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Veröffentlicht am 31.08.2022

Würdige Fortsetzung

Wer mit den Toten spricht
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Das Cover ist ähnlich gehalten wie in Teil 1, nur diesmal in anderen Farben, das erzeugt einen hohen Wiedererkennungswert.
A.K. Turner setzt dort an, wo Teil 1 endet, bei Cassies ganz persönlicher Wahrheit. ...

Das Cover ist ähnlich gehalten wie in Teil 1, nur diesmal in anderen Farben, das erzeugt einen hohen Wiedererkennungswert.
A.K. Turner setzt dort an, wo Teil 1 endet, bei Cassies ganz persönlicher Wahrheit. Ihr Vater lebt und saß 17 Jahre im Gefängnis für den Mord an ihrer Mutter. Cassies Oma hatte ihr all die Jahre erzählt, dass beide bei einem Verkehrsunfall umgekommen sind. Dann taucht der Vater nach der ganzen Zeit auf und behauptet, dass er unschuldig ist.
Cassie beginnt in der Vergangenheit zu forschen und bekommt Unterstützung durch DS Phylida Flyte, die etwas schräge und neurotische Polizistin und Kirian, der Freund aus Hausbesetzertagen.
Mir hat gut gefallen, dass auch die Personen aus Cassies engsten Umfeld diesmal mehr in den Focus gerückt werden. Vor allem DS Flyte, die ihr ganz persönliches Päckchen zu tragen hat.
Nebenbei ermittelt Cassie, in ihrer unnachahmlichen Art und Weise, auch noch in dem Tod eines Jugendlichen, der als "Gast" auf ihrem Seziertisch landet. Die Vorgänge in der Gerichtsmedizin wirken wieder sehr gut recherchiert und wer öfter in diesem Genre unterwegs ist, sollte auch keine Probleme mit den Fachausdrücken haben. Sehr authentisch sind auch ihre Differenzen mit dem momentanen Chefpathologen beschrieben.
Die Geschichte kommt diesmal etwas langsamer in Schwung, was aber keineswegs nachteilig für die Spannung ist. Der Schreibstil ist flüssig, unterhaltsam und im Grundton an den Charakter von Cassie angepasst.
A.K. Turner hat mich auch mit dem 2. Buch um die sympathische, unkonventionelle Sektionsassistentin Cassie Raven überzeugt. Das Buch sticht angenehm aus der breiten Masse hervor. Ob Thriller die richtige Einordnung ist, nun ja, da kann man durchaus anderer Meinung sein, ist aber für die Qualität des Buches von keiner Bedeutung. Ich freue mich auf Teil 3, vergebe 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Spannend und mystisch

Todesspiel. Die Nordseite des Herzens
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Auf das Buch, der mir bis dahin unbekannten Autorin, bin ich durch das mystische Cover und den interessanten Klappentext aufmerksam geworden.
Amaia Salazar, Inspectora aus Spanien, befindet sich zur Fortbildung ...

Auf das Buch, der mir bis dahin unbekannten Autorin, bin ich durch das mystische Cover und den interessanten Klappentext aufmerksam geworden.
Amaia Salazar, Inspectora aus Spanien, befindet sich zur Fortbildung beim FBI. Aufgrund ihrer besonderer Fähigkeit sich in die Psyche von Tätern und Opfern hineinversetzen zu können und ihres unglaublichen Instikts, wird sie zu einer außergewöhnlichen Mordserie hinzugezogen. Der Täter ermordet Familien in Schatten von Naurkatastrophen und Hurrikan Katrina.
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart unter den Ereignissen des Hurrikan und in der Vergangenheit von Amaia als Kind.
Dolores Redondo ist es gelungen, die Ereignisse und die Atmosphäre während und nach des Hurrikan gut einzufangen. Die Vergangenheit ist für das Verständnis des Charakters und der Fähigkeiten von Amaia wichtig.
Die Ermittlungen sind spannend und fesselnd geschrieben. Parallel ermitteln die Agenten noch in einem anderen Fall, der bis zum letzten verheerenden Hurrikan in New Orleans zurückreicht und die tiefe Verwurzelung der Menschen dort in Mystik und Voodoo widerspiegelt.
Die Protagonisten sind allesamt sehr authentische und individuelle Charaktere. Besonders berührt hat mich die Geschichte der Kindheit von Amaia. Die Verzweiflung und Angst des kleinen Mädchen konnte man selber spüren.
Der Schreibstil ist flüssig und macht es leicht, dass doch sehr umfangreichen Buch zu lesen. Unbekannte und zum Verständnis wichtige Ausdrücke sind im Anhang erklärt.
Bei dem Buch handelt es sich um ein Prequel zu einer älteren Trilogie. Ich würde mich trotzdem freuen, wenn man von Inspector oder Agentin Amaia Salazar noch mehr lesen würde.

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Veröffentlicht am 28.07.2022

Super gelungene Fortsetzung

Salzburger Dirndlstich
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Ich habe mich so auf die Fortsetzung von Rosmarie gefreut und wurde nicht enttäuscht.

Das Thema diesmal "Roundabout Dirndl". Das Dirndl, oft totgesagt, verkitscht und doch immer noch sehr lebendig. Die ...

Ich habe mich so auf die Fortsetzung von Rosmarie gefreut und wurde nicht enttäuscht.

Das Thema diesmal "Roundabout Dirndl". Das Dirndl, oft totgesagt, verkitscht und doch immer noch sehr lebendig. Die Modeschule Hallein, auf der Tochter Susi lernt, veranstaltet eine Modeschau. Neid, Stress und Mord inbegriffen.

Wieder nimmt uns Katharina Eigner mit in die Gegend um Salzburg, mit viel Brauchtum, Lokalkolorit, Dialekt und Humor.

Da mir die Gegend gut bekannt ist, war es wieder ein besonderes Vergnügen.

Der Schreibstil gewohnt locker, erfrischend und humorvoll.

Die Charaktere, jawohl, sie waren alle wieder an Bord. Die Patienten, allen voran mein besonderer Favorit Rettenbacher, die Schwiegermuttter Hermi, Freundin Vroni, der Polizist Roderich und der Gatte Laurenz. Um nur einige zu nennen. Die Figuren, ihre Eigenheiten, Ecken und Kanten sind das Salz in der Suppe.

Aber auch die leisen Töne kommen nicht zu kurz. Die Kapelle, Rosmaries persönlicher Rückzugsort, ihre ungelöste Vergangenheit als Findelkind, passen wunderbar zu dem Rest der Geschichte.

Ich habe mich wieder bestens unterhalten gefühlt und warte jetzt wieder geduldig auf das Frühjahr 2023.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Die "Grandes Dames" des Champagner

Die Champagnerfürstin
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Annette Fabiani hat mich mit einem wunderbar unterhaltsamen und spannenden Roman über die zwei starken Frauen der Champagnerdynastien Clicquot und Pommery überrascht.

Ein bildlich und haptisch toll gestaltetes ...

Annette Fabiani hat mich mit einem wunderbar unterhaltsamen und spannenden Roman über die zwei starken Frauen der Champagnerdynastien Clicquot und Pommery überrascht.

Ein bildlich und haptisch toll gestaltetes Cover rundet das Buch ab.

Wir begleiten die Geschichte der beiden Frauen, die sich in einer Männerdomäne behaupten müssen und starken gesellschaftlichen Konventionen unterliegen, aus verschiedenen Perspektiven über viele Jahre hinweg. Der Hauptteil der Erzählung liegt hierbei auf Barbe-Nicole Clicquot, die eine Art Vorreiter war.

Die Erzählung startet 1789 und endet 1889 mit der Weltausstellung in Paris. Annette Fabiani verknüpft gekonnt Fiktion (da über beide Frauen nicht soviel bekannt ist), historische Ereignisse und Persönlichkeiten ( z.B. Kriege, Weltausstellung, Napoleon, Graf Zeppelin) und Fakten über Weinanbau und Champagnerherstellung.

Dabei liefert sie zusätzlich eine tolle Beschreibung der Gegend um Reims, die direkt Lust macht, dort einmal auf die Spuren der Damen zu gehen.

Annette Fabiani schreibt sehr flüssig und bildgewaltig und lässt keine Längen aufkommen. Die Jahreszahlen über den kapiteln sorgen für den nötigen Überblick. Der einzige, wenn auch winzige Kritikpunkt, ist die Vielzahl an Charakteren. Da hätte ich mir einen Stammbaum oder tatsächlich ein paar weniger Protagonisten gewünscht. Dem Lesevergnügen hat dies jedoch keinen Abbruch getan.

Insgesamt hat mich das Buch von ersten bis zur letzten Seite gefesselt und ich bin der Geschichte der Frauen gerne gefolgt.

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Veröffentlicht am 16.06.2022

Grandios

Der Plan – Zwei Frauen. Ein Ziel. Ein gefährliches Spiel.
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Nachdem ich bereits "Der Tausch" gelesen habe, war ich gespannt, ob die Autorin an den Erfolg anknüpfen konnte. Wieder dreht sich die Story um zwei weibliche Protagonisten, Meg und Kat, die durch Männer ...

Nachdem ich bereits "Der Tausch" gelesen habe, war ich gespannt, ob die Autorin an den Erfolg anknüpfen konnte. Wieder dreht sich die Story um zwei weibliche Protagonisten, Meg und Kat, die durch Männer in ihrem Leben, finanziell und psychisch an den Rand des Erträglichen getrieben wurden. Meg ist durch die Ereignisse ein Art weiblicher Robin Hood geworden, sie verfeinert ihre Technik, bis sie auf ihren finalen Gegner trifft.
Gleichzeitig macht Kat Meg aber auch für ihr Leid verantwortlich und sinnt ihr Leben lang auf Rache.
Auf diesen Grundlagen kommt es zum Zusammentreffen der beiden Frauen. Julie Clark arbeitet mit Perspektivwechseln und Rückblicken in die Vergangenheit der Frauen. Dadurch wird über das Buch eine konstante, unterschwellige Spannung erzeugt. Der Schreibstil und die Handlung lassen das Buch zu einem Pageturner werden, den man nicht mehr aus der Hand legen mag.
Man spürt das moralische Dilemma, die Handlungen bewegen sich an der Grenze und darüber hinaus von Recht und Gesetz.
Die Opfer, also die Männer, wirken teilweise etwas naiv und einfach gestrickt. Das ist aber auf die Selbstgefälligkeit und Arroganz der dargestellten Protagonisten zurückzuführen. Umso größer ist das Vergnügen, Meg bei ihren Plänen und perfekt durchgedachten Aktionen zu begleiten. Auch das Verhältnis der Frauen untereinander wird durch die Perspektivwechsel immer wieder neu beleuchtet. Der Leser hat dadurch einen Informationsvorsprung, jedoch ohne der Wahrheit oder dem Ausgang der Story zu nah zu kommen.
Erschreckend sind die Möglichkeiten der digitalen Welt, ohne die es Meg unmöglich wäre, ihre Rachefeldzüge durchzuführen.
Für mich war es wieder ein sehr gelungener Thriller, der definitiv Lust auf mehr Bücher der Autorin macht.

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