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Veröffentlicht am 18.05.2022

Mord im Paradies

In einer stillen Bucht
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Schauplatz Capri: In einer Bucht wird die Leiche einer Frau entdeckt, was zahllose Neugierige anlockt, die mit ihren Smartphones Fotos machen, bevor die Inselpolizei anrückt. Wer ist die Frau? Jedenfalls ...

Schauplatz Capri: In einer Bucht wird die Leiche einer Frau entdeckt, was zahllose Neugierige anlockt, die mit ihren Smartphones Fotos machen, bevor die Inselpolizei anrückt. Wer ist die Frau? Jedenfalls keine Einheimische, wie schnell feststeht. Ein neuer Fall für den Polizisten Enrico Rizzi und seine Kollegen.

"In einer stillen Bucht" war für mich der erste Band der Capri-Reihe, obwohl es sich hier um den dritten Band für den Capri-Polizisten Enrico Rizzi handelt. Ich hatte auch nicht das Gefühl dass mir Vorwissen fehlt, ich konnte flüssig in die Handlung einsteigen. Beim lesen kommt sofort Urlaubsfeeling auf, ich fühlte mich nach Italien versetzt. Viele eingestreute italienische Begriffe und landestypische Speisen sowie die Beschreibung der Landschaft und Natur sorgen für Flair.

Man lernt Enrico Rizzi kennen sowie seine Kollegin Antonia Cirillo, die im Fall einer aufgefundenen Frauenleiche ermitteln. Es wird ermittelt, Personen befragt, schnell gibt es erste Verdächtige. Doch so wirklich kommen die Ermittlungen nicht voran, die Handlung plätschert vor sich hin und das Urlaubsfeeling nutzt sich ab.

Fazit: Ich habe den Krimi zwar ganz gern gelesen, er ist eine schöne Urlaubslektüre, mehr aber auch nicht. Fehlende Spannung und wenig Tempo führen zu Längen, so dass ich das Buch für Tage pausiert habe, was ich bei Krimis normalerweise nicht mache. So richtig gepackt hat mich die Handlung nicht, mir fehlte der Drang, unbedingt wissen zu wollen wie es endet.

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Veröffentlicht am 19.01.2022

der Gräber gräbt

Der Gräber
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Als ich das Cover gesehen, die Leseprobe gelesen hatte war klar, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Die Vorstellung eines Mörders, der sich durch die Kellerdecke gräbt und Menschen raubt, war einfach ...

Als ich das Cover gesehen, die Leseprobe gelesen hatte war klar, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Die Vorstellung eines Mörders, der sich durch die Kellerdecke gräbt und Menschen raubt, war einfach zu gruselig. Denn jedes Jahr am 06. November wird ein Mensch vermisst. In dem jeweiligen Keller finden sich Blutspuren und ein Tunnel, über den der Täter sein Opfer aus dem Haus bringt.

Die Ermittlungen unter der Leitung von Kriminalkommissarin Cecilia Wreede stagnieren, es gibt einfach zu wenig Hinweise. Die Tunnel des Gräbers stürzen jedesmal ein bei dem Versuch, den Ausgang zu finden. Doch dann erscheint im Eklund-Verlag das Buch "Ich bin der Gräber", in dem eindeutig Täterwissen steht. Die Lektorin Annika, die treibende Kraft war, das Buch des vermissten und als tot erklärten Autors Jan Apelgren herauszubringen, gerät in den Fokus der Polizei....

Die Story hat definitiv Potential, ich habe das Buch gern gelesen. Allerdings nimmt die Story für einen Thriller nur mäßig an Fahrt auf, so richtig spannend wird es eigentlich erst im letzten Drittel.

Mir hat die Mischung aus Thriller- und Gruselelementen gut gefallen, definitiv mal eine andere Idee. Die Protagonisten sind gut gezeichnet, so dass ich ich vor allem in Annika gut hineinversetzen konnte.

Fazit: Fesselnder Thriller, der etwas mehr Spannung vertragen könnte.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Der Geheimbund

Der Geheimbund
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"Der Geheimbund" ist der 20. Teil der Reihe um Gabriel Allon, ich habe viele Teile gelesen, jedoch nicht alle. Worum geht es in "Der Geheimbund"?

Der Name ist Programm, denn nach dem Tod des Papstes versucht ...

"Der Geheimbund" ist der 20. Teil der Reihe um Gabriel Allon, ich habe viele Teile gelesen, jedoch nicht alle. Worum geht es in "Der Geheimbund"?

Der Name ist Programm, denn nach dem Tod des Papstes versucht ein Geheimorden, Einfluss auf die Papstwahl zu erlangen. Luigi Donati, der Zweifel am natürlichen Tod des Pontifex hat, bittet seinen alten Freund Gabriel Allon um Hilfe.

Ich schätze den wunderbaren Schreibstil des Autors, so war ich auch sehr schnell in der Geschichte drin und habe mich gefreut, die alten Bekannten wieder zu treffen.

Die Handlung beginnt spannend, es geht um ein vergessenes Evangelium von Pilatus. Ein fesselndes Thema, doch leider verliert sich die Spannung im weiteren Verlauf immer mehr, bis auf einige wenige wirklich temporeiche Szenen.

Durch die sehr ausführlichen historischen kirchengeschichtlichen Themen war bei mir irgendwann die Luft raus und die weitere Lektüre zog sich. Sehr schade, da ich bisher von jedem Band, den ich gelesen habe, begeistert war. Für mich ist "Der Geheimbund der bisher schwächste Teil der Reihe.

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Veröffentlicht am 10.08.2021

ein Leben ohne Internet?

Systemfehler
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Ein Leben ohne Internet? Wer jetzt glaubt, das wäre nicht schlimm, wird in "Systemfehler" eines besseren belehrt. Im Mittelpunkt der Story steht der IT-Experte Daniel mit seiner Familie. Daniel hat drei ...

Ein Leben ohne Internet? Wer jetzt glaubt, das wäre nicht schlimm, wird in "Systemfehler" eines besseren belehrt. Im Mittelpunkt der Story steht der IT-Experte Daniel mit seiner Familie. Daniel hat drei Kinder, zwei Töchter und einen Sohn, der seine gesamte Freizeit mit Onlinespielen verbringt. Daniels Schwester lebt in Hamburg, sie ist als Ärztin unmittelbar von den Auswirkungen des Internetcrashs betroffen.

Als sich Daniels Sohn die Zugangsdaten für die Firma seines Vaters mopst und sich einloggt, um das neueste Spiel vorweg zu spielen, crasht die Software. Um nicht ertappt zu werden, lädt sich der Junior Software aus dem Darknet, um damit das Spiel zu reparieren. Doch hinter dem Download verbirgt sich Schadsoftware. Als das Internet ausfällt, führen die Ermittlungen aus genau diesem Grund erst mal zu Daniel. Nelson Carius vom BND lenkt die Ermittlungen aber in eine andere Richtung, er verdächtigt eine Organisation, hinter dem Angriff zu stecken.

"Systemfehler" ist nach "42 Grad" für mich der zweite Thriller des Autors Wolf Harnlader. Der Autor beschreibt die drastischen Auswirkungen des Angriffs auf das Netz: In Krankenhäusern kommt es durch den Ausfall von vernetzter Medizintechnik zu Todesfällen, Flugzeuge stürzen ab, die Kommunikation bricht zusammen. Lebensmittel werden knapp, da die Lieferketten zusammenbrechen, selbst das Wasser fließt nicht mehr. Ein chaotischer Zustand, der nicht nur Deutschland, sondern inzwischen auch ganz Europa bedroht. Es kommt zu Plünderungen und Gewalt, der Tauschhandel blüht. Es wird klar, wie bedrohlich ein Ausfall des Internets sein kann, wie fragil unsere hochtechnisierte Welt inzwischen ist. Ein Szenario, das man sich nicht vorstellen mag und das doch so realistisch wirkt.

Leider sind die Charaktere viel zu blass und klischeehaft beschrieben. Nach dem gelungenen Einstieg hat mich die Story mehr und mehr verloren. Es wirkt, als hätte der Autor zu viel in diese Story packen wollen, weniger wäre hier mehr gewesen.

Fazit: Das Potential wurde nicht ausgereizt, hier wäre mehr drin gewesen.

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Unterhaltsamer Krimi mit Luft nach oben

Eskalation
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Die Mitinhaberin eines Nagelstudios, Dina, ist nachts alleine im Auto unterwegs. Das Treffen mit ihrer Freundin und Ex-Kollegin Linda dauerte länger als geplant. Als sich ein Auto auf der nächtlichen Autobahn ...

Die Mitinhaberin eines Nagelstudios, Dina, ist nachts alleine im Auto unterwegs. Das Treffen mit ihrer Freundin und Ex-Kollegin Linda dauerte länger als geplant. Als sich ein Auto auf der nächtlichen Autobahn hinter sie klemmt und sie der Fahrer auf dem Handy anruft und bedroht, ist sie geschockt, gerät in Panik, folgt seinen Anweisungen. Denn er kennt nicht nur ihren Namen, sondern auch den ihrer Tochter.

Hmmm, nicht so beängstigend wenn man weiß dass Dina mit ihrem Auto Werbung für ihr Nagelstudio fährt, ihre Handynummer gut sichtbar auf der Karosserie prangt und sie in den sozialen Medien sowohl Fotos ihrer Tochter als auch deren Namen postet. Also wieso bitteschön beendet sie das Gespräch nicht einfach, ruft ihren Ehemann an und fährt nach Hause? Hätte so einige Kollateralschäden verhindert.

Szenenwechsel: Dinas Mann, ein Dermatologe, wartet zu Hause vergeblich auf seine Frau, sie geht nicht ans Handy. Also legt er sich ins Bett um zu schlafen, lässt aber die Haustür einen Spalt offen, damit sie ohne zu klingeln ins Haus kann. Ernsthaft? Im Jahr 2021 ist das nicht nur dämlich, sondern grob fahrlässig, wenn sich ein kleines Kind im Haus befindet. Eine Einladung an jede finstere Gestalt. Ich hätte den Typen schütteln können!

Nach diesem Einstieg geht es dann ganz unterhaltsam weiter, in einem eher schlichten Schreibstil. Die Ermittlungen laufen an, es gibt weitere Leichen. Dann kommt auch Spannung auf, allerdings nicht die Hochspannung, die ich bei einem Thriller erwarte.

Die Figuren sind Stereotype, wirken eher blass, auch die Ermittler. Von beiden hatte ich nicht wirklich ein Bild vor Augen. Ein Lichtblick ist Dinas gute Freundin Linda, die cool agiert. Davon bitte mehr!

Das Ende mit seiner Auflösung konnte mich nicht ganz überzeugen, wirkt konstruiert und nicht wirklich glaubhaft.

Fazit: Unterhaltsamer Krimi mit kleinen Schwächen und Luft nach oben. 3 Sterne.

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