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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2022

Hatte ich mir anders vorgestellt ...

Mrs Agatha Christie
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Eben habe ich "Mrs. Agatha Christie" zu Ende gehört und ich muss sagen, ich hatte mir mehr davon versprochen. Eigentlich clever angelegt indem man abwechselnd pro Kapitel in die Vergangenheit und somit ...

Eben habe ich "Mrs. Agatha Christie" zu Ende gehört und ich muss sagen, ich hatte mir mehr davon versprochen. Eigentlich clever angelegt indem man abwechselnd pro Kapitel in die Vergangenheit und somit die Entwicklung der Agatha Christie, geborene Miller, eintaucht und die Tage ihres mysteriösen Verschwindens aus Sicht des Ehemann, Oberst Archibald Christie, miterlebt, hätte dies zu einer großartigen Geschichte werden können. Ich war jedoch schockiert über die mehr als devote Agatha, die für ihren Ehemann nicht nur ihr eigenes sondern auch das Leben ihrer kleinen Tochter Rosalind opfert. Kann man sich wirklich so verbiegen und sich einem Mann so unterwerfen? Die eigentlich genial erdachte fiktive Aufklärung des bis heute nicht aufgeklärten Verschwindens der grandiosen Krimiautorin reißt für mich die bis dahin recht fade dahinplätschernde Geschichte leider nicht mehr heraus. Zudem wird diese mehr als emotionslos von der Hörbuchsprecherin Sabine Arnhold vorgetragen, so dass auch hier kein extra Sternchen drin ist. Ich vergebe drei von fünf möglichen Sternen und muss sagen, dass ich leider ein wenig unbefriedigt aus dieser Lesung rausgehe. Schade!

Veröffentlicht am 03.05.2022

Beängstigend, was manche Menschen mir ihrem Gewissen vereinbaren können ...

Eine perfekte Lüge
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Der Traum vieler Frauen geht für Hannah in Erfüllung. Sie lernt in New York den smarten Geschäftsmann Mark Reilly kennen und die Hochzeit lässt nicht lange auf sie warten. Schon bald darauf gibt sie ihre ...

Der Traum vieler Frauen geht für Hannah in Erfüllung. Sie lernt in New York den smarten Geschäftsmann Mark Reilly kennen und die Hochzeit lässt nicht lange auf sie warten. Schon bald darauf gibt sie ihre Stelle auf und zieht mit dem geliebten Mann nach London, wo eine neue Herausforderung auf ihn wartet. Hannah tut sich anfangs ein wenig schwer, das Nest ist gebaut aber eine eigene Arbeit zu finden scheint nicht so richtig zu glücken. Dann kommt der Tag an dem Mark von seiner Geschäftsreise nicht zurückkehrt. Hannah ist fast krank vor Sorge bis er sich endlich mit einer etwas fadenscheinigen Entschuldigung bei ihr meldet. Sie wird hellhörig und fängt an nach der Wahrheit zu forschen. Schnell stellt sie fest, dass nichts, aber auch gar nichts so ist wie es scheint …

Obwohl exzellent vorgetragen, konnte mich die Story nicht so wirklich fesseln. Erst spät nimmt sie an Fahrt auf und insgesamt fehlt einfach die Spannung. Mit Hannah konnte ich mitfühlen, ihre Entdeckungen müssen furchtbar für sie gewesen sein. Dennoch war für mich die Geschichte recht schnell vorhersehbar und mehr als ein Hörbuch eben für zwischendurch wurde nicht daraus, schade. Ich vergebe drei von möglichen fünf Sternen und verkneife mir diesmal die Hörempfehlung.

Veröffentlicht am 08.04.2022

Mumbai oder Kopenhagen?

Der Markisenmann
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Der Inhalt ist schnell zusammengefasst. Kim „darf“ den Sommer gezwungenermaßen im Ruhrpott bei ihrem unbekannten leiblichen Vater verbringen, während sich Stiefvater, Mutter und Halbbruder in Miami am ...

Der Inhalt ist schnell zusammengefasst. Kim „darf“ den Sommer gezwungenermaßen im Ruhrpott bei ihrem unbekannten leiblichen Vater verbringen, während sich Stiefvater, Mutter und Halbbruder in Miami am Strand aalen. Unfair, ungerecht, einfach absoluter Bockmist, denkt sie sich und lässt sich nur widerwillig auf dieses Abenteuer ein. Doch während die Tage – am Anfang zähflüssig wie Melasse, und schließlich rasend schnell – ins Land ziehen, spüren Vater und Tochter beide eine Veränderung in sich aufziehen. Vielleicht kann aus einer beidseitigen Beziehung ja doch noch Realität werden?

Mhhhhm … lieber Jan Weiler, dein neuestes Werk lässt mich ein wenig - wie soll ich sagen? - unschlüssig zurück. Zum einen ist dir mit „Der Markisenmann“ eine nette, „coming of age“ Sommergeschichte gelungen. Zum anderen aber fehlt mir der scharfzüngige Humor, der mich beispielsweise durch die „Kühn Trilogie“ begleitet hat, die ich übrigens geliebt habe. Die Figur des etwas dusseligen Vaters im neuen Roman ist mir viel zu überzogen naiv. So dass ich nicht über ihn lachen, sondern ihn nur bedauern konnte. Die Kumpels erfüllen alle Ruhrpott Klischees, die man sich vorstellen kann und der gemischtrassige Freund – ich weiß, das Wort darf man so bestimmt nicht mehr sagen, aber mir fällt kein besseres ein – setzt dem ganzen dann noch das Sahnehäubchen auf. Guter Ansatz, nette Idee aber nicht ganz gelungen in der Umsetzung. Von mir gibt es drei Sterne und dazu ein Lob für die coole Aufmachung des Hörbuchs. Außen mit Markisenstoff überzogen und innen zur CD noch ein nettes Büchlein. Das sieht echt klasse aus!

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Ein mutiges Unterfangen, das auf jeden Fall erzählt gehört ...

Der Flussregenpfeifer
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Schon lange nicht mehr hat mich ein Buch so zwiegespalten zurück gelassen wie „Der Flussregenpfeifer“ des Autors Tobias Friedrich. Während Herr Friedrich seit vielen Jahren schreibtechnisch unterwegs ist, ...

Schon lange nicht mehr hat mich ein Buch so zwiegespalten zurück gelassen wie „Der Flussregenpfeifer“ des Autors Tobias Friedrich. Während Herr Friedrich seit vielen Jahren schreibtechnisch unterwegs ist, hat er sich mit diesem Roman erstmalig auf die Literaturbühne gewagt und erzählt hierin die wahnwitzige Geschichte des Abenteurers Oskar Speck, der sich zu Beginn der 30er Jahre mit seinem Faltboot auf eine Reise begibt, die erst 50.000 Kilometer und sieben Jahre später enden sollte.
So weit, so gut, meine Neugier war nicht nur durch den Klappentext, sondern auch durch das wunderschöne Cover geweckt. Ein Buch, das ich in der Buchhandlung auf jeden Fall in die Hand genommen hätte. Wie der Autor selbst war auch ich überrascht, noch nie von diesem Tausendsassa gehört zu haben und so freute ich mich umso mehr, dass Tobias Friedrich dieses Thema aufgegriffen hatte, um daraus einen spannenden Roman zu stricken. Er muss einen riesigen Rechercheaufwand betrieben und so einiges zu Tage gefördert haben. Davor habe ich gehörigen Respekt. Leider kam ich persönlich mit der Umsetzung nicht so ganz klar. Gut gefallen hat mir, dass er neben dem Protagonisten auch weitere Personen zum Leben erweckt, die tatsächlich gelebt haben und in die Geschichte involviert waren. Mehr als einmal hat also auch meine Google Finger beim Lesen gezuckt und ich habe selbst ein wenig im Netz dazu nachgelesen. Weniger gefallen hat mir der etwas wirre Stil, in dem er in den verschiedenen Zeitsträngen hin und her hüpft. Da musste ich schon gehörig aufpassen, nicht durcheinander zu kommen. Und … ich hätte mir für unseren Hauptdarsteller gewünscht, dass er seine Gefühlswelt ein wenig weiter hätte öffnen dürfen. So blieb alles ein wenig oberflächlich.
Alles in allem war es ein interessantes Thema, für das ich mir eine andere Verpackung gewünscht hätte. Von mir gibt es dafür drei von fünf Sternen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2022

Ein Leben auf der Flucht ...

Dieser weite Weg
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Der Klappentext zu dem Roman „Dieser weite Weg“ der weltbekannten Autorin Isabel Allende verspricht eine spannende Reise, auf der wir den Arzt Victor Dalmau durch sein Leben begleiten. Es ist unglaublich ...

Der Klappentext zu dem Roman „Dieser weite Weg“ der weltbekannten Autorin Isabel Allende verspricht eine spannende Reise, auf der wir den Arzt Victor Dalmau durch sein Leben begleiten. Es ist unglaublich was er und seine zahlreichen Wegbegleiter er- und durchlebt haben. Es ist eine Reise über viele Jahre mit fast unzähligen Meilensteinen. Victor und seine ihm durch das Schicksal angedachte Frau, Spanier von Geburt, fliehen schließlich nach Chile, wo das Leben auch nicht immer einfach ist. Sie leiden, sie lieben, sie weinen, um am Ende festzustellen, dass es doch ein gutes Leben war.
Wenn nur das (Hör)buch auch so spannend gewesen wäre. Ich tat mich von Anfang an schwer, die vielen Namen und Locations in eine Richtung zu bringen und war ganz überrascht, wie wenig Gefühle offenbart wurden. Ich empfand den Erzählstil als sehr nüchtern, fast schon eine Aneinanderreihung von Ereignissen einer Perlenkette gleich. Ich vergebe deshalb auch leider nur drei von fünf Sternen und denke, dass das das letzte Buch der Autorin für mich sein wird.