Ein Toter im Fischmehl
PleitemöweDurch die Leseprobe wusste ich es schon: Hier kommt Platt auf mich zu! Ich liebe Dialekte in Regionalkrimis, da sie einen noch mehr an den Ort des Geschehens entführen und man einfach das Gefühl hat, mitten ...
Durch die Leseprobe wusste ich es schon: Hier kommt Platt auf mich zu! Ich liebe Dialekte in Regionalkrimis, da sie einen noch mehr an den Ort des Geschehens entführen und man einfach das Gefühl hat, mitten drin zu sein. Nachteil: Man versteht nicht alles bzw. wird der Lesefluss schon etwas unterbrochen. Das hat den Einstieg etwas erschwert, denn auch wenn es ganz hinten im Buch ein Glossar gibt, macht das umblättern und nach der Übersetzung suchen dann doch keinen Spaß. Also habe ich mich darauf verlassen, den Inhalt aus dem Kontext zu erschließen.
Was mir sehr gut gefallen hat, war die Namenwahl der Figuren. Auch hier hat die Autorin vor allem regionale Namen verwendet. Zudem hatte jeder Charakter seine Besonder- und Eigenheiten, sodass man sie gut unterscheiden konnte - natürlich musste man alles auch ein bisschen mit einem Augenzwinkern sehen, denn es werden Klischees bedient und auch mal kräftig übertrieben. Aber das hat für mich den Reiz ausgemacht.
Während mir diese lokalen bzw. regionalen Aspekte sehr gut gefallen haben, hat mich die Story ein bisschen enttäuscht. Hier hätte ich mehr erwartet. Denn so wirklich im Mittelpunkt steht der Mordfall nicht. Hervorgehoben wird eher das Privatleben Einzelner. Man konnte zwar ein bisschen miträtseln und es war ganz nett gemacht, aber bei mir kam kein richtiges Krimi-Feeling auf. Der Fokus steht hier meines Erachtens mehr auf der Unterhaltung als auf der Spannung, was ja nichts schlechtes sein muss.
Insgesamt wurde ich genau das: Gut unterhalten. Auch wenn ich mich am Anfang etwas reinfuchsen musste, war es ein schöner Abstecher ans Meer. Von mir gibt es 3 Sterne!