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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2022

toller zweiter Band

Das wahre Motiv
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Major Wilhelm Freiherr von Gryszinski in seinem zweiten Münchner Fall. Schon den ersten fand ich Klasse. Weil ich Münchnerin bin und das Lokalkolorit wirklich gut rüberkam. Weil man so einiges über die ...

Major Wilhelm Freiherr von Gryszinski in seinem zweiten Münchner Fall. Schon den ersten fand ich Klasse. Weil ich Münchnerin bin und das Lokalkolorit wirklich gut rüberkam. Weil man so einiges über die damalige Zeit und über den Wandel in der Kriminalistik lernt. Weil der Freiherr ein Preuße ist, den man trotz seiner spröden norddeutschen Art als Bayer durchaus ins Herz schließen kann. Weil der Kriminalfall spannend aufgebaut und wunderbar zum Miträtseln ist und die ein oder andere Überraschung bereit hält. Weil der Erzählstil charmant, humorvoll aber ohne Schenkelklopferwitze daherkommt.

Eine historische Krimireihe, die bitte unbedingt fortgesetzt werden muss. Ich finde, mit diesem zweiten Band hat die Autorin noch eine Schippe draufgelegt. Weiter so.

Veröffentlicht am 03.05.2022

sehr unterhaltsam

A History of Us − Nur drei kleine Worte
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Wer Lust hat auf ein Hörbuch voller funkensprühender Dialoge, knisternder Gefühle und launiger Verwicklungen, der ist bei A history of us genau richtig. Ich kannte die beiden Vorgänger nicht, kam aber ...

Wer Lust hat auf ein Hörbuch voller funkensprühender Dialoge, knisternder Gefühle und launiger Verwicklungen, der ist bei A history of us genau richtig. Ich kannte die beiden Vorgänger nicht, kam aber problemlos in diese Liebesgeschichte rein. Vor allem April fand ich toll besetzt, denn sie ist mal keine Mittzwanzigerin sondern um die Vierzig und das fand ich mal wohltuend anders. Und Mitch ist jünger. Und das Alter spielt gar keine Rolle bei ihrer Beziehung. Hurra, was für eine tolle Kombi.

Ich fand das Buch schön gelesen und trotz der Vorhersehbarkeit, die diesem Genre oft zugrunde liegt, sehr unterhaltsam und gute Laune machend. Ich denke, jetzt muss ich doch mal nach Teil 1 der Trilogie gucken.

Veröffentlicht am 30.04.2022

irrwitzig und sehr lesenswert

Bullet Train
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Bei diesem Buch habe ich das Ganze mal von hinten aufgezäumt. Zuerst hab ich einen Trailer gesehen von einem abgedrehten Film, der Ende Juli mit Brad Pitt in die Kinos kommt. Dann hab ich festgestellt, ...

Bei diesem Buch habe ich das Ganze mal von hinten aufgezäumt. Zuerst hab ich einen Trailer gesehen von einem abgedrehten Film, der Ende Juli mit Brad Pitt in die Kinos kommt. Dann hab ich festgestellt, dass es ein Buch gibt und dann hab ich es auf netgalley entdeckt. Ich hatte also schon einen Kopftrailer, bevor ich zu lesen begonnen habe. Das war gar nicht schlecht, denn der Film ist sicher noch eine Spur temporeicher und schräger als das Buch und befeuert so den sirrenden Unterton, den ich beim Lesen hatte.

Auf den Plot muss man sich ganz prinzipiell einlassen können, um ihn richtig genießen zu können. Fünf Killer landen aus unterschiedlichen Gründen in einem Schnellzug auf dem Weg nach Tokio. Außerdem gibt es noch ein Entführungsopfer und einen Koffer mit ziemlich viel Lösegeld und natürlich einige andere Passagiere, die noch nicht alle wissen, was hier auf sie zurollt.

Bald merken die Killer, dass es nicht so läuft wie sie sich das vorgestellt hatten. Der eine sollte nur einen Koffer mitnehmen, zwei andere einen Sohn und das gerettete Lösegeld einem besorgten Unterweltboss-Vater zurückbringen und einer möchte eigentlich nur Rache nehmen und tritt dabei auf einen ebenburtigen Gegner.

Das Tempo ist hoch, die Verwicklungen und der Plot sehr unterhaltsam und klug aufgebaut und die Dialoge sind das wichtige Sahnehäubchen, denn sie sprudeln nur so vor Sarkasmus, Situationskomik und irrwitzigem Humor.

Es ist vielleicht nicht alles realistisch und da Handlungsort und Zeitraum sehr begrenzt sind, muss die Geschichte sich daran entlanghangeln und lebt mehr von den Interaktionen der Killer und dem Aufeinandertreffen der verschiedenen Motivationen.

Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und freu mich jetzt richtig auf den Film.

Veröffentlicht am 26.04.2022

Leseempfehlung

Der dunkle Himmel
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Ein großer Vulkanausbruch in Indonesien löste im Jahr 1816 in weiten Teilen Europas eine große Naturkatastrophe aus. Ein Jahr voller Kälte, Regen und Dunkelheit stürzte ganze Landstriche in Hunger und ...

Ein großer Vulkanausbruch in Indonesien löste im Jahr 1816 in weiten Teilen Europas eine große Naturkatastrophe aus. Ein Jahr voller Kälte, Regen und Dunkelheit stürzte ganze Landstriche in Hunger und Armut. Da die Regierung damals mit Hilfsmaßnahmen noch zögerlich dagegen vorging, mussten die Menschen selber versuchen, diese schwere Zeit zu überstehen. Vor allem die Landbevölkerung und die einfachen Menschen litten unter den vernichteten Ernten.

Dies ist der Hintergrund vor dem Astrid Fritz ihren neuen Roman „Der dunkle Himmel“ anlegt. Im Mittelpunkt stehen die Bewohner eines kleinen Dorfes in Schwaben. Allen voran der Dorflehrer Friedhelm, der in die Wirtstochter Paulina verliebt ist und der Pfarrer Unterseher, der die verarmenden Bauern und ihre Kinder versucht zu unterstützen.

Das Drama des Hungerjahres und die Liebesgeschichte zwischen den jungen Leuten halten sich dramaturgisch die Waage. Über weite Strecken scheint es keinen Lichtblick zu geben, denn die Natur spielt verrückt und die Menschen verzweifeln nach und nach. Und Paulinas Vater legt seiner Tochter alle möglichen Steine in den Weg, da er den Schulmeister nicht zum Schwiegersohn will.

Obwohl die Geschichte relativ gemächlich erzählt wird, konnte sie mich schnell packen. Der intensive Erzählstil und die stetig wachsende Empathie für die Hauptdarsteller, haben mir sehr gefallen. Zum Ende hin zeichnet sich ein versöhnliches Ende ab und lässt die Leserinnen mit einem guten positiven Gefühl das Buch beenden.

Ich empfehle das Buch gerne weiter. 4,5 von 5 Sternen von mir.

Veröffentlicht am 08.04.2022

intensives Leseerlebnis

Wo die Wölfe sind
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Die Biologin Inti Flynn reist nach Schottland. Mit dabei ist ein kleines Rudel Wölfe, die dort freigelassen werden sollen. Sie begleitet dieses Auswilderungsprojekt wissenschaftlich und sucht dabei auch ...

Die Biologin Inti Flynn reist nach Schottland. Mit dabei ist ein kleines Rudel Wölfe, die dort freigelassen werden sollen. Sie begleitet dieses Auswilderungsprojekt wissenschaftlich und sucht dabei auch privat nach Abstand von ihrem bisherigen Leben. Ein Neuanfang für die Frau und für die Tiere also.

Die Autorin versucht, wie in ihrem ersten Buch "Zugvögel" Mensch und Natur miteinander in Einklang zu bringen. Dabei greift sie wieder die diversen Themen auf, die diese Annäherung oft schwierig oder sogar schmerzlich machen gibt aber auch intensive Einblicke, wie sehr wir profitieren, wenn wir von den Tieren und ihrer Art mit der Umwelt und dem Leben umzugehen lernen.

Das Buch ist auf eine ruhige und eindringliche Weise erzählt. Das liegt vor allem an der Hauptfigur Inti, die tiefe Empathie für alle Lebewesen empfindet und dabei sowohl eine Verbindung schafft als auch alle Abgrenzungen überwindet. Man fühlt mit ihr aber auch mit all den Menschen und Tieren in dieser Geschichte.

Das Leseerlebnis ist intensiv und lässt mich nachdenklich zurück.