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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2022

Ein Netz aus Lügen und Grenzüberschreitungen...

Die Verdammten
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Zum Buch: Der Frisör Sebastian lebt in Trennung und kämpft mit seiner Ex-Frau Tanja um das Sorgerecht für ihre beiden Töchter. Karo ist eine übergewichtige Krankenschwester, die unbedingt abnehmen muss, ...

Zum Buch: Der Frisör Sebastian lebt in Trennung und kämpft mit seiner Ex-Frau Tanja um das Sorgerecht für ihre beiden Töchter. Karo ist eine übergewichtige Krankenschwester, die unbedingt abnehmen muss, um sich selbst und anderen zu gefallen. Von daher ist sie auch anfangs misstrauisch, als ihre Kollegin Cherry, die sie sehr hübsch findet und die von allen gemocht wird, ihre Nähe sucht. Jeder von diesen drei Menschen fühlt sich „verdammt“ und einige Schicksalsfügungen führen sie zusammen und was dabei herauskommt, kann man sich fast nicht ausdenken…

Meine Meinung: Unglaublich toll verwebt Astrid Korten hier wieder die Schicksale der Menschen! Sie wirft dem Leser immer nur Häppchen hin und das steigert den Spannungsbogen enorm!

Der Schreibstil ist sehr gut gewählt, denn hier erzählen die drei Protagonisten ihre Geschichte aus ihrer eigenen Sichtweise. Die Wege der drei kreuzen sich zufällig und man glaubt erst nicht, dass sich ihre Leben so miteinander verweben können. Denn das Schicksalsgeflecht, was hieraus entsteht, ist unglaublich! Die Wut ist bei allen drei Protagonisten ziemlich spürbar und man sieht dunkle Wolken aufziehen!

Ich habe sehr mitgelitten mit den drei Hauptdarstellern, denn hier merkt man ziemlich schnell, dass sie alle ein schweres Los im Leben gezogen haben! Besonders das geringe Selbstbewusstsein von Karo, die sich nur über ihr Äußeres definiert, ist mir sehr nahegegangen! Aber hier fand ich, dass das unsere Gesellschaft ziemlich gut widerspiegelt!

Das eigentliche Thema hier ist aber ein anderes, welches ich so auch noch nicht genau kannte. Aber dafür ist Astrid Korten ja bekannt, dass sie sich immer wieder interessanten Themen in ihren Psychothrillern widmet!

Mein Fazit: Und wieder einmal muss ich hier die volle Punktzahl geben, denn die Autorin hat mich wieder voll mitgenommen auf eine sehr phantastische Reise in ein Netz aus Lügen und Verrat! Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Was geschah damals auf dem Gutshof wirklich?

Das Haus der stummen Toten
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Zum Buch: Als Eleanor ihre Großmutter Vivianne wie immer sonntags besuchen kommt, findet sie sie im Sterben vor. Der Täter ist an ihr vorbeigegangen, als sie kam. Aufgrund ihrer Gesichtsblindheit konnte ...

Zum Buch: Als Eleanor ihre Großmutter Vivianne wie immer sonntags besuchen kommt, findet sie sie im Sterben vor. Der Täter ist an ihr vorbeigegangen, als sie kam. Aufgrund ihrer Gesichtsblindheit konnte Eleanor ihn aber nicht erkennen. Vivianne hinterlässt ihr unter anderem das ländliche Anwesen „Solhöga“.

Zusammen mit dem Notar Rickard, ihrer Tante Veronika und ihrem Freund Sebastian macht sich Eleanor auf den Weg, um herauszufinden, warum ihre Großmutter ihr den Gutshof immer verschwiegen hat. Als sie den Gutsverwalter Mats Bengtson aufgehängt finden und Veronika angegriffen wird, wissen sie, dass sie nicht alleine sind…

Meine Meinung: Camilla Sten schafft es auch in ihrem zweiten Thriller, den Spannungsbogen gut aufzubauen und nie abreißen zu lassen! Der Schreibstil gefällt mir hier auch wieder richtig gut! Abwechselnd wird aus der Sicht von Eleanor und Annuschka, dem Hausmädchen damals auf dem Gutshof, erzählt.
Denn Eleanor findet ein altes Tagebuch von ihr und kann somit nach und nach den Geheimnissen von Solhöga auf den Grund gehen! Auch dem Leser enthüllt sich hier ein Familiendrama, das seinesgleichen sucht!

Natürlich trägt die Stimmung auch mit zur Spannung bei, denn die vier sind im Schneesturm gefangen und können keine Hilfe rufen. Aber nicht nur das Wetter wird den vieren zum Verhängnis…

Doch bis zum Schluss, wenn das Ganze aufgelöst wird, bleibt der Leser im Nebel. Man kann nur versuchen, zu erraten, was wirklich geschehen ist und wer schuldig ist und wer nicht. Das hat die Autorin ganz hervorragend hinbekommen, so dass ich das Buch innerhalb von zwei Tagen verschlungen habe!

Mein Fazit: Ich vergebe hierfür volle Punktzahl und empfehle das Buch auf jeden Fall weiter! Wer so alte Familiengeheimnisse mag, der ist hiermit sehr gut beraten! Das Buch ist psychologisch spannend geschrieben und wartet mit vielen Wendungen auf!

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Veröffentlicht am 23.05.2022

Lange weiß man nicht, wer hier Opfer ist...

Sturmopfer
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Zum Buch: Die Welt von Lucy Locke bricht von einem Moment zum anderen zusammen, als sie erfährt, dass das Boot ihres Mannes draußen im sich immer weiter aufbauenden Sturm gefunden wird. Und zwar ohne ihn. ...

Zum Buch: Die Welt von Lucy Locke bricht von einem Moment zum anderen zusammen, als sie erfährt, dass das Boot ihres Mannes draußen im sich immer weiter aufbauenden Sturm gefunden wird. Und zwar ohne ihn. Aber es kommt noch schlimmer, denn anscheinend hat er ihre beiden Kinder Billie und Fin mitgenommen. Ihr Mann Daniel wird völlig unterkühlt irgendwann aus dem Meer gefischt, aber die Kinder bleiben trotz intensiver Suche verschwunden. Lucy leistet Unmenschliches, um ihre Kinder noch lebend zu retten. Und dann bekommt sie geheimnisvolle Nachrichten. Sind sie von Daniel? Und warum will er ihr wehtun?

Meine Meinung: Auch mit seinem zweiten Buch konnte der Autor Sam Lloyd mich absolut überzeugen! Anderes Setting als der Wald im Buch „Mädchenwald“, dieses Mal geht es in die englische Nordsee. Und es wird stürmisch. Nicht nur, dass sich ein Jahrhundertsturm vor dem Küstenstädtchen Skentel zusammenbraut, sondern Lucys Gefühlswelt fährt genauso Achterbahn! Denn sie glaubte bis dato, ihren Mann Daniel gut zu kennen. Doch nun tut er Dinge, die so gar nicht zu ihm passen. Aber auch Lucy hat ihre Geheimnisse, ist Daniel vielleicht dahintergekommen?

Stück für Stück entblättert sich hier die Vergangenheit von Lucy und der Leser lernt die Protagonisten über Rückblicke kennen. Dazu die aufgewühlte, zerstörerische Nordsee, ein toller Plot! Es ist ein dramatisches Psychospiel, das hier gespielt wird und der Leser weiß nicht mehr, wem er trauen soll.

Die Charaktere sind toll und authentisch beschrieben, herausstechend ist hier meiner Meinung nach der Detective Abraham Rose. Er ist todkrank und gehört eigentlich sofort ins Krankenhaus, aber ihm lässt die Suche nach den Kindern keine Ruhe und wenn es das letzte ist, was er in seinem Leben schafft! Gottesfürchtig ist er und das gibt ihm Kraft, denn er ist ein Werkzeug Gottes. Diese Figur hat mir wirklich richtig gut gefallen!

Die Szenen im Meer sind so gut beschrieben, dass ich des Öfteren Gänsehaut beim Lesen bekommen habe und froh war, nicht gerade dort mitten in diesem Jahrhundertsturm zu sein! Die Auflösung war für mich überraschend und das Ende hat mich auch überzeugt!

Mein Fazit: Ein sehr spannender Thriller, der nicht nur die Nordsee aufwirbelt, sondern auch alle Charaktere im Buch! Ich finde, Sam Lloyd hat das wieder super gemacht und ich empfehle das Buch unbedingt weiter!

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Veröffentlicht am 05.05.2022

Spannende Geschichte tiefgründig erzählt...

Tiefer Fjord
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Zum Buch: Im Krankenhaus stirbt ein kleiner Junge mit Migrationshintergrund an den Folgen seiner Verletzungen aufgrund von häuslicher Gewalt. Kurz darauf wird der Vater des Jungen erschossen im muslimischen ...

Zum Buch: Im Krankenhaus stirbt ein kleiner Junge mit Migrationshintergrund an den Folgen seiner Verletzungen aufgrund von häuslicher Gewalt. Kurz darauf wird der Vater des Jungen erschossen im muslimischen Gebetsraum aufgefunden. Als sich die Ärzte ein paar Tage später auf einer Tagung befinden, wird eine bekannte Geschäftsfrau, gebürtig aus dem Irak, erschossen in der Sauna aufgefunden.
Alle sind geschockt und vermuten natürlich einen fremdenfeindlichen Hintergrund. Der Arzt Haavard, der an beiden Tatorten zugegen war, wird verdächtigt. Seine Frau Clara, aufstrebende Politikerin, versucht, die Beweismittel gegen ihren Mann zu entkräften. Und als dann noch ein Mord geschieht, dreht sich plötzlich das Blatt, denn diese Tat steht so gar nicht in Verbindung zu den ersten Morden…

Meine Meinung: Hier handelt es sich um einen Spannungsroman, der sich aber zu einem regelrechten Thriller entwickelt! Denn hier sind die Charaktere so vielschichtig und undurchschaubar, dabei meinen sie alle, clever und unbesiegbar zu sein…

Im Grunde handelt es sich hier um Missstände unserer Zeit, gegen die sich gewisse Personen auflehnen. Aber die Beweggründe sind anders als sie scheinen. Und genau hier liegt die Spannung: man entblättert ganz langsam die Vergangenheit von Clara, ihrem Mann Haavard und Leif, ihrem Vater. Was treibt sie an? In den Kapiteln, die aus der jeweiligen Sicht der Charaktere erzählt werden, rückt der Leser immer dichter an den Kern.

Meiner Meinung nach ist der Autorin hier ein hochdramatischer Thriller gelungen, der charakterlich stark in die Tiefe geht. Die Geschichte ging mir unter die Haut und wird mich wohl gedanklich noch weiter beschäftigen.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist die bildhafte Sprache, was die Natur in Norwegen angeht. Man sieht die Fjorde und die Berge direkt vor seinem inneren Auge und kann die Einsamkeit dort, wo Clara aufgewachsen ist, förmlich spüren. Das bringt auch ein wenig Melancholie mit in den Roman.

Mein Fazit: Ich bin sehr froh, auf dieses Buch gestoßen zu sein, denn der Autorin ist hier ein toller Spannungsroman gelungen, der tief eintaucht in die Psyche der Hauptcharaktere und beim Leser nachhallt. Von mir gibt es volle Punktzahl!

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Veröffentlicht am 03.05.2022

Ist die kleine Marie noch zu retten?

Kaltherz
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Zum Buch: Clara Lipmann war nur kurz auf der Toilette, danach ist ihre kleine Tochter Marie aus dem Auto verschwunden. Sie gibt sich die Schuld an der Entführung und versucht sogar, sich umzubringen. Ihr ...

Zum Buch: Clara Lipmann war nur kurz auf der Toilette, danach ist ihre kleine Tochter Marie aus dem Auto verschwunden. Sie gibt sich die Schuld an der Entführung und versucht sogar, sich umzubringen. Ihr Mann Jakob, ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann, kann sie aber retten. Nur ihre Ehe scheint ohne Marie nicht mehr zu funktionieren…
Die Kommissarin Kim Lansky, die eigentlich überall aneckt, ist neu in der Abteilung für Vermisstenfälle und stößt mehr oder weniger durch Zufall auf die Entführung, die nicht öffentlich zur Fahndung ausgeschrieben ist. Es gibt Ähnlichkeiten mit einem früheren Vermisstenfall und sie fängt an zu stochern, nicht ahnend, wie dicht sie persönlich dran ist…

Meine Meinung: Ich habe von Henri Faber „Ausweglos“ gelesen und war schon begeistert, so dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste! Und es hat meine Erwartungen absolut übertroffen! Gleich von der ersten Seite ist man in dieser aufwühlenden Geschichte mitten drin und kann das Buch nur schwer aus der Hand legen! Die Spannung ist zum Nägelkauen, ein unglaublich toller Plot!

Henri Faber schafft es, den Leser in die Abgründe der menschlichen Wesen zu entführen wie es nur wenige können. Ich bin von seinem Schreibstil, der immer aus verschiedenen Personen in der Ich-Form geschrieben ist, total begeistert! Besonders wenn die kleine Marie zu Wort kommt, hat es mich im Herzen berührt… Aber auch die anderen Charaktere sind absolut toll gezeichnet. Im Versuch, sich selbst zu analysieren, lernt der Leser die Personen kennen. Und man muss keinen der Charaktere mögen, man muss sie nur irgendwie verstehen!

Der Autor führt den Leser durch mehrere Theorien in die Irre, so dass das Ende wirklich überrascht!

Mein Fazit: Das war definitiv eines meiner Jahreshighlights! Spannend erzählt, schräge Charaktere, die aber doch authentisch sind und eine absolut unglaubliche Sicht auf die Geschichte machen dieses Buch aus! Ich will definitiv mehr davon, Herr Faber!

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