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Veröffentlicht am 10.04.2022

Schafft Ralph den großen Durchbruch?

RalfTube 1. Vom Lauch zur Legende
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Ralf hat sich in den Kopf gesetzt, ein großer Youtube-Star zu werden. Er hat sogar bereits einen eigenen Manager: Sein bester Freund Momo steht ihm mit Rat und Tat zur Seite. Aber anders als erhofft, kommen ...

Ralf hat sich in den Kopf gesetzt, ein großer Youtube-Star zu werden. Er hat sogar bereits einen eigenen Manager: Sein bester Freund Momo steht ihm mit Rat und Tat zur Seite. Aber anders als erhofft, kommen Ralfs Videos überhaupt nicht gut an. Schließlich schließt er mit Julian eine Wette ab: Wer schafft es, das bessere Youtubevideo am großen Filmabend zu zeigen? Ein Klacks - wären Julians Videos bloß nicht so viel beliebter als Ralfs...

Gleich auf den ersten Seiten dieses Buches sind uns vor allem zwei Dinge positiv ins Auge gesprungen.
Zum einen fanden wir die kleinen Illustrationen zwischendurch super gemacht. Sie haben wundervoll zum lockeren Ton des Buches gepasst, die Vorstellungskraft gut unterstützt und gemeinsam mit unterschiedlichen Schriftarten und -größen wirkte das Gelesene total dynamisch. So kommen auch Kinder, die für gewöhnlich eher seltener zu einem Buch greifen, gut und schnell voran.
Zum anderen mochten wir den Tagebuchstil, in welchem "RalfTube" gehalten ist, unglaublich gerne. Durch den jugendlichen, lustig-lockeren Schreibstil des Autors wirkt es, als würde man persönlich Ralfs Gedanken und Aktionen folgen. Als Leser ist man in diesem Buch angenehm nah am Geschehen dran - schnell hat man eine Bindung zum Protagonisten aufgebaut.

So haben wir Ralf trotz einiger Eskapaden doch recht schnell ins Herz geschlossen. Gemeinsam gab es einfach immer etwas zu lachen!
Und als er im Laufe der Geschichte auch noch erkannt hat, dass es im Leben nicht unbedingt auf Beliebtheit und Likes, sondern viel mehr auf wahre Freunde ankommt, waren wir ziemlich stolz auf ihn. Gerade in Zeiten, in denen zahlreiche Jugendliche davon träumen, als Influencer groß rauszukommen, empfanden wir dies als eine tolle Botschaft.

Wir sind begeistert von diesem brandaktuellen Tagebuch - so macht Lesen Spaß! Lesemuffel, aufstrebende (Youtube-)stars und alle, die es noch werden wollen, sollten sich "RalfTube" unbedingt näher anschauen.
5/5 Sterne

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.03.2022

Interessante Charaktere, tolles Setting und gute Auflösung

Dreivierteltot
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Gemeinsam mit ihrem Freund Jon möchte Kim den schottischen West Highland Way bestreiten. Was einst als romantischer Pärchenurlaub begonnen hat, wird jäh unterbrochen, als Kims beste Freundin Emma ankündigt, ...

Gemeinsam mit ihrem Freund Jon möchte Kim den schottischen West Highland Way bestreiten. Was einst als romantischer Pärchenurlaub begonnen hat, wird jäh unterbrochen, als Kims beste Freundin Emma ankündigt, die beiden zu begleiten. Doch Emma taucht nie am vereinbarten Treffpunkt auf. Und mysteriöse Nachrichten von ihr ebenso wie der verschlossene Fremde Sky, der Kim überall aufzulauern scheint, verfestigen zunehmend einen schrecklichen Verdacht in Kim...

"Dreivierteltot" führt den Leser direkt in die schottischen Highlands ein. Bereits in der ersten Szene wird die dortige Atmosphäre hervorragend beschrieben, sodass ich mich gleich gefühlt habe, als würde ich selbst an der Wanderung teilnehmen. Sehr gut hat mir hier die genaue Auswahl des Settings gefallen. Denn düstere Moore, wabernde Nebelschwaden und dunkle Wälder sorgen dafür, dass der Geschichte sofort ein gefährlicher, mysteriöser Beigeschmack anhaftet.

Dieser wird auch durch die auftretenden Charaktere verstärkt. Während ihrer Reise lernen Kim und Jon verschiedenste Wanderer kennen, die allesamt auf ihre ganz eigene Art und Weise speziell sind. Drogenjunkies, gehässige Zicken und ein Fremder, der praktisch ständig in Kims Nähe lauert, bewirken ein allgemeines Misstrauen gegenüber allen Figuren. Lange ist nicht klar, wer wie stark in die Angelegenheit mit Emma verwickelt ist, sodass man sich als Leser die verschiedensten Theorien zurechtlegt.

Gepaart mit Christina Steins klarem, geradlinigem Schreibstil möchte man so das Buch kaum aus der Hand legen.
Das gilt vor allem für das letzte Drittel, in welchem sich die Hinweise zunehmend verdichten. An der Stelle könnte der ein oder andere Thrillerfan vielleicht schon ahnen, in welche Richtung sich die Geschichte bewegt. Ich persönlich kenne mich in dem Genre eher weniger aus, weswegen die Auflösung schlussendlich doch recht überraschend für mich war.
Zwar überraschend, aber keineswegs unlogisch, wie ich betonen möchte. Denn im Nachhinein machen kleinste Details, die ich zuvor nicht näher betrachtet habe, unglaublich viel Sinn. Geschickt webt die Autorin diese in die Handlung ein, sodass die Auflösung umso besser wird.

Ich bin begeistert von "Dreivierteltot" und möchte nun unbedingt mehr Thriller lesen. Selten habe ich ein Buch so schnell verschlungen und während des Lesens so sehr mitgefiebert!
5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Erfrischende Friends to Lovers-Story

Long Distance Playlist
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Als Isolde auf einer Party mitbekommt, wie ihr Freund ein Mädchen aus ihrer Ballettgruppe küsst, ist sie am Boden zerstört. Plötzlich fängt sie an, an sich sowie ihren Fähigkeiten als Tänzerin zu zweifeln ...

Als Isolde auf einer Party mitbekommt, wie ihr Freund ein Mädchen aus ihrer Ballettgruppe küsst, ist sie am Boden zerstört. Plötzlich fängt sie an, an sich sowie ihren Fähigkeiten als Tänzerin zu zweifeln - und dabei steht bald ein wichtiges Vortanzen an!
Als sich dann nach mehreren Monaten Funkstille auch noch Isoldes ehemals bester Freund meldet, scheint das Gefühlschaos komplett. Denn die gemeinsamen Playlisten und nächtelangen Austausche sind für Isolde immer weniger wegzudenken...

Nach dem niedlichen Cover und dem Klappentext habe ich eine unterhaltsame Liebesgeschichte für Zwischendurch erwartet - nicht unbedingt etwas Neuartiges, aber auch kein Buch, das mich Seite für Seite mehr langweilt. Und genau diese Erwartungen meinerseits wurden erfüllt.

"Long Distance Playlist" von Tara Eglington ist eine luftig-lockere Young Adult Story, die sich rund um das Thema "Friends to Lovers" dreht.
Dabei wird die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive der beiden Protagonisten Isolde und Taylor erzählt. Der Schreibstil der Autorin sorgt dafür, dass man sich schnell und gut in die beiden hineinversetzen kann und praktisch nur so durch die Seiten fliegt.
Ergänzt werden die wechselnden Erzählperspektiven von Email- und Chatverläufen, die wirklich authentisch wirken. Und natürlich ist, passend zum Titel, auch die ein oder andere Playlist dabei. Dies war mein persönliches Highlight, denn viele der Lieder entsprachen meinem Musikgeschmack und so konnte ich auch meine eigene Playlist mit dem ein oder anderen neuen Song erweitern.

Die Handlung selbst ist an manchen Stellen zwar ein wenig klischeehaft oder vorhersehbar, wird überraschenderweise aber auch durch ernstere, tiefgründigere Themen ergänzt. Leistungsdruck, Fernbeziehungen, Amputationen und Versagensängste spielen immer wieder eine Rolle, sodass dieser Roman dann doch wieder eine einzigartige Note erhält. Genau durch diese Ergänzungen wirkt die Geschichte um ein Vielfaches intensiver und bleibt auch nach dem Lesen noch im Kopf.

Ich hatte einige schöne Lesestunden mit Isolde und Taylor und kann "Long Distance Playlist" jedem weiterempfehlen, der nach einer lockeren, dennoch aber keineswegs langweiligen Lektüre für Zwischendurch sucht.
5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Habe ich so nicht erwartet!

TITANEN - Lasst die Rennen beginnen
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"Und seine Augen scheinen nur zu sagen: Vertrau mir."

Von klein auf ist Astrid fasziniert von den "Titanen" in ihrer Nachbarschaft. Jedes Jahr wird ein großes Rennen mit den stählernen Rennpferden veranstaltet, ...

"Und seine Augen scheinen nur zu sagen: Vertrau mir."

Von klein auf ist Astrid fasziniert von den "Titanen" in ihrer Nachbarschaft. Jedes Jahr wird ein großes Rennen mit den stählernen Rennpferden veranstaltet, das dem Sieger die Chance auf ein völlig neues Leben bietet. Eine Chance, die Astrid sofort ergreift, als sie die Möglichkeit hat, einen der Titanen zu reiten. Die Zukunft ihrer gesamten Familie hängt von ihrem Sieg ab - doch scheitert sie, steht ihr Leben auf dem Spiel...

Ich war mir nach dem Lesen des Klappentextes nicht vollkommen sicher, was mich bei diesem Buch erwarten wird. Ich habe mich bei der Beschreibung ein wenig an eine packende Dystopie à la "Tribute von Panem" erinnert gefühlt - letztendlich war "Titanen" aber gänzlich anders. Und nichtsdestotrotz wurde ich keineswegs enttäuscht.

Die Geschichte spielt in einem kleinen, ärmlichen Vorort von Detroit. Das Setting ist dabei sehr realistisch angehaucht und spielt in der Gegenwart. Der einzige Unterschied sind dabei die Rennpferde aus Stahl, im Prinzip Rennwagen in Pferdeform. Mit diesem Element steht und fällt der gesamte Roman - und ich bin hin und weg davon. Noch nie habe ich ein ähnliches Buch gelesen, in dieser Hinsicht ist es wirklich einzigartig.

Der Roman selbst ist nicht unbedingt komplex, es gibt nur einen Handlungsstrang und eine Erzählperspektive. Allerdings werden einzelne Teilaspekte toll in die Geschichte hineingewoben: Spiel- und Wettsucht, Armut und Klassenunterschiede werden eingerahmt von den Ereignissen auf der Rennbahn.

Und all das wird abgerundet durch eine starke, sympathische Protagonistin sowie eine beeindruckend tiefen Freundschaft zu ihrer besten Freundin. Astrid und Magnolia haben mir einige tolle Lesestunden bereitet. Ich habe gemeinsam mit ihnen mitgefiebert, getrauert, gezittert und gelacht. Selten haben es mir Figuren aus einem Roman so sehr angetan, dass ich am Schluss des Buches eine bedrückende Leere verspürt habe. Die beiden haben es definitiv geschafft!

Überraschenderweise haben auch die Titanen einen bedeutenden Teil dazu beigetragen. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich - ganz platt ausgedrückt - einen Haufen Metall so stark in mein Herz schließen würde. Allerdings haben jede einzelne Übungsstunde und jedes einzelne Rennen bewirkt, dass ich mich Stück für Stück mehr für diese Maschinen erwärmen konnte. Und zwar so sehr, dass ich am Schluss das ein oder andere Tränchen verdrückt habe.

Ich habe mit "Titanen" mein erstes Jahreshighlight gefunden und freue mich sehr, in der Verlagsvorschau auf dieses Buch gestoßen zu sein. Wer Interesse an einem realistischem, überraschend emotionalem und unglaublich packendem Jugendbuch hat, sollte sich diesen Roman unbedingt näher anschauen.
5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung!

Meridion
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Als letzte Hoffnung der Menschheit wird einst Meridion gegründet.
Unter Extrembedingungen leben die Menschen friedlich und bescheiden in den vier Zonen Krytos, Adurnis, Morung und Eritima - bis eines Tages ...

Als letzte Hoffnung der Menschheit wird einst Meridion gegründet.
Unter Extrembedingungen leben die Menschen friedlich und bescheiden in den vier Zonen Krytos, Adurnis, Morung und Eritima - bis eines Tages ein tödlicher Angriff der "Wächter", blutrünstigen Bestien, droht. Gemeinsam mit Elysa und Drexton bricht Tyran in Krytos auf, um dessen Bewohner vor weiterem Unheil zu bewahren und seine Eltern zu retten. Doch schon bald landen sie in einem Netz aus gefährlichen Intrigen...

Gleich auf den ersten Seiten hat mich das grandiose Worlbuilding Meridions vollkommen von sich überzeugen können. Die Welt erinnert ein wenig an "Die Tribute von Panem" oder "Die Bestimmung", ist aber dennoch wirklich einzigartig. Jede der vier Zonen birgt eine andere Gefahr: ewiges Eis oder Meer und ewigen Dschungel oder Wüste. Dabei kann jeder Teilbereich durch eigene, neugeschaffene und einzigartige Wesen glänzen.

Und auch die Handlung selbst hat mir sehr gut gefallen. Sie ist gut durchdacht und arbeitet stets einem roten Faden folgend auf den Höhepunkt hin. Immer wieder bereichern überraschende Wendungen den Lesenden, sodass man den Roman kaum aus der Hand legen möchte.

Dazu beigetragen haben vor allem auch der strukturierte, angenehme Schreibstil Jasmin Halouneks und recht kurze Kapitel. Jedes einzelne endet mit einem spannendem Cliffhanger, was ich ebenso bemerkenswert finde, wie die vielen unterschiedlichen Erzählperspektiven.
Bei diesen hatte ich zunächst etwas Sorge, dass sich möglicherweise zu wenig auf einzelne Charaktere konzentriert werden könnte. Dem war allerdings definitiv nicht so.

Der Umfang von 480 Seiten wird an dieser Stelle sehr gut genutzt. Die Figuren haben allesamt lebendig und authentisch auf mich gewirkt. Jede bringt eine eigene Hintergrundgeschichte und glaubwürdige Entwicklungen mit. Und selbst bestimmte Wesen, die eher als Randcharaktere auftauchen, waren mir sofort sympathisch und liebenswürdig.
So kommt es, dass man die gesamte Gruppe schnell ins Herz schließt, mit ihnen mitfiebert und mitleidet.
Mein einziger Kritikpunkt gilt einigen zwischenmenschlichen Entwicklungen innerhalb besagter Gruppe. Diese haben mich an einigen Stellen eher gestört, da sie teils doch recht unvorhersehbar waren, und wären meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig gewesen.

Nichtsdestotrotz bin ich überzeugt von "Meridion" und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung. Liebhaber von fesselnden Dystopien sollten sich dieses Buch unbedingt näher anschauen.
5/5 Sterne

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