Profilbild von Rebecca1120

Rebecca1120

Lesejury Star
offline

Rebecca1120 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Rebecca1120 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2022

verdienter Tod, sehr gut entwickelte Handlung

Die letzte Party
0

Ein See durch den eine unsichtbare Grenze geht. Ein Teil gehört zu Wales und der andere zu England. Ebenso geteilt sind die Anwohner. Die Waliser wollen nichts mit den stinkreichen Engländern, die in ...

Ein See durch den eine unsichtbare Grenze geht. Ein Teil gehört zu Wales und der andere zu England. Ebenso geteilt sind die Anwohner. Die Waliser wollen nichts mit den stinkreichen Engländern, die in der neu gebauten Siedlung „The Shore“ zu tun haben. Doch dann wird während des Eisbadens am Neujahrsmorgen eine Leiche im Wasser entdeckt. Es ist Rhys Lloyd, ein ehemaliger Dorfbewohner, der sich nun, nachdem er als Sänger Erfolg hatte, auf die andere Seite des Sees geschlagen hat….
Den Einstieg in dieses Buch finde ich gelungen. Ein Mann und eine Frau, die die Silvesternacht für einen One-Night-Stand unter falschen Namen genutzt haben, treffen, da beide Polizeiangestellte, wenn auch in unterschiedlichen Dienststellen sind, in der Rechtsmedizin wieder aufeinander. Nicht gerade der beste Einstieg in eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, bei der Zusammenarbeit raufen sie sich Leo und Fjion zusammen, versuchen professionell miteinander umzugehen. Doch immer wieder stellt Leo fest, dass Ffion im Dinge verschweigt, in einem Fall lügt sie ihm sogar ganz offen ins Gesicht. Warum tut sie das? Auf mich hat sie wie eine einsame Wölfin gewirkt. Stets misstrauisch, nur niemanden näher an sich heranlassen und doch verbissen um die Lösung des Tathergangs kämpfend. Dabei fand ich sie aber nicht unsympathisch. Überhaupt legen die Recherchen offen, dass fast jeder Dorfbewohner eine offene Rechnung mit Rhys hatte. Aber auch unter den neuen Bewohnern von The Shore sagt nicht jeder die Wahrheit. Somit haben alle ein Motiv Rhys zu töten. Das macht die Geschichte spannend und lange bleibt offen was in der Silvesternacht wirklich passiert ist. Ohne den Täter zu verraten bin ich der Meinung, dass hier in diesem Buch das Mordopfer seinen Tod verdient hat! Ich habe mich sehr gut mit diesem Krimi unterhalten gefühlt und vergebe darum 4,5 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2022

wirklich spannend und unterhaltsam

Transatlantik
0

Obgleich das bereits der 9. Band der Gereon-Rath-Reihe ist, war es für mich das erste Buch aus dieser Serie. Anfangs habe ich mich etwas schwer getan wegen der vielen handelnden Personen. Doch nachdem ...

Obgleich das bereits der 9. Band der Gereon-Rath-Reihe ist, war es für mich das erste Buch aus dieser Serie. Anfangs habe ich mich etwas schwer getan wegen der vielen handelnden Personen. Doch nachdem mir diese Hürde gelungen war, habe ich mich wunderbar kurzweilig mit dem Buch unterhalten gefühlt. Es hat den Lesespaß nicht beeinflusst die vorherigen Bände nicht gelesen zu haben. Was bisher geschah und für den 9. Teil relevant war, hat der Autor sehr gut vermittelt.
In diesem Teil ist Charlotte Rath, genannt Charly, die Hauptfigur und diese Frau steht voll im Leben. Da in SS-Kreisen noch immer vermutet wird, dass ihr Ehemann noch lebt und sie mehr darüber weiß, steht sie unmittelbar im Focus dieser Gruppierung. Bedingungslos vertrauen kann Charly nur 3 Menschen: ihrer Freundin Greta Overbeck, ihrem Chef Wilhelm Böhm und dem Inhaber des Elektroladens Gunther am Alex. Trotzdem wägt sie aber auch gegenüber denen, was sie preisgeben kann, sehr genau ab. Zu Recht, denn die weiteren Entwicklungen sprechen für ihre Vorsicht.
Ein trauriges Schicksal erwartet Fritze (Friedrich Thormann), Charlys ehemaliges Pflegekind. Obwohl er dank Charlys gerichtlicher Verteidigungsstrategie aus der Irrenanstalt Dalldorf freikommt, muss er wieder in die ihm verhasste Pflegefamilie Rademacher. Aber das ist nicht seine letzte Enttäuschung.
Da die Handlung so wendungsreich, die Figuren so lebendig wirken, habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Loben möchte ich an dieser Stelle, wie der Autor die Abhängigkeiten der Polizei durch die politische Struktur der Nazis im Buch vermittelt hat. Polizeiliche Ränge waren nichts gegenüber den Parteirängen. Ohne Parteiabzeichen war an einen Aufstieg in der Polizei nicht zu denken. Einmischung der Parteiorgane standen an der Tagesordnung, was die Polizeiarbeit nicht unbedingt erleichtert hat. Von mir gibt’s 4,5 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.08.2022

spannender, sehr persönlicher Fall für Abel

Die Blutliste
0

Abel wird nach Köln zur Unterstützung in einem sehr bizarren Leichenfund gerufen. Ein Mann wird vom Friedhofsgärtner im Grab einer jungen, ebenfalls ermordeten Frau gefunden. Besser gesagt auf deren Sarg. ...

Abel wird nach Köln zur Unterstützung in einem sehr bizarren Leichenfund gerufen. Ein Mann wird vom Friedhofsgärtner im Grab einer jungen, ebenfalls ermordeten Frau gefunden. Besser gesagt auf deren Sarg. Was dem Opfer angetan wurde, ist vom Menschlichen her unvorstellbar und wird, so wie man es vom Autor kennt, schonungslos an den Leser weitergegeben. Wobei er es dem Leser scheibchenweise vermittelt, was dem Opfer bei lebendigem Leib alles angetan wurde. Selbst Martin Abel ist schockiert, erkennt aber die Wut, die hinter dieser Tat steckt und dass es von weitergehen wird.
Rainer Löffler hat hier wieder einen sehr spannenden Thriller zu Papier gebracht, mit dem ich mich spannend und kurzweilig unterhalten gefühlt habe. Auch wenn Abel nicht gerade als Sympathieträger und empathisch gegenüber seinen Mitmenschen zu bezeichnen ist – ich mag diesem bis an seine Grenzen gehenden Mann mit dem absoluten Gespür für Böses. Nicht zu vergessen seine Methoden, um sich in den Täter herein zu versetzten wobei ihm Karl eine große Hilfe ist.
Das in diesem Teil Täter und Martins traumatische Vergangenheit eng verbunden sind, macht diesen Fall umso interessanter. Lediglich die Sache mit dem riesigen Wolf hat mich nicht überzeugt.
Von mir gibt’s 4,5 Lesesterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.08.2022

Donner in Konfrontation mit Vergangenheit

Schmerz und kein Trost
0

Wer die letzten Bände des Autors mit Erik Donner kennt weiß, dass dieser Ermittler seinen eigenen Weg geht. Teamarbeit und Respekt gegenüber Vorgesetzten sind ihm ein Fremdwort. Doch Erik kennt seine Schwächen, ...

Wer die letzten Bände des Autors mit Erik Donner kennt weiß, dass dieser Ermittler seinen eigenen Weg geht. Teamarbeit und Respekt gegenüber Vorgesetzten sind ihm ein Fremdwort. Doch Erik kennt seine Schwächen, seine Monster der Vergangenheit, er versucht es jetzt sogar mittels der Therapeutin Jana Beyer seine kranke Seele zu retten. Aber gerade diese Frau steht im Mittelpunkt seines nächsten Falls – ihr Sohn Tim wird entführt. Zusätzlich auch Eriks Schwester Marit, was diese Ermittlungen für Erik Donner sehr persönlich macht. Ich habe mich an Anfang recht schwer getan in die Handlung einzusteigen. Es waren mir zu viel Zeitsprünge und Verweise auf vergangene Fälle. Erst Stück für Stück haben sich mir dann (sicher wie auch Erik) die Zusammenhänge erschlossen. Denn die beiden Vermisstenfälle hängen eng zusammen, sogar ein alter, ungeklärter Vermisstenfall spielt noch eine Rolle. Ja, es ist für Donner ein schwieriger Fall, der ihn unter Zeitdruck setzt. Übrigens hat Donner jetzt einen neuen, ihn tatkräftig unterstützenden und kritisierenden Helfer – Mister Fiesling. Die beiden im Dialog fand ich super. Was mich auch gefreut hat ist, dass Donner sich bei Arne Stiller, dem Kryptologen, Hilfe geholt hat. Von mir bekommt dieser Thriller 4,5 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.05.2022

Recht und Gesetz – Widerspruch oder Einheit?

Kaltherz
0

Nur 8 Minuten war 5-jährige Marie allein im Auto während ihre Mutter, Clara Lipmann, auf der öffentlichen Toilette war. Als Clara wieder zum Auto kommt, ist es leer. Die Mutter ist verzweifelt. Die Polizei ...

Nur 8 Minuten war 5-jährige Marie allein im Auto während ihre Mutter, Clara Lipmann, auf der öffentlichen Toilette war. Als Clara wieder zum Auto kommt, ist es leer. Die Mutter ist verzweifelt. Die Polizei ermittelt, aber obwohl bereits 4 Monate verstrichen sind, fehlt von Marie jegliche Spur. Gibt es noch Hoffnung sie lebend zu finden? Das versucht Kim Lansky herauszufinden. Ihre Person ist bei der Polizei nicht ganz unumstritten, wurde sie wegen ihres übersteigerten Gerechtigkeitssinns und ihrer Ermittlungsmethoden doch bereits von Dezernat zu Dezernat weitergereicht. Ja, Kim versucht in ihrer Freizeit und zum Teil mit illegalen Mitteln die Welt ein wenig gerechter zu machen.
Nun gibt ihr Theo Rizzi, mit dem sie im Plattenbau-Getto groß geworden ist, eine letzte Change in seiner Vermisstenabteilung. Sie beginnt akribisch im vermisstenfall Marie Lippmann zu ermitteln.
Anfangs war ich etwas verwirrt wegen Kims Aktivitäten. Doch dann hat es der Autor geschafft, mich zu fesseln. Maries arroganter Vater, der als Blender Menschen so überzeugend manipuliert, der seine Lügen lebt, ist einfach >hassenswert< beschrieben. Liebt der seine verzweifelte Frau überhaupt noch? Lässt ihn das Verschwinden seiner Tochter völlig kalt? Ist nur die Firma und sein Aufstieg im Management für ihm wichtig? Ich habe ihn beim Lesen gehasst, auch wenn ich mich eines Besseren belehren lassen musste. Denn in diesem Thriller ist nichts so wie es scheint. Daraus bildet sich eine kribbelnde Spannung, die zum Weiterlesen zwingt. Ich fand dieses Buch sehr unterhaltsam und gebe daher auch 4,5 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere