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Veröffentlicht am 03.11.2022

Teil 1 war ein Knüller

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen
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Ich las die ersten Geschichten und musste Pause machen, denn mir standen vor Lachen die Tränen in den Augen. Ich rede dabei von Teil 1 „Stories“. Dann kamen noch acht weitere Teile und ein Zwischenspiel ...

Ich las die ersten Geschichten und musste Pause machen, denn mir standen vor Lachen die Tränen in den Augen. Ich rede dabei von Teil 1 „Stories“. Dann kamen noch acht weitere Teile und ein Zwischenspiel mit dem Titel „Warum ich kein Buch über meine Depressionen schreibe“.

Dieses Zwischenspiel fand sich sehr gut, vor allem mutig. Trotz des Themas – Torten Sträter hat wirklich jahrelang unter Depressionen gelitten – ist es lustig geschrieben. So wird es auf humorvolle Art und Weise nachvollziehbar. In einer der späteren Geschichten greift er das Thema dann noch einmal auf, ebenfalls sehr gelungen.

In den anderen Teilen (2 bis 9) kamen auch noch witzige Texte vor, aber irgendwie ließ der Spaß beim Lesen bei mir etwas nach. Auf Teil 2 „Die Pandemie-Papiere“ hätte ich ganz verzichten können. Zu diesem Thema fand ich die beiden Geschichten vom kleinen dicken König aus Teil 1 sehr gut und völlig ausreichend.

Teil 6 mit dem Spielzeug und Teil 9 „Kammanommakucken“ kannte ich schon aus seinen Fernsehsendungen. Da wirkten sie besser als in einem Buch.

Dann gibt es noch etwas Politsatire, die ich ohnehin nicht so sehr mag. Ich bin der Meinung, dass Torsten Sträter sich besser auf nur ein Gebiet konzentrieren sollte, und zwar persönliche Geschichten und Peinlichkeiten, denn das ist seine Paradedisziplin.

Insgesamt ist dieses Buch ein Querschnitt durch die Geschichten des Autors der letzten Zeit. Ich habe mich dabei zwar gut unterhalten gefühlt, jedoch hat mein Spaß während der Lektüre ein wenig nachgelassen. Zwischendurch habe ich mich zu manchem Text gefragt, ob der nur in dem Buch vorkommt, um die vorgegebene Seitenzahl zu füllen. Dafür war Teil 1 ein Knüller.

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Ein Roman voller Psycho-Klatschen

Snowflake
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Debbie beginnt ein Studium und pendelt zwischen Uni und Milchbauernhof. Sie versucht, in der für sie neuen Welt Fuß zu fassen. Das wird wohl unterhaltsam und humorvoll und sicher findet sich auch ein wenig ...

Debbie beginnt ein Studium und pendelt zwischen Uni und Milchbauernhof. Sie versucht, in der für sie neuen Welt Fuß zu fassen. Das wird wohl unterhaltsam und humorvoll und sicher findet sich auch ein wenig Stoff zum Nachdenken.

Das war mein erster Eindruck nach kurzem Anlesen dieses Buches. Der Schreibstil der Autorin hatte mich gleich gepackt: sehr lebendig und den Charakteren angemessen. Das sind die Hauptfigur Debbie, deren Onkel Billy und diverse Mitstudentinnen in Dublin.

Davon blieb über den Verlauf allein der Schreibstil. Der war es, der mich bei Laune hielt. Bei der erwarteten Handlung hatte ich mich gründlich geirrt. Hier folgte Überraschung auf Überraschung, und die waren meistens nicht positiv.

Nach der Hälfte des Buches dachte ich mir: Wie viele Psycho-Dinger kommen denn noch? Ja, es sind alles wichtige Themen: Depressionen, versuchter Selbstmord, bipolare Störung, Alkoholsucht, Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und so weiter und so fort – alles, was sich denken lässt. Muss man die aber alle in einem einzigen Roman unterbringen? Für meinen Geschmack nicht.

Diese ganzen Klatschen waren es, die den Roten Faden ausmachten. Leider war das von Anfang an nicht zu erahnen. Ich möchte mich beim Lesen von Belletristik vor allem entspannen, vielleicht auch etwas lernen, aber nicht so viel auf einmal. Hätte ich vorher gewusst, was mich erwartet, hätte ich es bestimmt nicht gelesen.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich dennoch nicht gelangweilt habe. Das lag – wie am Anfang festgestellt – am Schreibstil der Autorin.

Dieses Buch wird zwar nicht zu meinem Lieblingsbuch, aber ich halte es dennoch für gut. Jedoch ist es wohl nichts für psychisch zart besaitete Leser
innen.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Pageturner mit Ungereimtheiten

Als das Böse kam
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Das Buch ist aus der Sicht der 16-jährigen Juno in der Ich-Form geschrieben. Sie lebt mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder versteckt auf einer Insel in einem Blockhaus. Niemand darf von ihrer Existenz ...

Das Buch ist aus der Sicht der 16-jährigen Juno in der Ich-Form geschrieben. Sie lebt mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder versteckt auf einer Insel in einem Blockhaus. Niemand darf von ihrer Existenz wissen. Sie sind in Gefahr.

Es fängt sehr spannend an und weil es wie von einem 16-jährigen Mädchens erzählt ist, liest es sich fast wie ein Jugendbuch – etwas naiv ausgedrückt. Aber das ist authentisch, denn die Kinder kennen gar nichts anderes als dieses Leben. Nichtsdestotrotz hatte mich der Schreibstil von Anfang an gepackt.

Es war sehr interessant, das Leben der Familie durch die Augen von Juno zu sehen. Es wirkte fast wie aus einer Fantasy-Welt. Es war die Rede von Nordland und Südland, was für mich als Leserin etliche Fragen aufwarf. Einige wurden am Ende des ersten Teils beantwortet, und zwar auf eine Art und Weise, die mich wie ein Hammer traf: Wow! Ich empfand es als sehr gelungenen Twist und las das Buch ab da mit noch mehr Neugier, denn ab dann empfand ich die Bezeichnung „Thriller“ als gerechtfertigt.

Es folgten noch zwei weitere Teile und es blieb durchweg spannend. Ich konnte mich kaum von der Lektüre lösen. Kurz zusammengefasst: Immer mehr Erkenntnisse und immer größer werdende Bedrohungen. Genauer kann ich nicht darauf eingehen, denn dann würde ich neuen Lesern die Spannung nehmen.

Doch das Ende hat mich dann enttäuscht. Es gab zwar Antworten, jedoch nicht auf alle Fragen, die sich mir beim Lesen förmlich aufdrängten. Leider blieben ein paar Ungereimtheiten übrig, die ich als logische Fehler sehe. Ich hatte während der überaus spannenden Lektüre fest damit gerechnet, dass es geniale Erklärungen für alles geben würde, vielleicht noch den einen oder anderen weiteren Twist. Leider nein.

Auch die Antworten bzw. Auflösungen, die es gab, waren etwas dürftig, so dass ich am Ende nach noch fehlenden Seiten gesucht habe. Aber leider kam dann nur noch die Danksagung des Autors, die damit beginnt, dass er sie beinahe vergessen hätte. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich dadurch ein wenig vereimert gefühlt habe.

Zusätzlich gab es noch ein Suchspiel, bei dem man im Text zurückblättern und selbst suchen sollte. Nun gut, es gab einen versteckten Hinweis. Aber mich hat das nur noch genervt. Wahrscheinlich hätte ich es als nettes Extra empfunden, wenn der Roman insgesamt eine runde Sache gewesen wäre.

Fazit: Tolle Idee, spannend und fesselnd erzählt, aber an einigen Stellen nicht ganz durchdacht, so dass bei mir leichte Enttäuschung bleibt.

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Veröffentlicht am 22.06.2023

Einige gute Tipps, um Putzen und Aufräumen den Schrecken zu nehmen

Die magische Küchenspüle
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Dieses Buch ist ein Ratgeber, wie selbst bisher hoffnungslose Fälle die Sache mit Ordnung und Sauberkeit zu Hause hinbekommen können. Es werden Strategien gezeigt, zunächst das Chaos zu besiegen und dann ...

Dieses Buch ist ein Ratgeber, wie selbst bisher hoffnungslose Fälle die Sache mit Ordnung und Sauberkeit zu Hause hinbekommen können. Es werden Strategien gezeigt, zunächst das Chaos zu besiegen und dann die Ordnung aufrecht zu erhalten.

Die Grundideen

1. Zuerst mit der Küchenspüle beginnen. (Daher auch der Titel des Buches. Im Original heißt es „Sink Reflections“.) Eine saubere und glänzende Küchenspüle ist ein Hingucker und liefert ein schnelles Erfolgserlebnis. Außerdem gewöhnt man sich dann sofort an, die Spüle immer in diesem Zustand zu halten. Weiterhin „strahlt“ sie auf die angrenzenden Bereiche ab, so dass man bestrebt ist, auch diese in Ordnung zu bringen und zu halten.

2. Dann wird eine Grundordnung hergestellt. Nicht in einer Hau-Ruck-Aktion, sondern nach und nach. Die Grundaussage ist: Es ist nicht alles über Nacht so unordentlich und schmutzig geworden, deshalb muss auch nicht alles an einem Tag in Ordnung gebracht werden.

3. Die Wohnung wird in sogenannte Zonen aufgeteilt. Eine Zone ist der Eingangsbereich, eine weitere die Küche usw. Beim Putzen soll man zwischen den Zonen wechseln und Pausen nicht vergessen.

4. Ein zentrales Hilfsmittel ist ein Timer, welchen man beim Aufräumen und Saubermachen nebenbei laufen lassen soll. Meistens jeweils nur für 15 Minuten. Das ist motivierend, denn so kurze Zeiträume fallen kaum ins Gewicht und man schafft darin mehr als man denkt.

5. Man soll sich bei dem ganzen Aufräumen und Putzen zuallererst um sich selbst kümmern. Dazu gehört, sich vernünftig anzuziehen und feste Schuhe, die man auch draußen anziehen würde, zu tragen. Das mit den Schuhen betont die Autorin immer wieder.

Was mir daran gefällt

Die Sache mit der Küchenspüle am Anfang finde ich klasse. Das ist ein schnelles Erfolgserlebnis und motiviert weiter. Ich habe es ausprobiert und seitdem achte ich bewusst darauf, die Spüle immer besonders glänzend und sauber zu halten.


Aber das allein reicht natürlich nicht und das bringt sie auch gut rüber. Auch mag ich die Herangehensweise: nicht alles auf einmal und schon gar nicht perfekt zu erledigen. Die Einteilung in Zonen und die Sache mit dem Timer gefallen mir auch ziemlich gut.

Meine Kritik

Das „Um sich selbst Kümmern“ ist zwar wichtig, aber das mit den festen Schuhen, die unbedingt Schnürsenkel haben müssen, finde ich Quatsch. Vernünftige Hausschuhe sind absolut in Ordnung und schonen außerdem die Böden.

Die Autorin betont, dass die von ihr beschriebene Vorgehensweise die einzige ist, die funktioniert. Das ist arrogant und sicher nicht wahr. Mag sein, dass es für sie selbst zutrifft, aber die Menschen sind nun einmal verschieden.

Am Ende eines jeden Kapitels werden Feedback-E-Mails von Anwenderinnen ihrer Methode, abgedruckt. Zwei bis drei Beispiele am Anfang oder am Ende des Buches hätten vollkommen gereicht. Stattdessen hätte sie mehr Mühe darauf verwenden sollen, das Buch ordentlich zu strukturieren. Es ist zwar nicht völlig durcheinander, aber für einen Ordnungsratgeber hätte es selbst auch ordentlicher sein können.

Fazit

Ich habe aus diesem Buch einige gute Ideen gewinnen können und dafür bin ich dankbar. Mein Haushalt ist zwar nicht perfekt, aber nicht so hoffnungslos unordentlich und schmutzig wie sie es schildert. Vielleicht gehöre ich deshalb auch nicht genau zur Zielgruppe. Ich finde das Buch ganz OK und vieles daraus auch empfehlenswert, aber es ließe sich sicher verbessern.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Bewertungssterne bröckeln weg!

Zurück nach Übertreibling
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Vikki Victoria, glamouröse Transfrau, muss sich in Sicherheit bringen, denn der Toni ist aus dem Knast ausgebrochen und bedroht sie. Doch dann wird sie in einen Krimi hineingezogen, in dem es um Entführung ...

Vikki Victoria, glamouröse Transfrau, muss sich in Sicherheit bringen, denn der Toni ist aus dem Knast ausgebrochen und bedroht sie. Doch dann wird sie in einen Krimi hineingezogen, in dem es um Entführung geht. Eine Motorradgang und ein türkischer Drogenclan spielen auch noch mit.

Ich hatte dieses Buch kurz angelesen und empfand den Schreibstil zunächst als gewöhnungsbedürftig. Dann hatte ich mich jedoch recht schnell an die Schreibe gewöhnt und freute mich, weil dieser Krimi etwas Besonderes zu sein schien.

Das Buch ist so geschrieben, als erzählte mir die Hauptdarstellerin Vikki Victoria die Geschichte ganz gemütlich beim Zusammensitzen. Irgendwie fand ich das sehr sympathisch.

Ich fühlte mich recht schnell in eine mir ungewohnte und faszinierende Welt hineingezogen, zwar voller Klischees, aber dennoch irgendwie besonders und intelligent witzig. So flog ich am Anfang regelrecht durch die Seiten. Es fing auch ziemlich spannend an. Interessante Akteure und ein toller Wortwitz der Autorin brachten alles so richtig in Fahrt.

Dann begann ein regelrechter Roadmovie durch Bayern in ländliche Orte mit plakativen Namen. Neben Übertreibling aus dem Titel sind da noch Verhausen und Mitgiftegg. Außerdem wimmelt die Geschichte nur so von markanten „Persönlichkeiten“. Aber so spannend diese „Heldenreise“ auch anfing, so flachte sie dann nach und nach leider immer mehr ab.

Obwohl die Handlung zwar weiter voranging, war für mich der Spannungsbogen bereits nach der Hälfte des Buches etwas ausgeleiert. Im letzten Drittel las ich dann stellenweise nur noch aus reiner Gewissenhaftigkeit weiter. Am Ende, als dann alles aufgeklärt war und noch ein Nachspiel kam, das eigentlich dem Beseitigen der letzten kleinen Unklarheiten dienen sollte, war ich nur noch genervt.

Für meinen Geschmack hat die Autorin für ihre Hauptfigur nicht den richtigen Punkt zum Aufhören gefunden, denn am Ende kommt seitenweises Herumgeschwurbele und Abgeschweife und ein übertriebenes Sich-selbst-in-Szene-Setzen.

Kurz gesagt: Das Buch fing spannend an und hatte auch einen Roten Faden. Der Kriminalfall, der hier dargestellt wurde, wurde am Ende aufgeklärt. Den Schreibstil empfand ich zunächst als gewöhnungsbedürftig, dann als witzig und sympathisch und am Ende nur noch als nervig. Wirkliche Wow-Momente gab es beim Lesen für mich leider nicht.

Die Vergabe von Sternen zur Bewertung fällt mir hier nicht leicht. Je weiter ich gelesen hatte, umso mehr bröckelte von den Sternen weg. Eigentlich würde ich am Ende 2,5 von 5 Sternen vergeben. Da das aber meistens nicht geht, belasse ich es noch geradeso bei 3.

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