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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2022

Nichtssagende "Poesie" voller Banalitäten

Freizeit
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Freizeit ist eine pure Enttäuschung. Rund zwei Drittel des Buchs habe ich damit verbracht, zu hoffen, dass eine sinngebende Handlung endlich einsetzt, das letzte Drittel über habe ich akzeptiert, ...

Freizeit ist eine pure Enttäuschung. Rund zwei Drittel des Buchs habe ich damit verbracht, zu hoffen, dass eine sinngebende Handlung endlich einsetzt, das letzte Drittel über habe ich akzeptiert, dass das Buch einfach keinen Sinn hat.

Es besteht aus Belanglosigkeiten und einer nichtssagenden Handlung, die woke sein und meine Generation repräsentieren soll. Auch wenn die Autorin auf dem Buchrücken als "Poetin" bezeichnet wird, muss ich sagen, kann ich dieser "Poesie" nichts abgewinnen. Der Schreibstil ist abgedroschen und einfach schlecht, die Handlungsstränge vollkommen durcheinander und meistens ohne tieferen Sinn. Ein Beispiel für einen der geistreichen Beiträge dieses Buchs:

"Äh", sagt Franziska.
"Es ist ein Roman. So coming-of-age-mäßig, glaube ich."
"Ah", sagt Lo.

Und das ist leider wahllos herausgegriffen, so geht es das ganze Buch über.
Franziska hat in diesem Buch viele Meinungen und, nennen wir es mal "Erkenntnisse". Wenn diese wiedergegeben werden, wirkt es so, als ob jemand seine im Suff dahingerotzten Notizen unbedingt in einem Buch sehen wollte. Anders kann ich mir Dinge wie "Franziska überlegte, sich Milchreis zu kochen. Sie nahm sich vor, sich die nächsten Tage nur von Milchreis zu ernähren und zu schreiben."

Sehr oberflächlich wird an einigen Stellen versucht, menschlichen Schmerz und Probleme unserer Generation anzusprechen, das gelingt jedoch nicht. Stattdessen beobachtet man die "erwachsen werdende" Franziska dabei, wie sie zu lasch mit Drogen umgeht, wahllos mit Menschen schläft und ihren Partner betrügt und sich durch ihre anstrengende Haltung von ihren Freunden distanziert.

Bitte kommt nicht auf die Idee, ich hätte das Buch einfach nicht verstanden. Es ist bei weitem nicht tiefgründig genug, um es zu verstehen, auch wenn die Autorin das ganz sicher denkt. Es ist einfach nur schlecht und bietet Boomern einen Grund, über die Millennials zu lästern.

Veröffentlicht am 31.08.2021

Schwierig

Wo das Licht herkommt
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Leider ist "Wo das Licht herkommt" seit längerer Zeit das erste Buch, das mich enttäuscht. Aber zunächst einmal die positiven Punkte: Das Cover sieht vor allem live wirklich hübsch aus und das ...

Leider ist "Wo das Licht herkommt" seit längerer Zeit das erste Buch, das mich enttäuscht. Aber zunächst einmal die positiven Punkte: Das Cover sieht vor allem live wirklich hübsch aus und das gesamte Buch fühlt sich sehr wertig an. Der Hauptcharakter, Philipp(a), ist an sich durchaus ein sehr sympathischer Mensch, der durch Klugheit, Tapferkeit und entschlossenes Handeln von sich zu überzeugen weiß.

Nun kommen wir zu den negativen Aspekten. Trotz der Sympathie wurde ich mit Philippa nicht wirklich warm, vielleicht einfach nur, weil die Handlung oft eher seltsam, verworren und dadurch unrealistisch ist – und genau da haben wir das Kernproblem. Clementine Skorpil hat einen, aus meiner Sicht, sehr eigensinnigen Schreibstil. Eigensinnig ist in diesem Fall allerdings nicht gut, ganz und gar nicht gut sogar. Es gibt so unglaublich viele Zeitsprünge, dass es mir kaum möglich war, der Handlung wirklich ordentlich zu folgen. Man weiß selten, wo man überhaupt ist, sowohl örtlich als auch zeitlich gesehen. Der Schreibstil und damit die gesamte Geschichte wirken sehr durcheinander, als hätte jemand ganz viele Notizen zu einer Geschichte gemacht, diese dann aber nicht richtig geordnet. Ebenso missfällt mir der Sprachstil, der viel zu stark in den österreichischen, umgangssprachlichen Dialekt fällt. Damit kann ich in dieser Menge einfach nichts anfangen.

Insgesamt ist das Buch für mich enttäuschend und ich war froh, als ich es endlich zuendegelesen habe.