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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2017

schönes Jugendbuch

Stell dir vor, dass ich dich liebe
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Mit ihrem ersten Roman hatte mich Jennifer Niven vor gut einem Jahr voll und ganz überzeugt und ich war wirklich gespannt, ob sie das Niveau auch im zweiten Roman halten kann.

Das Cover ist wieder ein ...

Mit ihrem ersten Roman hatte mich Jennifer Niven vor gut einem Jahr voll und ganz überzeugt und ich war wirklich gespannt, ob sie das Niveau auch im zweiten Roman halten kann.

Das Cover ist wieder ein Scherenschnitt und gefällt mir ausnehmend gut. Und es ist wieder die Geschichte um die Annäherung zweier Teenager, von denen jeder sein Scherflein zu tragen hat.

Da ist zum einen Jack, der an einer ausgesprochen seltenen Gehirnanomalie leidet, die es ihm verwehrt, dass er Gesichter wiedererkennt. Auch gute Freunde kann er schon nach wenigen Minuten nicht mehr als solche erkennen, geschweige denn seine Mitschüler oder Nachbarn. Ein ums andere Mal ergeben sich daraus peinliche oder sogar beängstigende Situationen. Aber er möchte niemandem, nicht mal der eigenen Familie, sagen, dass er schon einige Zeit unter dieser Krankheit leidet.

Zum anderen ist da Libby, die unter starkem Übergewicht leidet und darum ringt, ihr Selbstbewusstsein dennoch nicht zu verlieren. Sie überspielt ihre Probleme mit Intelligenz und Witz und erobert deshalb auch das Herz von Jack ziemlich schnell.

Das Buch hat all meine Erwartungen erfüllt und sich als guter Vertreter der Gattung Jugendbuch mit Liebe und Niveau bewährt. Die Geschichte hat alles, was das Herz der Leserinnen begehrt. Liebe und Charme, zwei sympathische Helden, eine zarte Liebesgeschichte mit einigen dramatischen Wendungen, mit Missverständnissen, Tränen, Lachen und Versöhnung. Außerdem werden die Probleme der beiden einfühlsam dargestellt und erzählt, wie beide langsam reifer und erwachsener werden und lernen mit ihren Fehlern zu leben.

Ganz kommt es nicht an den Vorgänger heran, für mich aber dennoch ein schönes Leseerlebnis und eine Buchempfehlung.

Veröffentlicht am 11.06.2017

guter Erstling

Die Mädchen von der Englandfähre
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„Die Mädchen von der Englandfähre“ ist der erste Teil einer neuen Krimireihe der dänischen Autorin Lone Theils. Ähnlich wie bei Liza Marklund ist die Journalistin Nora im Zentrum der Geschehnisse. Sie ...

„Die Mädchen von der Englandfähre“ ist der erste Teil einer neuen Krimireihe der dänischen Autorin Lone Theils. Ähnlich wie bei Liza Marklund ist die Journalistin Nora im Zentrum der Geschehnisse. Sie berichtet für eine dänische Zeitung aus der britischen Hauptstadt London. Ihre Arbeit ist sehr flexibel und sie schreibt sowohl über politische als aus gesellschaftpolitische Themen und schreckt auch vor einem Interview mit einem afrikanischen Kriegsverbrecher nicht zurück.
Zufällig ersteht sie in einem Trödelladen einen alten Koffer und findet darin eine Handvoll Bilder von jungen Mädchen. Zwei davon kommen ihr vage bekannt vor und nach kurzer Recherche hat sie schnell herausgefunden, dass es sich um zwei dänische Teenager handelt, die vor mehreren Jahren auf der Fahrt mit der Englandfähre zur Insel spurlos verschwanden. Man vermutete damals, dass sie dem Serienmörder William Hickley (Hix) zum Opfer fielen. Der ist zwar schon lange weggesperrt, aber die Leichen wurden nie gefunden, nur zwei dutzend herausgeschnittene Zungen.
Über weite Strecken war ich ziemlich begeistert von der Geschichte. Nora ist sympathisch und taff. Ihre Ermittlungen sind interessant und wie ein großes Puzzle aufgebaut, welches der Leser mit der Reporterin zusammen lösen darf. Im Laufe der Handlung kommt es zwar zu dem ein oder andern Zufall und zwei, drei Dinge sind etwas unlogisch oder zumindest unrealistisch. Aber das hält sich lange im erträglichen Rahmen. Es gibt auch eine nette kleine Liebesgeschichte, die als Stimmungsaufheller für einen Serienkiller-Roman gut zu lesen ist.
Die letzten 80 Seiten allerdings waren für mich etwas ärgerlich zu lesen. Hier überschlagen sich die Ereignisse und werden brutal, haarsträubend und teilweise hahnebüchen. Zum einen hätte die Autorin sich hier mehr Zeit lassen müssen für den Plot und vor allem für die ausführlicheren Erklärungen, denn es bleiben ziemlich viele Ungereimtheiten und Fragen. Und es passiert so viel, dass ich mir dachte, hier wäre weniger durchaus mehr gewesen. Nichts gegen einen spannenden Showdown. Aber das zu erzählen will dann doch gelernt sein.
Weil mir der Krimi die meiste Zeit sehr gut gefallen hat und ich von Nora gerne wieder etwas lesen möchte, vergebe ich gerade noch 4 Sterne und hoffe beim nächsten Band auf ein genaueres Lektorat oder zumindest eine Autorin, die es schafft alle Fragen zu beantworten. Es gibt nichts Ätzenderes, als einen Krimi, der einen mit Stirnrunzeln zurücklässt.

Veröffentlicht am 26.05.2017

guter Einstiegsband

Der Schwarze Thron 1 - Die Schwestern
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Die Grundidee fand ich wirklich Klasse. Es sind Drillingsmädchen, die hier die Hauptrollen spielen. Als Kleinkinder wurden sie voneinander getrennt und zu verschiedenen magischen Völkern geschickt, die ...

Die Grundidee fand ich wirklich Klasse. Es sind Drillingsmädchen, die hier die Hauptrollen spielen. Als Kleinkinder wurden sie voneinander getrennt und zu verschiedenen magischen Völkern geschickt, die sie aufziehen und den Mädchen ihre unterschiedlichen Künste lehren sollten. An ihrem 16.ten Geburtstag müssen alle drei gegeneinander antreten, um herauszufinden, wer die zukünftige Königin von ganz Fennbirn wird.

Katharine wird zur Giftmischerin ausgebildet und steht gerade vor ihrer schwersten Prüfung, in der es um Leben und Tod gehen wird. Mirabella ist eine Elementenwandlerin geworden und Arsinoe soll eigentlich die Natur beherrschen. Nicht jede von ihnen scheint schon reif zu sein für den großen Kampf um die Krone. Und die Mädchen werden von einer Vielzahl von mehr oder weniger wichtigen Nebendarstellern umschwirrt, die nicht alle nur Gutes mit ihnen im Sinn haben.

Man merkt dem Buch an, dass es sich um einen ersten Teil handelt und die Autorin ein paar, für mich typische, Fehler macht. Sie hat eine komplexe Welt erschaffen und versucht sie dem Leser auf spannende Weise näherzubringen. Aber dabei findet sie nicht immer das richtige Maß für die Fülle an Informationen und das Tempo, in dem die Geschichte dabei dennoch fortschreiten sollte. Einerseits lässt sie sich sehr viel Zeit und es zieht sich etwas, bis die Spannung ab der Mitte langsam in Gang kommt. Andererseits lässt sie ziemlich viele Fragen unbeantwortet und nicht alle Strukturen in Fennbirn und Handlungen der Protagonisten sind für mich klar und nachvollziehbar.

Die Idee von drei gleichwertigen Hauptdarstellerinnen weckt den Wunsch, dass auch alle drei gleichwertig in der Handlung eingesetzt werden. Dadurch zerfasert die Geschichte aber zwangsläufig und die Mädchen bleiben etwas blass in diesem ersten Band. Hervorheben muss man positiv , dass der Roman versucht, die gröbsten Stereotypen solcher Geschichten zu umschiffen. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, aber die Art und Weise, wie hier Herzensangelegenheiten erzählt werden, ist überraschend und vielversprechend zugleich.

Das Cover ist sehr ansprechend und der Sprachstil passend für die Zielgruppe junger Erwachsener. Auch wenn ich nicht so rund rum zufrieden war, so habe ich die Geschichte doch gerne gelesen und möchte unbedingt wissen, wie es mit den drei Schwestern weitergeht.

Veröffentlicht am 21.05.2017

solide

Björn Freitag – Smart Cooking
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Das Kochbuch „Smart Cooking“ von Björn Freitag ist ein solides Kochbuch.

Foodphotos und Aufmachung: Das Buch ist gut strukturiert und sehr gut zu handhaben durch die logischen Kapitel und der Einteilung ...

Das Kochbuch „Smart Cooking“ von Björn Freitag ist ein solides Kochbuch.

Foodphotos und Aufmachung: Das Buch ist gut strukturiert und sehr gut zu handhaben durch die logischen Kapitel und der Einteilung – eine Doppelseite pro Rezept. Die Fotos sind natürlich und sehr realistisch. Auch in einer normalen Durchschnittsküche kann man gut zu diesen Ergebnissen kommen. So etwas finde ich immer wichtig, denn übertrieben künstlerische Fotos depremieren, wenn man das eigene Kochresultat vor sich hat und es nicht mithalten kann. Außerdem finde ich es positiv, dass die Rezepte im Mittelpunkt stehen und nicht der Koch und Autor.

Rezeptauswahl: Die Rezepte sind zum Großteil sehr einfach nach zu kochen und entsprechen wirklich den Vorgaben von Björn Freitag. Schnell und mit wenig Zutaten. Teilweise sind sie etwas exotisch aber viele auch durchaus Hausmannskost. Hier wird jede Geschmackrichtung bedient. Fleisch- und Gemüseesser ebenso wie asiatische oder deutsche Küche. Alles drinnen. Die Erklärungen sind gut und strukturiert und auch Anfänger werden damit zurechtkommen.

Fazit: Ein schönes Kochbuch welches ich jungen Leuten, ungeduldigen Köchen und Studenten empfehle. Manchmal waren mir die Gerichte zu einfach und manche Kombinationen fand ich nicht nach meinem Geschmack. Aber es hatte durchaus ein paar gute Anregungen und ich habe für mich einiges gefunden, was ich mal so oder so ähnlich ausprobieren werde

Veröffentlicht am 21.05.2017

Leseempfehlung

Wenn das Eis bricht
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Da ich die Vorgängerromane vom Autorenduo Camilla Grebe ja schon kenne, hatte ich schon genaue Vorstellungen von diesem Roman, um nicht zu sagen Vorfreude. Auch wenn es keine direkte Fortsetzung ist – ...

Da ich die Vorgängerromane vom Autorenduo Camilla Grebe ja schon kenne, hatte ich schon genaue Vorstellungen von diesem Roman, um nicht zu sagen Vorfreude. Auch wenn es keine direkte Fortsetzung ist – also keine Reihe – bin ich gut in die Geschichte reingekommen und die Personen wurden mir nach und nach sehr gut erklärt. Es geht nicht nur um eine Psychologin, in einer Rolle, sondern der ganze Roman ist ziemlich psychologisch. Das sollte man vielleicht wissen, wenn man zu Büchern der beiden greift. Es sind keine richtigen Thriller und der Spannungsaufbau ist auch teilweise etwas gemächlich. Aber gerade diese psychologische Komponente schätze ich sehr.

Der – bzw. die Morde – sind typisch nordisch, etwas bizarr. Da werden schon mal Leichen enthauptet und seltsam drapiert. Das wird beschrieben ist aber nicht Dreh- und Angelpunkt. Die Frage, ob ein 10 Jahre zurückliegender ähnlicher Fall mit dem neuen zu tun hat, beschäftigt auch den ermittelnden Kommissar Peter. Die Hauptdarsteller hatten mal eine Beziehung die in die Brüche ging. Beim dritten Erzählstrang um eine junge Verkäuferin ist anfangs unklar, wie er mit den Morden zusammenhängt. Auch hier ist viel Leid und Kummer und seelische Verwicklungen.

Die Kapitel sind relativ kurz und die häufig wechselnden Perspektiven verlangen Aufmerksamkeit geben aber auch der Geschichte den nötigen Effect. Am Ende werden die losen Enden miteinander verbunden und es kommt zu einem Finale mit Action und teilweise überraschenden Wendungen.

Ich wurde gut unterhalten und fand, dass die 600 Seiten flott zu lesen waren. Leseempfehlung.