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Veröffentlicht am 15.06.2022

Was geschah damals in Perchtoldsdorf?

Perchtoldsdorfer Schweigen
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Inhalt:
Winzerin Charlotte Nöhrer traut ihren Augen nicht. Im Hof ihres Weingutes liegt eine Leiche. Dabei sollte das doch ein fröhlicher Tag werden, denn der Hiataeinzug in Perchtoldsdorf steht an. Alle ...

Inhalt:
Winzerin Charlotte Nöhrer traut ihren Augen nicht. Im Hof ihres Weingutes liegt eine Leiche. Dabei sollte das doch ein fröhlicher Tag werden, denn der Hiataeinzug in Perchtoldsdorf steht an. Alle Vorbereitungen sind getroffen. Außerdem ist eine japanische Reisegruppe deswegen zu Gast auf dem Gut. Charlotte versucht alles, damit diese von dem Vorfall nichts mitbekommt. The Show must go on. So treffen sich dann alle Nachmittags zum Umzug. Doch auch hier überschattet ein Unfall die Feierlichkeiten. Ein Unfall? Nein, ein weiterer Mord, wie sich später herausstellt. Sehr zum Leidwesen von Cousin Leo, den örtlichen Chefinspektor, beginnt Charlotte eigene Nachforschungen anzustellen und stößt schon bald auf einen Nazibunker sowie einem lang gehüteten Familiengeheimnis....

Leseeindruck:
"Perchtoldsdorfer Schweigen" besticht wie schon der Vorgänger durch den besonderen Schreibstil. Vor jeden Namen ist ein Artikel vorangestellt. So hatte ich den Eindruck, jemand erzählt mir eine Geschichte und zwar sehr lebendig. Eben wie ihm gerade der Mund gewachsen ist. Dabei wird auch schon mal geflucht, genauso gibt es aber auch die eine oder andere witzige Szene. Diese sind dann zudem bildhaft beschrieben. Ein Grinsen meinerseits blieb da natürlich nicht aus. Ich muss zugeben, ich hatte hohe Erwartungen. Also habe ich mich gefragt: kann Band 2 meinen Leseeindruck gegenüber Band 1 toppen? Ja, er kann. Neben dem was ich bereits beschrieben habe, wartet "Perchtoldsdorfer Schweigen" mit einem spannenden Fall auf. Je weiter Charlotte und ihr Cousin in die Ermittlungen der Mordfälle eintauchen, umso mehr werden sie mit der Perchtoldsdorfer Vergangenheit konfrontiert, die bis in den 2. Weltkrieg zurück reicht. Dabei merken sie bald, dass auch die eigene Familie involviert ist. Die einzige Zeitzeugin, nämlich die Omama, hüllt sich aber in Schweigen. Ich liebe es ja, wenn mich Geschichten in die Vergangenheit entführen. Weshalb der Krimi damit bei mir zusätzlich punkten konnte. Der Schluss ist überraschend, auch wenn ich eine Vorahnung hatte. Was aber meinem Ego mal wieder gut getan hat. Eine kleine Kritik hätte ich allerdings. Lieber Christian, warum sind sämtliche Figuren dieses Mal so trinkfest oder auch nicht? Muss man denn unbedingt alles mit Alkohol besiegeln? Bitte nächstes mal davon nicht so viel. Punktabzug gibt es von mir deswegen nicht. Dafür hat mich die Geschichte einfach zu gut unterhalten.

Fazit:
"Perchtoldsdorfer Schweigen" taucht in eine unrühmliche Vergangenheit ab. Bleibt in diesen Szenen ernst, vergisst aber an anderer Stelle den Humor nicht. Eine tolle Mischung, die mich gut unterhalten hat. Auch Lokalkolorit ist vorhanden und man erfährt zudem einiges über die Tradition des Hiataeinzuges. Bei dem man im übrigen auch doch das ein oder andere Glas zu viel bechert, um beim Thema zu bleiben. Sehr gerne gebe ich eine Leseempfehlung und hoffe doch stark, dass im nächsten Band noch ein paar offene Fragen, die ich da noch hätte, beantwortet werden.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Oke unter Druck

Küstenhuhn
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Inhalt:
Oke Oltmanns gerät unter Druck. Vor seinen Augen wird der Hühnerbaron Bartelsen auf dem Lütjenburger Grünmarkt ermordet. Der wollte in Hohwacht einen Maststall bauen. Dagegen richtete sich schon ...

Inhalt:
Oke Oltmanns gerät unter Druck. Vor seinen Augen wird der Hühnerbaron Bartelsen auf dem Lütjenburger Grünmarkt ermordet. Der wollte in Hohwacht einen Maststall bauen. Dagegen richtete sich schon seit Wochen Widerstand. Und nun ist er tot. Keiner hat etwas gesehen. Selbst Oke kann sich das nicht erklären. Der Polizeichef macht ihm die Hölle heiß. Schließlich war er hautnah dabei. Er muss doch was bemerkt haben. Es kommt sogar soweit, dass Oke nicht in der einberufenen Soko mitarbeiten darf. Was ihn aber nicht daran hindert eigene Ermittlungen anzustellen.....

Leseeindruck:
"Küstenhuhn" ist der 3. Band mit Kommissar Oke Oltmanns. Er ist sehr wortkarg und es fällt ihm schwer Gefühle zu zeigen. Ja selbst ein Lächeln kommt ihm kaum über die Lippen. Typisch norddeutsch eben. Genau dafür liebe ich diese Figur, die mich umgekehrt, wegen seiner Art, zum Schmunzeln gebracht hat. Im vorliegenden Fall läuft ihm Küstenhuhn Marlene, eine gerettete Legehenne, fast ein bisschen den Rang ab. Ich habe die Szenen, in denen die beiden mitwirken, richtig genossen. Der Fall selbst ist spannend. Atemlose Actionszenen sollte man jedoch nicht erwarten. Es geht eher beschaulich zu. Ja, wenn da nicht die Familie aus Hamburg wäre, die für mächtig Wirbel sorgt und am Ende noch eine große Rolle spielt.

Fazit:
"Küstenhuhn" ist humorvoll und spannend zugleich. Durch den lebendigen Schreibstil kann man sich alles gut bildlich vorstellen und vor allem fühlt man sich gleich an die Küste versetzt. Lokalkolorit kommt zusätzlich durch ein bisschen Dialekt auf. Aber keine Angst. Der ist perfekt integriert und wird im weiteren Text, ohne den Lesefluss zu unterbrechen, erklärt. Ich habe mich köstlich amüsiert und sogar neue Seiten von Oke kennengelernt. Gerne empfehle ich den Krimi weiter, der auch unabhängig von seinen Vorgängern gelesen werden kann.

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Veröffentlicht am 27.05.2022

Mitzi in Verdacht

Drei Morde für die MörderMitzi
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Inhalt:
Mitzi ist schockiert als die Polizei vor ihrer Tür steht und sie mitnimmt. Sie soll Kasi, einen Kleinkriminellen, getötet haben. Alle Beweise sprechen gegen sie. Dabei hat Mitzi ihren guten Freund ...

Inhalt:
Mitzi ist schockiert als die Polizei vor ihrer Tür steht und sie mitnimmt. Sie soll Kasi, einen Kleinkriminellen, getötet haben. Alle Beweise sprechen gegen sie. Dabei hat Mitzi ihren guten Freund doch gemocht. Ganz fest hat sie daran geglaubt, dass er von nun an ein ehrliches Leben führen wird. Als sie ihn das letzte Mal getroffen hatte, hat er begeistert von einer neuen Arbeitsstelle erzählt. Kurz vor ihrer Verhaftung kann Mitzi noch heimlich eine Nachricht mit der Bitte um Hilfe an ihre Freundin, der Inspektorin Agnes Kirschnagel, schreiben. Aber kann Agnes die Unschuld von Mitzi wirklich beweisen? Eine Gratwanderung. Denn eigentlich dürfte sie wegen Befangenheit nicht ermitteln und außerdem ist es nicht ihr Zuständigkeitsbereich......

Leseeindruck:
"Drei Morde für die Mördermitzi" ist der nunmehr 3. Band mit Maria Konstanze Schlager, genannt die Mördermitzi. Woher der Name kommt wird jeweils am Anfang der Leseabschnitte - davon gibt es vier - erklärt. Das hat mir besonders gut gefallen, da dies wie eine Art Film, den man sich anschaut, gestaltet ist. Mit Mitzi ist das so eine Sache. Sie hat ein großes Herz, ist aber auch naiv. Wenn sie sich etwas in den Kopf setzt, wird das auch in die Tat umgesetzt. Sie kann einfach nicht anders. In Band 1 musste ich mich deshalb erst mit ihr und ihrer Art vertraut machen. Was ein wenig gedauert hat. Aber spätestens ab dem 2. Band hatte ich Mitzi schon fest in mein Herz geschlossen. Genau wie es Inspektorin Agnes Kirschnagel getan hat. Sie hat sich zu einer guten Freundin von Mitzi entwickelt und tut alles für sie, um ihr zu helfen. Was gar nicht so einfach ist, wenn Mitzi, wie in diesem Krimi, mal wieder ihre eigenen Ermittlungen anstellt und sich damit in die Patsche bringt. Der Schreibstil ist gewohnt locker und leicht. Schnell war ich mittendrin. Wollte Mitzi helfen und dem wahren Täter auf die Spur kommen. Nach einiger Zeit hatte ich tatsächlich diesbezüglich eine Idee. Die Richtung war richtig, aber das war es dann auch schon. Isabella Archan konnte mich mit der Auflösung am Ende überraschen.

Fazit:
"Drei Morde für die Mördermitzi" ist skurril, aber auch spannend. Zudem wurde ich in die Alpen mitgenommen, wie es das Cover verspricht. Die bildlichen Beschreibungen der Landschaft sind gut integriert und kurz gehalten. Perfekt, um den Lesefluss nicht zu stören. Ich habe meine Zeit mit der Mördermitzi, die gar nicht so gefährlich ist, genossen und empfehle den Krimi, den man unabhängig von seinen Vorgängern lesen kann, gerne weiter.

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Veröffentlicht am 11.05.2022

Shakespeare und das Geheimnis der Villa Wunderblau

Bretonisch mit Herz
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Inhalt:
Tereza Berger fürchtet um ihre Villa Wunderblau. In einem Schreiben wird ihr vorgeworfen, diese unrechtmäßig zu besitzen. Dabei hat sie die Villa doch von ihrer Tante Annie geerbt. Doch woher hatte ...

Inhalt:
Tereza Berger fürchtet um ihre Villa Wunderblau. In einem Schreiben wird ihr vorgeworfen, diese unrechtmäßig zu besitzen. Dabei hat sie die Villa doch von ihrer Tante Annie geerbt. Doch woher hatte Annie diese? Zudem ist der Kapuzenmann wieder aufgetaucht und verfolgt Tereza. Als ihr dann noch ein ledernes Journal in die Hände fällt, dass ihre Tante geschrieben haben soll, beginnt Tereza eigene Nachforschungen anzustellen und kommt einem lang gehütetem Geheimnis auf die Spur......

Leseeindruck:
"Bretonisch mit Herz" ist der 3. Band mit Buchhändlerin Tereza, die es in die Bretagne verschlagen hat. Gleichzeitig ist es der Abschluss um das Geheimnis der Villa Wunderblau, die Tereza von ihrer Tante Annie geerbt hat. Das große Überthema ist Shakespeare. Wie ein roter Faden zieht es sich durch die Geschichte. Sowohl in der Gegenwart - und das nicht nur wegen des Festivals, welches Tereza organisiert - als auch in der Vergangenheit. Denn immer wieder liest Tereza im Büchlein von Annie mit dem Titel "Hannas Journal". Diese Passagen haben mir besonders gut gefallen. Steigern sie doch die Spannung, geben Rätsel auf und laden zum Theorien aufstellen ein. Ich liebe so etwas. Und tatsächlich. Am Ende laufen alle Fäden zusammen. Für den Showdown hat Gabriela Kasperski alles gegeben. Sie hat die Ereignisse dramatisch in Szene gesetzt, in dem auch das Wetter entsprechend mitgespielt hat. Einfach ganz großes Kino.

Fazit:
"Bretonisch mit Herz" ist ein rasanter Krimi, bei dem man auch auf Details achten sollte. Durch kurze und intensive Reisen in die Vergangenheit wurde die Spannung zusätzlich gesteigert und war am Schluss kaum auszuhalten. Es ist aber auch gemein, dass kurz vor der Auflösung noch etwas dazwischen kommt und ich mich somit bis zum letzten Wort gedulden musste. Das hat sich gelohnt. Denn es gab noch eine Überraschung, die mich sprachlos gemacht hat. Gerne empfehle ich diesen Bretagnekrimi, der auch ein bisschen Urlaubsfeeling beinhaltet, weiter.

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Veröffentlicht am 05.05.2022

Über das Anders sein

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
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Inhalt:
Linus Baker arbeitet als Sachbearbeiter in einer Behörde, die sich um die Betreuung magischer Minderjährige kümmert. In seiner Funktion inspiziert er die Waisenhäuser, in denen diese Kinder leben ...

Inhalt:
Linus Baker arbeitet als Sachbearbeiter in einer Behörde, die sich um die Betreuung magischer Minderjährige kümmert. In seiner Funktion inspiziert er die Waisenhäuser, in denen diese Kinder leben und schreibt Empfehlungen, die über das weitere Schicksal aller entscheiden. Er gilt als sehr genau und nicht beeinflussbar. Genau wegen diesen Eigenschaften wird er vom Allerhöchsten Management zu einer Insel geschickt, auf der ein gewisser Mr. Parnassus ein Heim für ganz besondere Kinder führt. Einmal angekommen traut er seinen Augen nicht. Was er hier zu sehen bekommt hat er zuvor noch nicht erlebt und wird sein Leben gehörig durcheinander wirbeln......

Leseeindruck:
"Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte" ist ein Fantasyroman, der noch so viel mehr ist. Es ist eine leise erzählte und doch so lebendige Geschichte. Sie handelt vom Anders sein und wie schnell daraus Vorurteile entstehen. Ein Zitat dazu aus dem Buch: "Sie fürchten das, was sie nicht verstehen. Und aus Furcht wird Hass. Die Gründe dafür begreifen sie vermutlich selbst nicht." Von Anfang an war ich mittendrin in der Geschichte und habe die Bewohner der Insel sofort in mein Herz geschlossen. Sie geben sich raubeinig, aber tief in ihnen steckt ein weicher Kern. Ihre Aussagen haben mich mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht. Linus macht im Laufe der Geschichte eine Wandlung mit. Er lernt - vor allem durch die Kinder und den Umgang mit ihnen - was in ihm steckt. Aber wird er das auch bis zur letzten Konsequenz beherzigen? Das wird nicht verraten.

Fazit:
"Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte" ist anders als das was ich bisher in diesem Genre gelesen habe. Der Roman ist herzerwärmend und hatte für mich einen hohen moralischen Wert. Die angesprochenen Themen sind feinfühlig erzählt. Jede Zeile war es Wert gelesen zu werden. Wer sich auch gerne von diesem Buch überraschen lassen möchte, sollte es unbedingt lesen. Es lohnt sich. Denn du bist, wer du bist. Einmalig.

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