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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2017

Fesselnd, detailreich, überraschend – nichts für schwache Nerven

Die Bestimmung des Bösen
1

„Die Bestimmung des Bösen“ ist das gelungene Thrillerdebüt der Autorin Julia Corbin, in dem an Spannung und interessanten wissenschaftlichen Informationen nicht gespart wird.

Nachdem in einem abgelegenen ...

„Die Bestimmung des Bösen“ ist das gelungene Thrillerdebüt der Autorin Julia Corbin, in dem an Spannung und interessanten wissenschaftlichen Informationen nicht gespart wird.

Nachdem in einem abgelegenen Waldstück am Rhein zwei entstellte Frauenleichen gefunden werden, übernimmt die junge Kommissarin Alexis Hall die Ermittlungen. Wegen des fortgeschrittenen Verwesungsprozeß sind die Ermittlungen als ausgesprochen schwierig. Die Kriminalbiologin Karen Hellstern versucht anhand der Insekten erste Informationen über die Morde zu liefern. Schnell kommt es zu weiteren Morden, Alexis erkennt das Schema des Mörders und fühlt sich von ihrer Vergangenheit eingeholt….

Der Schreibstil von Julia Corbin ist flüssig und lässt sich angenehm lesen. Herausstechend sind die vielen fachlichen Begriffe und wissenschaftlichen Erklärungen, die tiefe Einblicke in die komplexe Arbeit eines Kriminalbiologen gegeben haben und stets so verpackt waren, dass sie auch von einem unwissenden Leser gut verstanden werden konnten.

Die Charaktere werden detailreich und authentisch beschrieben. Die Protagonistin Alexis hat in ihrem Leben schon einiges durchgemacht und ihre Angst und Panikattacken sind fühlbar. Auch die Schauplätze in Heidelberg und Mannheim hat man beim Lesen direkt vor Augen.

Der Spannungsbogen steigt stetig wozu auch der Wechsel der zeitlichen Ebenen beiträgt. Temporeich und mit einigen überraschenden Wendungen hat mich das Finale überrascht und zugleich entsetzt.

Mir hat der Thriller wirklich gut gefallen, reichlich Spannung, tolle Charaktere, überraschende Wendungen und am Ende alles gut gelöst und erklärt.

Veröffentlicht am 08.04.2024

Genial geschrieben

Das Resort
3

„Das Resort: Du kannst nicht entkommen“ war mein zweites Buch der in Hertfordshire lebenden Autorin Sarah Goodwin.

Mila und Ethan sind auf dem Weg von England in ein luxuriöses Resort-Hotel in Bayern ...

„Das Resort: Du kannst nicht entkommen“ war mein zweites Buch der in Hertfordshire lebenden Autorin Sarah Goodwin.

Mila und Ethan sind auf dem Weg von England in ein luxuriöses Resort-Hotel in Bayern in den Alpen, in dem Jess - die Schwester von Mila – ihre Hochzeit feiern möchte. Auf dem Weg vom Flughafen zum Resort bleibt der Mietwagen liegen und Mila und Ethan gehen zu Fuß zurück zu der letzten Siedlung durch die sie gekommen sind. Schnell stellen sie fest, dass diese komplett verlassen ist und sie auf sich gestellt sind. Da sich das Wetter zunehmend verschlechtert, beschließen sie dort Schutz zu suchen und übernachten in einer der Hütten. Am nächsten Morgen ist Ethan weg und Mila ist alleine. Kurioserweise gibt es trotz des Schnees keine Spuren, in welche Richtung Ethan gegangen sein könnte.

Der Schreibstil von Sarah Goodwin ist leicht zu lesen und hat mich durchgehend gefesselt.
Die Handlung wird aus Milas Perspektive erzählt und wird zu Beginn in weiten Teilen von ihr getragen. Milas Gedanken, Gefühle, ihre Ängste und Panik als sie alleine in der verlassenen Siedlung ist und sich auch noch beobachtet fühlt, sorgen für ein beklemmendes Gefühl. Erst später kommen wieder weitere Charaktere hinzu und ich fand es grandios wie es Sarah Goodwin gelungen ist, mich mit ihrer One-Women-Show zu fesseln.
Zwischendurch gibt es immer wieder kursiv geschriebene Rückblenden in die Vergangenheit. In diesen geht es um ihr Verhältnis zu ihrer Schwester Jess und die erste Zeit mit Ethan.

Im Verlauf der Ereignisse entstanden immer mehr Fragezeichen in meinem Kopf und mir waren die Zusammenhänge absolut rätselhaft. Diese wurden aber letztendlich alle geklärt.

Obwohl ich abschließend feststellen musste, dass – wie schon beim ersten Buch der Autorin - für mich nicht alles nachvollziehbar war und es kleine Logiklücken gab, für die mir Erklärungen fehlten, hat mich dieses Buch durchgehend gefesselt und ich habe es nur ungern aus der Hand gelegt. Es bietet spannende Unterhaltung, aber man sollte nicht zu viel Wert auf jedes Detail legen.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Pure Spannung

9mm Cut
0

Mit „9mm Cut“ ist der Autorin Sybille Ruge ein spannender und intensiver Thriller gelungen, der ohne unnötiges Drumherum auskommt.

Es geht rasant und verwirrend los. Sybille Ruge wirft ihre Leser mitten ...

Mit „9mm Cut“ ist der Autorin Sybille Ruge ein spannender und intensiver Thriller gelungen, der ohne unnötiges Drumherum auskommt.

Es geht rasant und verwirrend los. Sybille Ruge wirft ihre Leser mitten in die Handlung und ich habe einige Seiten benötigt, bis ich den roten Faden gefunden hatte.
Die Protagonistin und Ich-Erzählerin ist Privatermittlerin und soll unter dem Namen Eve Klein in die Schweiz fliegen. Dort ist der Sitz der NGO Interni, in der es zu Unstimmigkeiten gekommen ist. Da es sich beim dem Sponsor dieser Stiftung um den Leiter eines großen Lebensmittelkonzerns handelt, befürchtet er Schaden zu nehmen.

Mit Eve Klein hat Sybille Ruge eine interessante und unbequeme Protagonistin erschaffen. Sie ist äußerst clever, laut, unangepasst und handelt pragmatisch und wenig emotional.

Der Schreibstil ist sehr präzise, es gibt keine unnötige Worte, dafür aber passende Weisheiten, die mich in dieser ansonsten rasanten Handlung überrascht haben.

Es ist ein Ausflug in die Welt der Reichen, die von der Gier nach Macht und noch mehr Geld geprägt ist. Thematisch passt der Krimi ganz hervorragend in unsere Zeit.

Insgesamt hat mir hat der Thriller - der absolut kein Mainstream ist - gut gefallen, aber er erfordert zu Beginn ein wenig Geduld, die durchaus belohnt wird.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Fragen des Lebens

wir sind pioniere
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„wir sind pioniere“ ist das Debüt des in Düsseldorf lebenden Autors Kaleb Erdmann.

Bruckner und seine Partnerin Vero sind seit über zehn Jahren zusammen und erwarten nun gemeinsam Nachwuchs. Beide freuen ...

„wir sind pioniere“ ist das Debüt des in Düsseldorf lebenden Autors Kaleb Erdmann.

Bruckner und seine Partnerin Vero sind seit über zehn Jahren zusammen und erwarten nun gemeinsam Nachwuchs. Beide freuen sich und bewegen sich räumlich aufeinander zu. Vero kommt aus Mannheim und Bruckner aus Graz. Dabei überdenken sie ihr Leben.

Das Buch ist sowohl inhaltlich als auch stilistisch außergewöhnlich. Außergewöhnlich interessant, aber auch außerordentlich anstrengend und herausfordernd. Der komplette Test ist klein geschrieben und auf die Interpunktion verzichtet der Autor komplett. Dadurch sichert er sich durchgehend die 100%ige Aufmerksamkeit seiner Leser, da es nicht einfach ist diese Aneinanderreihung kleiner Buchstaben zu lesen, da ist Konzentration gefordert.

Die Idee des Aufeinanderzubewegens und im Wechsel den Gedanken der beiden Protagonisten zu folgen, in ihr Leben einzutauchen hat mir gut gefallen. Es geht um Veränderungen, existenzielle Fragen und die Suche nach Identität. Durch das Baby stehen sie an einem entscheidenden Wendepunkt ihres Lebens, das den Ausschlag für die Handlung gibt.

Inhaltlich hätte ich dem Buch gerne 5 Sterne gegeben, aber weil Zeichensetzung und Groß- und Kleinschreibung durchaus seinen Sinn hat, da sie das Lesen einfach angenehmer macht, ziehe ich einen Stern ab.

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Veröffentlicht am 26.02.2024

Interessant, aber inhaltlich & stilistisch schwierig

Austrian Psycho Jack Unterweger
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Mit seinem Buch „Austrian Psycho Jack Unterweger“ gibt der Journalist und Autor Malte Herwig einen ungewöhnlichen Blick auf das Leben eines Serienmörders.

1976 wurde Jack Unterweger zu einer lebenslangen ...

Mit seinem Buch „Austrian Psycho Jack Unterweger“ gibt der Journalist und Autor Malte Herwig einen ungewöhnlichen Blick auf das Leben eines Serienmörders.

1976 wurde Jack Unterweger zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Dort begann er zu schreiben und es gelang ihm namhafte Persönlichkeiten der Kulturszene für sich zu gewinnen. Er galt als rehabilitiert, wurde entlassen und mordetet weiter. Nach einer erneuten in Haftnahme und Verurteilung erhängte er sich in seiner Zelle.

Malte Herwig hat hier mit einem anderen Schriftsteller zusammengearbeitet, der Jack Unterweger kannte und anonym bleiben wollte. Der daraus entstandene Schreibstil ist ungewöhnlich und nicht immer einfach zu lesen. Es ist eine Kombination aus dem, was der unbekannte Autor zusammengetragen hat, Fakten, Berichten und Aussagen von Zeitzeugen.

Mich hat es erschreckt, dass es Jack Unterweger gelungen ist andere Menschen trotz seiner bekannten Taten auf seine Seite zu ziehen. Sein Auftreten und sein Talent sich zu präsentieren muss faszinierend gewesen sein.

Das Buch hat gerade einmal 128 Seiten und ist auf eine ungewöhnliche Weise faszinierend und abstoßend zugleich. Auch wenn ich mir einen tieferen Einblick in die Psyche von Jack Unterweger erhofft hatte, habe ich das Buch durchaus als spannend und interessant empfunden.

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