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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2022

Ganz große Gefühle - und doch ganz anders, als das Cover erwarten lässt 💗

In fünf Jahren
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Hach, so ein Cover im zarten Rosa verspricht doch eine Liebesgeschichte, in der die Protagonisten alles glücklich durch die rosarote Brille sehen. Zumindest am Ende, das doch bitte „happy“ zu sein hat. ...

Hach, so ein Cover im zarten Rosa verspricht doch eine Liebesgeschichte, in der die Protagonisten alles glücklich durch die rosarote Brille sehen. Zumindest am Ende, das doch bitte „happy“ zu sein hat. Oder?



Meine Erwartungen an das Buch -ganz große Gefühle, und ganz viel davon- wurden erfüllt; aber doch ganz anders als gedacht! Wie, verrate ich hier natürlich nicht!

Lest einfach selbst, warum Anwältin Dannie so ein extrem planender Mensch ist; was es mit dem Mann ihrer Träume auf sich hat; wie der neue Freund ihre verrückte beste Freundin Bella erden kann und wo die Liebe bleibt, geht oder kommt… das ganze findet unverkennbar in New York statt - da ist es halt immer ein bisschen „mehr“, sei es der Champagner, die Preise für‘s Essen oder die Deko… typisch amerikanisch und für unsereins wahrscheinlich komplett utopisch! (700$ für ein Dinner zu zweit?!)

Aus Liebesromanen schreibe ich mir eher selten Zitate heraus, aber dieses hier ließ mich länger nachdenken: „Bei Liebe ist es nur wichtig, dass sie existiert. Hier. Jetzt. Liebe braucht keine Zukunft.“ (S. 237) klingt aus dem Kontext gerissen sehr ernüchternd - und doch spürt man am Ende, dass Liebe & Freundschaft unvergänglich sind …



Wer sich auf über 300 Seiten voller Emotionen jeglicher Art einlassen will, der greife hier zu!

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Das Beispiel des Bullerlux zeigt uns: sei offen gegenüber unbekanntem und bilde dir dein eigenes Urteil, statt auf die Worte anderer zu hören - es wird sich lohnen 😊

Im Wald, da wohnt der Bullerlux
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Bei manchen Büchern ist es ja weder das Cover noch der Titel, der mich neugierig macht auf den Inhalt - sondern die Entstehungsgeschichte, wie in diesem Fall! Im Andenken an ihren Vater, der neben ihr ...

Bei manchen Büchern ist es ja weder das Cover noch der Titel, der mich neugierig macht auf den Inhalt - sondern die Entstehungsgeschichte, wie in diesem Fall! Im Andenken an ihren Vater, der neben ihr noch fünf weitere Töchter hat, gestaltete Miriam Farnung dieses Buch gemeinsam mit ihren Töchtern Lina und Matilda 😊 und warum? In der Gute-Nacht-Geschichte des Vaters kam der Bullerlux vor, wobei nie geklärt wurde, wer oder was das eigentlich ist… mit diesem Buch wurde der Figur nun nicht nur ein Gesicht, sondern auch ein absolut liebenswerter Charakter gegeben 😀

Komplett in Reimform geschrieben, erzählt dieses Bilderbuch die Geschichte des Kobolds Bullerlux, vor dem die Menschen Angst haben - weil sie nicht wissen, was er eigentlich ist und weil ihm durch die Vorurteile gegenüber dem Unbekannten ein schlechter Ruf vorauseilt. Die Bewohner des Waldes dagegen wissen dieses sonderbare Wesen, das den Tieren schöne Träume beschert, sehr zu schätzen - allen voran sein bester Freund Murx! Mit ihm zusammen begegnet Bullerlux eines Abends dem Mädchen Matilda, das sich verlaufen hat. Bullerlux und Murx bringen sie zurück nach Hause, so dass Matilda über den in Wahrheit hilfsbereiten und lieben Bullerlux verbreitet. Nachdem nun die falschen Vorurteile über Bord geworfen wurden, können die Koboldsterne des Bullerlux‘ nun auch den Menschenkindern schöne Träume schenken 😴

Die meisten Illustrationen auf den 24 Seiten sind relativ dunkel gehalten, da ja auch ein wichtiger Teil der Geschichte im Dunkeln spielt. Was dadurch umso mehr auffällt: die roten Herzen mit „Danke Bullerlux, du bist wirklich wunderbar!“ - immer wieder wird dem in keine Norm passenden und allein deswegen mit negativen Vorurteilen belasteten Wesen versichert, dass es wertvoll sei! Eine wichtige Botschaft für die kleinen Zuhörer: sei offen gegenüber unbekanntem und bilde dir dein eigenes Urteil, statt auf die Worte anderer zu hören - es wird sich lohnen 😊

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Überbrodelnde Gefühle erkennen und beherrschen dank dinostarken Protagonisten

Leontin auf der Suche nach dem weisen Krokodil
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Im dritten Buch über Langhalsdino Leontin und seine Freunde - Flugsaurierin Magda, Würgeschlange Karl und Tyrannosaurus Piet- könnte eigentlich eine fröhliche Verkleidungs-Geburtstagsparty im Mittelpunkt ...

Im dritten Buch über Langhalsdino Leontin und seine Freunde - Flugsaurierin Magda, Würgeschlange Karl und Tyrannosaurus Piet- könnte eigentlich eine fröhliche Verkleidungs-Geburtstagsparty im Mittelpunkt stehen - wenn da nicht diese Wut in Karls Bauch gewesen wär, der gar nicht eingeladen war… woher kommt die Wut? Wodurch wird sie größer und wie kann man sie bändigen?

Mit diesen Fragen im Kopf macht sich Karl, unterstützt vom seinen Freunden, auf die Suche nach dem weisen Krokodil und lernt unterwegs verschiedene Möglichkeiten zum Umgang mit überhand nehmenden Gefühlen kennen - denn bei manchen ist es nicht die Wut, die zum Ausbruch eines emotionalen Vulkans führt, sondern Angst oder Traurigkeit… ist es eine Lösung, sich körperlich abzureagieren wie die Kualas? Sich abzulenken bzw abzukühlen wie die Möwen? Herausbrüllen wie Piet? Oder hat doch das weise Krokodil recht und man sollte nach der Ursache in sich selbst suchen und so die Kontrolle über das eigene Handeln behalten?! 😊

Pangaland ist ein sehr buntes, phantasievolles Land, in welchem die Tiere meistens wunderbar friedlich zusammenleben. Die Freunde gehen sehr verständnisvoll und ehrlich miteinander um - und sind auch selbstkritisch, was ich bemerkenswert finde: so sieht Leontin ein, dass er Karl manchmal anstachelt und so eine gewisse Mitschuld an manchen Wutausbrüchen trägt. Die Illustrationen unterstreichen diese positive Grundstimmung und laden dazu ein, das schwierige Thema Wut gemeinsam mit den tierischen Freunden anzugehen.

Einzig der kleine Sprachfehler von Magda - sie verdreht manche Wörter zu drolligen Wortkreationen, was durch blauen Druck kenntlich gemacht ist- hätte für mich nicht sein müssen, da es sowohl beim Vorlesen als beim Selbstlesen den Lesefluss unterbracht… aber das ist ja Geschmackssache und ich bin dann irgendwann einfach drüber hinweggegangen.



Insgesamt ein wirklich empfehlenswertes Buch für alle großen & kleinen Kinder, die manchmal nicht wissen, wohin mit all den starken Gefühlen… ob Kindergarten- oder Grundschulalter, es gibt wichtige Impulse zum Überdenken und eignet sich sicher auch als Klassenlektüre!

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Veröffentlicht am 26.01.2021

Abergläubisches Island Mitte des letzten Jahrhunderts...

Nordstern – Der Ruf der freien Pferde
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Hamburg, 1949: die 14-jährige Erla, durch den 2. Weltkrieg Halbwaise, fährt mit ihrer Mutter nach Island, um dort als Landhelferin zu arbeiten. Doch der Anfang in dem Land, in dem es im Sommer kaum dunkel ...

Hamburg, 1949: die 14-jährige Erla, durch den 2. Weltkrieg Halbwaise, fährt mit ihrer Mutter nach Island, um dort als Landhelferin zu arbeiten. Doch der Anfang in dem Land, in dem es im Sommer kaum dunkel und im Winter kaum hell wird, ist schwierig - und das liegt nicht nur an der fremden Sprache! Vor allem ihre Gabe, die für andere unsichtbaren Wesen zu sehen und mit ihnen kommunizieren zu können, macht es ihr in dem Land mit der abergläubischen Bevölkerung schwer. Und dann ist da noch dieser eine, ganz besondere Unsichtbare...
Anders als das Cover es vermuten lässt, geht es nicht vordergründig um Pferde. Zwar auch; aber mehr noch um das Leben in Island Mitte des letzten Jahrhunderts und der verbreitete (Aber-)Glaube rund um Trolle, Elfen & Co. Bei Erla wird die Pferdeliebe vom langsam aufkeimenden Interesse am anderen Geschlecht abgelöst...
Die Beschreibung der mystischen Wesen in der einmaligen Landschaft gefiel uns ebenso gut wie Erlas Geschichte, aber.... wir waren gerade so richtig warm geworden mit den Protagonisten und so neugierig auf alles, was in den Welten passieren wird, als das Buch leider schon endete... der Cliffhanger am Ende stört doch sehr. Klar, es ist der Auftakt einer Reihe und der Einstieg in die „Nordlicht“-Bücher - aber ein klitzekleines bisschen mehr abgeschlossen in sich hätte dieses Buch doch gern für uns sein dürfen...Geduld beim Warten auf die Fortsetzung gehört nicht zu unseren Stärken 😉

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Einblick in Einsteins Leben und Göteborg vor 100 Jahren

Der Sommer, in dem Einstein verschwand
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Das sommerlich-leichte Cover trügt ein wenig: das Wetter spielte 1923 während der Ausstellung zum Gründungsjubiläum der Stadt Göteborg nicht immer mit... und auch die Geschichte verläuft nicht ganz so ...

Das sommerlich-leichte Cover trügt ein wenig: das Wetter spielte 1923 während der Ausstellung zum Gründungsjubiläum der Stadt Göteborg nicht immer mit... und auch die Geschichte verläuft nicht ganz so lockerleicht; wie sich das Karussell vor dem pastellfarbenen Hintergrund im Kreis dreht...

Albert Einstein soll den Nobelpreis erhalten, nachdem er eine Vorlesung in Göteborg erhalten hat - auch wenn dieser Preis nicht für die umstrittene Relativitätstheorie verliehen wird, hat der jüdische Wissenschaftler einige Kritiker, die mit allen Mitteln gegen ihn und seine Erkenntnisse angehen...
Die weiteren Hauptpersonen sind Ellen, eine junge Frau, die über die Ausstellung in einer Zeitung schreibt; Nils, ein Polizist; und Otto, der Stalljunge eines Esels, auf dem kleine Kinder während der Ausstellung reiten können. Aus den vier Perspektiven ergibt sich ein Einblick in das Leben vor etwa 100 Jahren in Göteborg; den Zeitgeist, wie mit Wissenschaft und Religion (speziell, da Einstein Jude war) umgegangen wurde und ein Ausschnitt aus Einsteins Leben -privat, beruflich, finanziell- wird dargestellt. Es wird also einiges angerissen und geht nicht unbedingt in die Tiefe - was diesen Roman, nicht zuletzt dank des Schreibstils, angenehm leicht durchlesen lässt.

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