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Veröffentlicht am 17.04.2022

Inspirierend

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«
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"Die Rebellin im Außen ist zur Vermittlerin im Innen geworden und hat begriffen, dass wir mit an dem Tisch sitzen müssen, an dem die Entscheidungen getroffen werden, und dass es letztlich sehr viel wirkungsvoller ...

"Die Rebellin im Außen ist zur Vermittlerin im Innen geworden und hat begriffen, dass wir mit an dem Tisch sitzen müssen, an dem die Entscheidungen getroffen werden, und dass es letztlich sehr viel wirkungsvoller ist, die Leute in Gespräche zu verwickeln, als sie anzubrüllen (auch wenn dies mitunter sehr befriedigend sein kann)."

Bernardine Evaristo - eine BIPOC LGBTQ Frau, die im England der Sechziger Jahre als Kind einer Engländerin und eines nigerianischen Einwanderers aufwuchs. Sie erfuhr viel Rassismus und schaffte es doch, immer ihre Träume zu verfolgen. Mit sechzig gewann sie den Booker Prize und wurde international bekannt. In ihrer Autobiografie erzählt sie von ihrer Kindheit und Jugend, ihrer Familie, Rassismus Erfahrungen, Beziehungen, und wie sie schließlich zum Schreiben kam. Sie erzählt auch davon, wie lange Schreiben dauern kann. Alle ihre Bücher werden kurz vorgestellt. Sie endet schließlich mit generellen Tipps für das Leben und Schreiben und erzählt von ihrem Aktivismus.

Ich habe bisher noch kein Buch von Frau Evaristo gelesen, dies wird jedoch nicht das letzte sein. Der Schreibstil ihrer Autobiografie ist locker und humorvoll, wie auch kritisch und reflektiert. Die Themen sind gut gewählt und waren auch für mich als nicht schreibende Person überaus relevant. Ich habe gerne über diese interessante Frau gelesen und bleibe sehr inspiriert zurück. Eine tolle, starke, kluge Frau!

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Eine berührende Familiengeschichte

Wenn ich wiederkomme
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"Glück ist, wenn Tränen und Lachen zugleich aus einem herausbrechen, das weiss ich genau so, wie ich weiss, dass ich atme."

Daniela lässt ihre beiden Kinder und ihren Ehemann in Rumänien zurück, um in ...

"Glück ist, wenn Tränen und Lachen zugleich aus einem herausbrechen, das weiss ich genau so, wie ich weiss, dass ich atme."

Daniela lässt ihre beiden Kinder und ihren Ehemann in Rumänien zurück, um in Italien alte Menschen zu pflegen und so für die Familie etwas Geld zu besorgen. Sie möchte ihren Kindern eine Zukunft ermöglichen. Dass sie durch das Verlassen der Familie die Familienstruktur nachhaltig ändert, wird ihr erst während den Jahren in Italien klar. Das Buch wird anfangs aus der Sicht des zwölfjährigen Sohn Manuel erzählt. Ihn trifft das Fortgehen der Mutter hart, er wird trotzig und die schulischen Leistungen lassen nach, er umgibt sich mit den falschen Freunden. Anschliessend erzählt Mutter Daniela von der harten Arbeit in Italien. Hier wird deutlich, wieviel sie zurückgelassen hat. Die Arbeit ist extrem hart und teils menschenunwürdig. Das Geld ist sehr hart erarbeitet. Daniela behält praktisch nichts für sich selbst. Schliesslich verunfallt Manuel zuhause in Rumänien, und Daniela eilt an sein Bett im Krankenhaus, um sich fortan dort Vorwürfe zu machen. Schliesslich erzählt noch die achtzehnjährige Angelica ihre Sichtweise der Dinge, was die Geschichte nochmals um einige Informationen bereichert.

Balzano ist ein unglaublicher Erzähler, poetisch und berührend erzählt er diese Geschichte und führt uns vor Augen, wie gut wir es selbst haben und wieviele Familien in ähnlicher Art und Weise auseinander gerissen werden. Ein berührender Roman, der zum Nachdenken anregt. Von mir gibts fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Feminismus: Harte Fakten mit viel Humor

Es kann nur eine geben
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"Erst wenn alle Menschen dieselben Chancen haben, egal, welchem Geschlecht sie sich zugehörig fühlen, egal, wie sie ihre Sexualität beschreiben, egal woher sie stammen, wie sie aussehen und egal, aus welchen ...

"Erst wenn alle Menschen dieselben Chancen haben, egal, welchem Geschlecht sie sich zugehörig fühlen, egal, wie sie ihre Sexualität beschreiben, egal woher sie stammen, wie sie aussehen und egal, aus welchen familiären Verhältnissen sie kommen, dann leben wir in einer Gesellschaft, die wirklich jede*n gleichbehandelt. Jeden Menschen als Menschen."

"Was für eine armselige Vorstellung manche Menschen von Sex haben. Sex ist immer noch, wenn beide Parteien zustimmen. Wenn beide wollen. DAS Ist Sex. Alles andere ist Missbrauch. Einvernehmen ist hier das Zauberwort."

Was für ein Buch! Ich muss zugeben dass ich Frau Kebekus bisher nicht kannte (shame on me!) und nur zufällig über das Buch gehört habe. Carolin Kebekus schreibt mit Humor über Feminismus und darüber, dass wir auch 2022 noch nicht die Gleichberechtigung erreicht haben, die eigentlich nötig wäre. Dabei schafft sie es, die Probleme klar auf den Punkt zu bringen. Das ganze präsentiert sie mit harten Fakten und einer gehörigen Portion Humor. Je nachdem wieviel man sich bisher mit Feminismus beschäftigt hat gibt es natürlich auch Wiederholungen - das hat mich aber nicht weiter gestört.

Ich habe dieses Buch unglaublich gern gelesen. Kebekus bringt einen zum Lachen, und ich konnte ihren Punkten einfach nur zustimmen. Ein Buch, das ich sicher ab und zu erneut lesen werde - zumindest stellenweise. Dieses Buch ist unglaublich wichtig und sollte (bitte!) auch von Männern gelesen werden. Danke, Frau Kebekus, für dieses Werk. Bitte bald mehr davon.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Traurig und wunderschön

Die Farbe Lila
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"Ich red so viel, dass ich ganz heiser werd. Warum willst du so viel über Nettie wissen? frag ich.
Weil sie die Einzige ist, die du je geliebt hast, sagt sie, ausser mir."

Ich muss zugeben dass ich "Die ...

"Ich red so viel, dass ich ganz heiser werd. Warum willst du so viel über Nettie wissen? frag ich.
Weil sie die Einzige ist, die du je geliebt hast, sagt sie, ausser mir."

Ich muss zugeben dass ich "Die Farbe Lila" von Alice Walker nicht kannte, obwohl es sich um einen Klassiker handelt. Im Ecco Verlag ist nun eine neue Übersetzung von Cornelia Holfelder Von Der Tann erschienen. Da ich das Buch als Ebook gelesen habe, kann ich zu der Aufmachung nicht allzu viel sagen. Das Cover gefällt mir jedoch sehr.

Celie wächst als junge Schwarze in den Südstaaten der USA im Bundesstaat Georgia in ärmlichen Verhältnissen auf. Sie wird vom Vater immer wieder vergewaltigt, woraus auch zwei Kinder hervorgehen. Die Mutter stirbt früh. Der Vater bringt Celies Kinder weg. Was mit den Kindern passiert ist, weiss sie nicht. Celie wird schliesslich mit Mr. __ verheiratet, den sie nie beim Namen nennt. Durch die Hochzeit verliert sie Schwester Nettie aus den Augen. Fortan wird sie von Mr. _ misshandelt und kümmert sich um dessen Kinder, ein freudloses Leben. Bis Mr. __ eines Tages seine erkrankte Geliebte Shug Avery mit nach Hause bringt. Die beiden Frauen finden zueinander, und fortan gibt es in Celies Leben auch Positives.

Das Buch ist in Briefform geschrieben. Celie schreibt erst an Gott, später an ihre Schwester Nettie. Das Buch hat mich voll in seinen Bann gezogen, ich wollte es nicht mehr weglegen. "Die Farbe Lila" ist nach wie vor ein Klassiker und behandelt viele wichtige Themen: Rassismus, Feminismus, sexuelle und häusliche Gewalt, LGBT, Freundschaft und vieles mehr. Ein Buch, das ich nur wärmstens empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 15.01.2022

Faszinierender Abenteuerbericht aus dem sibirischen Winter

Eis. Abenteuer. Einsamkeit
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Richard Löwenherz, Geograf und selbst ernannter Abenteurer, berichtet in diesem Buch von seiner Radreise von Topolinoe nach Tiksi, in der sibirischen Arktis. Die Strecke führt ihn überwiegend über Zimniks, ...

Richard Löwenherz, Geograf und selbst ernannter Abenteurer, berichtet in diesem Buch von seiner Radreise von Topolinoe nach Tiksi, in der sibirischen Arktis. Die Strecke führt ihn überwiegend über Zimniks, Eisstraßen auf zugefrorenen Flüssen, welche nur im Winter befahrbar sind. Dabei erlebt er so allerhand, von Erfrierungen über nahe Begegnungen mit Wölfen. Nicht zu vergessen sind auch die zahlreichen Begegnungen mit Einheimischen und LKW Fahrern, die ihn immer herzlich empfangen haben.

Löwenherz ist ein guter Erzähler: oft habe ich mich fast gefühlt, als wäre ich dabei gewesen. Er hat eine wahnsinnig spannende Reise hinter sich, seine Worte werden von Fotos der verschiedenen Etappen untermalt. Ich fand das Buch sehr interessant zu lesen und bekam fast Lust, ebenfalls etwas ähnliches zu machen. Aber nur fast, ich würde vermutlich deutlich schlechter mit der Kälte umgehen als der Autor. Ein faszinierender Bericht eines besonderen Abenteuers!

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