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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2022

Engagiert

Der Gastgeber. Fühl dich wie zu Hause
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Nika ist eine Airbnb-Nomadin und Computerprofi. Sie hat ihre Chefs ausgebootet, ist auf der Flucht. Wie gut, dass sie anonym gelebt hat. 13 Jahre staatliche Fürsorge, nachdem ihre Mutter spurlos verschwand, ...

Nika ist eine Airbnb-Nomadin und Computerprofi. Sie hat ihre Chefs ausgebootet, ist auf der Flucht. Wie gut, dass sie anonym gelebt hat. 13 Jahre staatliche Fürsorge, nachdem ihre Mutter spurlos verschwand, haben sie Vorsicht gelehrt. Trotzdem gerät sie in große Gefahr.
Oberkommissarin Rita Benesch: Schade, wieder so ein Mäuschen, dem tyrannischen Vater bedingungslos untertan, hat auf eigenes Leben verzichtet. Auf der Dienstelle macht sie die Fleißarbeit, bekommt keine Anerkennung. Als der Vater stirbt, macht das was mit ihr. Gegen den Widerstand einiger Kollegen bearbeitet sie engagiert den Fall eines gestohlenen Fahrrads, welcher irgendwie mit einer mysteriösen Frau zusammenhängt. Die Spurensuche ist interessant beschrieben. Die Oberkommissarin tut mehr, als man erwartet.
Arne Garrit hat einen teils spannenden, teils verworrenen und nicht immer logischen, trotzdem ganz gut lesbaren Thriller geschrieben.

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Veröffentlicht am 25.06.2022

Unterhaltsames Wimmelbuch

99 Tomaten & eine Kartoffel
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Ein großes Wimmelbuch in ungewöhnlichem Hochformat mit einer Reihe an Beschäftigungsmöglichkeiten wird hier vom Insel Verlag vorgelegt. Nicht nur Kinder der empfohlenen Altersgruppe ab vier Jahren, sondern ...

Ein großes Wimmelbuch in ungewöhnlichem Hochformat mit einer Reihe an Beschäftigungsmöglichkeiten wird hier vom Insel Verlag vorgelegt. Nicht nur Kinder der empfohlenen Altersgruppe ab vier Jahren, sondern auch ältere, können eifrig suchen, wo sich die eine Kartoffel zwischen 99 Tomaten versteckt, auch einen Bus zwischen 99 Autos zu finden ist oder das Auto heraus suchen, in welchem ein Fahrer sitzt. Oder wie viel Autos man von vorne sieht. Man kann auch selbst erweitern: wie viele Kabrios, wie viele sind rot, wie viele stehen Kopf … . Zahlreiche Sprachanlässe werden angeboten, z. B. Lieblingsblume benennen, was für ein Ort könnte das sein, welche Tiere tun was usw. Das Buch ist klar gegliedert: die linke Seite nennt das Thema, die rechte Seite beinhaltet die entsprechendenBilder.
Kräftige, bunte Farben, eindeutige Zeichnungen und nette Details sorgen für kurzfristige Beschäftigung, Lernerfolg und Unterhaltung. 18 Doppelseiten mit vielen Sachgebieten wie oben genannt oder Ostereiermuster, Werkzeuge, Verkehrsschilder und Kuchen wurden von Delphine Chedru liebevoll ausgesucht und in Szene gesetzt.
Kleines Defizit: die Seiten sind ziemlich dünn, für Kinderhände wäre stabiler besser. Ein Buch zum Weitergeben, denn clevere Kids merken sich schnell, wo die zu suchenden Dinge zu finden sind.

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Veröffentlicht am 16.06.2022

Spurensuche

Das Geheimnis der verborgenen Bibliothek
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Zoe Farwell, erfolgreiche Romanautorin, will promovieren. Das Thema ihrer Doktorarbeit bezieht sich auf einen ermordeten Vorfahren. Warum musste er sterben? Alle Welt hält ihn für einen gütigen und wunderbaren ...

Zoe Farwell, erfolgreiche Romanautorin, will promovieren. Das Thema ihrer Doktorarbeit bezieht sich auf einen ermordeten Vorfahren. Warum musste er sterben? Alle Welt hält ihn für einen gütigen und wunderbaren Menschen.
Recherchen führen Zoe zurück in das prächtige Anwesen ihrer Eltern, die sie aufgrund ihrer lesbischen Neigung verstoßen haben.
Eine zweite Handlungsebene führt in die Vergangenheit, ins Jahr 1839. Dort werden Prostituierte ermordet und verstümmelt, doch kaum Jemanden interessiert das. Auch ein engagierter Londoner Ermittler kommt zunächst nicht weiter.
Felicity Whitmore verknüpft beide Ebenen, gibt Einblicke in das Leben und die Stellung der Frau damals und Vorurteile heute. Spannend und unterhaltsam wird die Geschichte mehrerer besonderer Frauen erzählt, manchmal etwas zu sehr passend hingebogen, aber insgesamt ein interessanter Plot um engagierte und interessante Protagonistinnen.

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Veröffentlicht am 15.06.2022

Sprung zurück

Das Zeitreisehaus
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Die Klischeefamilie ( Mutter hat sich den Ideen des Mannes zu fügen, tut das auch gern, arbeitet halbtags) zieht nach Weimar. Wie schrecklich! Der Sohn kann jetzt nicht mehr mit dem Skateboard durch den ...

Die Klischeefamilie ( Mutter hat sich den Ideen des Mannes zu fügen, tut das auch gern, arbeitet halbtags) zieht nach Weimar. Wie schrecklich! Der Sohn kann jetzt nicht mehr mit dem Skateboard durch den Supermarkt rasen! Sehr sympathisch- nicht.
Die Buchidee allerdings ist schön: unter bestimmten Bedingungen kann man in einer fest im Haus eingebauten Zeitmaschine in die Vergangenheit reisen, maximal zurück bis 1612. Die Eltern suchen das Jahr 1965 aus, wollen den „Osten“ besuchen und den Kindern nahebringen. Interessant, was sie dort sehen und wie heutige Kids auf die Gegebenheiten vor gut 50 Jahren reagieren. Positives gibt es, mehr Familienzeit ohne Handy und Co, Kinder werden nicht immer gepampert, aber natürlich auch ein eingeschränktes Warenangebot, kein „Bio“, marode Bauten. Gut zu lesen. Dass dann aber noch eine Art Entführung inszeniert wird, ist ein wenig an den Haaren herbeigezogen.
Zielgruppengerecht geschrieben, bei 10-jährigen könnte so Aufmerksamkeit für Vergangenes geweckt werden.

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Auf der Suche

Fischers Frau
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Mia, Kuratorin, analysiert und zerfasert einen einzigen Satz ins Unendliche. Ein Problem aus ihrer Vergangenheit und mit ihrem Vater läßt sie endlos grübeln. Diese ausufernden Andeutungen langweilen. Interessanter ...

Mia, Kuratorin, analysiert und zerfasert einen einzigen Satz ins Unendliche. Ein Problem aus ihrer Vergangenheit und mit ihrem Vater läßt sie endlos grübeln. Diese ausufernden Andeutungen langweilen. Interessanter wird es bei der Geschichte des „einerseits hochprofessionellen und andererseits erschreckend unbedarften Pop-up-Fälscherkollektivs“, welches Japanische Keramikschalen nachmacht. Aber am besten gefiel mir Mias Suche nach der Herstellerin eines speziellen Pommerschen Fischerteppichs. Echt oder Fälschung? Mit einer Botschaft? Interessant ist die Historie solcher Textilien. Als Zubrot während des Fangverbots 1928 knüpften Fischersfrauen die sogenannten „Perser von der Ostsee“.
Viele Hinweise führen Mia in ein fremdes Land, zu fremden, sehr hilfsbereiten Menschen. Und zu einem besonderen. Mia findet eine Geschichte hinter einer Geschichte. Schön, poetisch.
Karin Kalisa schreibt ausufernd, gefühlvoll. Einige Passagen sind stimmig, anschaulich, lebendig. Andere, langatmige, nicht.
„Fischers Frau“ - eine interessante, poetische und auch märchenhafte Erzählung.

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