Profilbild von CynthiaM94

CynthiaM94

Lesejury Star
offline

CynthiaM94 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CynthiaM94 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2022

Liebe braucht Zeit

The Truest Thing - Jeder Moment mit dir
0

„The truest thing“ scheint der Vierte Band der „Hartwell-Love-Stories“ Reihe zu sein, was mir anfangs nicht klar war. Das ist an sich auch nicht schlimm, das Buch lässt sich unabhängig von den anderen ...

„The truest thing“ scheint der Vierte Band der „Hartwell-Love-Stories“ Reihe zu sein, was mir anfangs nicht klar war. Das ist an sich auch nicht schlimm, das Buch lässt sich unabhängig von den anderen lesen, da jedes eine eigne Lovestory enthält. Die Personen aus den vorherigen Büchern kommen weiterhin vor, aber man bekommt alle Hintergrundinfos in der Geschichte mitgeliefert. Das Buch ist eine tolle Liebesgeschichte der Sorte „Badboy loves Good Girl“ und hat mir einfach richtig gut gefallen.
Zum Inhalt: Emery hat schon seit sie denken kann von einem eigenen Geschäft geträumt. Als ihre Großmutter stirbt und ihr das Familienimperium hinterlässt, zieht es die junge Frau an die Küste von Hartwell, wo sie einen Buchladen mit Cafe eröffnet. Und obwohl sie schüchtern ist, beginnen die Einwohner des Küstenstädtchens sich in ihr herz zu schleichen, allen voran Jack Devlin, der den Ruf als Herzenbrecher genießt. Und auch Jack ist von Emery hingerissen, doch er weiß, er darf sie auf keinen Fall in sein Leben lassen, wenn er sie schützen will- vor sich und seiner Familie.

Was ich bei diesem Buch total bemerkenswert finde ist die Zeitspanne, die es abdeckt, denn wir bewegen uns hier in einem Rahmen von neun Jahren. Wir bekommen als Leser immer kurze Einblicke in das Leben von Emery und Jack. Ich nehme mal an, die vorherigen drei Bände, liegen zeitlich auch irgendwo dazwischen, sodass sie ein großes Gesamtwerk ergeben. Was ich überraschend fand ist, dass Emerys Storyline aus der Ich-Perspektive erzählt ist, während Jacks Teil in der dritten Person geschrieben ist. Und obwohl sie in der Geschichte eigentlich gleichwertige Protagonisten sind, ist man Emery dadurch deutlich näher. Dieser Mix im Erzählstil hat mir gut gefallen, auch wenn ich eigentlich kein Fan von Ich-Erzählern bin. Generell ist das Buch toll geschrieben, sehr flüssig und leicht zu lesen, sodass ich wirklich zügig durch das Buch kam; auch weil ich wissen wollte, ob sie zueinander finden.

Hartwell ist einfach ein ganz zauberhaftes Kleinstädtchen und gibt eine gute Kulisse für die Handlung ab, die Leute dort sind einfach herzlich und mir direkt ans Herz gewachsen, auch wenn ich die anderen Bücher noch gar nicht kenne. Emery und Jack selbst sind eher schwierige Charaktere, die sehr lange umeinander herumtänzeln, bevor sie sich eingestehen, dass da mehr zwischen ihnen ist. Nicht immer konnte ich alle ihre Entscheidungen und Reaktionen nachvollziehen, was mir manchmal die Chemie zwischen ihnen ein bisschen abgeschwächt hat.

Die Charaktere öffnen sich im Verlauf der Handlung einander, offenbaren ihre Geheimnisse und entwickeln damit auch eine völlig andere Beziehung, was mir gut gefallen hat. Neben der körperlichen Ebene gibt es ein tiefes Verständnis der beiden füreinander. Und auch wenn ich neuen Jahre zur Anbahnung einer Romanze entsetzlich lang finde, hat es mir gefallen, dass dies keine überstürzte Lovestory ist.

Eine schöne Liebesgeschichte, die mir gut gefallen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.06.2022

Schöne Geschichte übers verlieren und finden

Das Fundbüro der verlorenen Träume
0

„Das Fundbüro der verlorenen Träume“ hat mich einfach total durch sein Cover angesprochen. Ich mag alte Dinge, die eine Geschichte erzählen und ein Fundbüro scheint mir der ideale Ort für Märchen und Abenteuergeschichten ...

„Das Fundbüro der verlorenen Träume“ hat mich einfach total durch sein Cover angesprochen. Ich mag alte Dinge, die eine Geschichte erzählen und ein Fundbüro scheint mir der ideale Ort für Märchen und Abenteuergeschichten aller Art zu sein. Und genau so war der Roman, eine abenteuerliche Geschichte, vom verlieren, suchen und finden. Und vom gefunden werden.

Zum Inhalt: Dot liebt ihre Arbeit im Fundbüro und freut sich jedes Mal, wenn sie ein Fundstück mit seinem Besitzer wiedervereinen kann. Das Fundbüro ist aber auch ihre Zuflucht, denn Dot versteht etwas von Verlust. Sie hat ihren Vater verloren, ihren engsten Vertrauten aus Kindertagen und damit auch ein Stück sich selbst. Als eine verlorene Tasche Dot aus ihrer Komfortzone reißt, beginnt sie, wieder zu leben und zu sich selbst zu finden.

Dot ist mir das ganze Buch über als schrullige, eigenbrötlerische Frau erschienen, die ich mir gut als grauhaarige Katzenlady vorstellen könnte, wenn ihr Alter nicht deutlich jünger angesetzt wäre. Erst nach und nach erfährt der Leser das ganze Ausmaß von Dots Schmerz und sie tat mir wirklich unglaublich leid. Richtig anfreunden konnte ich mich mit ihrer Figur aber nicht.

Die Geschichte ist sehr eigen erzählt. Was ich total süß fand waren die kleinen Anhänger, die jedem Kapitel vorangestellt waren und eine Fundsache beschrieben. Die Idee war einfach total toll und hat mega gut ins Konzept gepasst. Dot selbst wirkt ein bisschen aus der Zeit gefallen mit ihrer Loden-Uniform. Merkwürdig fand ich ihre Alkohol-Exzesse inklusive Geisterfantasien. Das war mir zwischendurch einfach zu viel des Guten.

Was mir aber wahnsinnig gut gefallen hat, was die melancholische, nostalgische Stimmung die das Buch vermittelt hat und die Botschaft, die sich zwischen den Seiten versteckte.

Insgesamt ein solider Roman über ein schönes, wenn auch trauriges Thema, der den ganzen Schnickschnack drumrum gar nicht unbedingt gebraucht hätte

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.06.2022

Würdest du deine Freiheit für ein Leben in Wohlstand aufgeben?

High Rise Isle
0

„High Rise Isle“ ist ein dystopischer Roman von Autorin Alanna Wolf. Das Cover ist absolut traumhaft gestaltet und macht direkt neugierig. Außerdem finde ich, dass es den Inhalt perfekt widerspiegelt. ...

„High Rise Isle“ ist ein dystopischer Roman von Autorin Alanna Wolf. Das Cover ist absolut traumhaft gestaltet und macht direkt neugierig. Außerdem finde ich, dass es den Inhalt perfekt widerspiegelt. Das Buch zu lesen, war ein bisschen wie ein Katz-und-Maus-Spiel, dessen Ende mich überrascht, aber auch ein bisschen ratlos zurückgelassen hat.
Zum Inhalt: nach diversen Naturkatastrophen ist die Erde ziemlich angeschlagen. Die Menschen habe daher Isles errichtet, futuristische Städte im Himmel, um den unwegsamen Bedingungen am Boden zu entgehen. Aber der Platz auf den Isles ist begrenzt und heiß begehrt, was dazu führt, dass auf der Erde immer noch Nomaden unterwegs sind. June und ihre Schwester Amalie sind solche Nomaden. An einer medizinischen Hilfsstation bekommt allerdings eine von ihnen das Angebot auf eine Isle zu wechseln. Die Bedingung, sie kann diese nicht mehr verlassen und muss ihre Schwester zurücklassen. Unterdessen erwacht auf einer Isle Luca aus einem medizinischen Koma. Sie kann sich nicht erinnern wer sie ist, nichts an ihrem Leben kommt ihr vertraut vor. Zurückgeblieben ist nur eine ordentliche Portion Misstrauen und der Wunsch herauszufinden, wo sie herkommt.
Das Buch ist in zwei Handlungsebenen unterteilt, die sich in der Erzählperspektive abwechseln. Eine davon ist June, die andere Luca. Der Leser bekommt so Paralleleindrücke von dem Leben auf den Isles und vom Nomadendasein. Besonders zu Anfang fand ich Junes Perspektive deutlich spannender, da die Bedingungen und Gefahren auf der Erde geschildert werden. Aber auch Lucas Perspektive im „goldenen Käfig“ gewinnt zunehmend an Intensität.
An Anfang ist es mir schwergefallen die Geschichte zeitlich und räumlich einzuordnen, auch ob die beiden Handlungseben parallel verlaufen, bleibt lange ein Geheimnis. Aber nach und nach bekommt der Leser alle Hinweise, die er braucht, um den handlungsrahmen abzustecken, was ich gut gemacht fand.
Womit ich mich eher weniger anfreunden konnte, war das Ende, dass sehr überraschend und in meinen Augen auch etwas abstrus daherkam. Die Erklärungen, die dem Leser geliefert wurden, fand ich für mich einfach nicht ausreichend, um zufrieden mit der Handlung abschließen zu können, es bleiben viele Fragen offen. Nachdem der Anfang des Buches wirklich unglaublich stark war, hat das Ende sehr nachgelassen.
Ansonsten finde ich die Themen die das Buch aufwirft: technischer Fortschritt, Neurochips, die Aufgabe der Freiheit gegen ein gesichertes Leben und mangelnde Menschlichkeit wirklich spannend und durchaus gelungen umgesetzt.
Ich schwanke zwischen 3,5 und 4 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.06.2022

Unterhaltsam aber vorhersehbar

Die andere Schwester
0

„Die andere Schwester“ ist mein erstes Buch vom Autorenduo Mohlin&Nyström. Ich kann nicht genau festmachen woran es liegt, aber irgendwie finde ich, dass weder Cover noch Titel gut zum Buch passen. Auf ...

„Die andere Schwester“ ist mein erstes Buch vom Autorenduo Mohlin&Nyström. Ich kann nicht genau festmachen woran es liegt, aber irgendwie finde ich, dass weder Cover noch Titel gut zum Buch passen. Auf dem Klappentext steht was von einem zweiten Fall, ich habe Band 1 nicht gelesen, das kam mir aber nicht problematisch vor, ich habe gut in die Handlung reingefunden.

Zum Inhalt: Alicia und Stella sind nicht nur Schwestern, sie sind auch Geschäftspartnerinnen und haben eine innovative Dating-App hochgezogen. Als Stelle eines Nachts ermordet wird, gerät Alicia ins Visier der Ermittlungen und ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit droht ans Licht zu kommen. Aber auch der leitende Ermittler hat etwas zu verbergen. Kann Alicia ihn von ihrer Unschuld überzeugen?

Das Buch ist von Aufbau her ein klassischer Kriminalroman, bei dem in den ersten Seiten der Mord passiert, der im folgenden aufgeklärt wird. Die Kapitel tragen als Überschrift die jeweiligen Wochentage, sodass der Zeitliche Rahmen sich über knapp eine Woche erstreckt, mit einem Epilog einen Monat nach den Ereignissen der Haupthandlung. Ingesamt fand ich den Fall recht verstrickt, ab der Hälfte circa aber auch ziemlich vorhersehbar.

Gut finde ich die vielen Geheimnisse, die nach und nach gelüftet werden und die Handlung vor einem ganz neuen Licht stehen lassen. Das hat der relativ simplen Haupthandlung zusätzliche Spannung verliehen und die ein bisschen intensiver ausgestattet. Die Ermittlungsarbeit kam mir zwischendurch etwas unglaubwürdig vor, was aber am Ende halbwegs plausibel aufgelöst wurde.

Das Buch hat mich insgesamt nicht umgehauen, für einen Thriller war es mit dazu einfach zu ruhig. Das Buch ist aber durchaus sehr unterhaltsam und ich werde mal gucken, ob ich mir nicht auch den ersten Band noch hole. Solide, aber ohne große Überraschungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.05.2022

Der widerspenstigen Zähmung

Wie man sich einen Lord angelt
0

Ich liebe Regency Romane einfach und komme da aktuell nicht dran vorbei. Ich liebe die Atmosphäre, die Bälle, die Kleider und die heimlichen Liebelein. Dementsprechend habe ich mich sehr auf den Lady‘s ...

Ich liebe Regency Romane einfach und komme da aktuell nicht dran vorbei. Ich liebe die Atmosphäre, die Bälle, die Kleider und die heimlichen Liebelein. Dementsprechend habe ich mich sehr auf den Lady‘s Guide „wie man sich einen Lord angelt“ gefreut. Und bin absolut nicht enttäuscht worden. Ich komme aus dem Schmachten gar nicht mehr raus.

Zum Inhalt: Kitty Talbot ist jung, schön und charmant. Aber vor allem ist die gerissen und schreckt vor nichts zurück um sich einen wohlhabenden Ehemann zu angeln. Und das muss sie auch, denn sie und ihre Schwestern sind nach dem Tod der Eltern hoch verschuldet. Leider mangelt es ihnen auch an einen Titel um es in die entsprechenden Kreise wohlbetuchter Junggesellen zu schaffen. Doch durch einen glücklich Zufall trifft Kitty auf Lord Radcliffe, der bald keine andere Möglichkeit sieht als sie in seine Kreise einzuführen. Dabei wäre er doch der interessanteste Fang von allen…

Die Aufmachung von Buch finde ich ganz süß mit den hellen, mädchenhaften Farben und dem Einband der mit Buchzitaten gespickt ist. Das Cover gefällt mir mal wieder absolut nicht, weil ich Menschen auf Covern nicht mag und die abgebildeten Personen auch nicht zu meiner Vorstellung von Kitty und Lord Radcliffe passen.

Das geschilderte Szenario ist denkbar einfach: sie, mittellos und starken Willens für die Rettung ihrer Familie eine lieblose Ehe einzugehen. Er, ein hochrangiger Lebemann, vom Schicksal gezeichnet, ein bisschen mürrisch aber prinzipientreu. Erinnert erstmal wirklich wie angeteasert an Jane Austen. Den Pakt den die beiden schließen lässt dann auch wie versprochen an Bridgerton denken. Gefällt mir aber tatsächlich ganz gut, wenn auch irgendwie abgekupfert.

Was ich aber toll fand, sind die ganzen Nebencharaktere, die die Handlung so spannend und gewitzt machen. Allen voran die Tante die keine echte Tante ist. Und auch Kitty überzeugt im Fortgang der Handlung immer mehr und lässt eine Charakterstärke durchblicken, die man ihr anfangs gar nicht zugetraut hat.

Die Skandale halten sich tatsächlich in Grenzen, da hätte es in meinen Augen gerne einen etwas größeren Paukenschlag geben können, das war aber ob der vielen Schauplätze wohl auch eher schwer möglich.

Die Liebesgeschichten (ohja, es gibt mehr als eine) fand ich sehr unterhaltsam, wenn auch für Bücher dieser Art sehr zaghaft und vorsichtig. Hat mir aber gut gefallen und wirkte dadurch auch halbwegs authentisch. Kann ja schließlich nicht überall so skandalös erotisch zugehen wie bei Bridgerton. Wer sowas hier erwartet ist absolut an der falschen Adresse.

Das Buch hat mich gut unterhalten und war eine nette Lektüre für nebenbei.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere