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Veröffentlicht am 07.05.2022

Wege aus der Depression

Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Kurt Krömer, mit bürgerlichem Namen Alexander Bojcan, spricht in seinem neuestem Buch ganz offen darüber, dass er jahrelang an Depressionen erkrankt war. Im Jahr 2020 wird er stationär in einer Klinik ...

Kurt Krömer, mit bürgerlichem Namen Alexander Bojcan, spricht in seinem neuestem Buch ganz offen darüber, dass er jahrelang an Depressionen erkrankt war. Im Jahr 2020 wird er stationär in einer Klinik behandelt und fühlt sich danach stark genug, in seiner TV-Sendung "Chez Krömer" mit Thorsten Sträter, selbst Betroffener, darüber vor einem großen Publikum zu sprechen.

Ganz schonungslos schreibt Krömer dann in seinem Buch über den langen Leidensweg. Denn die Depression brachte Alkoholismus, Impotenz, Panikattacken und vieles mehr mit sich.

Für diese Ehrlichkeit, Offenheit und den Mut bekommt er sofort 3 Sternchen, aber dabei bleibt es auch. Die Sprache ist furchtbar, dümmlich und ich unterstelle dem Autor eine gewisse Taktik, seine eigene Krankengeschichte auszuschlachten.

Mein Urteil fälle ich über Krömers Buch, nicht jedoch über seine Person oder Krankheit und schon gar nicht über andere Erkrankte.

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Veröffentlicht am 01.03.2022

Frühjahr 2020

Der verlorene Sommer
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Leider ist Wladimir Kaminer auch auf den "Corona-Zug" aufgesprungen. Wo ich noch bei "Rotkäppchen raucht auf dem Balkon" schallend lachte und bestens unterhalten wurde, ist "Der verlorene Sommer" langweilig, ...

Leider ist Wladimir Kaminer auch auf den "Corona-Zug" aufgesprungen. Wo ich noch bei "Rotkäppchen raucht auf dem Balkon" schallend lachte und bestens unterhalten wurde, ist "Der verlorene Sommer" langweilig, abgedroschen und konstruiert. Für mich ist dieses Hörbuch ein Ausreißer der Kaminer Werke, die mir bis jetzt ausnahmslos gefallen haben.

"Frühjahr 2020. Die Menschen erwachten aus dem Winterschlaf, blinzelten in die Sonne und ahnten nicht, was auf sie zukam. Im fernen China hatte angeblich ein erkältetes Gürteltier auf eine kranke Fledermaus geniest - ein Virus war geboren, das die Welt lahmlegte. Doch es konnte weder der Neugier noch dem Humor von Wladimir Kaminer etwas anhaben. Trotz Lockdown, Mundschutz und Fassbier-Verbot fand er überall Geschichten, die bewiesen: Das Leben ging weiter! Wenn auch jeden Tag ein bisschen anders als zuvor. Mit Witz und Herz beobachtete er den Alltag von uns Coronauten und die allmähliche Veränderung unserer Realität ..."

Leser bzw. Hörer, die noch nichts von Wladimir Kaminer kennen, würde ich andere Titel empfehlen. Hardcore Kaminer-Fans könnte auch dieses Hörbuch gefallen.

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Loslassen und bei sich selbst ankommen

Wie du Menschen loswirst, die dir nicht guttun, ohne sie umzubringen
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"Wer möchte nicht manchmal narzisstische Vorgesetzte, ungesunde Freundschaften, die belastende Partnerschaft, eine Ex-Beziehung, nervenaufreibende Familienmitglieder oder - ganz generell - all jene loswerden, ...

"Wer möchte nicht manchmal narzisstische Vorgesetzte, ungesunde Freundschaften, die belastende Partnerschaft, eine Ex-Beziehung, nervenaufreibende Familienmitglieder oder - ganz generell - all jene loswerden, die uns nicht zu schätzen wissen? Am besten, ohne jemanden umzubringen, weil das schlecht fürs Karma wäre. Spannend, mit Tiefgang und schwarzem Humor führt Andrea Weidlich uns an einen mystischen See, wo eine Freundesgruppe ein Experiment wagt. Was passiert, wenn sie sich von toxischen Menschen befreien, und wie beseitigen sie die Leichen, die im eigenen Keller schlummern? Dieses Buch zeigt, wie wir durch Loslassen und den richtigen Umgang mit Schatten und Energievampiren zu mehr Leichtigkeit gelangen und endlich das Leben führen, das wir uns wirklich wünschen."

Andrea Weidlich ist keine Unbekannte. Die Wiener Autorin ("Der geile Scheiß vom Glücklichsein") arbeitet auch als Texterin und Designerin im Bereich Lifestyle und Kommunikation. Sie führt den Erfolgspodcast "gusch, baby", der bereits in der ersten Woche Platz 1 der iTunes Charts in der Kategorie Gesellschaft & Kultur erreichte.

Der Begriff "Toxische Beziehungen" ist momentan das Schlagwort vieler Ratgeber, so auch in Andrea Weidlichs neuestem Buch. Zurecht ist dieses Thema wichtig, da man immer wieder auf Narzissten, Energieräuber usw. trifft, die uns das Leben schwermachen. Man geht davon aus, dass die meisten von uns mindestens eine toxische Verbindung in ihrem Alltag erleben. Frauen sind häufiger betroffen. Sie erleben Herabsetzung, verbale Übergriffe und Machtmissbrauch in der Liebe und im Beruf. Weidlichs Intension ist es, den Selbstwert von Frauen zu stärken und sich von der Belastung toxischer Beziehungen zu befreien.

Sie schreibt umgangssprachlich (OT: das echte Leben beschreiben) und spinnt um acht Menschen Geschichten zum Thema, in denen sich die Leserin / der Leser im besten Fall wiederfindet und Lösung für das eigene Leben entdeckt.

Bei mir ging dieses Konzept leider nicht auf. Ich kannte allerdings auch Weidlichs vorherigen Bücher nicht. Zum einen habe ich ein Sachbuch erwartet, da mich der psychologische bzw. wissenschaftliche Hintergrund interessiert, zum anderen gefällt mir die schnoddrige Sprache nicht. Mit den einzelnen Situationen der Geschichten konnte ich mich ebenfalls nicht identifizieren. Das mag aber einfach daran liegen, dass ich nicht der Leser:innen-Zielgruppe entspreche.

Ich habe als Vielleser fast drei Monate für diesen Ratgeber gebraucht, das Buch immer wieder weggelegt, Seiten nochmal gelesen, aber auch dadurch wurde es nicht interessanter. Deshalb fällt mein Urteil nur durchschnittlich aus.

Wer jedoch bereits die vorherigen Bestseller von Andrea Weidlich mochte, ihren Podcast gerne hört, wird auch von diesem Buch begeistert sein und sicherlich wertvolle Tipps und Informationen mitnehmen.

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Veröffentlicht am 22.11.2021

Close to the frozen borderline

Nico - Die Sängerin der Nacht
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Bei diesem Buch handelt es sich um den 19. Band der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kultur und Liebe" des Aufbau Verlags.

Mari Roth legt den Schwerpunkt auf den Lebensabschnitt, der Nico bekannt machte: ...

Bei diesem Buch handelt es sich um den 19. Band der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kultur und Liebe" des Aufbau Verlags.

Mari Roth legt den Schwerpunkt auf den Lebensabschnitt, der Nico bekannt machte: die Zeit in Warhols Factory in New York als Frontfrau der Velvet Underground. Ihre kühle Schönheit brachte sie zur Band, weniger ihre Gesangskunst und Musikalität. Nico verabscheute es jedoch, Star und schön zu sein, auf Äußerlichkeiten abgestempelt zu werden und wollte auch in Interviews nicht mehr darauf angesprochen werden. Sie wurde zum Antistar, drogenabhängig und todessehnsüchtig. Dabei schrieb sie als Solokünstlerin großartige, düstere Musik. The Marble Index beispielsweise war für viele Musiker wegweisend. Davon er fährt die Leserin / der Leser allerdings nichts. Nico ist auch in diesem Buch ein IT-Girl, das wilde Nächte durchfeiert, jede Menge Männer verführt, meistens natürlich Prominente ihrer Zeit, wie Dylan, Morrison, Jones und Reed, und zu alldem ist sie noch eine äußerst schlechte Mutter.

Es ist sicherlich nicht einfach, über Nico zu schreiben, da auch ihre Biografie geheimnisvoll ist, oft widersprüchlich und sie nicht viel von sich preis gab. Leider gibt "Nico - Die Sängerin der Nacht" nur einen oberflächlichen und einseitigen Blick auf eine außergewöhnliche Frau und Künstlerin.

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Veröffentlicht am 02.10.2021

Wenn die Jägerin zur Gejagten wird

Denn du gehörst mir
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"Vor fünf Jahren wurde der hochangesehene Dr. Martin Bell in seiner Auffahrt erschossen. Der Täter blieb unbekannt. Nun flehen Bells verzweifelte Eltern Laurie Moran an: Sie soll die mental instabile Witwe, ...

"Vor fünf Jahren wurde der hochangesehene Dr. Martin Bell in seiner Auffahrt erschossen. Der Täter blieb unbekannt. Nun flehen Bells verzweifelte Eltern Laurie Moran an: Sie soll die mental instabile Witwe, die sie für die Schuldige halten, ihrer gerechten Strafe zuführen. Laurie gräbt sich immer tiefer in die erschütternden Zusammenhänge und bemerkt dabei gar nicht, dass sie selbst ins Visier eines Stalkers geraten ist. Eines Stalkers, dessen Hass auf sie keine Grenzen zu kennen scheint."

Dies ist der 6. Band der Laurie Moran-Reihe der berühmten amerikanischen Autorin Mary Higgins Clark, brillant gelesen von Michou Friesz, deren Stimme mich durch das ganze Hörbuch getragen hat. Ihre Stimme hat mich sozusagen bei der Stange gehalten, denn das Hörbuch an sich hat es nicht ganz geschafft. Ich war etwas enttäuscht, denn Mary Higgins Clark hat mich schon besser unterhalten und dadurch gewisse Vorschusslorbeeren. Ich muss jedoch ehrlicherweise sagen, dass ich bis zum Schluss nicht wusste, wer der Mörder ist.

Mary Higgins Clark greift oft aktuelle Themen, wie z.B. Todesstrafe, platische Chirchurgie usw. in ihren Romanen auf. Die Protagonist*innen sind oft Frauen der gehobenen Mittelschicht, die in gefährliche Situationen geraten oder mit traumatischen Erfahrungen ihrer Vergangenheit konfrontiert werden.

Auch dieses Hörbuch zeichnet sich durch den typischen Mary Higgins Clark-Stil aus, d.h. kurze Kapitel, viele Dialoge, temporeiche Handlungen und ein fulminantes Ende. Wer bei Krimis gerne miträt und zur spannenden Unterhaltung keine blutrünstigen Beschreibungen braucht, hört "Denn du gehörst mir" bestimmt sehr gern.

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