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Veröffentlicht am 18.05.2022

Ein interessanter Ermittler in einem Krimi über das Wattenmeer

Der Holländer
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Ein Toter im Grenzgebiet von Deutschland und Holland sorgt für Streit zwischen den Zuständigkeiten. Die Ermittlungen geraten dadurch fast in den Hintergrund.
Die Bundespolizei Cuxhaven schickt einen Ermittler ...

Ein Toter im Grenzgebiet von Deutschland und Holland sorgt für Streit zwischen den Zuständigkeiten. Die Ermittlungen geraten dadurch fast in den Hintergrund.
Die Bundespolizei Cuxhaven schickt einen Ermittler nach Delfzijl. Liewe Cupido wird der Holländer genannt, da er in Texel aufgewachsen ist.
Der schweigsame Polizist arbeitet sich vor und kommt Geheimnissen auf die Spur.
Mit seiner eigenwilligen Art Fragen zu stellen, bekommt er Antworten, die daran zweifeln lassen, dass es ein Mord gewesen sein könnte.
Der Tote war ein erfahrener Wattwanderer, sein Fundort wirft Fragen auf.

Liewe ist ein interessanter Charakter. Ich kann mir vorstellen, von diesem Ermittler erneut zu lesen.
Er ist kompetent, hat kluge Ideen, seine Menschenkenntnis ist nützlich.
Durch Liewe lebt das Buch, mit seinem ruhigen Verhalten bringt er trotzdem Schwung in die Ermittlungen. Die Grenzstreitigkeiten lassen den Fall beinahe ruhen. Doch der Holländer hat Biss und scharfsinnige Gedanken. Ein junger Polizist hilft ihm, dieser ist auch ein belebender Charakter.
Die Geschichte hat allgemein interessante Figuren. Geeske Dobbenga vom niederländischen Grenzschutz hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Sie ist intelligent und sympathisch.

Der Krimi überzeugt mit leisen Tönen. Es wird nicht hochspannend, dafür sehr unterhaltsam. Ich habe das Buch in kurzer Zeit gelesen, mich hat der Stil überzeugt und die Erzählweise gefesselt.
Gleichzeitig gibt es interessante Einblicke in das Wattenmeer. Es ist eine faszinierende Atmosphäre, stimmungsvoll und ein bisschen unheimlich. Wenn das Wasser langsam, aber stetig steigt und eine Wanderung durchs Watt fast unmöglich macht. Die Wattwanderer im Buch sind gut dargestellt. Sie sind kompetent und wissen, wie man sich im Wattenmeer zu verhalten hat. Einem von 3 Freunden wird es zum Verhängnis. Der Holländer gräbt und findet in der Vergangenheit der Freunde einige Details, die nicht so perfekt sind, wie sie scheinen.
Mir hat es sehr gefallen, dass die Geschichte sich langsam entwickelt und Zeit für eigene Gedanken lässt. Die Spannung zeigt sich gemächlich, der Leser wird am Ball gehalten, durch einen cleveren Polizisten. Liewe Cupido macht seine Arbeit mehr als gut.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Magische Waffen

Sisters of the Sword - Wie zwei Schneiden einer Klinge
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Die Geschwister Ziva und Temra ergänzen sich. Die ältere Schwester ist 18 und eine magische Schmiedin. Temra ist 16, geht zur Schule, sie kümmert sich um den Verkauf der Waffen. Ziva ist menschenscheu, ...

Die Geschwister Ziva und Temra ergänzen sich. Die ältere Schwester ist 18 und eine magische Schmiedin. Temra ist 16, geht zur Schule, sie kümmert sich um den Verkauf der Waffen. Ziva ist menschenscheu, sie arbeitet lieber allein und im Hintergrund.
Als Ziva ein Schwert für die Kriegsherrin Kymora fertigt, fangen die Probleme erst richtig an.
Das Schwert birgt ein mächtiges Geheimnis. Diese Waffe darf Kymora nicht in die Hände bekommen. Die Schwestern fliehen aus der Stadt. Zusammen mit einem Söldner und einem Gelehrten begeben sie sich in die Fremde. Eine abenteuerliche Reise beginnt, mit ungewissem Ausgang.

Dieses Buch hat mich mit dem schönen Cover angezogen. Es ist hübsch gestaltet mit angenehmen Farben.
Die Schriftart ist gut gewählt, sie passt zur Geschichte.
Der Schreibstil fesselte mich gänzlich, ich habe das Buch in kurzer Zeit gelesen. Unterhaltsame Dialoge, spannende Szenen, eine leise Romantik machen das Buch zu einem schönen Erlebnis.

Tricia Levenseller schreibt sehr fesselnd. Ihre Art hat mich gefangen, der Stil ist unglaublich lebendig. Ich hatte das Gefühl, ich spüre den Staub der Flucht, den Dreck auf der Haut, den Schweiß der Angst.
Die Schwestern waren mir sofort sympathisch. Sie agieren toll zusammen. Es gibt auch Streit, was normal ist, wenn man so eng zusammen lebt.
Temra ist für ihr Alter sehr aufgeweckt und neugierig. Sie flirtet leidenschaftlich gerne. Ziva ist da eher verklemmt und traut sich nicht unter das Volk. Umso erstaunlicher fand ich, wie Ziva die Flucht gemeistert hat.

Die Ich-Erzählung aus der Sicht von Ziva geben einen tiefen Einblick in das Seelenleben der Schmiedin. Ihre Panikattacken werden intensiv dargestellt. Diese weiche Seite macht die junge Frau noch sympathischer, ich hätte sie gerne getröstet.

Der magische Anteil ist nicht sehr hoch, ich würde das Buch nicht eindeutig zu Fantasy zuordnen. Die Waffen werden durch Ziva magisch, was interessant ist.
Die Fortsetzung wird einiges aufklären und hoffentlich auch ein gutes Ende nehmen.
Im Dezember erscheint der 2. Band der Dilogie. Darauf freue ich mich sehr.
Von mir gibt es fünf Sterne in allen Bereichen.
Empfohlen wird das Buch ab 14 Jahre, was ich aufgrund der Kampfszenen für gerechtfertigt halte. Ich denke, Mädchen haben mehr Freude am Buch, für Jungen ist es vielleicht ein bisschen zu romantisch.
Es ist keine Liebesgeschichte im herkömmlichen Sinne, die Flucht steht im Vordergrund und die Gemeinschaft der 4.
Definitiv bietet das Buch großartige Unterhaltung.





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Veröffentlicht am 13.05.2022

Eine mutige Geschichte

Ende in Sicht
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Hella (69) ist in ihrem alten Passat auf dem Weg in die Schweiz um zu sterben.
Unterwegs fällt Juli (15) von einer Brücke vor das Auto.
Ein wahnwitziger Roadtrip beginnt. Die unterschiedlichen Frauen ...

Hella (69) ist in ihrem alten Passat auf dem Weg in die Schweiz um zu sterben.
Unterwegs fällt Juli (15) von einer Brücke vor das Auto.
Ein wahnwitziger Roadtrip beginnt. Die unterschiedlichen Frauen haben das gleiche Ziel.
Was am Ende in Sicht kommt, ist überraschend anders.
Ronja von Rönne behandelt die Thematik Depression mit makabrem Humor. Über die düsteren Gedanken der anderen lachen, so ein Buch erfordert Mut. Mir hat es sehr gut gefallen, der Stil ist abgerundet mit Dramatik und ein bisschen Einfühlungsvermögen.
Diese Art mit Depressionen umzugehen gefällt mit Sicherheit nicht jedem. Ich kann über schwarzen Humor lachen. Es wird in meinen Augen nicht ins Lächerliche gezogen. Das Buch zeigt, es gibt ein Licht am Ende einer dunklen Reise.
Hella und Juli sind völlig verschieden. Sie geraten aneinander, die Reise wirkt, als wäre sie unmöglich durchführbar. Abwechselnd bekomme ich Einblicke in das Seelenleben von Hella und Juli.
Es passieren Szenen, die urkomisch und gleichzeitig tieftraurig sind.
Die Autorin erklärt in der Danksagung ihren Hintergrund.

Die Erkrankung wird nicht übertüncht mit einer Leichtigkeit, obwohl es sicher bei manchem Leser diesen Eindruck erweckt. Es ist ein sensibles Thema, welches Ronja von Rönne sehr gut verpackt hat zu einem Roman zum schmunzeln, lachen und weinen.

Dieses Buch bietet Gesprächsstoff und Zündmaterial für explosive Diskussionen. Die Meinungen gehen bestimmt sehr auseinander. Die Thematik ist schwierig, Depressionen sind oft nicht greifbar.
Mir hat die Geschichte sehr gefallen, doch eine Empfehlung finde ich schwierig.
Es ist eher für Erwachsene ein Buch, vielleicht Frauen mehr, als Männer.
Mir wird es noch lange im Gedächtnis bleiben.


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Veröffentlicht am 09.05.2022

Ein toller Sommer

Ein unendlich kurzer Sommer
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"Ein unendlich kurzer Sommer" von Kristina Pfister hat mich sehr leseglücklich gemacht. Sie schreibt ganz wundervoll, es ist eine Geschichte aus dem Leben und sprüht vor guten Sätzen und beeindruckenden ...

"Ein unendlich kurzer Sommer" von Kristina Pfister hat mich sehr leseglücklich gemacht. Sie schreibt ganz wundervoll, es ist eine Geschichte aus dem Leben und sprüht vor guten Sätzen und beeindruckenden Worten.

Lale hat in ihrem Herzen einen Kummer sitzen, sie setzt sich ohne Ziel in einen Zug.
Ein Campingplatz im Nirgendwo wird ihr vorübergehendes Zuhause.
Gustav ist ein Brummbär, doch Lale erweicht sein Herz. Sie hilft ihm auf dem Campingplatz, putzt, renoviert und kocht mit ihm.
Der alte Mann hat selbst ein Geheimnis.

Christophe ist gezielt zum Campingplatz gefahren, um sich seiner Vergangenheit zu stellen.

Gemeinsam wird es ein unbeschreiblicher Sommer. In dem es um Geschichten geht, das Leben, vom Verzeihen und Loslassen.
Sehr tiefgründig beschreibt die Autorin die Charaktere und ihre Aktivitäten.
Es ist eine so tolle Geschichte, ich könnte unendlich schwärmen.
Die Figuren sprühen vor Leben und bereichern das Buch sehr.
Der Campingplatz ist ein Platz für Freude, Trauer, Spaß und Liebe.
Kristina Pfister kann extrem gut mit Worten umgehen. Mit amüsanten Dialogen würzt sie das Buch mit Situationskomik.
Dieser Sommer bietet viel Gefühl, Selbsterkenntnisse und Mut.
Lale, Gustav und Christophe erzählen ihr Leben und beleben die Geschichte mit ihrem Esprit.
Ich bin absolut begeistert und kann das Buch sehr empfehlen.


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Veröffentlicht am 07.05.2022

Ein toller Sommer

Unser Sommer am See
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Dieser Sommer von Nikola Huppertz ist ein ganz besonderer Urlaub für die Geschwister Jula, Agda und Nick.
Mit ihrem Papa Claus verbringen sie
3 Wochen auf dem Krähenriegel im bayerischen Wald.
Das Haus ...

Dieser Sommer von Nikola Huppertz ist ein ganz besonderer Urlaub für die Geschwister Jula, Agda und Nick.
Mit ihrem Papa Claus verbringen sie
3 Wochen auf dem Krähenriegel im bayerischen Wald.
Das Haus wirkt ein bisschen unheimlich, die mumifizierte Katze, die Jula findet und nicht mehr aus dem Augen lässt, trägt sehr dazu bei. Dann verschwindet Essen und Nick verhält sich seltsam. Ein Schatz im Wald erweckt Nicks Neugier. Auch Agda erlebt ihr Abenteuer, der Junge aus dem Ort spukt ihr im Kopf herum.

Dieses Buch hat mir viel Freude bereitet. Die Autorin schreibt wundervoll lebendig, ich habe die Frösche quaken hören und das Wassergeplätscher vom See. Der Wald hinter dem Haus birgt seine Geheimnisse, die Geräusche in der Nacht lassen die Kinder zusammen rücken.

Die Familie wuselt durch die Seiten und bringt ganz viel Schwung mit. Davon habe ich mich tragen lassen und habe das Buch nicht weg legen wollen.
Der Sommer am See ist eine sehr unterhaltsame und amüsante Geschichte.

Für junge Leser ist es ein großes Vergnügen, auch zum Vorlesen bringt es Freude. Zudem gibt es auch eine schöne Botschaft, Familie ist was wunderbares und es lohnt sich, zusammen etwas zu unternehmen und zusammen zu halten.

Mir hat es als Erwachsene eine sehr schöne Lesezeit gebracht. Es ist ein Kinderbuch ab zehn Jahre, was für dieses Abenteuer auch gut ist. Für jüngere Leser ist es eher zu spannend.

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