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Veröffentlicht am 15.07.2022

Gossip Girl meets Cold Case

Westwell - Heavy & Light
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„Westwell“ ist im New Adult Universum ein Buch, auf das ich mich schon lange gefreut hatte, weil es eine gute Mischung aus Liebesgeschichte und Ermittlungsarbeit verspricht. Noch dazu sieht es absolut ...

„Westwell“ ist im New Adult Universum ein Buch, auf das ich mich schon lange gefreut hatte, weil es eine gute Mischung aus Liebesgeschichte und Ermittlungsarbeit verspricht. Noch dazu sieht es absolut wunderschön aus. Das Cover ist schlicht aber elegant und hat wunderschöne kleine Details. Das der Titel aus den Nachnamen der Protagonisten zusammengesetzt ist, ist etwas, was mich sofort für sich gewinnen konnte. Schön finde ich auch, dass diese Tatsache im Laufe der Geschichte auch aufgenommen wird

westwell.
Von außen verspricht das Buch als in seinem Gewand und mit seinem Klappentext ein echtes Highlight zu werden, doch konnte es dieses Versprechen auch halten?

Ich für meinen Teil kann diese Frage nur ganz laut und begeistert schreiend bejahen!
Das Buch hat jedes Versprechen gehalten, dass es mir gegeben hat. Es war romantisch, spannend und an den richtigen Stellen herzzerreißend.

Der Einstieg fiel super leicht dadurch, dass man zusammen mit Helena Weston, der Protagonistin, in New York ankommt. Helena ist eine junge Frau, die viel zu früh erfahren musste, was Verlust ist und was er mit einem macht. Zur High Society New Yorks gehörend wurde sie nach dem schicksalshaften Tod ihrer Schwester ins Ausland geschickt um dort zu studieren. Um die Umstände des Todes von Valerie aufklären zu können, kommt sie jedoch zurück, denn sie möchte den Namen ihrer Schwester, die für ihren eigenen, aber auch für den Tod ihres Verlobten Adam Coldwell, verantwortlich gemacht wird, rein waschen. Für mich ist das absolut nachvollziehbar und es gehört eine große Portion Mut dazu sich der Wahrheit stellen zu wollen. Helena ist mutig, tief verletzt, zielstrebig, perfekt unperfekt, geschickt, voller Liebe für ihre Schwester und definitiv nicht auf den Mund gefallen. Sie ist eine sehr vielschichtige Person und im Laufe der Handlung erfährt man immer mehr über sie, was man vielleicht nicht erwartet hätte. Denn warum sollte eine High Society Maus bitte Kampfsport betreiben?
Nach dem Tod von Valerie hat sie sich weiterentwickelt, doch in New York holt sie die Tatsache eine Weston zu sein ungebremst ein. So muss sie mit einer ständigen Maske der Gleichgültigkeit, Gefühlskälte und Ungerührtheit, die den Westens als Familienmerkmal nachgesagt wird, leben, denn sie ist nicht mehr das Mädchen, das New York verließ. Bei den Ermittlungen zum Tod ihrer Schwester wird sie von ihrer Freundin Malia unterstützt, die bei der Polizei arbeitet und damit die perfekte Quelle ist. Die Beziehung zwischen den beiden ist einer meiner wenigen Kritikpunkte, denn dafür, dass sie sich als beste Freundinnen betrachten, hätte ich mir mehr Momente mit ihnen beiden gewünscht oder generell etwas mehr über Malia erfahren wollen. Andererseits ist so der Fokus natürlich auf den Ermittlungen, dem roten Faden des Buches, geblieben. Ich hoffe allerdings auf mehr

helia Momente in Band zwei.
Helenas Ermittlungen führen sie ganz am Anfang der Geschichte auf direktem Wege in die Arme des „Feindes“ und damit auch zu ihrem späteren Love Interest Jessiah Coldwell.

Dieser ist wohl der perfekte Bookboyfriend. Auch in die Upper Class New Yorks geboren, ist er alles andere als das, was man sich unter einem jungen Mann der oberen Zehntausend vorstellt. Er war und ist ein rebellischer Mensch, der sich nicht in Form pressen lassen möchte. Ein Freigeist und freiheitsliebender Mensch, der sich von der großen Stadt nur allzu erdrückt fühlt. Wäre sein Bruder nicht gestorben wäre er noch immer in Australien oder vielleicht auch wo ganz anders, aber definitiv nicht in New York. Doch auch sein Leben legt nach dem Tod seines Bruders eine 180 Grad Wende hin und er übernimmt Verantwortungen die vorher in der Hand von Adam lagen. So muss er sich damit abfinden lediglich am Rockaway Beach surfen zu können und sich mit seiner sozial inkompetenten Mutter, die absolut nichts mütterliches an sich hat, rumschlagen zu müssen. Das Einzige, was ihm die Tage rettet, ist sein kleiner Bruder Elijah, der schon vor Adams Tod einen schweren Schicksalsschlag hat ertragen müssen.
Und vielleicht auch seine Restaurants, die sein Papa, zu dem er ein inniges Verhältnis gepflegte, ihm vermacht hat. Jess ist ein leidenschaftlicher und liebevoller Mensch. Er tut alles für seine Familie, auch wenn das Trish Coldwell inkludiert. Er ist ein talentierter Koch und hat ein gutes Auge für die richtigen Geschäfte und Investitionen.

Helena und ihn verbindet der gegenseitige Hass aufeinander, denn beide Familien machen die jeweils andere für den Tod von Valerie und Adam verantwortlich. Durch Schmutzkampagnen gegen Valeries Familie ist es Trish Coldwell allerdings gelungen die Westons so gut wie ins gesellschaftliche Aus zu befördern, was Helena aber erst nach und nach bewusst wird. Als sich die beiden Sprösslinge, verfeindeter aber einflussreicher Upper Class Familien begegnen, fliegen die Funken. Beide merken, dass von Anfang an etwas zwischen ihnen ist, doch was auch immer es sein mag, sie hassen sich, ihre Familien hassen sich und keiner möchte, dass sich die Geschichte wiederholt.

Zunächst begegnen sich die beiden auch nur im Rahmen von Helenas Ermittlungen. So beginnt ihre Suche nach der Wahrheit in dem Fitnessstudio, in dem auch Jess trainiert und schon so früh kommt es zwischen den beiden zu einer spicy Szene. Garniert wird die Stimmung und Chemie zwischen den beiden mit unterhaltsamen Schlagabtauschen, was es so angenehm macht ihre Geschichte zu lesen.

Langsam aber sich nähern sich die beiden jedoch an, allerdings immer noch im Rahmen der Wahrheitsfindung. So fällt Helena bei Jess mit der Tür ins Haus um an einen persönlichen Gegenstand von Adam zu kommen. Die beiden essen gemeinsam und auch hier spürt man die Tension zwischen den beiden. Auf diese Weise kommt Helena auch an eine Hinterlassenschaft von ihrer Schwester. Eine der wenigen Sachen, die sie von ihr noch hat, denn ihre Eltern haben alle Sachen ihrer verstorbenen Tochter weggegeben (was bitte sind das für Eltern?).

Doch es gibt noch einen weiteren Knotenpunkt, den die beide verbindet und das ist das schwierige Verhältnis zur eigenen Familie. Sowohl die Weston als auch die Coldwells haben einen Schuss weg (man fragt sich, ob das vielleicht der Tatsache geschuldet ist, dass sie zur High Society gehören). Die Weston sind sehr reserviert, stets darauf bedacht das Gesicht zu wahren und ja keine Gefühle zu zeigen. Dieses Motto haben sie so verinnerlicht, dass es auch die innenfamiliären Beziehungen prägt. Gleichzeitig ist vor allem Mama Weston ein sehr zur Kontrolle neigender Mensch, etwas, was Helena immer zu spüren bekommt.
Bei den Coldwells sieht es ähnlich aus. Trish ist eine social akward Person, die die Unterstützung ihres Sohnes für zwischenmenschliche Beziehungen braucht. Das lässt sie noch kälter, ungerührter und berechnender wirken. Sie ist sehr erfolgsorientiert und versucht alles um ganz weit oben in der Gesellschaft zu stehen. Dafür tut sie alles und opfert sogar die, die ihr am Nächsten stehen.
So sabotiert sie mit allen Mitteln die entstehende Beziehung zwischen ihrem Sohn und dem Weston Sprössling.

Die Gefühle zwischen Jess und Helena entwicklen sich langsam und immer mit Helenas Ermittlungen im Hinterkopf. Das macht die Entwicklung zwischen den beiden aber so authentisch. Der anfängliche Hass aufeinander, den die beiden aber letztlich als ein Gefühl ihrer jeweiligen Familien füreinander ablegen können, entwickelt sich Stück für Stück zu einer tiefen Verbundenheit die auf demselben Schmerz, Verantwortung, einer verdrehten Familie und nicht zu erreichenden Träumen basiert.
Die gemeinsamen Momente zwischen Jess und Helena lassen einen jedes Mal mitfühlen. Sie sind wunderschön und so greifbar, dass man das Gefühl hat, mit am Tisch zu sitzen.
In Fahrt gerät ihre Beziehung durch den körperlichen Angriff auf Helena, bei dem Jess das Schlimmste noch verhindern kann. Nach ihrem gemeinsamen Erlebnis und dem Essen bekommen sich beide nicht mehr aus dem Kopf und im Hotel wird es dann das erste Mal richtig intim zwischen den beiden.

Die wohl intimste Szene zwischen den beiden ist am Todestag ihrer Geschwister, den sie nur zusammen gut miteinander verbringen können. Hier wird deutlich, wie tief die beiden füreinander und miteinander fühlen. Ich liebe, wie der Schmerz, der Helena und Jessiah verbindet, die beiden zusammenführt, wie sie den Hass überwinden können und den Todestag ihrer Geschwister zusammen verbringen. Oder zumindest den Abend. Ich liebe, wie beiden klar wird, dass sie noch so viel mehr verbindet und das sie Adam und Valerie plötzlich besser verstehen können, als jeder andere.

Der Schreibstil von Lena Kiefer ist perfekt für die Geschichte. Ich habe jedes Wort geliebt und würde das Buch gerne direkt noch mal lesen. Das Einzige, was ich zwischendurch nicht so genießen konnte, waren die Zeitsprünge. Die haben mich mich mich manchmal echt etwas lost fühlen lassen.

Trotz der finalen Entwicklungen, ist aber auch der Humor nicht zu kurz gekommen. Ich liebe die Date-Szene im Restaurant (an der Stelle: Wie verzweifelt müssen die Weston tatsächlich sein, dass sie ihrer Tochter ein solches Date aufs Auge drücken und dann auch noch an ihrem Geburtstag?!?!?!?!)!

Das Ende ist bittersüß. Der Cliffhanger ist per se nicht fies, aber ich fiebere jetzt schon dem Erscheinen von Band zwei entgegen, weil ich unbedingt erfahren muss, wie es zwischen den beiden weitergeht und vor allem muss ich wissen, was es nun wirklich mit dem Tod von Adam und Valeri auf sich hat.

Auch Helenas Ermittlungen gehen weiter voran. Mithilfe von Malia und Lincoln, den sie endlich einweiht versucht sie herauszufinden, was es mit den 10k in bar auf sich hat und wer, verdammt noch mal, die Drogen auf die Party eigeschmuggelt hat. Denn das es Adam oder Valerie waren kann ausgeschlossen werden! Oder?

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Auf und Davon

Days of Blood and Starlight
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Disclaimer: Ich habe das englische Buch gelesen

Ich glaube mein Herz ist gebrochen!
So hinterlässt mich dieses Buch. Es hat mir so viel gegeben und alles genommen! Doch bevor ich meinen Gemütszustand ...

Disclaimer: Ich habe das englische Buch gelesen

Ich glaube mein Herz ist gebrochen!
So hinterlässt mich dieses Buch. Es hat mir so viel gegeben und alles genommen! Doch bevor ich meinen Gemütszustand weiter erkläre, kommen wir zu dem Cover.

Auf Band Zwei ist Madrigal porträtiert und wie schon das Cover von Band eins, ist es absolut stunning! Ich liebes es so sehr, es passt wie die Faust aufs Auge zu der Geschichte und die Farbgebung ist einfach nur wunderschön. Allein das Cover ist schon eine Hausnummer für sich.
Der Inhalt… Halleluja!

Weil ich blöd wie Brot bin, habe ich zwischen dem Lesen von Teil eins und zwei vier Monate ins Land ziehen lassen. Vier MONATE!!! Warum bin ich nur so?!
Diese Tatsache hat es mir daher nicht leicht gemacht in die Geschichte einzusteigen. Ich hatte das Ende vom ersten Teil praktisch vergessen (clevere Leute hätten einfach die letzten hundert Seiten des ersten Bandes gelesen, aber oben haben wir ja bereits festgestellt, dass ich nicht zu dieser Sorte Menschen gehöre) und war am Anfang deswegen unfassbar verwirrt und habe mir ständig gedacht - whats going on here? Auch in den Schreibstil musste ich erst wieder zurückfinden. Nach rund 150 Seiten waren aber beide „Probleme“ hinfällig und ich war wieder absolut drin in der Geschichte. Ich war so sehr gefesselt und habe an manchen Tagen straight 100 Seiten inhaliert!

Gemeinsam mit Karou zwischen den Welten zu sein, zu spüren, wie sie als Werkzeug eingesetzt wird, von Mächten, die so viel mehr zu sein scheinen, als sie, war unglaublich. Ihren Schmerz, den sie nach ihren Verlusten ertragen muss, hat mich zusammen mit ihr fast wahnsinnig gemacht und so hat sich dieses blauhaarige Mädchen einfach mein Herz geschnappt und ist damit nach Eretz abgehauen! Ich liebe Karou als Protagonistin und kann mich gut mit ihr identifizieren. Selten hat der Spruch Goethes „Zwei Herzen schlagen, ach, in meiner Brust“ so gut auf eine Protagonistin gepasst, wie bei ihr!
Der Umgang mit ihrer Realität hat mir auch gut gefallen - mein Highlight war aber definitiv das Auftauchen von Zuzana und Mik!

Die Tatsche, dass wir uns im Krieg befinden hat auch die Kapitel aus Akivas Perspektive unfassbar interessant gemacht und auch er hat, trotz allem, einen Platz in meinem Herzen. Ebenso wie Liraz (hoffentlich erfährt man in Band Drei noch mehr von ihr) und Hazel - ach Hazel. Mein Herz ist gebrochen.

Die ganze Handlung war unfassbar spannend und fesselnd und manche Plottwists hat man einfach nicht kommen sehen - andere hingegen haben einen, als eingefleischten Fantasy-Fan, nicht allzu sehr überraschen können, weil man selbst drauf gekommen ist. Trotzdem war das Buch, ab einem bestimmten Punkt nur noch schwerlich aus der Hand zu legen.

Besonders das Switchen zwischen der menschlichen Welt und Eretz hat für mich einen Teil des Charmes dieses Buches ausgemacht.

Ein weiteres Highlight ist außerdem, das zusätzlich zum Main-Ship noch ein weiterer Ship für mich dazugekommen ist (auch wenn ich glaube, dass es da keine Hoffnung gibt. Dafür ist der Main-Ship zu stark). Wer das Buch gelesen hat, weiß, was ich meine (an der Stelle die versteckte Aufforderung an alle, die das Buch noch nicht gelesen haben: LEST DIESES BUCH!!!)

Alles in allem konnte mich dieses Buch mehr als überzeugen und ich bin unfassbar gespannt, wie es weitergeht. Dieses Mal werde ich auch nicht denselben Fehler begehen und wieder vier Monate verstreichen lassen, bevor ich mit Teil drei anfange!
Absolut verdiente fünf Sterne und das Potenzial eines Highlights.

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Veröffentlicht am 07.06.2022

high Fantasy vom Feinsten

Im Zeichen der Mohnblume - Die Schamanin
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„Im Zeichen der Mohnblume - die Schamanin“ ist leider auch so ein Buch, das unberechtigterweise viel zu lange gesubbt hat. Im Nachhinein fragt man sich natürlich immer, woran es gelegen hat, aber bei ...

„Im Zeichen der Mohnblume - die Schamanin“ ist leider auch so ein Buch, das unberechtigterweise viel zu lange gesubbt hat. Im Nachhinein fragt man sich natürlich immer, woran es gelegen hat, aber bei dem Buch könnte ich mir echt dafür in den Arsch beißen, dass ich erst jetzt dazu gekommen bin. Andererseits bin ich auch ganz froh es jetzt erst gelesen zu haben, weil bald der dritte Band erscheint und ich dann immerhin nicht so lange warten muss.

First things first: Das Cover
Es ist, neben dem Klappentext natürlich, einer der Gründe, warum mir das Buch im Gedächtnis geblieben ist und warum ich es unbedingt haben wollte. Ich finde es unfassbar schön und es erinnert mich so sehr an Mulan - eigentlich nur ein weiterer Pluspunkt für das Buch. Wer natürlich Menschen auf Buchcover nicht ab kann, wird es hier schwer haben, aber ich finde, dass das hier richtig gut gemacht wurde. Es ist anzunehmen, dass das Mädchen auf dem Cover die Protagonistin Rin ist, denn genauso habe ich sie mir vorgestellt. Übrigens gefällt mir auch die Farbgebung des Buches - das Rot passt zum Mohn.

Inhaltlich handelt es sich bei diesem Werk um ein sehr komplexes Buch, das man nicht mal eben Wegatmen kann. Man muss sich die Zeit dafür nehmen und sich hundertprozentig darauf einlassen können. Ich habe es im Rahmen einer Leserunde gelesen und das hat mir definitiv geholfen dranzubleiben, denn zwischendurch hätte ich definitiv nicht die Zeit und Kapazität gehabt es zu lesen - so aber war ich „gezwungen“, was echt gut war.

Allgemein ist das Erzähltempo unfassbar schnell. Die erzählte Zeit wird so zusammengerafft für die Erzählzeit (an dieser Stelle zahlt sich der Deutsch-Lk endlich mal aus). Gerade war man noch in Rins „Heimatdorf“ und schon befindet man sich im Krieg. Ungefähr so fühlte sich das an - verstärkt wird dieser Eindruck übrigens damit, dass der Krieg am Ende des Buches auch schon wieder vorbei ist…
Wer sich aber davon nicht abschrecken lässt, der bekommt High-Fantasy vom Allerfeinsten! Das Worldbuilding ist großartig und durch den detaillierten Schreibstil ist die ganze Welt so plastisch, dass man das Gefühl hat mittendrin zu sein

Die Protagonistin ist sehr willensstark und nimmt alles in kauf um ihrer drohenden Zukunft zu entgehen. Dabei finde ich toll, dass sie ein moralisch grauer Charakter ist und keine lupenreine weiße Weste hat, wie man es ja sonst oft gewohnt ist. Das macht sie authentisch, nahbar und nachvollziehbar. Sie erscheint umso menschlicher mit den Abgründen, die sich in ihr auftuen. Gleichzeitig merkt man, dass ihre Charaktereigenschaften von ihrem Leben und ihren Umständen geprägt sind und man könnte sich die Frage stellen: „Was wäre wenn…?“

Durch das schnelle Erzähltempo ändern sich auch die Charakterkonstellationen in einer rasenden Geschwindigkeit. Davon lebt die Geschichte zwar, allerdings hätte ich mir manchmal gewünscht, dass es nicht ganz soooo schnell geht, damit man Personen aus Rins Umfeld besser kennen- und einzuschätzen lernt. Auch da würde ich sagen, dass dies aber von der Autorin gewollt ist, denn so sind die Überraschungseffekte, wenn bestimmte Charaktere wieder in Erscheinung treten umso größer.

Generell kann man aber sagen, dass neben Rin auch ihr Meister in Sinegard, Jiang, ihr Nemesis, Nezah und selbstverständlich die Cike, mit ihrem Anführer Altan, wichtige Charaktere sind, die die junge Frau bei ihrer Ausbildung, dem Krieg und ihrer Reise begleiten.

Der Cliffhanger war fies, wenn auch aushaltbar. Dennoch bin ich schon sehr gespannt darauf, wie es weitergehen wird und freue mich auf den zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Anthony und Kate

Bridgerton – Wie bezaubert man einen Viscount?
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Auch der zweite Teil der Bridgerton-Reihe hat sich in mein Herz schleichen können und ich habe ihn, wie schon seinen Vorgänger sehr genossen.

Auch bei diesem Band finde ich das Cover wieder sehr passend ...

Auch der zweite Teil der Bridgerton-Reihe hat sich in mein Herz schleichen können und ich habe ihn, wie schon seinen Vorgänger sehr genossen.

Auch bei diesem Band finde ich das Cover wieder sehr passend und wunderschön. Auch hier nichts besonders auffälliges oder besonders künstlerisches, aber es passt absolut zum Buch.

Anthony Bridgerton hat man als Leser:in schon in Band eins kennengelernt und schon da habe ich ihn geliebt. Er ist ein Gentleman durch und durch.
Als Oberhaupt seiner Familie hat er bei all seinem Witz und Charme allerdings kein leichtes Los gezogen, was zwischendurch auch immer wieder deutlich wird. Er genießt zwar die Privilegien, die mit dem Titel „Viscount“ einhergehen, aber er trägt auch die Verantwortung seiner Familie und der Gesellschaft gegenüber. Er ist also auch ein sehr ernsthafter Charakter, der von dem plötzlichen Tod seines Vaters tief geprägt wurde.
Seine Starrsinnigkeit, was seine Erwartungen an sein Leben angeht und der ständige Vergleich mit seinem Vater, hat ihm die gesamte Handlung immer, permanent im Weg gestanden, was mich persönlich zu weil gelangweilt oder genervt hat. Man wollte ihn packen und schütteln.

Kate ist eine herrliche Protagonistin!
Sie ist witzig, intelligent, ironisch, aufsässig, zielstrebig und manchmal etwas starrsinnig. Sie vereint unfassbar tolle Charakterzüge und ich konnte mich wirklich zu 100% mit ihr identifizieren. Ihre Rolle als ältere Schwester hat das ganze noch verstärkt.
Genauso wie Anthony, hat auch sie schon ganz genau vor Augen, wie ihr Leben ablaufen werden wird. Dieser Plan wird von Anthony gründlich durcheinander gebracht und die beiden waren einfach nur hilarious zusammen.

Ich habe ihre Liebesgeschichte, ihr Zusammenwirken sehr genossen. Es war eine wunderschöne Enemies-to-Lovers Geschichte mit dem wunderschönen Setting Londons des 19. Jahrhunderts.

Als übergeordnete Plotline war wieder das Gesellschaftsjournal von Lady Whistledown zu finden. Ich liebe es sehr!

Die ganze Atmosphäre des Buches hat mir sehr gut gefallen und dem Hörbuch zu folgen war wieder ein Genuss! Diese Reihe ist wirklich dafür gemacht, sich die Hörbücher anzuhören.

Außerdem hat schon jetzt mein Herz und ich freue mich auf die nächsten Teile.

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Ein Wildfang, der das Herz erobert

The Sea in your Heart
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„The Sea in your Heart“ ist ein Buch, auf das ich mich schon sehr gefreut habe. Teil eins der Dilogie konnte mich bereits Ende letzten Jahres absolut begeistern.

Das Cover ist ein absoluter Traum und ...

„The Sea in your Heart“ ist ein Buch, auf das ich mich schon sehr gefreut habe. Teil eins der Dilogie konnte mich bereits Ende letzten Jahres absolut begeistern.

Das Cover ist ein absoluter Traum und kann mich total abholen. Es bringt einfach schon die wunderschöne Atmosphäre des Buches rüber, noch bevor man es aufgeschlagen hat. Es passt zum Island-Setting und zu der Protagonistin Lilja.

Diese ist eine absolute Frohnatur, ein Wildfang und eine Ozeanliebhaberin. Sie engagiert sich in einer Organisation, die Wale schützt und arbeitet bei einem Whale Watching Unternehmen. Ihre Leidenschaft für die beeindruckenden Meeressäuger hat sie mir von Seite eins an sympathisch gemacht. Sie gehört zu dem Typ Mädchen, den ich als Best-Friend-Material charakterisieren würde und mit der ich gerne Pferde stehlen gehen würde - ich bin sicher, sie wäre mit von der Partie.
Die Menschen in ihrem Umfeld setzen sich vor allem aus Kollegen aus dem Walschutz zusammen. Ihre gemeinsame Leidenschaft hat man ihnen sofort angemerkt und die Gruppendynamik hat mir sehr gefallen.
Generell ist dieses Buch ein sehr atmosphärisches Buch, was mir sehr gut gefallen hat.
Neben ihrer Art mochte ich an Lilja außerdem , dass sie mit jeder Faser ihres Körpers für den Moment lebt. Anders als andere New-Adult Protagonistinnen ist sie keine Studentin, sie befindet sich in keiner Ausbildung, sondern genießt ihr Leben und geht in ihrer Arbeit ihrer Leidenschaft nach und vollkommen darin auf. Gleichzeitig lässt sie sich die Möglichkeit offen, jederzeit ein Studium beginnen zu können. Ich empfinde sie als eine beeindruckende Persönlichkeit und würde mir manchmal gerne eine Scheibe von ihr abschneiden.

Jules hingegen, Liljas Love Interest, ist das komplette Gegenteil von ihr. Alles in seinem Leben ist geplant und folgt geregelten Bahnen. Er hat ein prestigeträchtiges Studium hinter sich gebracht, arbeitet für ein großes Unternehmen und ist sehr erfolgreich in seinem Job.
Als die beiden sich treffen, treffen gleichzeit zwei völlig verschiedene Welten aufeinander. Dadurch, dass die beiden aber so verschieden sind und dadurch, dass sie sich so absolut zufällig über den Weg laufen, war ihre gemeinsame Geschichte dennoch so authentisch und greifbar für mich.
Die Tention zwischen den beiden wurde toll von der Autorin aufgebaut und bis zum Finale gehalten.

Auch das typische New-Adult Drama war meiner Meinung nach sehr angemessen und nicht übertrieben, sondern nachvollziehbar.

Das Ende war wunderschön und hat mir wirklich Freude bereitet.

Dieses Buch ist für mich ein wunderbares Wohlfühlbuch und ich bin sicher, dass ich es zu gegebener Zeit noch einmal lesen werde um wieder Island bereisen zu können.

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