuzfahrt den Nil entlang. So richtig können sie ihr junges Glück jedoch nicht genießen, da ihnen Jacqueline überall hin folgt.
Als Linnet eines Morgens tot in ihrer Kabine gefunden wird, scheint allen klar, wer sie getötet haben muss. Steht doch ein mit Blut geschriebenes "J" an der Wand...

Der Tod auf dem Nil ist ein sehr clever ausgetüfteltes Who-Done-It bei dem sich der/die Miträtselnde vielleicht doch hin und wieder in paar Notizen machen sollte. (Memo an mich!)

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Aus dem Schneckenhaus

Ende in Sicht
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TW: Suizid, Depression

Juli steht auf einer Brücke über der Autobahn und möchte ihrem Leben ein Ende setzen. Sie dreht das Schneckenhaus in ihren Händen und als es fällt, fällt Juli mit.

Hella ist mit ...

TW: Suizid, Depression

Juli steht auf einer Brücke über der Autobahn und möchte ihrem Leben ein Ende setzen. Sie dreht das Schneckenhaus in ihren Händen und als es fällt, fällt Juli mit.

Hella ist mit ihrem Auto auf dem Weg in die Schweiz. Ebenfalls um ihr Leben zu beenden. Als sie unerwartet auf der Fahrbahn vor ihr etwas oder jemanden entdeckt, werden ihre gut durchdachten Pläne komplett über den Haufen geworfen.

Es entspinnt sich eine Komplizinnenschaft zwischen den beiden Frauen. Eine Freundschaft würde ich es nicht nennen, da das Verhältnis der beiden nicht ganz ausgeglichen scheint. Stichwort: "Schutzbefohlene". Auf ihrer gemeinsamen Reise erlebe sie das ein oder andere kleine Abenteuer und durch ihr gemeinsames Ziel, nähern sie sich an.

Die doch sehr kurze Geschichte der beiden Frauen ist sehr eingänglich geschrieben und man findet sofort einen Draht zu den Beiden. Daher finde ich es sehr schade, dass nach intensiver Einführung beider Charaktere, die Geschichte so ein abruptes Ende nimmt. Vielleicht soll es das auch. Vielleicht hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht. Und ganz vielleicht soll die Leserschaft nur diesen kleinen Ausschnitt aus dem Leben dieser beiden starken Frauen bekommen.

Ende in Sicht ist ein Buch, welches noch Tage nach dem Lesen nachhallt.

Es gibt einen Punkt Abzug, da ich mir noch ein paar Seiten mehr gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Ein Roman jenseits der Wohlfühlliteratur

Das kurze Leben einer immer wieder Sterbenden
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"Giho war Südkoreanisch und ließ sich mit Bildnis oder Symbol übersetzen."

Der Wert eines Menschen wird mit seinem Giho ermittelt. Um dieses zu enthüllen, muss jedoch jemand anderes sterben und einen ...

"Giho war Südkoreanisch und ließ sich mit Bildnis oder Symbol übersetzen."

Der Wert eines Menschen wird mit seinem Giho ermittelt. Um dieses zu enthüllen, muss jedoch jemand anderes sterben und einen sogenannten Grenzgang vollziehen. Erst dann wird das wahre Ich, das Giho, in Form eines besonderen Symbols sichtbar.

Nach dem für sie durchgeführten Grenzgang, verliert Katja alles. Ihr Verlobter trennt sich von ihr und wirft sie aus der gemeinsamen Wohnung, ihr Ex-Schwiegervater in spe kündigt ihren Job im Sägewerk. Und das alles nur, weil Katjas Giho nicht ausreichend bzw. besonders genug war.
Als sie dann auch noch durch verworrene und teilweise abstruse Zufälle plötzlich selbst als Grenzgängerin fungiert, stellt sich Katjas Leben endgültig auf den Kopf.

Thomas Knüwer hat in seinem Roman ein fiktives Deutschland der 1990er Jahre gezeichnet, welches sich durch die Entdeckung der Gihos in eine sehr interessante und bedrohliche Richtung entwickelt hat. Der Tod des Menschen ist eine Ware, welche sich über marktorientierte Unternehmen kaufen lässt.

Politiker und Wirtschaftsmagnaten auf der ganzen Welt, müssen ihre Gihos offen legen um sich und ihren Wert zu beweisen. Ein ziemlich interessanter Ansatz, welcher ruhig noch etwas mehr ausgeführt werden könnte.

Der Roman ist sehr eingängig geschrieben, bringt innovative Ideen mit und mir gefällt es sehr, dass er sich nicht so richtig verorten lässt. Es gibt viele antiutopische und horrorstilistische Ansätze. Teilweise fühlte es sich auch an, als würde ich einen düsteren Krimi lesen.

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