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Veröffentlicht am 07.03.2022

Abtauchen in das Münchener Leben der 50er

Der Salon. Wunder einer neuen Zeit
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„Der Salon“ ist ein toller Roman, mit dem man ins Münchener Leben der 50er eintauchen kann. Im Buch vermischen sich verschiedene Perspektiven; das Studentenleben von Hans und seinen Freunden, Lenis Arbeiterleben, ...

„Der Salon“ ist ein toller Roman, mit dem man ins Münchener Leben der 50er eintauchen kann. Im Buch vermischen sich verschiedene Perspektiven; das Studentenleben von Hans und seinen Freunden, Lenis Arbeiterleben, Charlottes Herausforderung als misshandelte Ehefrau eines reichen Mannes und viele weitere Facetten zwischen reich und arm, Mann und Frau, etc. kommen dazu. Diese Mischung hat mir wirklich gut gefallen und es hat einen tollen Überblick über die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten geboten. Gleichzeitig ist es der Autorin gut gelungen, alle Sichten einzubringen, ohne dass ich verwirrt war und die Personen nicht auseinander halten konnte.

Die Personen gefallen mir auch sehr gut. Sie haben alle ihren eigenen Hintergrund und es wird auf ein paar Hauptfiguren fokussiert, die man im Laufe der Geschichte besser kennenlernt. Lenis Entwicklung ist für mich hier besonders herausgestochen.

Der historische Hintergrund war ebenfalls interessant und wirkte sehr gut recherchiert. Vor allem habe ich über das Studentenleben in München zu der Zeit mehr erfahren. So war es in Großen und Ganzen eine wirklich schöne Geschichte, die ich weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Menschlich und bewegend

Die Diplomatin
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Im Mittelpunkt des Buches „Die Diplomatin“ steht Friederike, genannt Fred, die als Botschafterin in Montevideo, später in Istanbul arbeitet. Sie ist deutsche Diplomatin geworden, um etwas zu bewegen und ...

Im Mittelpunkt des Buches „Die Diplomatin“ steht Friederike, genannt Fred, die als Botschafterin in Montevideo, später in Istanbul arbeitet. Sie ist deutsche Diplomatin geworden, um etwas zu bewegen und einen Beruf mit wahrer Wirkung zu haben. Diese Vorstellung bewahrt sich jedoch nicht ganz. Menschen verschwinden, werden bedroht oder dürfen nicht mehr ausreisen. All das ist Alltag für Fred. Gleichzeitig muss sie Empfänge geben und nach außen ein sauberes Bild vermitteln.

Die Arbeit einer Diplomatin ist finde ich sehr gut dargestellt und zeigt einmal einen anderen Winkel, der sich authentisch anfühlt. Fred ist menschlich, auch wenn ihre Aussagen eher trocken und zynisch wirken, scheint sie tiefe Gefühle zu empfinden und sich für die Menschen einzusetzen, soweit es ihr möglich ist. Ihre Gedanken sind sehr nah beschrieben und es hat mir Spaß gemacht, sie im Buch zu begleiten. Die anderen Charaktere sind nicht ganz so stark ausgebaut, was jedoch auch nicht nötig war, meiner Meinung nach.

Die Kapitel sind sehr kurz, oft nur wenige Seiten, die verschiedene Ausschnitte aus Freds Leben und Arbeit aufzeigen. Trotzdem fand ich es leicht, einen Überblick zu behalten und es gelingt der Autorin gut, die Kapitel zu verbinden und einen roten Faden herzustellen. So vergeht das Buch sehr schnell und ich hätte gerne noch weitergelesen. Wirklich tolles und auf eine ganz eigene Art bewegendes Buch!

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Gelungener Krimi mit italienischem Flair

Flüssiges Gold
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„Bella Italia Krimi“ beschreibt dieses Buch perfekt. Von Anfang an wird die Kulisse im italienischen Montegiardino bildhaft beschrieben und ich habe mich in den ersten Kapiteln auf dem Markt - dem Schauplatz ...

„Bella Italia Krimi“ beschreibt dieses Buch perfekt. Von Anfang an wird die Kulisse im italienischen Montegiardino bildhaft beschrieben und ich habe mich in den ersten Kapiteln auf dem Markt - dem Schauplatz am Anfang - direkt wiedergefunden. Die Atmosphäre wird wirklich gut dargestellt und auch die Ölproduktion interessant beschrieben. So kommt das Landleben sehr gut herüber und bot einen passenden Ort für den Krimi.

Der Kriminalfall, bzw. die Fälle, haben mir ebenfalls gefallen. Die verschiedenen Handlungsstränge entwickeln sich glaubhaft, es kommt zu einigen spannenden Szenen und das Ende hätte ich so nicht erwartet.

Auch die Charaktere, vor allem Commissario Luca und die Vice-Questora Aurora, waren rund. Bei den beiden wird gegen Ende auch tiefer auf deren Vergangenheit eingegangen, was vorher eventuell etwas fehlte.

Allgemein ein guter Krimi, der Lust auf Italien macht!

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Drei starke Frauen zwischen Italien und Deutschland

Via Torino
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Eleonora, Rosalia und Milena - drei starke Frauen unterschiedlicher Generationen, die in diesem Buch ihre eigenen Kämpfe meistern. Auch wenn sie aus der gleichen Familie stammen, haben sie ihre eigenen ...

Eleonora, Rosalia und Milena - drei starke Frauen unterschiedlicher Generationen, die in diesem Buch ihre eigenen Kämpfe meistern. Auch wenn sie aus der gleichen Familie stammen, haben sie ihre eigenen Persönlichkeiten und Umstände, die sie jeweils prägen. Die Beschreibungen der Personen ist sehr gut gelungen und durch den Wechsel der Sichtweisen in den Kapiteln sind sie mir nah gekommen. Milenas Perspektive kommt erst gegen Mitte des Romans dazu, was noch einmal eine neue Atmosphäre hinzufügte.

Der historische Kontext scheint sehr gut recherchiert zu sein. Besonders die Arbeiteraufstände in Italien zur Zeit von Eleonora waren sehr lebhaft dargestellt und ich fand es interessant, mehr darüber zu erfahren. Ein weiteres Thema ist die Identität der Frauen zwischen Deutschland und Italien. Sie sind auf der Suche nach sich selbst und ihrer Heimat, was alle drei auf andere Art erleben. Diese Entwicklungen waren ebenfalls authentisch und bringen eine weitere Facette in den Roman.

Der Schreibstil war angenehm und ich bin schnell in die Geschichte reingekommen. Zu Beginn musste ich mich eingewöhnen, da der Roman vor allem wie eine Erzählung wirkte, mit vielen Beschreibungen und wenig wörtlicher Rede. Das hat mich jedoch nicht gestört, sondern hat sich schön von anderen Romanen, die ich sonst lese, abgesetzt. Definitiv eine Empfehlung!

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Gefühlschaos zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Der Papierpalast
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Elle Bishop, eine 50jährige Frau, nimmt die Lesenden mit in ihr turbulentes und bewegendes Leben. Dabei wechselt die Handlung zwischen „Heute“, dem Tag in der Gegenwart, welcher stundengenau beschrieben ...

Elle Bishop, eine 50jährige Frau, nimmt die Lesenden mit in ihr turbulentes und bewegendes Leben. Dabei wechselt die Handlung zwischen „Heute“, dem Tag in der Gegenwart, welcher stundengenau beschrieben wird, sowie Elles Erinnerungen an ihre Vergangenheit und Beschreibungen ihrer Eltern und Großeltern. Die Leben sind geprägt von viel Familienchaos, neuen Partner und Partnerinnen, Verlust und Zweifel und wirklich schwierigen Zeiten. Die einzige Konstante in Elles Leben scheint das Sommerhaus, der Papierpalast, zu sein. Bei dem Cover hatte ich einen leichten Sommerroman erwartet, welches er jedoch ganz und gar nicht ist.

Durch die Ich-Perspektive ist man sehr nah an Elles Gefühlen und sie hat mich stark mitgenommen. Die Themen sind nicht einfach und manche Stellen, vor allem wenn es auch um Betrug und Missbrauch ging, fand ich schwierig zu lesen. Die sexuellen Ausdrücke und Handlungen waren mir teilweise auch zu viel. Dennoch sind die Gedanken und anderen Charaktere gut dargestellt. Natürlich ist ein weiteres zentrales Thema die Entscheidung zwischen Jonas, ihrem Kindheitsfreund, und Peter, ihrem Ehemann und Vater der Kinder. Beide Männer haben ihre Besonderheiten und Elle scheint sich beiden auf die ein oder andere Art nah zu fühlen, muss sich jedoch entscheiden. Dieses Gefühlschaos fand ich ebenfalls authentisch umgesetzt.

Das Ende kam für mich sehr abrupt, was ich nach den sonst so detaillierten Beschreibungen nicht erwartet habe. Auf der anderen Seite passt das Ende jedoch zum Rest der Geschichte. Insgesamt ein bewegender Roman, der nichts für schwache Nerven ist.

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