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Veröffentlicht am 05.07.2022

Rezension: "Dunkle Tiefen" von Elizabeth Kay

Dunkle Tiefen
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Autor/in: Elizabeth Kay
Titel: Dunkle Tiefen
Genre: Psychothriller
Erschienen: Juni 2022
ISBN: B09KX29YP3

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise ...

Autor/in: Elizabeth Kay
Titel: Dunkle Tiefen
Genre: Psychothriller
Erschienen: Juni 2022
ISBN: B09KX29YP3

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zum „Sofort lesen“ zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
In einem abgelegenen Cottage an der Steilküste Englands wollen drei Schwestern die Weihnachtsferien zusammen verbringen. Es ist das erste Mal seit jener tragischen Nacht vor zwanzig Jahren, dass sie in das einstige Ferienhaus der Familie zurückkehren. Damals stürzte ihre jüngste Schwester Rose mitten in der Nacht von einer Klippe - die Umstände ihres Todes sind bis heute ungeklärt. In der Hoffnung, die Vergangenheit möge endlich ruhen, treffen die drei jungen Frauen im Cottage ein. Als ein Sturm aufzieht, der sie endgültig von der Außenwelt isoliert, drängen allzu lang gehütete Geheimnisse an die Oberfläche - und mit ihnen eine tödliche Gefahr ...

Buchtitel und Coverdesign
Das Cover wird von einem schwarzen Untergrund gebildet, in dessen Mitte in silberfarbenen Blockbuchstaben der Titel platziert worden ist. Die Autorin ist knapp darunter in einem dunklen Blau genannt, währen die Coverfront ansonsten von einem wässrigen Strudel eingenommen wird. Dieser füllt die komplette Buchvorderseite, wirkt leicht grünlich und viele kleine Wassertropfen spritzen nach außen. Diese Darstellung hatte eine ziemliche Sogwirkung auf mich, die mich regelrecht fasziniert hat, was wohl auch der Grund dafür gewesen ist, dass ich die Geschichte unbedingt lesen wollte.
Der Titel selbst hatte für mich etwas ziemlich Gefährliches an sich. Es hatte zugleich eine körperliche als auch eine psychische Wirkung und ich war sehr gespannt, was für ‚Abgründe‘ sich hier vielleicht inhaltlich auftun würden. Allzu viel mehr habe ich nicht wirklich versucht hineinzuinterpretieren.

Charaktere
Die Geschichte handelt von drei Schwestern, die seit Jahren schon keinen Kontakt mehr zueinander haben und unterschiedlicher nicht sein könnten. Bei Jess, Lydia und Ella ist alles ein einziger Konkurrenzkampf – schon immer gewesen – und Einigkeit kennen sie nahezu überhaupt nicht. Jess hat ein Drogenproblem, Lydia wird von Panikattacken gequält und Ella ist Ärztin geworden. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, einmal abgesehen von der leuchtenden roten Haarpracht, die bei allen Frauen der Familie dieselbe ist. Ursprünglich waren es mal vier Schwestern, aber leider ist die jüngste, Rosa, bei einem Unfall von einer Klippe gestürzt und ums Leben gekommen. Nach dieser Tragödie und dem gleichzeitigen Betrug des Vaters ist die Mutter der Schwestern in Trauer auseinandergebrochen, verschwunden und hat ihre Kinder allein gelassen. Seitdem herrscht auch zu ihr kein richtiger Kontakt.

Schreibstil und Handlung
Für mich ist „Dunkle Tiefen“ das erste Buch von Autorin Elizabeth Kay gewesen. Die Geschichte spielt in einem kleinen Cottage an der Küste Englands und hinterlässt erstmal einen recht idyllischen Eindruck beim Leser. Hinzu kamen allerdings eine Menge Geheimnisse, Spielchen, Lügen und Intrigen, die die Atmosphäre nicht mehr ganz so entspannt haben wirken lassen. Das bisherige Gefühl schwappte nämlich sehr schnell um in eine düstere und kalte Stimmung trat auf. Beim Lesen hinterließ sie ein einsames und mulmiges Gefühl bei mir, dass mir zum einen stellenweise eine Gänsehaut bescherte und zum anderen dafür sorgte, dass ich immer weiter lesen wollte und regelrecht von den einzelnen Worten mitgerissen worden bin.
Die Geschichte ist in der dritten Person, aus Sicht eines allwissenden Erzählers, geschrieben und die Erzählperspektive wechselt nahezu ständig, was für ein dauerhaftes Hinterfragen des gerade eben Gelesenen sorgte und zu irren Gedankenspielen hätte führen können. Ich muss gestehen, dass mich das ziemlich verwirrt hat und als dann noch die Zeitwechsel von Vergangenheit zu Gegenwart hinzugekommen sind war ich nahezu verloren. Es war chaotisch und gleichzeitig sehr informativ, dass ich mich nicht wirklich entscheiden kann, wie ich es fand. Insgesamt werden mit dieser Erzählung eine Menge negativer Gefühle heraufbeschworen, die aber leider durch dieses ganze Chaos, das Hin und Her und die Verwirrung nicht wirklich greifbar gewesen sind, was ich äußerst schade fand. Auch im Hinblick auf die vier Schwestern der Geschichte muss ich leider sagen, dass ihre Ausarbeitung in meinen Augen recht eintönig gewesen ist. Ich konnte mir kein getrenntes Bild von ihnen machen, sondern hatte immer nur „Die Schwestern“ als ein Ganzes im Kopf, was nicht unbedingt für Individualität oder Detailliertheit steht.
Die abschließende Auflösung in „Dunkle Tiefen“ hat mich ehrlich gesagt nicht vom Hocker gerissen. Ich hatte es ab einem gewissen Punkt die ganze Zeit geahnt und irgendwie hatte ich mir etwas Spannenderes, Bedeutungsvolleres oder auch Brutaleres erwartet, als dieses Endergebnis. Auch die Tatsache, dass die Mutter sich am Ende ‚opfert‘ hat mir nicht gefallen. Ich finde, dass gerade dieser Aspekt viel von der Geschichte kaputt gemacht hat.
Insgesamt für mich eine Geschichte, die ihre Höhen und Tiefen hatte. Eine bunte Mischung aus Dingen, die mir gut gefallen haben, aber auch Aspekten, die man hätte besser machen können. Gerne verfolgt habe ich die Geschichte auf jeden Fall, denn langweilig ist es nie geworden.

Fazit
Ehrlich gesagt hatte ich mir von einem ‚Psychothriller‘ wesentlich mehr erwartet. Mehr Spannung, mehr Nervenkitzel, mehr Brutalität und mehr Überraschungen. Auch wäre eine intensivere Charakterausarbeitung oder das Einbringen einer anderen Erzählperspektive schön gewesen.

Bewertung: 3  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.06.2022

Rezension: "Die skandalöse Verwechslung" von Sophia Farago

Die skandalöse Verwechslung
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Autor/in: Sophia Farago
Titel: Die skandalöse Verwechslung
Reihe/Band: Regency Heroes, Band 1
Genre: Regency Romance
Erschienen: November 2021
ISBN: B09DL3MTHD

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Diese Rezension ...

Autor/in: Sophia Farago
Titel: Die skandalöse Verwechslung
Reihe/Band: Regency Heroes, Band 1
Genre: Regency Romance
Erschienen: November 2021
ISBN: B09DL3MTHD

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Als sich Harold, Elliot, Reginald und Oscar eine Ecke im Schlafsaal der altehrwürdigen Universität Oxford teilten, malte der Hausmeister die Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen auf die Betthäupter: H, E, R, O – die Regency Heroes waren geboren. Jetzt 1812, fünf Jahre nach Studienende sind sie die tonangebendsten Gentlemen in ganz London und ihre Freundschaft ist wichtiger denn je.
Erschöpft vom Krieg gegen Napoleon zurückgekehrt, hat Major Harold Westfield so gar keine Lust, nach der ihm unbekannten Schwester von Oscar zu suchen, die sich mit einem Hauslehrer auf dem Weg nach Gretna Green befinden soll. Ist es da ein Wunder, dass er sein Glück kaum fassen kann, als er bereits in der Poststation von Watford ein Paar antrifft, das zu dieser Beschreibung passt?
Auf der Flucht vor ihrem Vormund beschließt Lady Amabel Cavendish die Stelle einer Nanny anzunehmen. Mit dem unfreundlichen Majordomus ihrer Arbeitgeber macht sie in Watford Halt und wird von einem schneidigen Major angesprochen, der verspricht, sie zu ihrem Bruder zurückzubringen. Ist es da ein Wunder, dass sie freudig die Gelegenheit ergreift, dem ungewissen Schicksal der Dienerschaft zu entkommen?
Harold nimmt Amabel vor sich in den Sattel. Noch wissen sie weder von der Kugel, die in Kürze knapp an ihren Ohren vorbeipfeifen wird, noch von den empörten Blicken dreier Ladys, die sich in ihren Rücken bohren.

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover zum ersten Band der „Regency Heroes“-Reihe ist in einem dunklen Grau gehalten. Am Rand der Vorderfront ranken rings herum Blumen in den verschiedensten Farben und Formen in die Mitte hinein. Jegliche Angaben zum Buch sind in der Mitte platziert worden. Insgesamt erinnert mich die Darstellung vom Design her irgendwie an eine Art „Notizheft“, während der rotfarbene Titel von der Gestaltung für mich gewissermaßen einem Türschild nachempfunden wurde.
Der Titel selbst macht mit „Eine skandalöse Verwechslung“ auf jeden Fall sehr neugierig auf den Inhalt der Geschichte. Bei den gewählten Worten wird man direkt ins Regency-Zeitalter hinein katapultiert und hofft auf eine spannende Geschichte voller Überraschungen. Der Reihentitel setzt sich aus den Namen vierer Freunde zusammen, wie man beim Lesen des Klappentextes und im Verlauf der Geschichte erfährt, was auf jeden Fall eine kreative Art der Namensgebung gewesen ist.

Charaktere
Amabel Cavendish und ihr Zwillingsbruder Sebastian haben ihre Eltern leider vor nicht allzu langer Zeit bei einem tödlichen Unfall verloren. Nun sind sie ihrem gesetzlichen Vormund, einem weit entfernten Onkel, regelrecht ausgeliefert, der sich allerdings kaum einen Deut um sie zu scheren scheint. Sie sind die Kinder eines Marquess, beide sehr intelligent und belesen. Auch wenn sie in eine gehobene Stellung hineingeboren worden sind, hat dies ihrer Menschlichkeit aber nie einen Abbruch getan. Sie sind weder eingebildet noch hochnäsig und behandeln alle Menschen in ihrem Umfall mit dem angemessenen Respekt.
Harold Westfield ist gerade aus dem Krieg von Spanien nach Hause gekommen. Nachdem er für seine Taten die höchsten Auszeichnungen erhalten ist, ist nun sein nächstes Ziel sein Erbe anzutreten und sich ein eigenes Heim zu suchen. Doch mit seinem Halbbruder liegt er im Streit, seine Mutter will ihn unbedingt verkuppeln und alles scheint nicht das zu sein, was er erwartet hat. Glücklicherweise sind da noch seine drei besten Freunde aus dem Studium, auf die er sich immer verlassen kann.

Schreibstil und Handlung
„Die skandalöse Verwechslung“ war für mich das erste Buch von Autorin Sophia Farago. Die Geschichte ist in der dritten Person aus Sicht eines allwissenden Erzählers, der aber noch lange nicht alles mitteilt, geschrieben. Bereits zu Beginn der Handlung hatte ich einige Probleme mit dem Einstieg, denn innerhalb kürzester Zeit wurden so viele Charaktere erwähnt und vorgestellt, dass man überhaupt nicht wirklich mitgekommen ist. Auch hat man zeitgleich eine Menge Informationen erhalten, die man so schnell gar nicht ausreichend erfassen und verarbeiten konnte. Hinzu kamen eine Menge Beschreibungen und für meinen Geschmack viel zu wenig Dialoge bzw. Unterhaltungen zwischen den einzelnen Charakteren, dass die Geschichte stellenweise langweilig gewesen ist und zum ‚Überblättern‘ eingeladen hätte. Bedingt durch diese Aspekte und wahrscheinlich auch durch die gewählte Erzählperspektive blieb auch die Gefühlsübermittlung der Emotionen der Protagonisten in den verschiedensten Situation stark auf der Strecke, was mich wirklich enttäuscht hat. Trotz all dieser negativ klingenden Aspekte konnte man die Geschichte aber doch insgesamt sehr gut und schnell herunterlesen und auch den Geschehnissen im weiteren Verlauf gut folgen.
Inhaltlich herrschte für mich auch ein wenig Chaos und verschiedene Aspekte haben für meinen Geschmack nicht so ganz zusammengepasst. Es fängt schon damit an, dass der Reihentitel nach einer Zusammensetzung der Anfangsbuchstaben der Namen der männlichen Protagonisten der Bücher entstanden ist. Das ist zwar kreativ und machte neugierig auf mehr, allerdings konnte ich an dem Vierergespann auch nach Lesen des ersten Bandes nichts wirklich ‚Helfenhaftes‘ erkennen oder gar verstehen, was genau dahinter steckt, mal abgesehen von ihrer gemeinsamen Zeit in Oxford. Zusätzlich waren Amabel und Harold fiel zu schnell miteinander vertraut, haben sich geduzt und das obwohl sie sich eigentlich gar nicht kannten. Das hat überhaupt nicht zur damaligen Zeit gepasst und mich stark irritiert. Insgesamt hatte ich nicht wirklich das Gefühl, als wäre in diesem ersten Band der „Regency Heroes“-Reihe sonderlich viel passiert. Manchmal war sogar kein roter Faden zu erkennen und ich weiß nicht – stellenweise war alles sehr merkwürdig. Auch sollte man die Geschichte, obwohl im Vorwort deutlich gesagt wurde, dass die Bände unabhängig voneinander lesbar wären, definitiv nicht voneinander getrennt lesen. Der erste Band endet mit einem richtig miesen Cliffhanger und einer Menge offener Fragen und ich wusste überhaupt nicht, was ich von diesem Ausgang halten sollte. Es wirkte als hätte man zum Ende hin schnell fertig werden müssen und das hat mich ziemlich frustriert – vor allem wenn man bedenkt, dass sich im zweiten Band alles um neue Protagonisten drehen wird. Wird die Endhandlung also nie wirklich aufgelöst?
Besonders positiv herausgestochen sind bei dieser Geschichte allerdings die Nebencharaktere. Diese wurden alles sehr individuell und in liebevoller Kleinstarbeit ausgefertigt, sodass sie gut im Gedächtnis geblieben sind. Sie haben die Geschichte gut abgerundet und ein gewisses Etwas mit eingebracht.
Insgesamt will ich nicht sagen, dass dieses Buch ‚schlecht‘ gewesen ist. Es hat mich durchaus gut unterhalten und ich war gefesselt, weil ich immer wissen wollte, wie es denn jetzt weitergeht. Aber doch war es leider nicht ganz das, was ich mir nach Lesen des Klappentextes erhofft hatte. Aktuell bin ich noch unschlüssig, ob ich die Reihe weiter verfolgen werde oder es mit diesem Band lieber auf sich beruhen lasse.

Fazit
Obwohl man diese Reihe angeblich unabhängig voneinander lesen kann, besteht das Ende aus einer ganzen Menge offener Fragen. Wer zusätzlich auf eine sanfte Liebesgeschichte hofft, ist hier verkehrt. Stattdessen landet man in einer Welt voller Intrigen und Geheimnissen. Aufgrund gänzlich anderer Erwartungen bin ich noch unschlüssig, ob ich die „Regency Heroes“ weiter verfolgen werde.

Bewertung: 3  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.06.2022

Rezension: "The Truest Thing" von Samantha Young

The Truest Thing - Jeder Moment mit dir
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Autor/in: Samantha Young
Titel: The Truest Thing: Jeder Moment mit dir
Reihe/Band: Hartwell Love Stories, Band 4
Genre: Liebesroman
Erschienen: Mai 2022
ISBN: 978-3-7457-0289-7

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Autor/in: Samantha Young
Titel: The Truest Thing: Jeder Moment mit dir
Reihe/Band: Hartwell Love Stories, Band 4
Genre: Liebesroman
Erschienen: Mai 2022
ISBN: 978-3-7457-0289-7

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über Vorablesen, durch Einlösen meiner gesammelten Punkte, zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Erst wenn du dich von deiner Vergangenheit befreist, kann die wahre Liebe sich erfüllen
Emery liebt ihre Buchhandlung und hat in dem Küstenort Hartwell eine Ersatzfamilie gefunden. Allerdings hat sie ein Geheimnis, von dem selbst ihre besten Freundinnen nichts wissen: Sie hat sich in Jack Devlin verliebt, der den Ruf eines Bad Boys genießt. Weil Emery zu schüchtern ist, wagt sie es nicht, ihm ihre Gefühle zu gestehen. Jeden Tag, wenn sie mit ansehen muss, wie Jack andere Frauen verführt, bricht ihr Herz ein Stück mehr. Doch dann liegt Emery in Jacks Armen, sie spürt seine sinnlichen Lippen auf ihren und eine ungeahnte Leidenschaft. Bis er sie von sich stößt. Tief verletzt will Emery ihn und alles, was sie je für ihn empfunden hat, vergessen. Aber plötzlich sucht Jack wieder ihre Nähe und setzt alles daran, dass sie ihm vergibt …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover wirkte auf mich direkt sehr sommerlich. Die Front ist in verschiedenen Lila- und Rosatönen gehalten, ohne dass man genauere Formen erkennen kann. Eine abstrakte Darstellung, auf der die Angaben zu Titel und Autorin mittig zentriert in unterschiedlichen Schriftarten platziert worden sind.
„True“ bedeutet so viel wie „wahr“ oder „echt“ und bei diesem Titel vermute ich, dass es entweder um die „einzig wahre Liebe“ oder einen „einzigen echten Moment“ geht. Dass Nichts so wichtig ist, wie dieser Moment oder diese Person oder die damit verbundenen Gefühle. Es klingt romantisch und in Kombination mit dem Klappentext kann man wohl erahnen, dass diese eingeschlagene Richtung durchaus der Wahrheit entsprechen könnte.

Charaktere
Emery Saunders ist die Besitzerin der Buchhandlung im kleinen Örtchen Hartwell und schon seit einigen Jahren in Jack Devlin verliebt. Sie ist schüchtern, zurückhaltend und wird äußerst schnell rot, weshalb sie ihm gegenüber nie den ersten Schritt gewagt hat. Emery hat kaum soziale Kontakte – von ihrer Familie ist niemand mehr übrig und auch sonst hat sie große Vertrauensprobleme, jemanden neu in ihr Leben zu lassen. Sie bringt für ihre Mitmenschen jedoch meist sehr viel Verständnis und Mitgefühl auf, kann zugleich aber auch unglaublich sturköpfig und starrsinnig sein.
Jack Devlin stammt aus einer kriminellen Familie, geprägt durch den Vater und seine Brüder, und musste in seinem Leben bereits viele Opfer für die Familie bringen, denn diese ist ihm das Wichtigste. Er ist Langzeitsingle und möchte sich unter keinen Umständen fest binden – bis er Emery begegnet. Ihr sendet er über Jahre hinweg immer wieder absolut widersprüchliche Signale, dabei möchte er sie doch eigentlich nur beschützen, auch wenn er sich dabei meist wie ein Ar*****ch verhält. Auch die Beziehung zu seinem besten Freund Cooper hat er schon lange zerstört und ist von seinem doofen Verhalten und seinen für alle getroffenen Entscheidungen gleichermaßen überzeugt wie frustriert.

Schreibstil und Handlung
Der Schreibstil von Autorin Samantha Young war, wie man es eigentlich gewohnt ist, wieder einmal locker, leicht und flüssig. Doch leider war die Übersetzung im Falle von „The Truest Thing“ nicht immer das Gelbe vom Ei, dass ich oftmals nur den Kopf schütteln konnte. Allerdings kann ich zum stilistischen Teil dieser Geschichte nicht sonderlich viel mehr sagen, denn ich hatte inhaltlich ein paar Probleme, auf die ich genauer achten musste und die alles andere geradezu ausgeblendet haben.
Etwa die erste Hälfte der Geschichte von Emery und Jack spielt in der Vergangenheit. Seit mittlerweile neun Jahren ist es ein einziges Hin und Her zwischen den Protagonisten und es scheint kein Ende nehmen zu wollen, sodass man sich als Leser fühlt wie bei einem Schleudertrauma. Die Rückblenden erfolgten nicht linear, sondern waren als mal 9 Jahre, dann nur 5 Jahre, mal aber auch 8 oder 3 Jahre, sodass ich ab einem gewissen Zeitpunkt einfach nur noch verwirrt gewesen bin und kaum eine Chronologie in die Handlung bringen konnte. Außerdem hat man auch alle notwendigen Informationen zu den Vorgängerbänden der Reihe grob erzählt bekommen, was zwar zum unabhängigen Lesen der einzelnen Bände beigetragen hat, aber insgesamt für die Haupthandlung dieser Geschichte überhaupt nicht relevant gewesen ist. Stellenweise hatte ich dadurch keinen Spaß an der Geschichte, denn vom Gefühl her ging der Fokus der Geschichte immer mehr verloren. Gerade für die Story wichtigere Momente sind teilweise nur nachträglich erklärend erwähnt und nicht ausgeführt worden, was mich ziemlich geärgert und frustriert hat. Auch glaube ich, dass diese Problematik verursacht hat, dass ein Großteil der zu übermittelnden Gefühle in den wichtigen Szenen auf der Strecke geblieben sind.
Die zweite Hälfte des Buches war insgesamt schon etwas besser, wobei ich allerdings sagen muss, dass ich beide Protagonisten in ihren Handlungen und Gedanken nicht immer verstehen konnte. Eher das Gegenteil war der Fall und ich wollte beide gerne mal so richtig durchschütteln, damit sie vielleicht ein bisschen Vernunft oder rationales Denken entwickeln. Gerade diese eine besondere Nacht zwischen Emery und Jack, auf der nahezu der gesamte zweite Teil des Buches aufbaut, ergab absolut keinen Sinn. Ich kann und konnte nicht verstehen, wie es zu diesem Ereignis überhaupt gekommen ist, was an dieser Stelle wohl wieder mal den Zeitsprüngen geschuldet war. Das darauf folgende Gefühlschaos wirkte auf mich viel zu künstlich und auch die Handlung war danach von viel zu vielen Klischees überhäuft, sodass mir Stück für Stück mehr der Spaß verloren ging.
Positiv hervorheben möchte ich neben dem Schreibstil von Samantha Young jedoch zum einen noch das Setting. Die kleine Küstenstadt Hartwell hat eine angenehme und eigentlich entspannende Atmosphäre geschaffen. Die Stadt hat ihre Eigenheiten und wenn es sie wirklich gäbe, würde ich sie gerne einmal besuchen. Zum anderen waren dann noch die Nebencharaktere. Viele konnte man in den Vorgängerbänden bereits näher kennenlernen, einige sind neu hinzugekommen. Sie haben sich wundervoll in die Geschichte eingefügt. Man konnte die ein oder andere Entwicklung feststellen oder auch miterleben, was mir sehr gut gefallen hat.
Nicht alles an „The Truest Thing: Jeder Moment mit dir“ ist für mich schlecht gewesen. Doch insgesamt bin ich hin- und hergerissen, denn ich weiß leider überhaupt nicht so wirklich, was ich von der Geschichte halten soll.

Fazit
Leider bin ich von der Autorin wesentlich Besseres gewöhnt, als mir hier geboten wurde. Es gab durchaus ein paar schöne Momente, aber der Großteil der Handlung konnte mich einfach nicht überzeugen. Meine Bewertung erfolgte dadurch mit stark zugedrückten Augen und ich hoffe im nächsten Teil wieder auf eine Verbesserung. ♥

Bewertung: 3  von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 26.05.2022

Rezension: "One-Night-Husband" von Piper Rayne

One-Night-Husband (White Collar Brothers 3)
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Autor/in: Piper Rayne
Titel: One-Night-Husband
Reihe/Band: White Collar Brothers, Band 3
Genre: Liebesroman
Erschienen: Mai 2022
ISBN: B09M7J4KSK

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Diese Rezension basiert auf ...

Autor/in: Piper Rayne
Titel: One-Night-Husband
Reihe/Band: White Collar Brothers, Band 3
Genre: Liebesroman
Erschienen: Mai 2022
ISBN: B09M7J4KSK

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Eine Nacht in Vegas mit Folgen ...
Ich bin in Dominic Mancini verliebt, seit ich 16 bin, aber das hat mir nichts als Herzschmerz gebracht. Es war ganz sicher nicht mein Plan, neben ihm in einem Hotelzimmer aufzuwachen. In Las Vegas. Verkatert. Mit einem Ring am Finger. Wenigstens in einer Sache sind wir uns einig – wir wollen die Ehe schnell annullieren und dann unserer Wege gehen. Ich bringe wieder kleinen Mädchen das Tanzen bei und er verdient an der Wall Street Millionen.
Aber manchmal bleibt das, was in Vegas passiert, nicht in Vegas. Unsere italienischen Mamas würden uns mit Vorwürfen überhäufen, wenn sie wüssten, wie wir das Sakrament der Ehe missachten. Also vereinbaren wir, so zu tun, als gäben wir unserer Ehe eine Chance. Drei Monate lang wollen wir unseren Familien das glücklich verheiratete Pärchen vorspielen, um dann zu sagen, dass wir unser Bestes gegeben haben, aber es leider nicht gepasst hat. Klingt einfach, oder? Aber nichts ist einfach, wenn es um Dominic Mancini und mich geht. Gar nichts.

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover zum dritten Band der „White Collar Brothers“-Reihe von Piper Rayne ist von der Gestaltung her an die bereits erschienenen Bände angelehnt. Die Front ist wieder einmal in zwei Hälften aufgeteilt. Im oberen Bereich ist ein Mann ab der Nase abwärts in einem karierten Anzug mit zugeknöpftem Hemd und Krawatte abgebildet, den Kopf nach rechts gedreht, während im unteren Teil eine leicht grünlich und orangefarben im Wasser schimmernde Stadtsilhouette im Dunkeln den Platz vollständig einnimmt. Überall sind leuchtende Fenster und Laternen zu erkennen. Angaben wie Titel und Autor der Geschichte sind mittig in weißer oder pinkfarbener Schrift platziert und fallen dem Leser direkt ins Auge.
„One-Night-Husband“ erinnert als Titel direkt an den Begriff „One-Night-Stand“, ob man will oder nicht. In Kombination mit dem Klappentext wird schnell deutlich, dass sich die Geschichte um eine spontane und gleichzeitig ungewollte Vegas-Hochzeit drehen wird, die wahrscheinlich schnell wieder rückgängig gemacht werden sollte. Dem Klappentext nach zu urteilen erwartet einen hier eine ruhige Lovestory ohne große Überraschungen und ich hatte mich auf eine entspannte Lektüre eingestellt.

Charaktere
Valentina Daniella Sommerland, kurz Val genannt, ist 36 Jahre alt, geschieden und würde alles für ihren Sohn Ryder tun. Sie ist Tanzlehrerin, besitzt einige Tanzschulen und bringt den Kindern immer gerne neue Stücke bei. Val ist temperamentvoll und neigt dazu recht kopflos zu agieren. Sie ist schon seit Ewigkeiten in Dominic verliebt, stellt ihre eigenen Wünsche allerdings immer hinten an, da sie immer zugunsten des besten Lebens für ihren Sohn entscheiden muss.
Dominic Mancini, kurz Dom genannt, ist der dritte und letzte Bruder der italienischen Großfamilie. Er ist ebenfalls 36 Jahre alt, ein absoluter Workaholic und schwimmt geradezu in Geld. Er ist der älteste der Mancini-Geschwister, geht als charmanter Herzensbrecher durch und hat dahingehend noch nie etwas anbrennen lassen.

Schreibstil und Handlung
Der Schreibstil vom Autorenduo Piper Rayne war wieder einmal sehr angenehm, locker-leicht und flüssig. Die Wortwahl leicht verständlich, sodass man die Geschichte gut runterlesen konnte. „One-Night-Husband“ ist durchgehend in der ersten Person, aus abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten geschrieben. Wie man es von den beiden Autorinnen gewohnt ist, bot die Geschichte viele humorvolle Dialoge und witzige Einwürfe zur stellenweisen Situationsauflockerung. Gepaart mit einer Prise Erotik und vielen bunt gemischten Gefühlen ein typisches PR-Buch.
Inhaltlich spielte die Geschichte ebenfalls in New York und durch die näheren Beschreibungen des kleinen italienischen Viertels kamen unglaublich angenehme Familienschwingungen beim Leser an. Selbstverständlich gab es auch ein tolles Wiedersehen mit Enzo und Annie, Bella und Carm, sowie einigen anderen bereits bekannten Gesichtern, die einem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnten. „One-Night-Husband“ ist eine ‚Second-Chance-Romance‘, wobei ich mir nicht sicher bin, ob man ‚Second‘ nicht durch eine beliebige Zahl ‚X‘ ersetzen sollte. Val und Dom haben bereits eine sehr lange Vorgeschichte hinter sich und haben es bis heute nicht geschafft zueinander zu finden. Zwischen ihnen herrscht ein ständiges Hin und Her und schon seit gefühlten Ewigkeiten schafft es keiner von beiden offen über seine Gefühle mit dem jeweils anderen zu sprechen. Leider hatte ich bei diesem dritten Band der „White Collar Brothers“-Reihe das Gefühl, dass es kaum Handlung gibt, denn viele Szenen haben sich durch das Verhalten der Protagonisten immer und immer wiederholt. Aufgrund dessen habe ich während dem Lesen auch immer mal wieder auf das Hörbuch gewechselt, denn ich konnte es beim Lesen einfach nicht ertragen und wäre wahrscheinlich heute noch nicht fertig mit der Geschichte. Auf der einen Seite sind Val und Dom mir regelrecht auf die Nerven gegangen, auf der anderen Seite habe ich aber auch mit ihnen mitgefiebert, weil ich sie unbedingt zusammen erleben wollte. Vermutlich hat mich dieses Hin und Her auch deshalb so enttäuscht, weil ich gänzlich andere Erwartungen an diese Geschichte gehabt habe. Auch ist es mir teilweise schwer gefallen, die Vergangenheitsszenen von denen der Gegenwart zu unterscheiden, denn stellenweise ist dies nicht ausreichend kenntlich gemacht worden. Und wenn Dom und Val sich dann gerade mal einig waren und verstanden haben, dann war gleich alles so extrem kitschig, dass es selbst mir zu viel gewesen ist. Ende vom Lied war für mich, dass miteinander Reden goldwert ist. Und wenn die Protagonisten dieser Geschichte das auch nur einmal vernünftig miteinander getan hätten, dann hätte diese Story um einiges mehr Tiefe gehabt und wäre vielleicht auch nicht die schlechteste der Reihe für mich geworden.

Fazit
Leider war die Geschichte um Dom und Val für mich das schwächste Buch der Reihe und hat mich leicht enttäuscht zurückgelassen. Es war ein ständiges Hin und Her, viel Gerede – aber halt eben nicht über die wirklich wichtigen Dinge … Die beiden haben mich oft genervt, weshalb meine Leseerlebnis ein wenig gedämpft gewesen ist.

Bewertung: 3  von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Rezension: "The Rules we break" von Maya Hughes

The Rules We Break
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Autor/in: Maya Hughes
Titel: The Rules we break
Reihe/Band: Fulton University, Band 4
Genre: New Adult
Erschienen: Februar 2022
ISBN: 978-3-7363-1580-8

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Diese Rezension basiert ...

Autor/in: Maya Hughes
Titel: The Rules we break
Reihe/Band: Fulton University, Band 4
Genre: New Adult
Erschienen: Februar 2022
ISBN: 978-3-7363-1580-8

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Ein einziger Blick könnte alles zwischen ihnen verändern …
LJ und Marissa sind seit Jahren unzertrennlich. Aber obwohl sie eigentlich keine Geheimnisse voreinander haben, verbergen beide, dass aus ihrer Freundschaft längst Liebe geworden ist. Denn zu tief sitzt die Angst, den wichtigsten Menschen im Leben wegen unerwiderter Gefühle zu verlieren. Außerdem ist Marissas Vater LJs Football-Coach und gar nicht damit einverstanden, dass dieser so viel Zeit mit seiner Tochter verbringt. Wenn LJ jedoch nach seinem Collegeabschluss Football-Profi werden will, ist er auf den guten Willen seines Trainers angewiesen. Aber als Marissa ihre Wohnung verliert, kann LJ nicht anders, als sie bei sich aufzunehmen – obwohl er weiß, dass er mit nur einem Ausrutscher alles, was er sich für seine Zukunft erträumt, verlieren könnte …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover zu dieser Geschichte ist in herbstlichen Farben, eine Mischung aus vielen Braun- und Orangetönen gehalten und passt von der Gestaltung her großartig zu den Vorgängerbänden, auch wenn es farblich für meinen Geschmack etwas zu nah an „The Second we met“ ist. Die Front ist erneut in waagerechten Streifen, die wie Pinselstriche wirken, verziert, während der Titel selbst in den einzelnen Bereichen platziert worden ist. In der oberen linken und der unteren rechten Ecke sind in die Mitte hereinragende Blätter und Zweige abgebildet, die in Kombination mit der Farbgebung ein eher herbstliches Feeling hervorrufen.
„The Rules we break“ wirft als Titel einige Fragen auf. Welche Regeln werden gebrochen und vor allem: In welchem Bereich? Geht es um etwas Kriminelles? Oder nur um Gefühle? Es klingt nach etwas Verbotenem, was die Frage nach dem Inhalt gleich noch ein bisschen reizvoller gestaltet. Ich war auf jeden Fall sehr neugierig, was mich bei LJ und Marissa erwarten würde, denn schon seit drei Bänden sind regelmäßig Andeutungen und Teaser gefallen, sodass ich es kaum aushalten konnte, bis die beiden endlich ihre eigene Geschichte bekommen haben.

Charaktere
Marissa ist eine quirlige, freche und loyale junge Frau, die nach einem Brand in ihrem Wohnhaus mit bei ihrem besten Freund LJ und dessen Freunden im ‚Puff‘ eingezogen ist. Sie kann absolut nicht kochen und wenn sie es doch mal wieder versucht, kann man davon ausgehen, dass dabei/danach jemand in Lebensgefahr schwebt. Zu ihren Eltern hat sie kein sonderlich gutes Verhältnis, denn ihre Mutter ist ziemlich egoistisch und hat sich noch nie wirklich um sie gekümmert, während ihr Vater die Familie verlassen hat, als sie gerade acht Jahre alt gewesen ist. Aus diesem Grund ist Marissa zutiefst verletzt, hat sie große Angst vor dem Verlassen werden und lässt niemanden nah genug an sich ran. Trotzdem ist sie gewissermaßen auch ein Teil von LJ’s Familie. Dort wird sie von allen geliebt und das nicht nur, weil sie dem Familienvater mit einer Knochenmarkspende das Leben gerettet hat. Marissa hat eine recht anstrengende Persönlichkeit, oftmals hat sie unerklärlicherweise zickige Phasen und dann ist sie wieder total aufgedreht, was nur schwer nachzuvollziehen gewesen ist.
LJ und Marissa sind beste Freunde. Seit der Grundschule sind sie für gewöhnlich nur noch im Doppelpack anzutreffen gewesen. Er hat im Vergleich ein sehr gutes Verhältnis zu seiner Familie und würde alles für sie tun. LJ ist Football-Spieler, zielstrebig, verantwortungsbewusst und fiebert dem Draft entgegen. Auch wenn er eigentlich alles daran setzen müsste, um seine Chancen zu verbessern, kümmert er sich aufopferungsvoll um Marissa und ihre Probleme oder seine Familie. LJ hat einen großen Beschützerinstinkt inne, ist total süß und eigentlich kann sich jeder nur wünschen, jemanden wie ihn zum Freund zu haben.

Schreibstil und Handlung
Der Schreibstil von Maya Hughes war auch in diesem Abschlussband wieder sehr locker, leicht und flüssig, sodass ich ein sehr angenehmes Leseerlebnis hatte – zumindest was den stilistischen Teil angeht. Die Geschichte von LJ und Marissa ist durchgehend in der ersten Person, jeweils aus den abwechselnden Sichtweisen der beiden, geschrieben, trotzdem muss ich leider gestehen, dass ich sowohl ihre Gedanken als auch Gefühle teilweise nicht wirklich verstanden habe. Ich konnte nicht die Verbindung zu ihnen aufbauen, wie es in den Vorgängerbänden und mit den dortigen Protagonisten immer der Fall gewesen ist. Aus diesem Grund konnte mich die Geschichte wohl auch nicht wie sonst mitreißen. Es gab zwar einige schöne Dialoge zwischen den Protagonisten, jedoch fehlte mir persönlich sowohl die Spannung als auch ein bisschen die Tiefe. Die Freundschaft zwischen LJ und Marissa war deutlich spürbar, aber sobald es an intensivere Gefühle wie Verliebtsein oder gar Liebe ging … – Sorry, aber mich haben sie damit beide nicht erreichen können.
Inhaltlich bekam man mit „The Rules we break“ eine Friends-to-Lovers-Romance in Kombination mit einer New-Adult-College-Romance geboten. Beides lese ich sehr gerne, auch wenn das College-Setting ruhig ein wenig ausgeprägter hätte sein dürfen. Gefreut hat mich auch hier wieder, dass wir eigentlich allen bereits bekannten Charakteren aus Band 1, 2 und 3 wiedergetroffen haben und sie auch einen kleinen Anteil an der Geschichte hatten, denn wenn es nach mir ginge, dürfte diese Reihe ruhig noch ein paar weitere Bände haben. Das größte Problem, was ich diesmal leider mit der Geschichte hatte, bezog sich auf das Verhalten von LJ und Marissa miteinander. Immer sind sie darauf bedacht sich gegenseitig zu beschützen und haben aus diesem Grund auch eine ganze Menge Geheimnisse voreinander und lügen einander an. Ein Aspekt, der in so einer engen Freundschaft wie die beiden sie haben sollen, ein absolutes No-Go ist und jegliche Freundschaft für mich nicht wirklich glaubwürdig gestaltet. Beide Protagonisten waren in ihren Grundzügen zwar sympathisch, allerdings hatte ich nicht das Gefühl, als würden sie sich im Verlauf der Geschichte weiterentwickeln, denn ihre Situation ist nunmal schon seit Ewigkeiten dieselbe. Irgendwann hat mich auch dieses ständige Bestreiten der Gefühle füreinander nur noch genervt, weil eben das Gegenteil anhand der einzelnen Beschreibungen offensichtlich gewesen ist. Gerade in Bezug auf Marissa fand ich ihr Verhalten und ihre Gefühlsregungen (oder auch Stimmungsschwankungen) größtenteils viel zu überzeugen und für den Leser nicht unbedingt authentisch dargestellt. Tja, da es leider die Protagonisten gewesen sind, die mir am meisten Probleme bereitet haben, wurde mein Lesevergnügen dadurch bei diesem letzten Band der „Fulton University“-Reihe leider etwas geschmälert. Trotzdem werde ich Reihe insgesamt in positiver Erinnerung behalten!

Fazit
Leider bleibt der Abschluss der „Fulton University“-Reihe um einiges hinter seinen Vorgängerbänden zurück. Teilweise war ich wirklich berührt von der Geschichte, teilweise konnte sie mich aber auch überhaupt nicht überzeigen. Schade! – aber trotzdem in Ordnung.

Bewertung: 3  von 5 Sternen

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