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Veröffentlicht am 10.06.2017

Lügenmädchen

Lügenmädchen
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Stella ist alleine zu Hause. Sie hat schon lange nicht mehr das Haus verlassen, weil sie Panikattacken hat. An einem Winterabend mit viel Schnee klingelt es an der Türe. Ein junges Mädchen verlangt Einlass. ...

Stella ist alleine zu Hause. Sie hat schon lange nicht mehr das Haus verlassen, weil sie Panikattacken hat. An einem Winterabend mit viel Schnee klingelt es an der Türe. Ein junges Mädchen verlangt Einlass. Nach einigem Zögern öffnet Stella tatsächlich die Türe. Bald schon weiß Stella nicht was, sie glauben soll, denn das Mädchen, das sich Blue nennt, erzählt unglaubliche Geschichten. Stella ist verstört. Erzählt Blue Lügen? Oder sind ihre Behauptungen wahr? Oder ist sie eine Psychopathin und spielt mit Stella.
Die Geschichte liest sich gut und sehr flüssig. Erzählt wird in unterschiedlichen Zeitebenen.
Zwei Jahre zuvor führte Stella noch ein normales Leben. Sie arbeitet als Psychologin. Obwohl sie noch Anfängerin ist, ist sie ehrgeizig und selbstbewusst. Sie möchte ihrem Chef Max imponieren. Doch dann geschieht etwas, dass sie völlig aus der Bahn wirft und sie zu einer Frau mit Panikattacken macht, die sich nur noch in ihrem zur Festung ausgebauten Haus aufhält. Ihr Verhalten ist mir fremd und ich kann mich nicht in sie hineinversetzen. Max ist manipulativ und unsympatisch.
Aus der Sicht einer Patientin wird dann ein anderer Strang erzählt. Eine junge Frau ist bei einem Psychiater in Behandlung. Sie versucht ihn zu verführen.
Last but not least ist das der Gegenwartsteil mit Blue und Stella alleine im Haus. Stella hat Angst und die ist gut spürbar. Sie fragt sich, warum sie die Tür aufgemacht hat und ob sie in Gefahr ist. Was bezweckt Blue? Ihre Geschichten wirken nicht glaubhaft. Aber sie hat ein Ziel.
Das Buch ist als Psychothriller deklariert und ich habe sehr viel Spannung erwartet. Obwohl die Zusammenhänge erst zum Ende beschrieben werden, war schon ziemlich früh klar, wohin die Reise geht. Daher ging Spannung verloren und ich wurde nicht richtig gefesselt. Ich habe mich immer gefragt, warum Stella, die ja selbst Psychologin ist, diese Psychospielchen nicht durchschaut.
Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich überzeugend.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Das Ende einer Ehe

Seit du bei mir bist
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Russell und Vivian sind glücklich, als ihre Tochter geboren wird. Vivian hat ihren Job aufgegeben, um sich um London zu kümmern. Doch dann wird es für Russell bei der Arbeit problematisch und er beschließt ...

Russell und Vivian sind glücklich, als ihre Tochter geboren wird. Vivian hat ihren Job aufgegeben, um sich um London zu kümmern. Doch dann wird es für Russell bei der Arbeit problematisch und er beschließt sich selbstständig zu machen. Er entscheidet das ein wenig über Vivians Kopf hinweg und kurz darauf stellt ihn Vivian ebenfalls vor vollendete Tatsachen. Sie hat sich beworben und steigt Hals über Kopf in den Job ein, ohne dass die Betreuung ihrer Tochter geklärt ist. Russell muss sich also sowohl um die Firma im Aufbau als auch um seine Tochter kümmern. Aber es kommt noch schlimmer.
Erzählt wird diese Geschichte von Alexander Wussow, dem ich gerne zugehört habe, denn er hat eine tolle Stimme, mit der er die emotionale Geschichte gut herüberbringt.
Ich habe schon einige Bücher von Nicholas Sparks gelesen, doch dieses Mal konnte er mich nicht überzeugen.
Russell ist ein etwas naiver Typ, der sich nicht wehrt. Er findet sogar noch für alles eine Erklärung oder Entschuldigung. Daher wird Vivians Vorgehen immer egoistischer und rücksichtsloser. Sie zieht ihr Ding durch ohne zu überlegen, wie es ihrer fünfjährigen Tochter dabei geht. Zum Glück hat Russell Unterstützung von seinen Eltern und vor allem von seiner wundervollen Schwester. Dann begegnet er seiner Ex-Freundin wieder, die ihn damals verlassen hat, weil er eine Dummheit begangen hat. Für mich gibt es aber auch nichts, was an Vian sympathisch ist. Aber ich konnte auch mit Russel nicht mitfühlen, denn seine Art, alles hinzunehmen, ging mir auf die Nerven. Mir tat die kleine London leid, die ein tolles Mädchen ist.
Es braucht eine ganze Weile, bis sich Russell entwickelt und Entscheidungen für die Zukunft trifft und daran ist in nicht unerheblichem Maße seine Schwester schuld.
Das Ende hat mir gar nicht gefalle. Obwohl etwas Trauriges passierte, gab es zum Schluss zu viel Friede, Freude, Eierkuchen. Es passte für mich nicht zu dem, was alles geschehen ist.
Eine emotionale Geschichte, die mich aber nicht wirklich überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 04.06.2017

Nicht überzeugend

Das Glück schmeckt nach Zitroneneis
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Anna spürt, dass Matteo Heimweh hat. Da sie ihn liebt, will Sie mit ihm nach Italien, doch sie möchte dabei der italienischen Verwandtschaft und vor allem der Mutter von Matteo möglichst wenig begegnen. ...

Anna spürt, dass Matteo Heimweh hat. Da sie ihn liebt, will Sie mit ihm nach Italien, doch sie möchte dabei der italienischen Verwandtschaft und vor allem der Mutter von Matteo möglichst wenig begegnen. Da in Sorrent eine Gelateria übernommen werden kann, machen sie sich auf nach Italien.
Doch neben Matteos Familie gibt es auch noch Annas Familie, die auch Potenzial vor einige Turbulenzen bietet.
Den Vorgängerband "Viviens himmlisches Eiscafé" kenne ich nicht, was aber auch kein Problem ist.
Der Schreibstil ist unkompliziert zu lesen. Die Szenen wechseln häufig. Die Geschichte konnte mich allerdings nicht überzeugen, da mir ein wenig Tiefgang fehlt und alles recht vorhersehbar ist. Alle Schwierigkeiten klären sich sehr schnell, es gibt keine größeren Probleme.
Es traten viele Personen auf. Den ein oder anderen hätte ich gerne näher kennengelernt. Mir fehlte es bei der Beschreibung der Charaktere an Tiefe. Ich konnte ihre Gedanken und Gefühle nicht nachempfinden und daher keine Bindung zu ihnen aufbauen.
Allerdings hat mich die Beschreibung der Landschaft an der italienischen Küste begeistert.
Wer ein locker, leichte Urlaubslektüre sucht, wird da Buch vielleicht mögen. Ich bin nicht so richtig überzeugt.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Was wäre wenn…

Der Brief
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Marie lebt mit ihrer Lebenspartnerin Johanna in Hamburg und ist Journalistin. Da erreicht sie eines Tages ein Brief ihrer ehemaligen Schulfreundin Christine. Der ist sehr irritierend für sie, denn es werden ...

Marie lebt mit ihrer Lebenspartnerin Johanna in Hamburg und ist Journalistin. Da erreicht sie eines Tages ein Brief ihrer ehemaligen Schulfreundin Christine. Der ist sehr irritierend für sie, denn es werden Dinge angesprochen, die nichts mit Maries Leben zu tun haben, denn es ist die Rede von ihrem Ehemann Victor in Paris und von Maries schwerer Krankheit. Aber sie ist kerngesund. Sie setzt sich mit Christine in Verbindung, die ebenfalls Briefe erhält, die so aussehen als kämen sie von Marie. Es kommt zu Vorwürfen und Christine will von allem nichts mehr wissen. Die Sache aber lässt Marie nicht los und sie macht sich auf die Suche nach einer Erklärung. Und so verschlägt es sie nach Paris und findet sich in einem Leben wieder, das so vertraut scheint.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Mal erfahren wir etwas aus den Briefen, mal wird aus Maries Sicht berichtet. Ich fühlte mich gleich in die Geschichte hineingezogen und wollte natürlich wissen, was denn nun die Wirklichkeit ist.

Die Charaktere sind glaubhaft und sympathisch. Ich konnte gut mit Marie fühlen, der die Geschichte keine Ruhe lässt. Sie muss einfach wissen, was dahintersteckt. Dagegen hat Christine Probleme mit diesen Briefen und wird völlig aus der Bahn geworfen. Bei beiden Frauen gibt es Dinge, die geheim bleiben sollten und doch gibt es jemanden, der dies weiß, wie die Briefe zeigen.

Es war schwer, das Buch aus der Hand zu legen, denn natürlich will man wissen, was hinter allem steckt. Einiges klärt sich, aber leider wurden am Ende viele meiner Fragen nicht beantwortet.

Veröffentlicht am 28.05.2017

Die Trauer überwinden

Als das Meer uns gehörte
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Als Tess Harding erfährt, dass ihr Mann mitten in New York getötet wurde, bricht für sie eine Welt zusammen. Mit ihrem Sohn Robbie flüchtet sie nach Montauk, einem Dorf auf Long Island, zu ihrem Onkel ...

Als Tess Harding erfährt, dass ihr Mann mitten in New York getötet wurde, bricht für sie eine Welt zusammen. Mit ihrem Sohn Robbie flüchtet sie nach Montauk, einem Dorf auf Long Island, zu ihrem Onkel Ike. Doch Robbie will zurück nach New York und zieht sich immer mehr zurück und stößt Tess von sich. Er flüchtet auf das Boot des Meeresbiologe Kip, der Wale erforscht und dem es besonders der Wal Benny angetan hat. Robbie ist gleich fasziniert von Benny und auch Tess spürt auf dem Meer, dass es vielleicht doch noch Hoffnung gibt.
Ich habe mich recht schwer getan mit dem Buch. Das Thema hat mich zwar sehr angesprochen, aber die Umsetzung hat mich da nicht überzeugt. Der Sprachstil hat mir zwar gefallen, aber es gab so einiges, was mir nicht logisch erschien. Überzeugt hat mich die Darstellung der Gegend um Montauk und die Atmosphäre auf dem Boot. Da hatte ich das Gefühl, dabei zu sein. Die Geschichte um Tess und Robbie allerdings war mir teilweise zu sprunghaft.
Tess, Adam und Robbie sind anscheinend eine perfekte Familie. Tess ist eine erfolgreiche und viel arbeitende Schuhdesignerin. Adam, der ein bekannter Musiker war, hat Probleme mit dem unfreiwilligen Ende seiner Karriere. Da es mit einem Neustart nicht klappt, kümmert er sich um den neunjährigen gehörlosen Robbie und hat ein sehr enges Verhältnis zu seinem Sohn. Auch Robbie ist musikalisch und hat sich die Tuba als sein Instrument ausgesucht. Er kann zwar dank eines Cochlea-Implantats wieder hören, aber die Töne der Tuba spürt er im ganzen Körper. Robbie gibt sich selbst und seiner Mutter die Schuld am Tod des Vaters.
Kurz nach Adams Tod entdeckt Tess dann noch etwas, dass sie völlig durcheinander bringt und sie weiß, dass sie nur bei Ihrem Onkel wieder zur Ruhe kommen kann. Aber mit dem Widerstand von Robbie hat sie wohl nicht gerechnet. Robbie kommt mir manchmal älter vor wie in der Pubertät und Tess verliert sich bis zum Schluss immer wieder in Selbstmitleid. Beide waren mir nicht besonders sympathisch.
Wer wissen willen, ob es noch eine Chance für Tess und Robbie gibt, muss das Buch lesen.
Ike ist ein verständnisvoller Mann, der da ist, wenn man ihn braucht, aber sich nicht einmischt. Seine resolute Freundin Rita würde sich gerne mit ihm im warmen Süden niederlassen, doch Ike ist sehr heimatverbunden. Kip findet bei Robbie die richtigen Worte, um Zugang zu ihm zu finden und auch Tess fühlt sich auf seinem Boot wohl, aber ihn umgibt auch etwas Geheimnisvolles.
Am Ende geht alles etwas schnell und ist auch für mich nicht so ganz rund.
Das Potential, das in der Geschichte steckt, ist nicht wirklich gut umgesetzt worden. Ich wurde nicht so berührt wie ich es aufgrund der Buchbeschreibung erwartet hatte.