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Veröffentlicht am 14.06.2020

Drei Frauen und ihr Schicksal

Die Fürstentochter
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9. Jh. Thusnelda ist die Tochter des Cheruskerfürsten Segestes und soll auf Wunsch ihres Vaters eine arrangierte Ehe mit dem Fürsten Aristan eingehen, was ihr gar nicht zusagt, denn sie möchte einen Mann ...

9. Jh. Thusnelda ist die Tochter des Cheruskerfürsten Segestes und soll auf Wunsch ihres Vaters eine arrangierte Ehe mit dem Fürsten Aristan eingehen, was ihr gar nicht zusagt, denn sie möchte einen Mann den sie liebt. Den trifft sie bei einer Totenfeier in dem germanischen Heerführer Arminius. Der steht im Dienst der Römer und ist somit ein Gegner ihres Vaters. Doch die Liebe ist größer und gegen den Willen ihres Vaters heiratet Thusnelda Arminius, worauf sie von Segestes aus der Familie verbannt wird und Arminius einen Feind mehr hat, den er im Auge behalten muss. Inaja, Thusneldas Magd, folgt ihrer Herrin treu ergeben, insgeheim hofft sie allerdings, nach Rom zu kommen und sieht ihre Chance in Armenius‘ Bruder Flavus, der sich den Römern verbunden fühlt und von dem sie ein Kind bekommt. Derweil ist in Rom die junge Severina schwanger mit dem Sohn von Armnius, der davon allerdings keine Kenntnis besitzt…
Gisa Pauly hat mit „Die Frau des Germanen“ einen unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der die Schlacht um Varus und das Leben der Germanen wieder ins Gedächtnis des Lesers bringt. Der flüssige und bildhafte Erzählstil lässt den Leser schon mit einem spannenden und verheißungsvollen Prolog eine Zeitreise antreten und sich an die Seite von Thusnelda stellen, die einer aufregenden Zeit entgegen sieht. Arminius und Thusnelda sind im Gegensatz zu Severina und Inaja eine verbriefte historische Figur, der Mix aus Wahrheit und Fiktion ist recht gut gelungen, allerdings wird der zu erwartende historische Hintergrund leider nur sehr wenig thematisiert, vielmehr rankt sich die gesamte Geschichte hauptsächlich um die drei Frauen Thusnelda, Inaja sowie Severina und ihre jeweilige Handlungsweise. In wechselnden Perspektiven lässt die Autorin den Leser an der Gedanken- und Gefühlswelt ihrer drei Protagonistinnen teilhaben, wobei man oftmals den Kopf schüttelt ob der teilweise doch recht fragwürdigen Weise, in der sich eine von ihnen darstellt, denn die recht brutalen Sexszenen verleiden einem den Spaß an der Lektüre doch erheblich, auch wenn man weiß, dass es mancherorts etwas grober zugeht, möchte man dies als Leser im Detail nicht so genau wissen. Die zu Beginn aufgebaute Spannung kann sich über die gesamte Geschichte leider nicht halten und versandet recht schnell.
Die Charaktere sind bis auf eine Ausnahme eher à la 08/15 aufs Papier gebracht worden, sie unterteilen sich in genau zwei Kategorien: die Guten und die Bösen, wobei es wenig Geheimnisvolles gibt und die jeweiligen Eigenschaften auch keine Fragestellungen zulassen. Thusnelda ist eine freundliche und ehrliche Frau, die ihrem Herzen folgt und dafür harte Einschnitte in Kauf nimmt. Arminius schafft sich mit seinen Entscheidungen viele Feinde, die er alle im Blick behalten muss, was ihm allerdings nicht sehr gut gelingt. Inaja ist eine Frau, die alles tut, um ihren Traum von Rom zu erreichen. Dafür lässt sie sich demütigen und körperlich misshandeln. Severina ist eine verwöhnte junge Frau, die eine Niederlage nicht gut wegsteckt und auf Rache sinnt. Flavus ist ein roher grobschlächtiger Kerl, der nur an sich denkt. Aber auch Silvanus, Segestes und Aggrippina sind nur oberflächlich gezeichnet.
„Die Frau des Germanen“ ist als Lückenfüller für zwischendurch nett zu lesen, wenn man keine hohen Erwartungen an einen gut recherchierten historischen Hintergrund hat. Hier geht es eher um die Lieben und Leiden von drei Frauen. Eingeschränkte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.02.2020

Für zwischendurch ganz nett

Cliffs of Moher
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Als Ella ihren Freund mit einer anderen Frau in ihrem Bett erwischt, hat sie die Nase voll und flüchtet kurzerhand nach Irland, um das Land ihrer Wurzeln zu erkunden und sich von der Enttäuschung abzulenken. ...

Als Ella ihren Freund mit einer anderen Frau in ihrem Bett erwischt, hat sie die Nase voll und flüchtet kurzerhand nach Irland, um das Land ihrer Wurzeln zu erkunden und sich von der Enttäuschung abzulenken. Die Reise wird zu einem Abenteuer, denn kaum ist sie einige Tage dort, wird sie bei einem Ausflug zu den Cliffs of Moher Zeugin eines Mordes, was Ella in Gefahr bringt und bald zur Zielscheibe des Täters macht. Dann trifft Ella auch noch ihre angeblich verstorbene Großmutter und gibt das gemietete Ferienhaus auf, um die Zeit gemeinsam mit ihrer Oma in deren Haus zu verbringen. Der Mordfall zieht einige gefährliche Folgen nach sich, durch die Ella auf den Police inspector Ryan Delany trifft, der ihr sogleich den Kopf verdreht. Wird der Mörder gefasst? Und wird Ella in Irland bleiben?
Kerstin Pukowski hat mit „Cliffs of Moher-Dunkle Geheimnisse“ einen kurzweiligen Roman vorgelegt, der neben einer Liebesgeschichte auch ein Familiengeheimnis sowie Krimielemente in sich vereint. Der Schreibstil ist flüssig-leicht, so dass der Leser schnell in die Geschichte eintauchen kann, um Ella kennenzulernen und mit ihr eine recht turbulente Zeit in Irland zu verbringen. Die Landschaftsbeschreibungen der grünen Insel sind liebevoll und detailliert mit viel Farbe versehen, so dass den Leser ein wunderbares Kopfkino begleitet, während er der Handlung um Ella folgt. Die Geschichte an sich plätschert dafür eher vor sich hin, sie wirkt wie aus Kästen zusammengebaut, ist zwar unterhaltsam, aber nicht gerade glaubwürdig, da hier zu viele Dinge in kurzer Zeit passieren und einige Szenen geradezu absurd sind. Die Suche nach den Wurzeln ebenso wie die Begegnung mit der totgeglaubten Großmutter und die aufkeimende Liebesgeschichte mag noch durchgehen, doch spätestens mit dem Mord war es eindeutig zu viel des Guten, denn es ist unmöglich, allen Themen glaubhaft gerecht zu werden. So kann auch der Spannungsbogen, der sich aus kleinen Sabotageakten speist, nicht lange aufrechterhalten werden und verläuft im Sande.
Die Charaktere stechen auch nicht gerade sehr hervor durch besonders sympathische Attribute, so dass der Leser sich gefühlsmäßig gar nicht erst an sie bindet, sondern ihnen eher mit Abstand begegnet und ihrem Treiben zuschaut. Ella wirkt für ihr Alter recht naiv, praktiziert die Vogel Strauß-Taktik, indem sie als Betrogene gleich einmal das Land verlässt, anstatt sich mit den Dingen auseinanderzusetzen. Andererseits ist sie so mutig, sich Gefahren auszusetzen und einer ihr völlig fremden Großmutter sofort Vertrauen zu schenken. Ein gesundes Misstrauen wäre hier vielleicht auch angebracht gewesen. Ellas Großmutter, Ryan Delany sowie die weiteren Protagonisten bleiben recht blass und hinterlassen keinen bleibenden Eindruck.
„Cliffs of Moher-Dunkle Geheimnisse“ ist ein netter kurzweiliger Roman für Leser, die nicht so viel Wert auf Glaubwürdigkeit und ausgereifte sympathische Protagonisten legen, mit denen man sich identifizieren und mitfühlen kann. Für zwischendurch ganz ok, mehr leider nicht.

Veröffentlicht am 06.07.2019

New Yorker Schickerialeben

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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1899 New York City. Elizabeth Holland gehört mit ihrer Schwester Diana zur Highsociety der Stadt. Beide sind schön, reich und vor allem genießen sie ein gewisses Ansehen aufgrund ihres familiären Hintergrunds. ...

1899 New York City. Elizabeth Holland gehört mit ihrer Schwester Diana zur Highsociety der Stadt. Beide sind schön, reich und vor allem genießen sie ein gewisses Ansehen aufgrund ihres familiären Hintergrunds. Da wird kein Fehltritt toleriert, der den Ruf der Familie schädigt, und vor allem muss man den Erwartungen der Eltern gerecht werden. Als sich Elizabeth allerdings nicht in den für sie vorgesehenen Spross einer reichen Familie verliebt, sondern ihr Herz an den nicht standesgemäßen Kutscher Will verliert, muss sie dies vor allem und jedem geheim halten, denn sonst wäre nicht nur ihr Ruf schnell ruiniert, sondern auch der ihrer Familie. Wird Elizabeth ihr Geheimnis wahren können?
Anna Godbersen hat mit „Die Prinzessinnen von New York-Scandal“ einen unterhaltsamen und historisch anmutenden Roman vorgelegt, der mit jeder Menge Klischees aufwartet und auch vom Schreibstil her eine Arroganz transportiert, die dem Leser das Leben und den Snobismus der reichen Gesellschaft sehr deutlich macht. Der Einstieg in die Geschichte gelingt mühelos und lässt den Leser gedanklich in die Vergangenheit reisen, wo er sich in die Mitte der Reichen und Schönen niederlässt, ihnen bei ihren Machtspielchen, Konkurrenzkämpfen und intriganten Plänen zusieht und dabei froh ist, kein Teil dieser Gesellschaft zu sein, wo ein Hauen und Stechen an der Tagesordnung ist, um sich den ersten Platz zu erkämpfen und zu halten. Elizabeth und Diana sind in dieser Gesellschaft groß geworden, ihnen wurde schon früh eingeimpft, mit wem sie sich zu umgeben haben und von wem sie sich fernhalten sollen, um das Ansehen der Familie zu erhalten. Innerhalb der Familie ist nicht Liebe füreinander spürbar, sondern es geht um den guten Ruf nach außen, der mit allen Mitteln gehalten werden muss, ansonsten wird man geächtet. Die Autorin lässt all dies sehr plastisch vor den Augen des Lesers vorbeiziehen und weckt damit zum einen eine gewisse Neugier, aber doch mehr den Abscheu ob dieses Verhaltens. Ein Spannungsbogen ist innerhalb dieser Handlung nicht zu finden, weshalb die Geschichte mehr oder weniger vor sich hinplätschert.
Die Charaktere sind recht simpel gestrickt und wirken aufgrund ihrer zugedachten Eigenschaften entweder sehr blass oder übertrieben. Der Leser kann sich weder mit ihnen identifizieren noch wirklich mit ihnen fühlen. So betrachtet er das Geschehen mit einem gewissen Abstand, wobei die Schwächen der Einzelnen noch deutlicher zutage treten. Elizabeth ist noch die glaubwürdigste Protagonistin, sie möchte es allen recht machen, vor allem ihrer Familie. Aber ihr Herz spricht eine andere Sprache, sie möchte sich nicht für ihre Familie opfern, um deren Ehre zu retten. Ihr fehlt eine Vertraute, der sie ihr Herz ausschütten kann, denn sie wirkt oftmals allein und verloren. Während Elizabeth eher zurückhaltend anmutet, ist Schwester Diana eine lebenshungrige und extrovertierte junge Frau, die alles ausprobieren will. Dienstmädchen Lina fühlt sich zu Höherem geboren und verrichtet ihre Arbeit nur widerwillig, denn sie kann die Familie nicht ausstehen, für die sie arbeitet. Elizabeth enge Freundin Penelope ist eine recht undurchsichtige Frau, die nur auf ihren Vorteil bedacht ist und der dafür jedes Mittel recht ist.
„Die Prinzessinnen von New York-Scandal“ ist eine Geschichte angefüllt mit Intrigen und Neidspielchen, unterhaltsam zu lesen, wenn man nicht zu viel erwartet. Als Lückenfüller ganz ok.

Veröffentlicht am 09.06.2022

Wird den Erwartungen nicht gerecht

Die Stunde der Nebelkinder
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1947 München. Inmitten der städtischen Trümmerlandschaft lebt Helene gemeinsam mit ihrer 6 Jahre älteren Schwester Ana und ihrer depressiven Mutter, als der Vater aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrt ...

1947 München. Inmitten der städtischen Trümmerlandschaft lebt Helene gemeinsam mit ihrer 6 Jahre älteren Schwester Ana und ihrer depressiven Mutter, als der Vater aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrt und für alle ein Fremder geworden ist. Helene kann sich mit ihm nicht anfreunden und beschließt, sich von ihrem Vater nicht bevormunden zu lassen. Vor allem möchte sie nicht so werden wie ihre Schwester Ana, die keine Risiken eingehen und es allen recht machen will. Doch Helene hat mit ihren eigenen Lebensvorstellungen nicht viel Glück. Als ihre Mutter Jahrzehnte später schwer krank wird, brechen ihre Erlebnisse aus der Vergangenheit aus ihr heraus, und Helene muss feststellen, wie sehr das Schicksal ihrer Mutter ihr eigenes Leben geprägt hat…
Stefanie Gregg hat mit „Die Stunde der Nebelkinder“ den Nachfolgeband ihrer Nebelkinder-Reihe vorgelegt, der nicht nur eine tragische Familiengeschichte in sich vereint, sondern den Leser auch mit schwierigen Themen wie Rassenhass und Missbrauch konfrontiert. Der flüssige und gefühlvolle Erzählstil macht den Einstieg in die Geschichte zwar leicht, jedoch kann die Handlung an den Vorgängerroman leider nicht heranreichen, weil die Protagonistinnen dem Leser diesmal sehr fremd bleiben. Über wechselnde Perspektiven erhält der Leser Einblick in Helenes und Käthes Gedanken- und Gefühlswelt, die oftmals Parallelen aufweisen, obwohl beide vom Charakter her völlig unterschiedlich sind. Die depressive Käthe, deren erste Ehe nicht nur arrangiert und gescheitert ist, auch der zweiten war kein Glück beschert, dazu die Flucht während des Krieges und weitere Schicksalsschläge, die sie sich letztendlich vom Leben zurückziehen lassen. Helene dagegen ist aufmüpfig, rebellisch und will von allem immer zu viel, bis auch sie das Schicksal überrollt und beschädigt wieder ausspuckt. Die Autorin beschreibt die Geschichte von Mutter und Tochter schonungslos offen, was leider oft zu viel des Guten ist und den Leser so immer mehr abschreckt. Auch das von Unterkühlung geprägte Verhältnis zwischen Mutter und Tochter schafft eine Atmosphäre der Kälte und verhindert, dass der Leser mehr Zugang zu beiden Frauen herstellen kann und so eher unbeteiligt die Geschichte folgt, der es zudem an Spannung fehlt.
Die Charaktere sind individuell ausgestaltet, jedoch fällt es dem Leser schwer, mit ihnen warm zu werden. So muss er sich mit dem Beobachtungsposten begnügen und die Handlung aus der Distanz verfolgen, was ein Mitfühlen nicht möglich macht. Käthe ist eine gebrochene Frau, die ihre Kriegserlebnisse sowie weitere Schicksalsschläge bis heute nicht verarbeitet hat. Sie hat sich in sich zurückgezogen und leidet für sich, wobei sie alle Verantwortung auf ihre älteste Tochter abwälzt und sich auch nicht um die Jüngste kümmert. Helene ist aufmüpfig, hat ihre eigenen Vorstellungen vom Leben. Sie will sich keine Ketten anlegen lassen und aus dem Vollen schöpfen, was ihr am Ende leider die Flügel stutzt. Helenes Schwester Ana muss früh Verantwortung übernehmen, ist der Ruhepol der Familie und setzt lieber auf Sicherheit und Beständigkeit.
„Die Stunde der Nebelkinder“ ist leider keine gelungene Fortsetzung der „Nebelkinder“, denn hier gibt es von allem zu viel. Neben fehlender Spannung und Protagonistinnen, die durchweg fremd bleiben, wirken viele Dinge überzeichnet, wobei die Ausführlichkeit der Ausarbeitung noch beiträgt. Schade, es wäre besser beim wirklich guten ersten Band geblieben. Keine Empfehlung!

Veröffentlicht am 08.06.2022

Hier sind Träume Schäume!

Der schönste Traum
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1914 Unterfranken. Dienstmädchen Klara weiß sich nicht anders zu helfen und legt ihren 3 Tage alten Sohn Tobias auf der Schwelle des Guthofes von Baron Rainer Benheim ab. Klara hofft, dass ihr Baby in ...

1914 Unterfranken. Dienstmädchen Klara weiß sich nicht anders zu helfen und legt ihren 3 Tage alten Sohn Tobias auf der Schwelle des Guthofes von Baron Rainer Benheim ab. Klara hofft, dass ihr Baby in der Familie Benheim mehr als willkommen ist, denn die Frau Baronin Isabell hat bisher 3 Fehlgeburten gehabt und wünscht sich nichts mehr als ein eigenes Kind. Das Ehepaar nimmt sich des Kindes sofort an, doch es lässt dem Baron keine Ruhe, wie eine Mutter ihr Kind aussetzen kann. So stellt er Nachforschungen an in der Hoffnung, die vermeintlichen Eltern des Säuglings zu finden. Seine Suche wird von Erfolg gekrönt, doch was er herausfindet, stellt nicht nur das Leben des Barons auf den Kopf…
Margit Steinborn hat mit „Der schönste Traum“ den Auftaktband für ihre neue historische Familiensaga vorgelegt, der leider mehr verspricht als zu halten vermag. Der flüssige Erzählstil lässt den Leser ins vergangene Jahrhundert zurückreisen, um dort als unsichtbarer Beobachter am Schicksal von Klara, ihrem Neugeborenen sowie den Benheims teilzuhaben und gleichzeitig den Beginn des Ersten Weltkrieges mitzuerleben. Die Autorin ergeht sich übertrieben gefühlig und detailverliebt in Einzelheiten, die schon bald an den Nerven des Lesers zerren. Auch lässt die Handlung an Spannung und Tiefgang vermissen, ist vorhersehbar und seicht konzipiert. Die Geschichte kann überhaupt nicht fesseln, vielmehr hat man als Leser den Eindruck, sich mit einem Groschenroman zu beschäftigen, der den Kopf so gar nicht fordert.
Auch die Charaktere sind oberflächlich und nicht gerade glaubwürdig in Szene gesetzt. Sie nehmen den Leser nicht mit ins Boot, sondern überlassen ihm eine Statistenrolle, die auf Dauer mehr als unbefriedigend ist. Ein Mitfühlen und –fiebern war einfach nicht möglich, da sämtliche Protagonisten bis zum Schluss Fremde blieben.
„Der schönste Traum“ ist leider nur ein Groschenroman, der auch als kleiner Snack gegen Langeweile nur bedingt zu gebrauchen ist. Hier stimmt einfach gar nichts, schade um die Zeit! Keine Empfehlung!