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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2022

Auf der Suche nach Antworten

Wir sehen uns zu Hause
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Anne wollte mit ihrem Mann in dem alten Wohnmobil für mehrere Monate durch Skandinavien fahren. Ein Schicksalsschlag verändert von jetzt auf gleich sowohl ihr Leben als auch das der Tochter. Und nun ist ...

Anne wollte mit ihrem Mann in dem alten Wohnmobil für mehrere Monate durch Skandinavien fahren. Ein Schicksalsschlag verändert von jetzt auf gleich sowohl ihr Leben als auch das der Tochter. Und nun ist sie allein unterwegs, mit Willi dem Wohnmobil und einem Karton voller alter Fotos. Statt Skandinavien begibt sie sich auf die Spuren der Vergangenheit ihres Mannes.

Meine Gefühle für Anne sind ambivalent; einerseits kann ich ihren Schmerz über den Verlust nachvollziehen, andererseits erscheint sie mir sprunghaft, etwas naiv und egoistisch. Was mir völlig unverständlich ist, ist dass sie, gerade auch als Lehrerin, so wenig über die damalige DDR und das Leben der Menschen dort und nach der Wiedervereinigung weiß. Das lässt diesen Charakter auf mich nicht besonders authentisch erscheinen, auch im Hinblick auf die Schilderung der anderen Figuren, die wesentlich glaubwürdiger, manchmal zwar sehr klischeehaft, dargestellt sind.

Sehr gut gefallen haben mir die landschaftlichen Beschreibungen von Rügen, Mecklenburg-Vorpommern und der Uckermark. Sie haben mir Lust auf einen erneuten Urlaub in Ostdeutschland gemacht.

Der Schreibstil von Christiane Wünsche ist angenehm flüssig. Perspektivwechsel sorgen für Abwechselung und kleine Cliffhanger am Ende der Kapitel machen es schwer, das Buch zur Seite zu legen.

Eine schöne Geschichte über Trauer und deren Aufarbeitung, die ich trotz einiger Schwächen durchaus empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 05.08.2022

Der Wolf kehrt zurück

Der Wolf und wir
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Der Verhaltensbiologe und führende Wolfsforscher Kurt Kotrschal liefert hier ein sehr informatives Sachbuch ab, in welchem er neben den Problemen, die die Rückkehr der Wölfe mit sich bringt auch die Chancen ...

Der Verhaltensbiologe und führende Wolfsforscher Kurt Kotrschal liefert hier ein sehr informatives Sachbuch ab, in welchem er neben den Problemen, die die Rückkehr der Wölfe mit sich bringt auch die Chancen aufzeigt.

Klimakrise und Biodiversität sind derzeit in aller Munde. Zur Biodiversität gehören aber auch Raubtiere wie z. B. die Wölfe. Ja, auch ich wäre als Schäfer nicht begeistert, wenn Tiere meiner Herde von einem Wolf gerissen würden, aber der Autor zeigt auch auf wie man sich bestmöglich schützen kann. Ein Zusammenleben mit diesen wunderbaren Tieren ist definitiv möglich und wünschenswert!

Trotz aller Sachlichkeit, Statistiken und Tabellen merkt man nicht nur an den beigefügten beeindruckenden Fotos Kurt Kotrschals Liebe zu diesen Tieren.

Ein umfangreiches wissenschaftliches Werk mit Beispielen aus aller Welt, das anspruchsvoll zu lesen ist und für das man sich Zeit nehmen muss.

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Veröffentlicht am 05.08.2022

Temporeicher Thriller

Das letzte Grab
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Carla Winter ist Rechtsanwältin und mit ihrer eigenen Kanzlei steht sie ganz gut da. Als sie über den Unfalltod ihres Ex-Mannes in der Türkei informiert wird und sich bereit erklärt, die Kosten für Überführung ...


Carla Winter ist Rechtsanwältin und mit ihrer eigenen Kanzlei steht sie ganz gut da. Als sie über den Unfalltod ihres Ex-Mannes in der Türkei informiert wird und sich bereit erklärt, die Kosten für Überführung und Bestattung zu übernehmen, ahnt sie noch nicht welche Auswirkungen das auf ihr Leben haben wird. Spätestens als sie in ihre verwüstete Wohnung zurückkommt und ihren One-Night-Stand-Lover ermordet vorfindet, ahnt sie, dass sie um ihr Leben bangen muss.

Lukas Erler hat mit „Das letzte Grab“ einen temporeichen Thriller geschrieben, der von Beginn an seine Leser in Atem hält. Mit seiner Protagonistin Carla Winter konnte ich nicht wirklich warm werden, aber ich habe mit ihr gezittert.

Interessant fand ich die vielen Informationen zu dem Thema Raubkunst. Mir war nicht bekannt, dass es solche Dimensionen angenommen hat und damit Milliarden verdient werden können.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Informativer Einblick in das Berufsleben einer Hebamme

Das Haus der Hebammen - Susannes Sehnsucht
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Als erstes muss ich die Covergestaltung loben. Man sieht auf den ersten Blick, dass es um drei Hebammen geht und auf den zweiten Blick auch, dass es in Köln spielt. Die Aufmachung und Farbgestaltung passen ...

Als erstes muss ich die Covergestaltung loben. Man sieht auf den ersten Blick, dass es um drei Hebammen geht und auf den zweiten Blick auch, dass es in Köln spielt. Die Aufmachung und Farbgestaltung passen zum Ende der achtziger Jahre.

Dieser erste Band der Reihe widmet sich überwiegend Susanne, der der Umgang mit den werdenden Müttern im Krankenhaus nicht mehr so recht zusagt. Als sie in der Cranachstraße ein leerstehendes Gebäude entdeckt, wird in ihr der Wunsch nach einem Geburtshaus geweckt. Trotz der Bedenken von Verwandten und einigen Skeptikern erfüllt Susanne sich mit ihren befreundeten Hebammen Carola und Ella den Wunsch und so entsteht das erste Geburtshaus in Köln.

Aber Susanne hütet noch ein Geheimnis und muss sich auch ihrer Vergangenheit stellen. Es gibt ein Ereignis, welches sie bis heute nicht verarbeitet hat.

In einem angenehm ruhigen und flüssigen Schreibstil lässt Marie Adams vor meinen Augen eine für mich neue Welt entstehen und gewährt mir Einblicke in die Arbeit sowie die Sorgen und Ängste der sympathischen Hebammen. Auch die Charaktere der drei Protagonisten werden durch ihr Privatleben, ihre Gedanken und Handlungen sehr gut und überzeugend dargestellt.

Schon nach wenigen Seiten hatte mich die Geschichte gefesselt und innerhalb kürzester Zeit war ich am Ende des Buches angelangt. Sowohl die Lieder als auch die Garderobe, Produkte und geschichtlichen Ereignisse, die gekonnt eingefügt waren, ließen mich eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit unternehmen. Für sehr angenehme und unterhaltsame Lesestunden gibt es von mir vier wohlverdiente Sterne.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Schöne Unterhaltung trotz gebeutelter Protagonisten

Scones zum Frühstück
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Aufgrund des Covers und des Titels hatte ich mit einem lockeren und unterhaltsamen Sommerroman gerechnet. Unterhaltsam fand ich die Geschichte auf jeden Fall, aber sie war nicht ganz so leicht und locker ...

Aufgrund des Covers und des Titels hatte ich mit einem lockeren und unterhaltsamen Sommerroman gerechnet. Unterhaltsam fand ich die Geschichte auf jeden Fall, aber sie war nicht ganz so leicht und locker wie erwarten, was an den unterschiedlichen Schicksalen der Protagonisten lag. Aber das hat dem Buch nur gutgetan.

Starkoch Max bekam vom Schicksal einen deutlichen Schuss vor den Bug in Form eines Herzinfarkts. Nach dem Ende seines Gourmettempels zieht er sich auf die Insel Skye zurück. Dort trifft er auf Robyn, die sich nach einem schlimmen Verlust von der Welt und dem Leben zurückgezogen hat. Beide kümmern sich um Cassie, die unter einer Essstörung leidet. Irgendwie raufen sich die drei Personen, mit ihren unterschiedlichen Päckchen, die sie mit sich herumtragen, zusammen und helfen einander.

Alexandra Zöbeli schreibt flüssig und spielt gekonnt auf der breiten Klaviatur der Emotionen. Sie schafft es Freude, Hoffnung, Trauer, Wut und Liebe zum Leser zu transportieren. Zudem ist ihr Schreibstil sehr bildhaft und ließ mich einige schöne Stunden auf der Insel Skye verbringen.

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