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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2022

Große Leseempfehlung!

An den Ufern von Stellata
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Wow, was für eine beeindruckende Familiensaga. Die mehr als 500 Seiten verfliegen wie im Rausch, am Ende hätte ich mir sogar gewünscht, dass die Geschichte noch weitergeht. Denn die Autorin schafft es ...

Wow, was für eine beeindruckende Familiensaga. Die mehr als 500 Seiten verfliegen wie im Rausch, am Ende hätte ich mir sogar gewünscht, dass die Geschichte noch weitergeht. Denn die Autorin schafft es auf eine ganz leichte und einnehmende Art, die Leser auf die mehrere Jahrhunderte andauernde Reise der italienischen Familie Casadio mitzunehmen. Dabei schreibt sie über essentielle Themen wie Liebe, Glück, Schuld, Armut, Rebellion und große Träume. Nicht zu vergessen der Hauch Magie und der Familienfluch, von denen jede Generation geprägt wird. Trotz der Fülle an Themen bleibt in diesem Buch aber vor allem noch ganz viel Platz für die leisen, privaten Momente, die eine besondere Atmosphäre schaffen.

Ich muss aber auch zugeben, dass ich mich auf den ersten Seiten, in denen es um die Ursprünge der Familie gegangen ist, zunächst etwas schwer mit der Erzählung getan habe. Hier fehlte mir noch der eben gelobte leichte Schreibstil und die Sogwirkung des Erzählten. Das änderte sich aber spätestens, als Neve und Adele in den Fokus der Geschichte rückten und ab da wollte ich den Roman nicht mehr aus der Hand legen.

Und ich habe mir beim Lesen manchmal gewünscht, mehr über die italienische Geschichte zu wissen, da das Schicksal der Familie Casadio oft so eng verknüpft ist mit wichtigen geschichtlichen Ereignissen. Das Nicht-Wissen stört zwar der Lesefluss nicht, aber man möchte dann doch irgendwie noch mehr verstehen als man vielleicht unbedingt muss.

Von mir gibt es 5 Sterne und eine große Leseempfehlung! Daniela Raimondi hat mit ihrem Debüt ein ganz besonderes Buch erschaffen, das mir sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Wenn es wirklich stimmt, dass sie mehr als 10 Jahre an diesem Roman gearbeitet hat, dann kann ich ihr nur danken, dass sie nie aufgegeben hat. Wir hätten etwas verpasst!

Eine Bitte an den Ullstein-Verlag hätte ich noch: Bitte zeigt den Stammbaum der Familie Casadio nicht erst am Ende des Buches. Ich bin bestimmt nicht die einzige Leserin, die ihn erst nach Beendigung des Buches dort entdeckt hat. 😊 Auch wenn er nicht lebensnotwendig war, hätte ich ihn, wenn ich gewusst hätte, dass er da ist, sicherlich das eine oder andere Mal genutzt.

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Veröffentlicht am 08.08.2022

Weckt Fernweh

Du schenkst mir die Welt
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Sommer = Urlaub = Zeit für das aktuelle Buch von Paige Toon. Das ist bei mir im Sommerurlaub schon seit Jahren Pflichtprogramm und immer etwas wie Urlaub für die Gedanken. Dieses Mal entführte mich Paige ...

Sommer = Urlaub = Zeit für das aktuelle Buch von Paige Toon. Das ist bei mir im Sommerurlaub schon seit Jahren Pflichtprogramm und immer etwas wie Urlaub für die Gedanken. Dieses Mal entführte mich Paige Toon nach Australien in die kleine Opalstadt Coober Pedy und ins lebhafte Rom. Wieder schaffte es die Autorin, dass ich regelrecht in diese bezaubernde Geschichte abtauchte und mit den Protagonisten die Welt erkundete. Ich hätte am liebsten sofort meinen Koffer gepackt und das nächste Flugzeug nach Rom genommen, um dort die Sehenswürdigkeiten zu besuchen, die auch Angie entdeckte. Leider habe ich das nicht gemacht, aber Rom ist definitiv auf meiner Reise-Bucketlist weiter nach oben gerutscht und mein Fernweh definitiv gewachsen.

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Einfach abtauchen

Das Zimmer aus Samt
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Es gibt Bücher, in die man herrlich abtauchen kann. Die die Fantasie regelrecht ankurbeln, sodass das Gelesene scheinbar in allen Einzelheiten in einer Art imaginären Zwischenwelt zum Leben erweckt wird. ...

Es gibt Bücher, in die man herrlich abtauchen kann. Die die Fantasie regelrecht ankurbeln, sodass das Gelesene scheinbar in allen Einzelheiten in einer Art imaginären Zwischenwelt zum Leben erweckt wird. In etwa wie Urlaub bzw. eine Pause für die Alltags-Gedanken. Genau so ein Buch war „Das Zimmer aus Samt“ von Alyson Richman in den letzten Tagen für mich.

Als Fan von Büchern, die in mehreren Zeitebenen spielen, hat mir besonders gefallen, wie gelungen die beidem Zeitstränge miteinander verknüpft waren. Nie verlor ich den roten Faden beim Lesen, nach und nach erschloss sich das Geschehene der Vergangenheit mit jeder gelesenen Seite und gab so immer mehr Facetten der beiden Protagonistinnen frei.

Ich mochte das besondere Feingefühl der Autorin, mit dem sie in allen Einzelheiten die Zimmer samt opulenter Einrichtungs- und Deko-Elemente der Paris Wohnung beschrieben hat. Und ihr Gespür für kleine, persönliche Details und Umgangsformen beim Zusammentreffen der einzelnen Charaktere. All das hat das Buch lebendig werden lassen. Gekonnt hat die Autorin dabei geschichtliche Fakten mit Fiktion verbunden. Kaum zu glauben, dass es das luxuriöse Appartement von Marthe de Florian wirklich gibt und dass das tatsächlich 70 Jahre lang ein verschlossen und unbemerktes Dasein gefristet hat. Ein wahrer Grundstein für eine gute Geschichte. Alyson Richman hat diese Grundlage hervorragend genutzt und eine wunderschöne Geschichte daraus geformt, die darüber hinaus noch so viel mehr zu bieten hat.

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Unbedingt lesen!

Das Herz von Paris
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Das Fazit gibt es ausnahmsweise schon gleich zu Beginn, denn: Dieses Buch zu lesen, hat mir eine große Freude bereitet. Die Zeilen sind nur so dahingeflogen.
Ich weiß nicht, ob es Zufall ist oder doch ...

Das Fazit gibt es ausnahmsweise schon gleich zu Beginn, denn: Dieses Buch zu lesen, hat mir eine große Freude bereitet. Die Zeilen sind nur so dahingeflogen.
Ich weiß nicht, ob es Zufall ist oder doch unbewusst Kalkül, dass ich in letzter Zeit immer häufiger zu Büchern greife, deren Handlung in Paris und/oder den 1920-Jahren spielt. Ich gebe zu, ich habe für beides ein Faible. Und diesmal traf gleich beides zu! Und wie! Als Leser taucht man sofort ein in dieses wilde Jahrzehnt, in dem alles in Aufbruchstimmung ist, Frauen ihre Unabhängigkeit feiern und die Literatur- und Kunst-Welt sich neu zu erschaffen scheint. Mittendrin gibt es eine Art magischen Ort, an alles zueinanderfindet: den Paris Buchladen Shakespeare & Company. Hier gehen spätere Berühmtheiten wie Ernest Hemingway, James Joyce oder Zelda Fitzgerald ein und aus – oder werden hier erst zu Stars gemacht. Mindestens genauso aufregend ist auch das Leben der Buchhändlerin und Verlegerin, Sylvia Beach und ihrer engsten Freundinnen, zu denen Frauen wie die Schriftstellerinnen Djuna Barnes und Janet Flanner gehören. Für sie alle ist die Buchhandlung ihr Wohnzimmer. Es wird diskutiert und dabei kein Blatt vor den Mund genommen, gefeiert, geliebt, gelitten.. und zwischendurch noch hervorragende Literatur erschaffen.
Wie heißt es so schön auf dem Buchrücken: Willkommen in Odéonia, der freien Republik der Bücherliebenden, dem wahren Herzen von Paris!
Wenn ich eine Zeitreise machen könnte, dann wüsste ich, wo ich gerne ein paar Stunden oder Tage verbringen möchte.
Eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.04.2022

So intensiv

Wo die Wölfe sind
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Wow! Ich hätte nicht gedacht, dass es Charlotte McConaghy erneut gelingt, mich gleich von den ersten Zeilen an regelrecht in den Roman zu ziehen. Aber so war es! Ich habe ihn quasi inhaliert und mochte ...

Wow! Ich hätte nicht gedacht, dass es Charlotte McConaghy erneut gelingt, mich gleich von den ersten Zeilen an regelrecht in den Roman zu ziehen. Aber so war es! Ich habe ihn quasi inhaliert und mochte ihn nur ungern aus der Hand legen. Wieder hat die Autorin eine sehr intensive, naturgewaltige, emotionale Geschichte kreiert, die beim Leser ein Auf und Ab der Gefühle auslöst und die bis zur letzten Seite spannend bleibt. Auch in ihrem zweiten Werk gab es das gelungene Zusammenspiel von gut und böse, zart und gewaltig, die Mischung aus Hoffnung und Bangen, die einen so fesselt. Ein Gesellschaftsroman, ein Natur-Epos, eine Liebesgeschichte oder doch ein Kriminalroman? Hier wurde von allem etwas gekonnt zu einem echt fantastischen Gesamtwerk verknüpft. Und es erscheint einem nie als zu viel.
Wieder habe ich von Seite zu Seite mehr mitgefiebert. Versucht, die Beweggründe der Protagonisten zu verstehen, hinter ihre Fassade und ihre Geschichte zu blicken, sie Stück für Stück besser kennengelernt. Und es hat mich erneut begeistert, wie gut es McConaghy gelingt, die Emotionen der Charaktere darzustellen, sodass man sie auch als Leser zu fühlen scheint.
Erneut ein Roman, der Eindruck gemacht und Spuren hinterlassen hat. Bitte mehr davon!

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