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Veröffentlicht am 07.04.2022

Eine schöne, liebevolle Fantasygeschichte mit gewöhnungsbedürftigem Schreibstil und ein paar Längen...

Luyánta
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»Die Welt ist voll von Wundern, über Wunder braucht man sich nicht zu wundern.« (S. 119)

Inhalt:
Jolantha ist mit ihrer Familie im Wanderurlaub - und recht genervt. Doch dann landet sie in die Unselbe ...

»Die Welt ist voll von Wundern, über Wunder braucht man sich nicht zu wundern.« (S. 119)

Inhalt:
Jolantha ist mit ihrer Familie im Wanderurlaub - und recht genervt. Doch dann landet sie in die Unselbe Welt, in der sie plötzlich Luyánta heißt, als Doppelwesen als Prinzessin und Weißes Murmeltier auch eine einzigartige Kriegerin ist und in der sie verzweifelt erwartet wird. Denn es herrscht Krieg gegen das Heer des grausamen Adlerprinzen. Auf ihrer gefährlichen Reise wird Luyánta vom der selbstbewusstes, gewitzten Laleh begleitet. Sie muss abenteuerliche Kämpfe bestehen, während gleichzeitig ein Fluch droht, sie von innen zu verbrennen. Und was hat es mit den verschwundenen unfehlbaren Pfeilen und dem Weißen Schwert auf sich? Der Weg scheint kaum zu bewältigen zu sein bis zum entscheidenden Kampf um das Schicksal der Unselben Welt und um zwei höchst gefährdete Seelen: die eines geliebten Menschen und ihre eigene.

Meinung:
Die Geschichte wird im Klappentext mit der »Unendlichen Geschichte« von Michael Ende und mit dem »Hobbit« von J.R.R. Tolkien verglichen, zwei meiner absoluten Lieblingskinderbücher, sodass ich mich unglaublich darauf gefreut habe, das Buch zu lesen und mich von der Unselben Welt wie von Phantásien und dem Auenland verzaubern zu lassen. So ganz gelungen ist es »Luyánta« jedoch leider nicht…

Positiv in Erinnerung geblieben sind bei mir auf jeden Fall die Protagonistin Jolantha/Luyánta und die Story an sich. So ist Luyánta einerseits zwar eine Königin und unvergleichliche Kriegerin, zu der ihr gesamtes Volk aufschaut und das seine gesamte Hoffnung in sie legt, und tritt als solche auch voller Selbstvertrauen auf, doch andererseits nagen in den stillen Augenblicken auf Zweifel an ihr, ob sie dieser Rolle auch tatsächlich gerecht werden kann. Auf diese Weise wirkt sie sehr authentisch, schließlich ist sie noch ein Kind (oder eine uralte unsterbliche Frau, die Zeit in der Unselben Welt ist irgendwie ein Mysterium, dass ich bis zum Ende nicht wirklich durchblicken konnte, sondern einfach hingenommen habe).

Ein weiterer Pluspunkt für mich ist die Geschichte und ihre Botschaft. Dass Mitgefühl und Barmherzigkeit – und nicht blanker Hass – der Schlüssel ist. Außerdem gibt es unglaublich viele liebenswürdige Charaktere wie die Murmeltiere oder der schüchterne Fanesjunge Mizuel. Auch die Unselbe Welt als solche fand ich unglaublich interessant – nicht zuletzt wegen der wunderschön gestalteten Karte.

Ein paar oder mehrere Probleme hatte ich dagegen mit dem Schreibstil, der es mir insbesondere am Anfang schwer gemacht hat, in die Geschichte abzutauchen: viele elliptische Sätze, in den einen Momenten einen altmodischen Hauch, in anderen wiederum umgangssprachlich bis ordinär (Worte wie ‚Fresse‘ werden ganz selbstverständlich in den Text eingebunden), Sätze ohne Subjekt… Irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt, vielleicht aber auch deshalb, weil ich die Seiten in manchen Lääängeeen mehr oder weniger überflogen habe…

Fazit:
Das Buch hat mich insgesamt irgendwie unzufrieden zurückgelassen. Vielleicht waren meine Erwartungen angesichts des wunderschönen Covers, des türkis leuchtenden Farbschnitts und der Klappentextbeschreibung auch einfach zu hoch. Aber ein Lesevergnügen, wie ich es mir gewünscht hatte, blieb leider aus. Daher dreieinhalb von fünf Sternen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2022

Ganz anders als erwartet...

Layla
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Inhalt:
Als Leeds als Musiker auf einer Hochzeit auftritt, verliebt er sich prompt in die Schwester der Braut: Layla. Sie kommen zusammen und führen eine Märchenbuchbeziehung – bis Leeds eifersüchtige ...

Inhalt:
Als Leeds als Musiker auf einer Hochzeit auftritt, verliebt er sich prompt in die Schwester der Braut: Layla. Sie kommen zusammen und führen eine Märchenbuchbeziehung – bis Leeds eifersüchtige und wahnsinnige Exfreundin Sable auf den Plan tritt. Sie versucht, Layla zu erschießen. Layla überlebt knapp, ist aber wie ausgewechselt. Um sie bei ihrem Heilungsprozess zu unterstützen und ihre Beziehung zu retten, mietet Leeds das Haus in der Einöde, in dem sie sich kennengelernt haben und mit dem sie ihre glücklichsten Erinnerungen verbinden. Aber in diesem Haus geht es ganz und gar nicht mit rechten Dingen zu…

Meinung:
Nachdem ich »Verity« gelesen hatte und von dem Buch fasziniert und abgestoßen zugleich war, wollte ich es auch noch mit »Layla« versuchen. Da ich die Bücher beim Lesen permanent verglichen habe, hätte ich beinahe bis zum bitteren Ende von »Layla« nicht damit gerechnet, dass es so endet, wie es eben geendet hat. Und da das Ende Auswirkungen auf meine Meinung zu anderen Passagen des Buches hat, muss ich es hier in meine Rezension mit einbeziehen. Daher Achtung: SPOILER!

Zunächst ist das Buch wieder wunderbar geschrieben, der der Geschichte und den Charakteren gerecht wird und es einem einfach macht, den Geschehnissen zu folgen und sich von der Handlung gefangen zu nehmen. Auch der Aufbau der Geschichte mit den zwei Erzählsträngen – Gegenwart und Vergangenheit –, die sich irgendwann verbinden, kreieren eine Spannung, die neugierig auf das Weiterlesen machen: In der Gegenwart sitzt Layla gefesselt ans Bett, während Leeds verhört wird, in der Vergangenheit verbindet sie eine Schmetterlinge-Lachen-Verrücktsein-Liebesgeschichte-wie-im-Märchenbuch. Wie kam es zu dieser Hundertachtziggradwendung? In der Gegenwart erscheint es beinahe so, dass Leeds ein Psychopath ist und Layla tatsächlich nur den Fehler gemacht hat, sich in ihn zu verlieben – wie es auch der Klappentext verrät.

Und jetzt muss ich das Ende mit einbeziehen. Denn am Ende ist klar, dass es ein Buch mit paranormalen Phänomenen ist, die ich beinahe bis zum Schluss für mich geleugnet hatte. Schuld daran ist »Verity«: Denn hier gibt es nichts Übernatürliches, alle Gruselelemente werden geklärt – es ist ein Psychothriller. Daher bin ich auch bei »Layla« davon ausgegangen, dass es eine natürliche Erklärung für die Geschehnisse im Haus gibt. Ich hatte überlegt, dass Layla durch ihr Trauma vielleicht eine multiple Persönlichkeit entwickelt hat oder dass Leeds derjenige ist, der wahnsinnig ist und den Geist und sein Treiben halluziniert (Dass er psychisch nicht mehr auf dem Damm ist, wäre im Hinblick darauf, dass er Sable erschossen hat, ja auch nicht weit hergeholt). Dass tatsächlich ein Geist im Spiel ist, wollte ich fast nicht wahrhaben.

Dabei ist der Plottwist im Nachhinein gar nicht so unvorhersehbar. Zunächst ist da Laylas Charakter, der sich komplett verändert. Am Anfang der Geschichte mochte ich Layla richtig gern: schräg, witzig und voller Leben. Nach dem Mordversuch war sie nur noch ein Schatten ihrer selbst, sodass ich gemeinsam mit Leeds wehmütig wurde und mich nach der Wiederherstellung der alten Layla und der alten Beziehung gesehnt habe. Ihren Charakterwandel habe ich ebenso wie Leeds auf ihre angeschlagene Psyche geschoben.

Sable ist tot, sie kann also ein Geist sein. Dass sie in die Geschehnisse im Haus verwickelt ist, wäre insofern vorhersehbar gewesen, dass sie groß angekündigt wurde, im Laufe der Geschichte aber scheinbar vergessen wurde. Sie musste also irgendwie wieder auftauchen. Dass sie nicht Willow ist, ist dann dahingehend klar, dass Willow viel zu fürsorglich und freundlich und witzig ist. Eine Sable als Geist hätte Leeds und Layla das Leben aus bösartiger Intention heraus schwer gemacht, sie nicht vor einem Feuer gerettet, sondern das Feuer eher entfacht.

Dass Sable in Laylas Körper steckt und Willow eigentlich Layla ist, passt am Ende und entschuldigt scheinbar auch Leeds Verhalten. Für mich jedoch nicht. Nur weil sich Layla als der Geist seiner mörderischen Exfreundin entpuppt hat, macht das nicht sein früheres Handeln ihr gegenüber nicht gut. Vielleicht wirken seine Taten nicht mehr so schlimm, schließlich könnte man meinen, Sable hätte es nicht anders verdient (wobei selbst das zweifelhaft ist, schließlich ist auch sie nur ein Opfer ihrer psychischen Erkrankung). Doch er hat Layla quasi mit Willow betrogen, hat Laylas Körper für Willow missbraucht und Layla übertrieben bevormundet, als er der Überzeugung war, sie wäre seine Freundin, nicht seine Beinahe-Mörderin. Seine moralischen Fehltritte sind ihm zwar selbst bewusst gewesen und er hatte mit ihnen zu kämpfen, dennoch hat er sich — für meinen Geschmack — immer wieder falsch entschieden, was für mich ein bisschen ermüdend zu lesen war.
Das Ende hat mich insofern wieder versöhnt, als dass ihnen das Kunststück gelungen und die alte Layla zurück war und man einen Hauch ihrer alten glücklichen Beziehung spüren konnte.

Fazit:
Wie auch »Verity« finde ich das Buch schwierig zu bewerten. Es war spannend und mitreißend, keine Frage, doch ein paar Punkte haben dafür gesorgt, dass sich die Geschichte nicht bunt, sondern grau angefühlt hat. Daher dreieinhalb von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Ganz gut, aber kein Meisterwerk...

Bestickt mit den Tränen des Mondes (Ein Kleid aus Seide und Sternen 2)
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Inhalt:
Maia hat es geschafft und die unmögliche Aufgabe gemeistert – sie hat Amanas drei magische Kleider geschneidert: aus dem Lachen der Sonne, aus den Tränen des Mondes und aus dem Blut der Sterne. ...

Inhalt:
Maia hat es geschafft und die unmögliche Aufgabe gemeistert – sie hat Amanas drei magische Kleider geschneidert: aus dem Lachen der Sonne, aus den Tränen des Mondes und aus dem Blut der Sterne. Doch sie hat einen hohen Preis dafür bezahlen und dem Dämon Bandur versprechen müssen, die neue Wächterin von Lapzur zu werden. Um Edan zu schützen, hat sie ihn zunächst angelogen und weggeschickt. Aber die Geister rufen sie und ein neuer Krieg gegen des Erzfeind des Kaisers, den Shansen, droht, in A’landi auszubrechen und Maia muss sich entscheiden, ob sie ihr Land oder sich selbst retten möchte…

Meinung:
Das Buch hatte teilweise seine Längen und war im Schnitt ein Farbton düsterer als der erste Band, der an vielen Stellen von Witz und Magie getragen wurde, während der zweite Band nun vor allem ein Kampf ist: Maias Kampf mit ihrer inneren Dämonin, die droht, ihre Persönlichkeit und ihre Erinnerungen auszulöschen, aber auch ein Kampf der unterschiedlichen Parteien in A’landi. Aber vor allem dieser innere Konflikt, den Maia mit sich austrägt, ist zentral in der Geschichte. Dieser wird meines Erachtens auch glaubwürdig und gut dargestellt.

Grundsätzlich bleibt der Schreibstil unverändert gut, sodass er auch weiterhin das Kopfkino ordentlich anregt und gut zurück nach A’landi, seine Natur, seine Kultur und seine Menschen geleitet.

Eine meiner liebsten Nebenfiguren war Lady Sarnai, die sich eigentlich nichts anderes wünscht, als den Kaiser nicht heiraten zu müssen und stattdessen mit ihrer großen Liebe Lord Xina in Ruhe gelassen werden. Ich weiß nicht, ob ein Buch aus ihrer Sicht möglicherweise spannender und nervenaufreibender und emotionaler und mitreißender gewesen wäre. Sie ist einfach Badass-Charakter, gefangen im goldenen Käfig, aus dem sie mehrfach zu fliehen versucht, während die Tragik sie im festen Klammergriff hält. Ich glaube, ihre Geschichte hätte ich tatsächlich lieber gelesen als Maias zweiten Teil…

Denn was Maias Geschichte wunderbar gemacht hatte, war vor allem Edan. Darum finde ich es schade, dass er die meiste Zeit des Buches gar nicht auftaucht, da mir vor allem die Dynamik und die Liebesgeschichte zwischen ihm und Maia im ersten Teil gefallen hat. Und als er endlich die Bühne betreten hat, fehlte ihm dieser Glanz und das Geheimnisvolle und die Chemie zwischen den beiden hat eine Photonen-Neutrino-Redoxreaktions-Elemente-Säure-Base-Katalyse gemacht (Ja, ich habe alle chemischen Begriffe zusammen geworfen, die mir bekannt sind – Und nein, ich habe keinen blassen Schimmer, was das so ist, ich habe von Chemie keine Ahnung...), wodurch sie sich von einem Buch zum anderen so verändert hat, dass sie mich nicht mehr so verzaubert hat.

Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch das magische System der Kleider, der „normalen“ Magie und den Dämonen nicht ganz begriffen. Ich weiß nicht, ob ich hier einfach eine unaufmerksame Leserin war oder ob es ein paar kleine Widersprüche oder blinde Flecken in der Geschichte gab, die mir das Verständnis ein bisschen genommen haben…

Ich finde es außerdem schade, dass das Nähen, das im ersten Teil so schön schillernd beschrieben worden ist, nun kaum noch vorkam und wenn, dann nur am Rande und recht lieblos beschrieben.

Was mich aber dann doch noch fasziniert hat, ist das Forshadowing auf Shioris Geschichte in »Die sechs Kraniche«, auf die ich mich schon freue und die ich laut Nachricht im Briefkasten aus der nächsten Postfiliale abholen kann…

Fazit:
Das Buch ist nicht schlecht. Es hat mich aber auch nicht so gecatcht, wie sein Vorgänger. Deswegen gibt es nur dreieinhalb von fünf Sternen.

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