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Veröffentlicht am 23.06.2022

Lamageniale Fortsetzung - urkomisches Detektivabenteuer mit einer winzigen Prise Romantik

Die Lama-Gang. Mit Herz & Spucke 2: Auf Wolle 7
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„Geld allein macht nicht glücklich.“
„Jawohl!“, schrie Petersilie von der Weide herüber. „Nur Lamas machen glücklich. Schreib dir das hinter deine Schmalz-Ohren, du Pomaden-Heini.“

Als Vokuhila das Dromedarmädchen ...

„Geld allein macht nicht glücklich.“
„Jawohl!“, schrie Petersilie von der Weide herüber. „Nur Lamas machen glücklich. Schreib dir das hinter deine Schmalz-Ohren, du Pomaden-Heini.“

Als Vokuhila das Dromedarmädchen Dafne kennenlernt, ist es um ihn geschehen. Vokuhilas Mitbewohnern Einstein und vor allem Petersilie geht Vokuhilas Schwärmerei zunächst ziemlich auf die Nerven. Doch als Dafnes Zuhause, der Tierschutzhof von Liv und Torben, in Gefahr gerät, können auch Einstein und Petersilie nicht tatenlos zusehen. Irgendjemandem scheint der Hof ein gewaltiger Dorn im Auge zu sein. Aber wem? Das möchte die berühmt-berüchtigte Lama-Gang dringend herausfinden. Die tierischen Detektive ermitteln.

Heike Eva Schmitt erzählt lebendig und humorvoll, verwendet dabei viele witzigen Wortspiele. Wenn Vokuhila mal wieder ähnliche Wörter wie „Spekulant“ und „Spekulatius“ verwechselt, muss man einfach schmunzeln.
Die Geschichte richtet sich an Kinder ab acht Jahren zum Selberlesen, zum Vorlesen ist sie auch schon für jüngere Kinder ab sechs Jahren geeignet.

Diese Detektive sind wirklich eine ganz besondere Truppe mit liebenswert-skurrilen Eigenheiten. Vokuhila ist tollpatschig, wirkt manchmal recht einfältig, weil er alles wörtlich nimmt. Doch dann gelingt es ihm immer wieder, alle zu überraschen. Er ist in der Gang unersetzlich, schließlich kann er Türen öffnen.
Der kluge Einstein macht seinem Namen alle Ehre, wirkt ruhig, ausgleichend und besonnen.
Die einzige Dame im Trio Petersilie ist sehr von sich überzeugt - Kritiker würden sie gar eingebildet nennen- und manchmal ganz schön direkt und frech, vor allem Menschen gegenüber. Ihr Gemecker ist dafür ziemlich unterhaltsam. Alle drei haben das Herz am rechten Fleck, sind liebenswert und natürlich viel schlauer als ihre Hausmenschen. Neben der netten Familie Sonnenschein mit den aufgeweckten Töchtern Lilly und Finja treten diesmal noch der gemütliche bayrische Esel Peppo, das Pony Doodle und natürlich Dromedardame Dafne auf den Plan. Außerdem erhält die Gang Unterstützung von oben. Eine wirklich originelle Figurenkonstellation, die oft für irrsinnig komische Momente sorgt.

Auch der zweite Fall der Lama-Gang „Auf Wolle 7“ macht großen Spaß. Ein turbulentes, temporeiches, lustiges, chaotisches und spannendes Detektivabenteuer mit drolligen Figuren und viel Wortwitz. Dieses einzigartige flauschige Trio muss unbedingt weiter ermitteln. Wir sind schon gespannt auf den nächsten Fall.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Klassenfahrt mal anders: schräg, lustig, chaotisch, turbulent mit einzigartiger Hauptfigur

Klassenfahrt mit Opa (Spaß mit Opa 3)
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Jonas und seine Freunde fiebern der Klassenfahrt entgegen. Leider bricht sich Herr Brettschneider, der eigentlich die Klasse begleiten soll, kurz vor der Abfahrt den Fuß. Der Ausflug droht in letzter Sekunde ...

Jonas und seine Freunde fiebern der Klassenfahrt entgegen. Leider bricht sich Herr Brettschneider, der eigentlich die Klasse begleiten soll, kurz vor der Abfahrt den Fuß. Der Ausflug droht in letzter Sekunde ins Wasser zu fallen, doch dann naht Rettung in Gestalt von Opa. Er bietet an, als Aufsichtsperson einzuspringen. Ob das so eine gute Idee ist?

Sarah Welk erzählt in Ich-Form aus Jonas Sicht und das tut sie sehr direkt, authentisch, lebendig und mit viel Humor. Sie schreibt wie Kinder reden und spricht ihre Leser direkt an. Die etwas größer gedruckte Schrift ist gut lesbar. Für Motivation sorgen Alexander von Knorres treffende Schwarz-Weiß-Illustrationen. Seine Zeichnungen von Hippie-Opa sind extrem lustig anzuschauen.
Die Geschichte richtet sich an selberlesende Kinder ab acht Jahren. Zum Vorlesen ist das Buch auch für jüngere Kinder geeignet.

Da ist er wieder Opa: Ein Hippie aus dem Bilderbuch inklusive altem VW Bus. Unkonventionell, herrlich verrückt, aber wunderbar tolerant, verständnisvoll und alles in allem absolut liebenswert. Opa mit seinen Jesuslatschen und seinem Haarknödelvogelnest mag zwar äußerlich etwas seltsam anmuten, er ist aber der unangefochtene Star der Geschichte. Jonas schämt sich vielleicht manchmal für seinen schrägen Opa, weiß aber im Grunde genau, was er an ihm hat. Und mit Nervensäge Lennart im Zimmer und der strengen Frau Böhnke im Nacken hat es Jonas nun auch nicht gerade leicht. Gerade weil er nicht unfehlbar ist, können sich die Leser sicher gut in Jonas hineinversetzen. Jonas will Spaß, sich aber gleichzeitig an Regeln halten, was nicht immer möglich ist. Ein Problem, das sicher einigen Kindern bekannt sein dürfte.

Dass eine Klassenfahrt mit Opa irgendwie anders wird, war allen, die Opa schon aus den ersten beiden Bänden kennen, klar. Wie anders sie wird, ist aber doch erstaunlich. Jonas erlebt Höhen und Tiefen und einen sehr versöhnlichen, ziemlich unerwarteten, aber tollen Abschlussabend. Opa zeigt dabei auf seine typische Opa-Art, worauf es im Umgang mit anderen seiner Meinung nach ankommt, nämlich auf gegenseitiges Verständnis, Toleranz und Respekt. Jeder ist anders und mal schwach, auch Opa. Von seinen drei Tricks gegen das Peinlichsein können auch Erwachsene noch etwas lernen. Opa mit seiner Lebenserfahrung hat es drauf. Ihn muss man einfach mögen. Auch der dritte Band um Opa ist eine rundum gelungene schräge, originelle, witzige, warmherzige Geschichte mit toller Botschaft für alle, die es auch mal unkonventionell mögen.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Ferien mit Dodo - originelles, warmherziges Ferienfreundschaftsabenteuer mit ungewöhnlichen Figuren

Der Dodo in Oma Floras Garten
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Große Lust auf die Ferien bei seiner Oma in der schottischen Provinz hat Danny nicht. Oma Flora löst meistens Kreuzworträtsel, kocht viel zu oft Haferbrei und es regnet ständig in ihrem Heimatort Kinoussie. ...

Große Lust auf die Ferien bei seiner Oma in der schottischen Provinz hat Danny nicht. Oma Flora löst meistens Kreuzworträtsel, kocht viel zu oft Haferbrei und es regnet ständig in ihrem Heimatort Kinoussie. Außerdem passiert dort nie etwas und alle Dorfbewohner sind seltsam. Das werden bestimmt die langweiligsten Ferien aller Zeiten, denkt Danny. Doch dann kommt alles anders. Mit Susie, dem einzigen Kind in der Umgebung, macht er eine erstaunliche Entdeckung auf einer kleinen Insel vor der Bucht: Auf einem Schiffswrack hält sich ein Dodo versteckt, der eigentlich ausgestorben sein sollte. Danny nimmt den Vogel mit zu Oma Floras Anwesen und ahnt nicht, welches Chaos ein einzelner Dodo anrichten kann.

Jo Simmons erzählt kindgemäß flüssig und sehr lebendig mit viel wörtlicher Rede. Die witzigen Schwarz-Weiß-Illustrationen passen perfekt zur Geschichte, sie zeigen ausdrucksstark und klar, was gerade passiert. Vor allem die ulkige Darstellung des Dodos hat uns sehr gefallen.
Die Schrift ist normal groß gedruckt, der Zeilenabstand etwas weiter. Die Überschriften und manche lautmalerischen Wörter wie Krächz oder Bäm sind in einer comicartigen Schriftart betont fett gedruckt. Das Buch richtet sich an Kinder ab acht, neun Jahren zum Selberlesen. Zum Vorlesen ist es auch schon für jüngere Kinder geeignet.

Skurrile Figuren finden sich bei Jo Simmons oft. Auch hier kommen wieder einige ungewöhnliche Charaktere vor. Danny ist ein neugieriger, abenteuerlustiger, etwas naiver, aber netter Junge, mit dem sich die Leser sicher gut identifizieren können. Susie, mit der Danny zunächst mangels Alternativen später freiwillig viel Zeit verbringt, ist etwas wissenschaftsorientierter eingestellt, ja fast „nerdig“, und mag zu Beginn nicht so recht an den Dodo glauben. Oma Flora trägt Bleistifte im Dutt und ist oft damit beschäftigt, Leute herumzukutschieren. Sie kümmert sich mehr um andere als um Danny, hat aber das Herz am rechten Fleck. Einige der Dorfbewohner wie Moira Sturmschnüfflerin, Roddy Aye oder Mini-Jimmie sind wirklich seltsam, hüten aber erstaunliche Geheimnisse.

Wer hätte gedacht, dass man in Kinoussie so ein unvergessliches Abenteuer erleben kann?
Der Dodo hält Danny ganz schön auf Trab. Jo Simmons hat eine originelle, turbulente, warmherzige, urkomische Geschichte über Freundschaft geschrieben. Es geht diesmal zwar auch phantasievoll, aber nicht ganz so überdreht und verrückt schräg zu wie in ihren bisherigen Büchern. Zu lachen gibt es dennoch mehr als genug. Vor einem Dodo ist nämlich nichts und niemand sicher. Die Leser erfahren mit Danny, dass es sich manchmal, lohnt an Unglaubliches zu glauben. „Der Dodo in Oma Floras Garten“ ist bis zum fulminanten, superspannenden und gleichzeitig rührenden Finale ein erneuter, wenn auch etwas anderer Volltreffer der Autorin. Eine Freundschaftsferiengeschichte für alle, für die Unerklärliches trotzdem wahr sein kann und die gute Geschichte mögen.

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Veröffentlicht am 01.06.2022

Die Chaosbrüder erneut in Höchstform: schräg, witzig und absolut liebenswert

Ich und meine Chaos-Brüder – Ein Hoch auf uns! (Ich und meine Chaos-Brüder 5)
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Bela und Kioskbesitzer Lolo können ihr Glück kaum fassen. Die unverkäuflichen neuen Monsterfiguren Nerushelma und Ramblutor werden ausgerechnet in ihrer Heimatstadt verlost. Die müssen die beiden natürlich ...

Bela und Kioskbesitzer Lolo können ihr Glück kaum fassen. Die unverkäuflichen neuen Monsterfiguren Nerushelma und Ramblutor werden ausgerechnet in ihrer Heimatstadt verlost. Die müssen die beiden natürlich unbedingt für ihr Museum haben. Wer auf der Monstermesse die magischen Münzen findet, dem winken als Preis die beiden Figuren. Ob es Bela und Lolo gelingt, die heißbegehrten Figuren zu ergattern?

Sarah Welk erzählt die Geschichte aus Belas Sicht in Ich-Form. Sie schreibt direkt, klar, kindgemäß, sehr lebendig und mit viel Humor. Beim Vorlesen hatten wir fast das Gefühl, Bela spreche uns persönlich an, so authentisch und echt wirkt die Sprache.
Alexander von Knorres bunte, comicartige Bilder stellen auf lustige Weise Szenen der Geschichte dar. Sie motivieren die Leser und sorgen für eine abwechslungsreiche Gestaltung.
Die Schrift ist schlicht und größer gedruckt, der Zeilenabstand etwas weiter. So wird Leseanfängern das Lesen erleichtert.
Die Geschichte richtet sich an Kinder ab sieben Jahren, die bereits recht gut lesen können. Zum Vorlesen eignet sie sich auch schon für jüngere Kinder.

Wer die Chaosbrüder kennenlernt, muss sie einfach mögen. Bela ist ein großer Monsterfan, gewitzt und aufgeweckt. Was er sich in den Kopf setzt, schafft er. Meistens zumindest. Sein temperamentvoller jüngerer Bruder Ben und sein älterer möchtegern-cooler Bruder Henry spielen diesmal nur eine Nebenrolle. Dafür hat der schräge Kioskbesitzer Lolo einen großen Auftritt. Lolo hält sich nicht immer an die Regeln, riskiert schon mal was und beweist diesmal, dass er es in Sachen Einfallsreichtum und Kreativität durchaus mit Bela aufnehmen kann.
Bela und sein Freund bekommen es zudem mit einem fiesen, bissigen Zahnarzt zu tun, der eine ganz und gar unerwartete Leidenschaft hegt.

Wer gewinnt Nerushelma und Ramblutor?
Bis zum irrwitzig-schrägen und ziemlich spannenden Finale ein herrlich komisches, originelles, phantasievolles und natürlich gewohnt chaotisches Abenteuer. Lolo und Bela geben wirklich alles und scheuen keine Mühen.
Die Reihe um die Chaosbrüder macht einfach Spaß. Auch der neueste Band „Ein Hoch auf uns“ ist erneut ein Volltreffer. Mit diesen Brüdern wird es nie langweilig. Wer gerne lacht, es schräg und verrückt mag, liegt mit dem liebenswerten Katastrophen-Bruder-Trio hundertprozentig richtig.

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Veröffentlicht am 14.05.2022

Eine sympathische Wohngemeinschaft und viele warmherzige, gemütliche Abenteuer

Grimm und Möhrchen – Ein Zesel zieht ein
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Eines regnerischen Tages betritt ein Zesel namens Möhrchen Grimms Buchhandlung, um von nun an bei dem Buchhändler zu wohnen. Gemeinsam erleben die beiden wunderbare Abenteuer, die zusammen viel toller ...

Eines regnerischen Tages betritt ein Zesel namens Möhrchen Grimms Buchhandlung, um von nun an bei dem Buchhändler zu wohnen. Gemeinsam erleben die beiden wunderbare Abenteuer, die zusammen viel toller sind als alleine: Sie machen Kopfstand, retten vergessene Wörter, bauen eine Rakete, lesen vor, verabschieden den Sommer oder warten auf Weihnachten.

Stephanie Schneider schreibt abwechslungsreich, lebendig, kindgemäß und anschaulich. Jedes der 13 Kapitel erzählt von einem anderen Erlebnis der beiden Hauptfiguren. Die individuellen, bildhaften Formulierungen wie „Hand in Huf“ und Möhrchen Wortschöpfungen wie „Wennskranz“ machen einfach Spaß. Überhaupt spielt Sprache im Buch eine herausragende Rolle, schließlich sind Bücher mit Grimms Beruf eng verbunden. Sein selbsterfundenes „Gedicht der vergessenen Wörter“ zeigt, wie unterhaltsam die Beschäftigung mit Sprache sein kann.
Die farbenfrohen Bilder von Stefanie Scharnberg illustrieren Szenen der Handlung passend und auf wunderbare Weise. Die detaillierten, liebevoll gestalteten Bilder wirken insgesamt sehr harmonisch und idyllisch, sie regen die Vorstellungskraft der Leser und Zuhörer an.
Für Kinder ab fünf Jahren ist das Buch zum Vorlesen geeignet.

Grimm ist ein netter, freundlicher Mann mit viel Geduld und Phantasie. Er lässt sich feinfühlig auf seinen neuen Mitbewohner Möhrchen ein, der sein Leben gewaltig auf den Kopf stellt und jeden Tag zum Abenteuer macht. Zesel Möhrchen mit seiner frechen Naivität, seiner Aufgewecktheit und seinen originellen Einfällen muss man einfach mögen. Einen so drolligen Freund wie ihn möchten viele Kinder sicher gerne haben. Zwei sehr sympathische, angenehme Hauptfiguren hat sich die Autorin da ausgedacht.

Grimm und Möhrchen erleben zusammen keine exotischen, nervenaufreibenden Abenteuer, sondern idyllische, gemütliche, lustige, ja fast magische. Die Geschichtensammlung zeigt auf leise Art, dass eine wahre Freundschaft an sich schon ein großes Abenteuer und ein exklusives Glück ist und dass es sich gemeinsam mit anderen oft besser lebt. Echtes Glück braucht nicht zwangsläufig Action, man muss nur den Augenblick zu nutzen und zu genießen wissen. Möhrchen macht Grimms Leben bunter. Nebenbei wird schön gezeigt, dass jede Jahreszeit ihren ganz eigenen Zauber hat. „Grimm und Möhrchen - Ein Zesel zieht ein“ ist ein zeitloses Buch, das eine besondere, nostalgische und harmonische Stimmung transportiert. Das Vorlesevergnügen mit wunderbarer Atmosphäre und liebenswerten Figuren wird allen gefallen, die das Große im Kleinen und das Besondere im Alltäglichen sehen können.

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