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Veröffentlicht am 01.07.2017

Olivensommer

Olivensommer
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Olivensommer, von Isabelle Broom

Cover:
Bei dem Cover kann man den Sommer fast riechen.

Inhalt:
Um niemand an sich herankommen zu lassen ist Holly Meisterin darin geworden, sich zu verstellen.
Als sie ...

Olivensommer, von Isabelle Broom

Cover:
Bei dem Cover kann man den Sommer fast riechen.

Inhalt:
Um niemand an sich herankommen zu lassen ist Holly Meisterin darin geworden, sich zu verstellen.
Als sie einen Brief von einer ihr bis dahin unbekannten Tante aus Griechenland erhält und ihr darin ein Haus auf der Insel Zakynthos als Erbe in Aussicht gestellt wird, reist sie dorthin.
Und damit beginnt ihre Fassade zu bröckeln.
Nach und nach lüftet sie mehr vom Familiengeheimnis um die Zwillingsschwestern.
Dabei wachsen ihr die Menschen, die Insel und das Leben dort mehr und mehr ans Herz.
Doch bis sie endlich herausfindet wo wirklich ihr Platz ist und ihre Begabung liegt, muss sie noch einen holprigen Weg mit viel guten, wie auch unangenehmen Erfahrungen machen

Meine Meinung:
Ein (Liebes-)Roman in dem das Familiengeheimnis sich durch die ganze Geschichte zieht.
Es geht um Liebe, Eifersucht, Selbstsucht, Schuld, Verrat und Fehler die begangen werden. Vor allem ums “Nicht-Vergeben-können“, das sich über ein ganzes Leben hinzieht und somit mehrere Personen und deren Leben beeinflusst. Das Ganze ist streckenweise ein bisschen sehr gewollt, das übliche Gefühlschaos wird eingebaut, eine Achterbahn der Gefühle und Emotionen wird durchlebt und am Schluss steht ein melodramatisches Ende (am Grab), klar mit Happy End.
Wobei sich mir bei der Auflösung doch noch einige Widersprüchlichkeiten reiben.
Die Faszination einer griechischen Insel, das Meer und die Bewohner sind gut eingebaut und man fühlt sich teilweise wirklich selber wie im Urlaub.

Autorin:
Isabelle Broom, geb. 1979 in Cambridge, hat Medienwissenschaften studiert und arbeitet als Redakteurin und Autorin. Eine Europareise nach ihrem Studium führte siem auf die griechische Insel Zakynthos, wo sie unvergessliche Monate verbrachte. Dies ist ihr Debütroman.

Mein Fazit:
Ein schöner Sommerroman. Nichts was nicht schon geschrieben worden wäre. Aber die schöne griechische Insel schafft einen wunderbaren Handlungsort an den man sich gerne hin träumt.
Perfekt für den Urlaubskoffer und für zwischendurch.
Von mir solide 3 Sterne.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Fat City

Fat City
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Fat City, von Leonard Gardner
Aus dem Amerikanischen von Gregor Hens

Cover:
Auffällige Farbe mit klaren Kontrasten, raffiniert gemacht das innere aufklappbare Faltblatt.

Inhalt:
Zwei Männer begegnen ...

Fat City, von Leonard Gardner
Aus dem Amerikanischen von Gregor Hens

Cover:
Auffällige Farbe mit klaren Kontrasten, raffiniert gemacht das innere aufklappbare Faltblatt.

Inhalt:
Zwei Männer begegnen sich. Einer am Beginn einer möglichen Boxerkarriere, der anderen hat diese anscheinend zu früh beendet.
Beide träumen von einer Profi-Karriere.
Ist hier Platz für eine Liebe, für eine Familie und Kinder?
Wie sieht der Absturz aus, wenn man mit einer Flasche Whiskey bei den Pennern in der Gosse landet?

Meine Meinung:
Durch ein Missverständnis habe ich dieses Buch zugeschickt bekommen, deswegen habe ich es jetzt gelesen.

Dies ist so gar nicht meine Welt. Die harte, brutale ja „schäbige“ Umgangssprache schreckt mich eher ab. Auch ist Boxen etwas das ich überhaupt nicht verstehen kann und auch nie verstehen werde, deshalb fehlt mir einfach der Bezug und das Verständnis zu den Protagonisten.
Hier wird eine harte und brutale Welt auf der harten Seite des Lebens und des Boxens ungeschönt, brutal und schonungslos beschrieben, einer Welt der ich überhaupt nichts abgewinnen kann.
Auch außerhalb des Boxens ist dies eine harte Welt, an der Grenze des Existenzminimums. Es wird von der Hand in den Mund gelebt. Es geht ums Überleben (gesellschaftlicher Absturz), Sex und Alkohol, für mich sieht es so aus als ob es keine Perspektive gibt.
Das Ganze hat mich auch emotional überhaupt nicht angesprochen, es klingt für mich wie ein Bericht, ich fühle mich nicht in oder mit der Geschichte.
Auch wenn man seinen Horizont immer mal wieder erweitern sollte, möchte ich eigentlich ungern in meiner Freizeit davon lesen.

Autor:
Leonard Gardner ist in Kaliforniern geboren. 1972 wurde der Roman mit Jeff Bridges in der Hauptrolle von John Huston verfilmt.

Übersetzer:
Gregor Hens, geb. 1965 in Köln, lehrte zwei Jahrzehnte lang an verschiedenen amerikanischen Universitäten. Seit 2013 lebet er al freier Autor in Berlin.

Mein Fazit:
Auf jedenfall nicht mein Buch, aber nicht weil es schlecht geschrieben ist, sonder weil dies auf jedenfall nicht meine Welt ist, ich sie überhaupt nicht verstehen kann und sie mich auch abstößt.
Es ist schwer für mich das Buch positiv oder neutral zu beurteilen, wenn ich die Handlung und die Charaktere rundum nicht verstehe und ablehne.
Eine „Milieu-Studie“, die mich aber emotional nicht erreicht hat.
Also von mir knappe und ganz wohlwollende 3 Sterne.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Piniensommer

Piniensommer
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Piniensommer, von Stefanie Gerstenberger

Cover:
Die wunderbar warmen Farben und das Motiv, lassen auf einen leichten Sommerroman schließen. Ist es aber nicht.

Inhalt:
Stella und Nicola, seit Kindertagen ...

Piniensommer, von Stefanie Gerstenberger

Cover:
Die wunderbar warmen Farben und das Motiv, lassen auf einen leichten Sommerroman schließen. Ist es aber nicht.

Inhalt:
Stella und Nicola, seit Kindertagen unzertrennlich, sind in ihrer Liebe gewachsen. Sie wollen heiraten, doch es gibt einiges das ihnen im Weg steht.
In Sizilien um 1960 ist ein selbstbestimmtes Leben nicht so einfach.
Da ist die Familie, die das Sagen hat, und auch die Mafia mit ihren ungeschriebenen Gesetzen greift überall in das gesellschaftliche Leben ein.
Als es für die beiden endlich zum Happy End kommen soll, schlägt das Schicksal völlig unerwartet zu………

Meine Meinung:
Dies ist die Fortsetzung von: Das Sternenboot.
Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass ich dieses Buch nicht gelesen habe, auf jedenfalls viel mir der Einstieg nicht leicht.
Die familiären Zusammenhänge blieben für mich sehr verwirrend und konfus irgendwie nicht zu durchschauen.
Ich konnte mir die Familie Camaleo nicht so recht vorstellen. Ein verarmter Adel? Verrückte Schwestern die ein Liebespaar waren und ins Kloster verband und dort misshandelt wurden? Es gibt es Kleider von Dior etc. (wenn auch von der verstorbenen Mutter), und viele Ländereien, und doch nur Schulden? Wie ist es zu dieser Verarmung gekommen?

Ich konnte auch während des ganzen Buches die Atmosphäre nicht aufnehmen, nicht richtig verstehen und /oder ergründen oder einschätzen.
Das ganze Buch ist sehr stark mit Trauer angefüllt.
Und diesen Glorienschein, der um den Toten errichtet wurde, konnte ich irgendwie auch nicht nachvollziehen.
Dann die Nachrichten aus dem „Jenseits“ – irgendwie war mir das zu esoterisch.
Die Mafia spielt ja eine wichtige Rolle in dem Buch, und doch gibt es kaum Informationen über deren Verhalten. Außer die korrupte Vergaben von den Friedhofsplätzen.

Irgendwie ist der Funke nicht übergesprungen.

Autorin:
Stefanie Gerstenberger, geb. 1965 in Osnabrück, studierte Deutsch und Sport. Sie wechselte ins Hotelfach, lebte und arbeitete u.a. auf Elba und Sizilien.

Mein Fazit:
Eine Liebesgeschichte die mir zu sehr von Trauer geprägt wird.
Die Namen der Menschen werden mir nicht mit Leben erfüllt, auch wenn sie noch so tragisch dargestellt werden.
Ich würde das Buch wohl als Tragödie mit erwartetem Happy End bezeichnen.
Von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 30.05.2017

Kleine Lügen erhalten die Familie

Kleine Lügen erhalten die Familie
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Kleine Lügen erhalten die Familie, von Katia Weber

Cover:
Bunt, austauschbar, ein bisschen „altbacken“.

Inhalt:
Eine Familie in der jeder ein Geheimnis hat, und Lügen ganz normal sind.
Doch „Lügen haben ...

Kleine Lügen erhalten die Familie, von Katia Weber

Cover:
Bunt, austauschbar, ein bisschen „altbacken“.

Inhalt:
Eine Familie in der jeder ein Geheimnis hat, und Lügen ganz normal sind.
Doch „Lügen haben kurze Beine“ und so fällt auch dieses Kartenhaus irgendwann in sich zusammen.

Meine Meinung:
Also für mich wäre hier eindeutig „weniger“ „mehr“ gewesen.

Jeder hatte sein Geheimnis, jeder hat gelogen und dann war auch noch jeder mit jedem irgendwie verknüpft.
Das war mir dann irgendwann doch zu unrealistisch und zu konstruiert.
Irgendwie passierte alles gleichzeitig oder irgendwie nicht in der richtigen Reihenfolge, die Zeitabläufe waren sehr schwer zu durchschauen.
Dann war auch alles irgendwie so einfach und logisch: Es ergab sich eine Frage und flugs wird ihr auf den Grund gegangen und die Antwort/Lösung wird auf direktem Weg gefunden. Jeder für sich alleine.
Es fehlt das rätselhafte, das spannende, es wird einfach Geheimnis an Geheimnis und Lösung an Lösung gereiht.
Die Protagonisten sind mir auch irgendwie zu flach, es sind Personen aus einer Geschichte über die geschrieben wird, sie erhalten für mich aber keinen Charakter, keine Ausstrahlung oder zeigen Emotionen (auch wenn wir davon lesen).

Autorin:
Katia Weber, geb. 1978 in Bonn, ist freie Übersetzerin und Lektorin.
„Kleine Lügen erhalten die Familie“ ist ihr erster Roman

Mein Fazit:
Sehr chaotisch, sehr durcheinander, etwas oberflächlich, und mir einfach zu unglaubwürdig.
Eine gute Grundstorry, aber zu viel reingepackt und dadurch hat es für mich an Bedeutung verloren, von jedem (Protagonist oder Geheimnis) nur so ein bisschen.
Von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 30.05.2017

Glück stand nicht zur Debatte:

Glück stand nicht zur Debatte
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Glück stand nicht zur Debatte, von Miriam Geimer

Cover:
Ein schönes „Sommercover“ mit einer leicht nachdenklichen Frau (könnte die Protagonistin sein).

Inhalt:
Felizitas will eigentlich Kunst studieren, ...

Glück stand nicht zur Debatte, von Miriam Geimer

Cover:
Ein schönes „Sommercover“ mit einer leicht nachdenklichen Frau (könnte die Protagonistin sein).

Inhalt:
Felizitas will eigentlich Kunst studieren, doch für ihren despotischen Vater kommt nichts anderes als Jura in Frage, damit sie später auch mal SEINE Kanzlei mit übernehmen kann.
„Todunglücklich“ beugt sich Felizitas, sowie auch die ganze Familie, seinem Diktat.
Vorher will sie mit ihrer Freundin noch drei Wochen Urlaub in Kreta machen, um Kraft zu tanken, für ihr fremdbestimmtes Leben.
Doch auf Kreta passieren einige Dinge, die ihr die Augen und den Blick für sich und ihr Leben öffnen.
Wieder zurück in Deutschland, stellt sie sich ihrem Vater entgegen und so kommt eine Lawine ins Rollen, die die ganze Familie zerreißt……………

Meine Meinung:
Der Einstig war interessant und die Protagonisten wurden gut vorgestellt.
Allerdings wird es mir danach etwas zäh, immer wieder wird aus verschiedenen Blickwinkeln der übermächtige Vater geschildert und Felizitas Unvermögen sich dagegen zu wehren.
Felizitas sieht in allem das negative, ob die Urlauber am Strand oder ihre Figur, überall ist ein „Haar in der Suppe“. Dabei ist ihre Stimmung so wechselhaft, von „himmelhoch jauchzend“ bis „ zu Tode betrübt“. Die jahrelange Unterdrückung hat bei ihr dazu geführt, dass sie keinerlei Selbstbewusstsein entwickelt hat.

Ich denke der Roman soll zeigen, was läuft in unserer Gesellschaft falsch.
Wo beugen wir uns Zwängen von außen.
Aber es geht genauso auch um die Zwänge und Konflikte innerhalb der Familien. Wir werden konfrontiert (ja provoziert) mit all diesen Dingen die da schief laufen können, wenn jahrelang unterdrückt, gelogen und verheimlicht und nicht offen und ehrlich miteinander geredet wird.
Hier zeigt sich dann wieder wie wichtig wahre Freundschaft sein kann.

Der Schreibstil ist flüssig und schön zu lesen.
Gut gefallen haben mir die verschiedenen Dialekte die sehr schön eingebaut wurden.

Autorin:
Miriam Geimer, geb. 1967, machte ihre große Leidenschaft, das Reisen, zum Beruf und verbrachte als Touristikfachfrau viel Zeit in und mit anderen Kulturen. Sie lebt mit ihrem Partner im oberbayerischen Waldkraiburg.

Mein Fazit:
Definitiv kein Wohlfühlbuch um sich hineinfallen lassen. Hier muss man sich sehr wohl Gedanken machen und hinterfragen, sich und unsere Gesellschaft.
Da ich im Moment selber psychisch nicht so gut drauf bin, hat mich dieses Buch im Moment vermutlich überfordert, es hat mich trotz des (mir dann doch zu weichgespülten) Happy Ends zu sehr deprimiert und runtergezogen.
Deshalb gebe ich Augenblicklich 3 Sterne.