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Veröffentlicht am 18.11.2022

Ein poetisch-melancholisches New Adult Buc, das in einer bezaubernden Studierenden-VIlla spielt.

No Longer Yours - Mulberry Mansion
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Wie ich auf das E-Book aufmerksam wurde:

Tatsächlich hat mich bei dem Buch vor allem der Titel angesprochen. Ich weiß noch, wie ich das Buch bei Dussmann in der New Adult Abteilung entdeckte, als mein ...

Wie ich auf das E-Book aufmerksam wurde:

Tatsächlich hat mich bei dem Buch vor allem der Titel angesprochen. Ich weiß noch, wie ich das Buch bei Dussmann in der New Adult Abteilung entdeckte, als mein Freund gerade mit mir Schluss gemacht hatte und ich wie magisch von den drei Worten angezogen wurde. Von der Autorin hatte ich bis dahin noch nichts gehört. Das Buch kaufte ich an dem Tag nicht, aber ich fragte das E-Book sofort als ich zu Hause war bei der Netgalley als Rezensionsexemplar an und freute mich sehr, als es damit klappte.

Mein E-Book-Cover-Eindruck:

Das Cover spricht mich nicht sehr an. Die hellgrüne Farbe gefällt mir, aber die Gestaltung ist mir etwas zu schlicht und kehrt mir leider zu wenig von dem Inhalt des Buches nach außen.

Handlungsüberblick:

Mir ihrem Essay hat Avery bei einem Wettbewerb eins der begehrten Zimmer der Mulberry Mansion ergattert. Sie wird Teil des Wohnprojektes, bei dem Studierende gemeinsam die alte englische Villa renovieren und kann endlich in die Stadt ziehen, in der sie schon lange studieren wollte. Am zweiten Tag stellt sich allerdings heraus, dass auch ihr Ex-Freund Eden, der ihr zwei Jahre zuvor bei ihrem Abschlussball das Herz brach, einen Platz im Wohnprojekt erhalten hat. Eden ist inzwischen ein verschlossener Mann, der alle auf Abstand hält - vor allem Avery, auch wenn sie sich nichts sehnlicher wünscht, als ihm wieder näher zu kommen. Bei der Verlosung der Aufgaben werden die beiden einem Team zugelost. Kann die gemeinsame Dachboden-Renovierung Avery und Eden helfen, wieder zueinander zu finden?

Mein Leseeindruck:

Ich bin durch das Buch nicht ganz so schnell durchgekommen wie durch andere Bücher des gleichen Genres, was vor allem daran lag, dass sich durch das Buch eine tiefe Melancholie zieht, die es mir mitunter schwer gemacht hat, das Buch am Stück zu lesen.

Die Locations in »No longer yours« sind einfach großartig. Ich mochte die alte Villa und die Beschreibungen von ihr: Das Bad mit der freistehenden Badewanne und dem fast blinden Spiegel und den Garten, der im Sommer einfach wunderschön sein muss. Besonders liebte ich auch den Buchladen, in dem Eden arbeitet, bei dem man Nachrichten in den Büchern hinterlassen kann.

Neben der Location sind natürlich die beiden Protagonistinnen wichtig. Avery ist mir leider nicht ganz so sympathisch. Sie ist eher zurückhaltend und wirkte auf mich eher konventionell und manchmal sogar engstirnig. Allerdings macht sie im Verlaufe des Buches in dieser Hinsicht eine große Veränderung durch. Ihre Entwicklung vollzieht sich langsam und ist daher sehr glaubhaft, was mir gut gefällt. Den belesenen Eden hingegen mochte ich sofort. Ihn hätte ich mir am liebsten aus dem Buch rausgelesen. Auch er macht eine Entwicklung durch, wobei es bei ihm eher darum geht, zu seinem wahren Ich zurückzufinden. Insgesamt liegt der Fokus stark auf den Gefühlen, Denk- und Handungsmustern der Figuren, was mir gut gefiel.

Die übrigens Mitbewohner
innen, die man als Randfiguren kennenlernt, fand ich sehr spannend. Von manchen hätte ich gern mehr erfahren, vor allem von Willow. Daher freue ich mich schon auf Band 2, in dem sie zur Protagonistin wird.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Der Schreibstil ist flüssig. Am Anfang war ich total begeistert, weil sich die beiden Erzählstimmen voneinander unterschieden, wobei die männliche Erzählstimme poetischer war als die weibliche. Das empfand ich als schöne Abwechslung und machte mir Eden sofort sympathisch. Leider näherten sich die Erzählstimmen aber immer mehr einander an, sodass die weibliche Erzählstimme poetischer wurde. Möglicherweise war das gewollt, um den Einfluss darzustellen, den Eden auf Avery ausübt, ich hätte mir trotzdem gewünscht, dass dieser Unterschied beständiger gewesen wäre.

Dadurch, dass dann beide Erzählperspektiven von Poesie durchdrungen waren, habe ich mir unfassbar viele Stellen markiert. Meine Lieblingszitate findet ihr im nächsten Punkt.

Meine Lieblingszitate:

"Ein Teil von mir würde für immer auf diesem Wasserturm sitzen. Mittendrin in diesem großen kleinen Moment, der nur uns beiden gehörte, und der sich verdächtig nach einem Anfang anfühlte." (»No longer yours«, S. 98)

"Eden kategorisierte Bücher nicht in Gut oder Schlecht - er liebte sie schlichtweg alle. Einfach, weil sie existierten und weil es für ihn ein Wunder war, dass aus Wörtern auf Papier Geschichten wurden." (»No longer yours«, S. 105)

"Jedes Buch, das er gelesen hatte, hatte seine Buchstabenabdrücke in ihm hinterlassen, und deswegen waren Gespräche mit Eden immer so, als würde man gleichzeitig mit hundert Menschen reden." (»No longer yours«, S. 181)

"Er liebte Bücher nicht nur, er lebte sie." (»No longer yours«, S. 202)

"Wie oft kann ich dich bewusst aus Versehen berühren, ohne dass ich nicht mehr loslasse? Wie oft kann ich dich fast-küssen, bevor ich den Verstand verliere? Wie oft kann ich Worte denken, bis du sie hörst?" (»No longer yours«, S. 338)

"Ich versuche nur irgenwie der Mensch zu sein, den ich selbst gern treffen würde." (»No longer yours«, S. 412)

"Es war doch immer mehr, Ever. Es war doch immer irgendwie alles, oder?" (»No longer yours«, S. 563)

"Ich wünsche mir, dass ich immer ein bisschen stärker bin als meine Angst." (»No longer yours«, S. 815)

Mein Abschlussfazit:

»No longer yours« von Merit Niemeitz ist ein poetisch-melancholisches New Adult Buch, welches in einer bezaubernden alten Villa spielt, die von Studierenden gemeinsam renoviert wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.07.2022

Eine bittersüße lesbische Liebesgeschichte, die zeigt, was wirklich im Leben zählt.

Honey Girl
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Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Aufmerksam wurde ich auf »Honey Girl« durch das Queere-Literatur-Regal bei Dussmann. Daraufhin fragte ich es als Rezensions-E-Book bei der Netgalley an.

Handlungsüberblick: ...

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Aufmerksam wurde ich auf »Honey Girl« durch das Queere-Literatur-Regal bei Dussmann. Daraufhin fragte ich es als Rezensions-E-Book bei der Netgalley an.

Handlungsüberblick:

Nach ihrer erfolgreichen Promotion wurden Grace von ihrer Doktormutter zahlreiche Möglichkeiten versprochen. Allerdings ist das als schwarze, queere Frau in der Astronomie nicht so einfach. Grace will weiter für ihre Karriere kämpfen, bis sie nach einem Wochenende in Las Vegas mit einem Ehering am Finger neben der wunderschönen Yuki aufwacht. Noch am selben Tag trennen sich ihre Wege, doch Grace kann sie nicht vergessen. Sie will Yuki wiederfinden und fliegt dafür nach New York ins Ungewisse...

Mein Cover-Eindruck:

Ich mochte das Cover sofort. Die knalligen Farben fallen gleich ins Auge. Ich mag das Türkis und auch, dass die sich die Protagonistin, so wie sie im Buch beschrieben wird, auf dem Cover wiederfindet. Genauso hatte ich mir die Figur auch bei der Lektüre vorgestellt.

Mein Leseeindruck:

Zu Beginn fiel es mir etwas schwer, in der Geschichte anzukommen. Nach und nach kam ich aber besser rein und fieberte mit den beiden Frauen mit. Yuki mit ihrer Radioshow war mir sofort sympathisch. Die Inhalte ihrer Show fand ich faszinierend und sehr tiefgründig.

Grace war mir zunächst kaum sympatisch, was aber auch daran liegen könnte, dass sie einige meiner schlechtesten Eigenschaften verkörpert. Ich konnte mich mit dem Perfektionismus, dem Leistungsdenken, dem Bedürfnis nach Unabhängigkeit und dem Fluchtinstink von Grace nur zu gut identifizieren. Sie macht aber im Verlauf der Handlung eine große Entwicklung durch, die sehr inspirierend ist.

Das Buch ist tiefgründig und düster und behandelt Themen wie Depressionen, ungesunden Perfektionismus und Selbstfindung. Es brachte mich zum Nachdenken über das, was wirklich im Leben zählt.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Der Schreibstil ist flüssig, sodass mein Lesetempo sehr hoch war. Meiner Meinung nach, passte der bittersüße Schreibstil sehr gut zur Handlung. Manche Stellen berührten mich sehr, diese habe ich im nächsten Abschnitt für euch gesammelt.

Meine Lieblingszitate:

"Die Sterne geben ihr Bestes für alle, die ins Dunkel starren, ohne zu wissen, dass auch sie selbst wunderbar leuchten." (S. 21)

"Wenn wir das hier durchziehen, wenn wir weitermachen damit, wirst du gefälligst nie mehr einfach so verschwinden. Wir reden, wir streiten, wir bleiben da." (S. 255)
"Was soll das Beste sein, wenn ich nicht glücklich bin? Und wenn die Leute, die mir etwas bedeuten, immer an zweiter Stelle kommen? Mir ist klar geworden, dass meine Vorstellung von dem, was angeblich das Beste ist, viel zu viel ausgeschlossen hat." (S. 255)


Mein Abschlussfazit:

»Honey Girl« ist eine bittersüße lesbische Liebesgeschichte, die zeigt, was wirklich im Leben zählt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.06.2022

Der Feminismus, der dem Oxford English Dictionary fehlte.

Die Sammlerin der verlorenen Wörter
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Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Aufmerksam wurde ich auf »Die Sammlerin der verlorenen Wörter« beim Stöbern in der Buchauswahl des Bloggerportals. Das Cover und der Klappentext haben mich sofort ...

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Aufmerksam wurde ich auf »Die Sammlerin der verlorenen Wörter« beim Stöbern in der Buchauswahl des Bloggerportals. Das Cover und der Klappentext haben mich sofort angesprochen. Ich liebe Bücher über starke Frauen und Bücher über Bücher.

Handlungsüberblick:

Die Geschichte spielt in Oxford zum Ende des 19. Jahrhunderts. Nach dem Tod ihrer Mutter wächst Esme alleine bei ihrem Vater auf, der sie mit an seinen Arbeitsplatz nimmt. Er arbeitet als Lexikograph am ersten Oxford English Dictionary, sie liegt unter seinem Schreibtisch und hütet heruntergefallene Belegzettel wie einen Schatz in einem alten Koffer, bis sie erkennt, dass die männlichen Gelehrten Begriffe nicht in das Wörterbuch aufnehmen, die Frauen betreffen. Schließlich sammelt Esme auf ihre eigene Weise eben jene Wörter...

Mein Bucheindruck:

Ich liebe das altertümlich anmutende Buchcover mit den goldenen Ornamenten, den alten Koffern und vergilbten Papierschnipseln. Außerdem fasst sich das Buch sehr wertig an. Weil ich regelmäßig meine Lesezeichen verlege oder vergesse, habe ich mich auch über das Lesebändchen sehr gefreut.




Mein Leseeindruck:

Durch den Klappentext hatte ich von der Handlung leicht etwas anderes erwartet. Die Idee zu Esmes eigenem Wörterbuch entsteht erst relativ spät im Verlaufe des Buches und auch ist es nicht sie, die es schließlich drucken und binden lässt. Im Buch wirkt das Vorgehen von Esme weniger geplant und zielstrebig, als es mich der Klappentext vermuten ließ. In meinen Augen war sie eine weniger starke Frau als der Klappentext ankündigte. Das fand ich etwas schade.

Auch hätte ich mir gewünscht, dass einige der anderen Figuren weniger Randfiguren waren. Das Buch konzentriert sich hauptsächlich auf Esme und erschwert eine Charakterisierung und Vorstellung der anderen Figuren. Auch ihr Loveinterest blieb für mich seltsam vage, obwohl er keine für den Handlungsverlauf unwichtige Rolle spielte.

Esme lernte ich zwar besser als die anderen Figuren kennen, fand es aber trotzdem bis zum Ende des Buches schwer, mich in sie einzufühlen und sie sympathisch zu finden.

Ich habe »Die Sammlerin der verlorenen Wörter« gerne und mit Interesse gelesen, war aber nicht ganz mit dem Herzen dabei. Das Buch blieb auf der Handlungsebene leider hinter meinen hohen Erwartungen zurück.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Der Schreibstil des Buches hat mich überzeugt. Er fängt mit seiner Wortwahl die damalige Zeit gut ein. Ich mochte die eingeschobenen Briefe und Belegzettel, die das Buch abwechslungsreicher, vielschichtiger und authentischer machten. Mir gefiel dabei vor allem, dass die Belegzettel sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch abgedruckt wurden. So lernte ich viele für mich neue englische Begriffe.
Außerdem fand ich die Danksagung sehr originell, die von der Autorin, passend zum Buch, ebenfalls in Belegzetteln verfasst wurde. Das Buch wirkte auf mich in Bezug auf den Schreibstil druch und durch durchdacht.

Mein Abschluss-Fazit:

»Die Sammlerin der verlorenen Wörter« ist ein Buch über den Feminismus, der dem ersten Oxford English Dictionary fehlte.

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  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2022

Besser als Band 2, dranbleiben lohnt sich!

Die Rebellinnen von Oxford - Furchtlos
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Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Ich hatte bereits die ersten beiden Bände gelesen und rezensiert. Ich war gespannt auf den dritten Band und fragte ihn über die Netgalley als Rezensions-E-Book an. ...

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Ich hatte bereits die ersten beiden Bände gelesen und rezensiert. Ich war gespannt auf den dritten Band und fragte ihn über die Netgalley als Rezensions-E-Book an. Herzlichen Dank an dieser Stelle nochmal für das Rezensionsexemplar.

Handlungsüberblick:

Achtung »Die Rebellinnen von Oxford - Furchtlos« ist der dritte Band der Oxford Rebels Reihe!
Die Kunststudentin Hattie Greenfield erlaubte sich einen Fehltritt mit dem berüchtigten Lucian Blackstone. Um ihren Ruf zu retten, muss sie ihn heiraten. Der düstere Schotte scheint der Hochzeit weniger entgegenzusetzen haben, als sie. Während er sich um die Ehe bemüht, leistet sie ihm Widerstand, obwohl die verräterische Anziehungskraft zwischen ihnen nicht zu leugnen ist. Kann eine Reise nach Schottland ihre Ehe retten?

Mein E-Book-Eindruck:
Das Cover des dritten Bandes gefällt mir leider etwas weniger als die Cover der Vorgängerbände. Man hätte die Persönlichkeit von Hattie besser nach außen kehren können. So, wie die Frau auf dem ersten Cover ein Buch in den Händen hielt, hätte die Frau auf dem Cover zum Beispiel eine Palette und Pinsel halten können.

Mein Leseeindruck:

Der dritte Band hat mir viel besser gefallen als der zweite, auch wenn Hattie manches viel komplizierter machte, als es hätte sein müssen und sie mir durch ihr Zieren zeitweise etwas unsympathisch war. Aber ohne Hatties Widerstand wäre die Geschichte ja auch schnell erzählt gewesen...
Tatsächlich wusste man als Leserin schnell, dass Lucian eigentlich genau der Mann ist, den Hattie braucht, auch das Happy End kommt natürlich nicht unvorhergesehen, aber der Weg dorthin blieb spannend.Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und wollte stets wissen, wie es weitergeht.

Ich fand es toll, in der Oxford Rebels Welt zurück zu sein. Besonders gut gefielen mir die idyllischen Szenen in Schottland und die Sexszenen in der Unterwerfung eine subtile Rolle spielte. Tatsächlich wäre ich gern manchmal an Hatties Stelle gewesen. Ich hätte mich auch viel weniger geziert, denn ich mochte es viel zu sehr, wie Lucian sie sah und wie er sich um sie bemühte. Der bürgerliche Pirat hatte schon nach den ersten Seiten mein Herz gestohlen...
Mein Eindruck vom Schreibstil:

Der Schreibstil ähnelt dem Schreibstil der ersten beiden Bände, was dazu führte, dass ich mich gleich wohl zwischen den Seiten fühlte. Es ist eine Mischung aus altertümlichem und modernem Stil, der mir nach wie vor gut gefällt, weil er sich von anderen Schreibstilen desselben Genres abhebt und gut zu den Charakteren passt, die ihrer Zeit weit voraus sind,

Wie die Vorgängerbände gibt es bei »Die Rebellinnen von Oxford - Furchtlos« eine extradiegetisch-heterodiegetisch Erzählinstanz mit interner Fokalisierung, die abwechselnd über Hattie und Lucian erzählt, sodass die Geschichte mehr Tiefe gewinnt, die Spannung erhalten bleibt und man sich besser in die beiden Hauptfiguren einfühlen kann. Hier ist der Kontrast in der Wahrnehmung mancher Szenen besonders spannend und regt zum Nachdenken an. Bei den beiden Hauptcharakteren prallen wirklich Welten aufeinander.

Mein Abschlussfazit:

Nachdem ich vom zweiten Band etwas enttäuscht war, konnte ich »Die Rebellinnen von Oxford - Furchtlos« wieder richtig genießen.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Wenn die Mutter die Familie verlässt...

Weil wir Schwestern sind
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Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch das Bloggerportal. Bücher über Schwestern und vor allem Zwillingsschwestern faszinieren mich einfach immer, daher fragte ...

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch das Bloggerportal. Bücher über Schwestern und vor allem Zwillingsschwestern faszinieren mich einfach immer, daher fragte ich das Buch als Rezensionsexemplar an.

Handlungsüberblick:

Als die älteste der Albrecht-Schwestern 10 Jahre alt war, verließ die Mutter die Familie. Seitdem geht jeder der Vier auf ihre Weise mit der Trauer um, bis sie sich immer mehr voneinander entfernen. Heute könnten sich die Herzchirurgin Katharina, die Hausfrau Eva, die Lehrerin Judith und die Weltenbummlerin Miriam nicht ferner sein. Als sie sie aus Nepal die Bitte erhalten, ihrer Mutter zu helfen, stehen nicht alle einem Wiedersehen positiv gegenüber. Ob sich die Schwestern wieder annähern können?

Mein Bucheindruck:

Bevor ich das Buch zu lesen begann, gefiel mir das Cover super gut, weil es eine leichte Sommerstimmung einfing, die ich sehr mochte. Nach der Lektüre fand ich das Cover leider weniger passend, da das Buch kein Wohlfühlroman ist. Ich kann mir vorstellen, dass das Buch durch die Sommeridyllenstimmung des Covers von der Zielgruppe im Buchladen keine Beachtung erhält. Außerdem geht es in dem Roman um vier Schwestern und auf dem Cover sind nur zwei Frauen abgebildet, das fand ich leider auch etwas störend.

Mein Leseeindruck:

Anders als das idyllische Cover vermuten lässt, herrscht im Großteil des Buches eine deprimierende Grundstimmung, denn jede der Schwestern hat auf unterschiedliche Weise unter dem Auszug der Mutter gelitten. So tragen die Schwestern unter anderem Scham, Schuldgefühle, (Selbst)Hass, Vertrauensschwierigkeiten, Bindungsängste und das Gefühl, nicht genug zu sein mit sich herum. Jede der Schwestern entwickelte eigene Schutzmechanismen und Handlungsmuster, die ihr selbst im Weg stehen. Die Suche nach Antworten, Realitätsflucht, das Vermeiden von engeren Beziehungen und der Antrieb, es unbedingt besser zu machen als die eigene Mutter, bestimmen das Leben der vier Schwestern.

Oft fällt es mir schwer, bei so vielen Perspektiven die Figuren auseinander zu halten, das war durch die psychologische Komplexität der Figuren dieses Mal nicht der Fall. Die Figuren haben unterschiedliche Facetten und sind dadurch zutiefst menschlich. Es gibt weder die klassische Heldin, noch die klassische Antiheldin, wodurch die Erzählung authentisch wirkt. Ich kann gar nicht sagen, mit welcher Schwester ich mich am meisten identifizierte. Jedes ihrer Gefühle war für mich nachvollziehbar.

Es war sehr spannend zu lesen, wie unterschiedlich die Schwestern mit der Situation umgingen. So hatte ich das Buch trotz der schwierigen Thematik innerhalb von zwei Tagen ausgelesen. Außerdem regte mich der Roman zum Nachdenken an. Ich fragte mich unweigerlich, wie ich mit der Situation umgegangen wäre.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Der Schreibstil las sich flüssig. Durch die wechselnden Erzählperspektiven blieb das Buch bis zum Ende hin spannend. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass sich die Erzählstimmen stärker voneinander unterscheiden und mehr die Persönlichkeit der jeweiligen Figur unterstreichen.

Mein Abschlussfazit:

»Weil wir Schwestern sind« ist ein Buch, das erzählt, welche Spuren es hinterlassen kann, wenn die Mutter die Familie verlässt.

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