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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2023

Du bist so alt wie du dich fühlst

Erstens kommt es anders - und Zweitens gibt es nicht
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Hilde ist zarte 84 Jahre alt, verwitwet und hadert ein wenig mit ihrem Schicksal, ihrem Umzug in die Seniorenresidenz. Zu viele Erinnerungen hängen an ihrem Haus, an ihren Möbeln und dem Leben, das sie ...

Hilde ist zarte 84 Jahre alt, verwitwet und hadert ein wenig mit ihrem Schicksal, ihrem Umzug in die Seniorenresidenz. Zu viele Erinnerungen hängen an ihrem Haus, an ihren Möbeln und dem Leben, das sie darin geführt hat mit ihrer Familie. Aber die Kinder sind längst erwachsen und gehen ihre eigenen Wege, so dass es irgendwie nur logisch schien, den Umzug in Angriff zu nehmen, auch in Bezug auf das Alter. Aber Hilde hat plötzlich eine spontane Idee,  aufregend und nicht ganz ungefährlich, aber endlich traut sie sich wieder selbst eine Entscheidung zu treffen. Diese Entscheidung - einen Trip nach Frankreich - beschert ihr eine neue Freundin, die junge Romy, die sich allein durchs Leben schlägt, Hugo, der seine eigene Familiengeschichte zu bewältigen hat und vor allem ganz viel neues Selbstbewusstsein und einige klare Gedanken, ihr eigenes Leben und ihre Beziehung zu ihren Kindern betreffend. 

Hilde ist auch im Alter bereit, neue Wege einzuschlagen,  kontra zu geben und sich selbst treu zu bleiben. Ihre Beziehungen im Buch bleiben allgemein etwas an der Oberfläche, an manchen Stellen fehlt mir etwas die Tiefe. Den Grundgedanken des Buches dagegen finde ich wichtig und auch gut nachvollziehbar. Alles in allem eine kleine Lektüre für zwischendurch. 

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Mike Müllers 1. Fall

Ihr letztes Stück
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Mein erstes Buch des Autors ist der 1. Fall von Mike Müller, seines Zeichens Privatdetektiv.  Sein " Revier" erstreckt sich auf die Bochumer Theaterszene und es fiel mir am Anfang nicht sehr leicht, all ...

Mein erstes Buch des Autors ist der 1. Fall von Mike Müller, seines Zeichens Privatdetektiv.  Sein " Revier" erstreckt sich auf die Bochumer Theaterszene und es fiel mir am Anfang nicht sehr leicht, all den Gegebenheiten zu folgen und die Charaktere richtig zuzuordnen. Allerdings gibt es am Anfang des Buches eine Personenaufstellung, die da sehr hilfreich sein kann. Es geht bei der Geschichte um verschiedene Stränge, die aber irgendwie alle mit der Theaterszene und oftmals mit dem Bochumer Theater im speziellen in Verbindung stehen. Dabei geht die Palette von Mord bis Eifersucht, gekränkte Eitelkeit und politische Motive, unerwiderte Liebe und neue berufliche Herausforderungen. 

Wen man den Faden aufgenommenen hat, wird es immer rasanter und spannender, den man will natürlich wissen, wer die Kuturredakteurin Leonie Gratz ermordet hat und warum? Sind ihre vernichtenden Artikel über die Theaterstücke der Grund? Welches Geheimnis hat Veit Grosser, seines Zeichens großer Star auf der Bühne... Und welche Rolle spielen die Reichsbürger beim Verschwinden von Adolf Kaufmann, dem Vater von Leo Kaufmann des Intendanten des Theaters in Bochum. 

All dies ermittelt Mike Müller mit seiner Angestellten Alice Kramer, den Freunden aus dem Restaurant Sommernachtstraum, welches passenderweise gegenüber des Theaters liegt. Umso praktischer, dass sich darunter ein pensionierter Kriminalbeamter befindet...

Die einzelnen Charaktere fand ich sehr interessant beschrieben und konnte mich gut in das ganze einfühlen, allerdings waren mir die ganzen zufälligen Zusammenhänge und die Nähe aller Betroffenen sowie das Restaurant nebenan fast ein wenig zu konstruiert. So klein wird Bochum ja auch nicht sein, dass Ermittler,  LKA-Beamte, Verdächtige etc alle am gleichen Ort auftauchen und sich teilweise kennen. Aber das nur am Rande. Ansonsten kann ich den Krimi guten Gewissens empfehlen, er ist eine gute Ergänzung zu all den cosy und düsteren Krimis da draußen, für mich liegt er irgendwo dazwischen.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Nico und das vermeintlich langweilige Landleben

Als wir einen Panther fangen wollten und dabei etwas viel Größeres fanden
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Nico hat es nicht einfach, er hat nicht viele Freunde, seine Eltern stehen kurz vor dem Aus und seine Sommerferien aus dem Land bei den Großeltern sind auch nicht so aufregend. Der einzige kleine Lichtblick ...

Nico hat es nicht einfach, er hat nicht viele Freunde, seine Eltern stehen kurz vor dem Aus und seine Sommerferien aus dem Land bei den Großeltern sind auch nicht so aufregend. Der einzige kleine Lichtblick sind hier die Jungs Gonzo und Poldi, mit denen er so manches Abenteuer sucht. Als Gegenspieler hält eine zweite Jungs-Combo um Bastian die Truppe auf Trab. Als Nico  im Wald bei ihren täglichen Streifzügen plötzlich einem Panther gegenübersteht, glaubt er erst, er sieht nicht richtig. Aber tatsächlich ist ein Jahr zuvor ein Panther aus einem Wildpark ausgebrochen und gilt seitdem als vermisst. Schnell reift der Plan,  den Panther einzufangen, schließlich verspricht er einen großen Finderlohn. Nico fühlt sich unwohl in der Haut, denn einerseits will er seine Freunde nicht hängen lassen, andererseits muss er mit sich selbst kämpfen. Und zudem kommen die erneuten Begegnungen mit dem Panther, dem er sich mit jedem Mal mehr verbunden fühlt  - was also soll er tun?

Ich fand die Geschichte in den Grundzügen gut, allerdings hat mir der mitreißende Aspekt gefehlt. Auch habe ich zu den Jungs (und ja, Mädchen tauchen hier nicht auf) keinerlei Bezug bekommen. Zum Schluss hinaus empfand ich die Geschichte weitaus packender als den Anfang, es passierte viel mehr und oft habe ich noch auf eine plötzliche Wendung oder Überraschung gehofft, aber es verlief zum Schluß relativ vorhersehbar. 

Ich denke zwar, dass das Buch für Jungs interessant sein mag, würde es aber lesetechnisch schon früher als 10 Jahre ansiedeln. Was mir wiederum gut gefallen hat war die Message,  was Freundschaft wert ist, denn die Jungs, die guten, haben sich optimal ergänzt und nicht im Stich gelassen. Auch das hinterfragen der eigenen Unternehmungen und den Kontakt zum Panther fand ich gut umschrieben. Bildet euch vielleicht eure eigene Meinung, einen Versuch ist es allemal wert, denn Geschmäcker sind verschieden. 


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Veröffentlicht am 29.09.2022

Kann ein schwarzes Loch wirklich alles verschlucken?

Der Junge, der die Welt verschwinden ließ
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Harrison ist eigentlich ein ganz normaler Junge. Er ist freundlich und gibt auf seine Umwelt acht, er ist ein netter unauffälliger Kerl. Nur kleine winzige Sache hat er nicht unter Kontrolle  - seine berühmt-berüchtigten ...

Harrison ist eigentlich ein ganz normaler Junge. Er ist freundlich und gibt auf seine Umwelt acht, er ist ein netter unauffälliger Kerl. Nur kleine winzige Sache hat er nicht unter Kontrolle  - seine berühmt-berüchtigten Wutanfälle mit dem Titel Alarmstufe Rot! Auch auf einer Kindergeburtstagsfeier läuft es nicht nach seinen Vorstellungen und er fällt aus der Rolle des fröhlichen Kindes. Ob es pure Absicht oder reiner Zufall ist, dass gerade er bei den Gastgeschenken keinen bunten Luftballon, sondern ein schwarzes Loch bekommt? 

Das schwarze Loch entpuppt sich nach einiger Zeit als Segen,  denn alles, was Harrison nervt, ihm lästig erscheint oder nicht schmeckt, landet in seinem schwarzen Loch. Egal ob Schwimmbäder, Tiere oder so ekliges Zeug wie Leber und Brokkoli. Doch auch ein schwarzes Loch hat Hunger und muss regelmäßig gefüttert werden, sonst schrumpft es in sich zusammen. Und Harrison bemerkt zudem, dass das verschwinden lassen auch unangenehme Nebenwirkungen hat und seine Welt komplett aus den Fugen zu fliegen scheint.

Erst als er lernt,  seine Wut zu kontrollieren, kann er das schwarze Loch besänftigen und die Dinge wieder ins Lot bringen.

Das Cover besticht durch die tolle Hintergrundfarbe mit den goldenen Elementen. Die Schrift im Buch ist für junge Leser bestimmt sehr angenehm und auch die Message im Buch, den Gefühlen wie Wut nicht immer selbstverständlich nachzugeben, wird ansprechend transportiert. 

Für mich persönlich war die Geschichte einerseits interessant und ich habe Dinge über schwarze Löcher gelernt, die mir sonst verborgen geblieben wären, aber richtig mitgenommen hat mich die Story gefühlsmäßig leider nicht, es war mir nicht flüssig genug und Harrison konnte mein Herz nicht für sich gewinnen.

Mein Fazit - Gute Idee, Nachricht angekommen, aber Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Zürich, Rosa und ein Mord

Tiefes, dunkles Blau
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Die Ermittlerin, Seepolizistin Rosa, darf in ihrem ersten Fall ermitteln und das gleich an in einem Mordfall ‐ ihr Arzt einer Kinderwunschklinik. Wer jetzt extreme Spannungsbögen oder blutige Details erwartet, ...

Die Ermittlerin, Seepolizistin Rosa, darf in ihrem ersten Fall ermitteln und das gleich an in einem Mordfall ‐ ihr Arzt einer Kinderwunschklinik. Wer jetzt extreme Spannungsbögen oder blutige Details erwartet, wird vielleicht enttäuscht. Denn Rosa ermittelt eher auf sanfte Art am Züricher See, zwar nicht problemlos oder gar langweilig,  denn Rotlichtmilieu oder Genforschung sind ja durchaus Themen,  die gewissen Potential bergen, aber es geht nicht allzu grausam oder actionreich zu. Dafür spürt man die Liebe zu Zürich bei jeder Beschreibung genauso wie einem Rosas Leidenschaft,  die Küche, näher gebracht wird - wer nach dem Buch keine Lust auf Zürich und Hunger verspürt, da weiß ich auch nicht weiter...

Mir hat der ruhige Ansatz irgendwie gefallen, auch wenn ich mich erst dran gewöhnen musste. Dann aber nimmt einen die Autorin gekonnt mit und ich kann mir gut vorstellen,  dass Rosa mit weiteren Fällen erfolgreich weiterermitteln darf.

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