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Veröffentlicht am 13.07.2022

Fallschirmmord

Todesfall
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Alljährlich findet in Vossvangen, im Westen Norwegens, ein Extremsportfestival statt. Beim Fallschirmsprung öffnet sich bei einer von den vier Springerinnen nicht der Fallschirm. Vor hunderten von Zuschauern ...

Alljährlich findet in Vossvangen, im Westen Norwegens, ein Extremsportfestival statt. Beim Fallschirmsprung öffnet sich bei einer von den vier Springerinnen nicht der Fallschirm. Vor hunderten von Zuschauern stürzt die junge Frau, Mutter zweier Kinder, vom Himmel und schlägt mit Wucht auf den Boden auf. War es Mord oder einfach nur ein Unglücksfall? Die Reporterin Agnes Tveit war hautnah beim Sturz dabei. Sie kannte die vier Freundinnen aus ihrer Jugend und sucht nun auf eigene Faust nach Antworten. Dabei deckt sie viele Geheimnisse der scheinbar idyllischen Stadt auf.

"Todesfall" ist der erste Band der Reihe mit der Reporterin Agnes Tveit.

Ehrlich gesagt, hat es mich nicht so wirklich vom Sockel gerissen. Der Beginn mit dem Sturz der Frau vom Himmel war sehr spannend. Doch dann wurde es sehr zäh und ich musste mich durch die Seiten kämpfen. Viel Unnützes wurde erzählt und die Story war auch immer wieder mit Wiederholungen gespickt, die man sich hätte ersparen können. Gefühlt wollte man hier nur die Seiten füllen. Erst wieder ab dem letzten Drittel wurde es interessanter und spannender, sodass man auch gerne wissen wollte, wie es nun ausgeht.

Die Aufklärung des Falls kam auch erst ganz zum Schluss. Als Leser kann man ein wenig miträtseln, aber viel dazu wird dem Leser leider nicht geboten.

Die Story war aufgeteilt in Tage und darunter nochmal in verschiedene Perspketiven der einzelnen Protagonisten. Ich fand es teilweise recht durcheinander und nach einem Wechsel wusste ich nicht sofort, um wessen Perspektive es sich nun handelt. Das hat den Lesefluss etwas gestört.

Mit der Hauptprotagonistin Agnes Tveit konnte ich mich nicht so wirklich anfreunden. Erst fand ich sie ganz sympathisch, aber dann wurde sie mir nach und nach immer mehr unsympatischer. Sie kam sehr forsch rüber und ich fand sie sehr ICH-bezogen. Sie hatte einfach eine Art, die ich nicht mag.

Mein Fazit:
Ein solider Krimi, bei dem das Potenzial leider nicht ganz ausgeschöpft wurde. Man kann es lesen, verpasst aber auch nichts, wenn man es nicht liest. Ich weiß noch nicht ob ich die Fortsetzung lesen werde, allein schon, weil mir Agnes unsympathisch ist. Aber vielleicht gebe ich ihr nochmal eine Chance. Mal sehen, wenn es soweit ist.

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Veröffentlicht am 19.03.2022

War solide

Jigsaw Man - Der tote Priester
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Bei ihrem neuen Fall wird DI Anjelica Henley zu einer Kirche gerufen. Der Pastor wurde brutal ermordet. Während der Tatortuntersuchung wird im Nebenraum auch noch ein halbtoter junger Mann gefunden. Wer ...

Bei ihrem neuen Fall wird DI Anjelica Henley zu einer Kirche gerufen. Der Pastor wurde brutal ermordet. Während der Tatortuntersuchung wird im Nebenraum auch noch ein halbtoter junger Mann gefunden. Wer hat ihn dort eingesperrt? Henley ist sich sicher, dass es nicht der Mörder gewesen sein kann. Henley sucht fieberhaft nach Antworten und stößt dabei auf immer mehr Leichen, die genau wie der junge Mann aus der Kirche grausam zu Tode gequält worden sind.

"Jigsaw Man - der tote Priester" ist der zweite Teil der Reihe mit DI Anjelica Henley und ihr Ermittlerteam. Anders als der Titel aussagt ist das Buch ohne den bereits bekannten Jigsaw Man aus dem ersten Teil. Er kommt nur in Henleys Erinnerungen und Ängsten vor. Fand ich ein wenig schade, denn ich habe ein erneutes Aufeinandertreffen der beiden erwartet.

Zu Beginn hatte die Handlung einige Längen. Hin und wieder wurde es mal spannend. Aber so schnell wie die Spannung da war, so schnell war sie auch wieder weg. Die Handlung selbst fand ich auch recht vorhersehbar. Ich wusste ziemlich schnell, wie alles zusammenhängt.

Die Autorin hat auch einige Sprünge gemacht. Manches fand ich dadurch etwas aus dem Kontext gerissen, da sie kurz vorher noch wo ganz anders war. Ansonsten war der Schreibstil angenehm und flüssig zu lesen.

Was ich sehr gut fand, waren ihre detaillierten Beschreibungen. So konnte ich mir es gut bildlich vorstellen. Aber Achtung an alle Zartbesaiteten. Die Beschreibungen der Opfer sind nichts für ein schwachen Magen. Es ist schon etwas eklig. Ich liebe aber solche Beschreibungen.

Anjelica Henley als Charakter finde ich gut. Sie hat schon einiges durchgemacht und hat ihre Ecken und Kanten. Um sie herum ist ein ziemlich großes Ermittlerteam. Die Autorin möchte es gerne allen Charakteren recht machen und ihnen allen Leben einhauchen. Das finde ich etwas zu viel. Wenn sie sich auf nur zwei oder drei beschränken würde, wäre es besser. Dann kommt man vielleicht nicht mehr so viel durcheinander.

Mein Fazit:
Den zweiten Teil fand ich schlechter als den Ersten. Es war solide und hatte definitiv noch Luft nach oben. Daher kann ich hier keine klare Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Toxische Verbindungen

Das Loft
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Drei Jahre lang wohnt das ein Paar, Marc & Sarah, gemeinsam mit Marcs bestem Freund Henning zusammen in einem Loft in Hamburg. Sie sind eng mit einander verbunden, teilen ihr Leben und ihre Sehnsüchte. ...

Drei Jahre lang wohnt das ein Paar, Marc & Sarah, gemeinsam mit Marcs bestem Freund Henning zusammen in einem Loft in Hamburg. Sie sind eng mit einander verbunden, teilen ihr Leben und ihre Sehnsüchte. Dann wird Henning ermordet aufgefunden und alle Spuren deuten auf Marc und Sarah. Waren sie es gemeinsam gewesen oder nur einer von Ihnen? Was für ein Motiv hatten sie? Jeder von ihnen erzählt seine eigene Geschichte bei den Vernehmungen, doch welche davon ist wahr?

Nach einem interessanten und spannenden Start flachte mein Interesse an der Story recht schnell ab. Den Schreibstil fand ich gut, er ließ sich auch flüssig lesen, aber für einen Thriller fehlte mir einfach mehr Spannung. Die Handlung bekam einige Längen, wurde zum Ende aber wieder spannender und hatte auch einige unerwartete Wendungen und Überraschungen parat. Eins muss ich dem Autor lassen, er hat es geschafft, dass ich bis zum Schluss nicht wusste wie es ausgehen wird.

Die beiden Protagonisten Marc und Sarah fand ich nach relativ kurzer Zeit sehr unsympathisch und nervtötend, was wohl daran lag das man immer wieder von ihrer Liebesgeschichte und Sexbeziehung lesen musste. Wahrscheinlich war es auch so gewollt, dass die Leser die beiden unsympathisch finden, aber mir hat es nicht gefallen.

Außerdem waren die Charaktere sehr typisch. Marc war dieser typische reiche, verwöhnte Schnösel, der in Saus und Braus leben will, aber kein Handschlag dafür tun will und seinen besten Freund, der in das Klischee kein Schulabschluss und daher kriminell fällt, mit der Drecksarbeit beauftragt. Sarah war diese typische "ich mach die Augen zu" und will aber ein schönes Leben haben Frau. Das fand ich einfach total nervig.

Die Auflösung am Ende war spannend, aber ich fand es doch etwas and den Haaren herbeigezogen. Es hat sich nie wirklich aus der Story herauskristallisiert, dass es noch diesen Weg X gibt.

Mein Fazit:
Das Buch konnte mich leider nicht komplett überzeugen. Die Idee war echt gut und es hatte auch Potenzial, nur die Protagonisten gingen gar nicht.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Der Hafenmörder

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Hamburg, 1910: Dr. Anne Fitzpatrick kehrt als eine der ersten Ärztinnen zurück in ihre Heimatstadt. Voller Hoffnung eröffnet sie im Hafen ein Frauenhaus. Sie will Frauen helfen, denen Leid zugefügt worden ...

Hamburg, 1910: Dr. Anne Fitzpatrick kehrt als eine der ersten Ärztinnen zurück in ihre Heimatstadt. Voller Hoffnung eröffnet sie im Hafen ein Frauenhaus. Sie will Frauen helfen, denen Leid zugefügt worden ist. Während der Eröffnung des neuen Frauenhauses entdeckt die Pastorentochter Helene Curtius zwei Leichen im Hafenbecken.Die Morde scheinen in Verbindung zum Frauenhaus zu stehen. Die Polizei ermittelt und schnell gerät auch Anne in Gefahr...

"Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen" ist der erste Teil dieser Reihe. So ganz überzeugen konnte mich der Auftakt leider noch nicht.

Am Anfang fand ich den Schreibstil durch viele Fremdwörter und verschachtelte Sätze sehr anstrengend zu lesen. Das hat sich nach einiger Zeit bis auf ein paar Passagen dann gegeben.

Zu Beginn der Story wurde direkt Spannung mit Annes Geschichte und dem Geheimnis ihrer Flucht aus London aufgebaut. Die Handlung wird aus drei unterschiedlichen Perspektiven, Dr. Anne Fitzpatrick, Pastorentochter Helene Curtius und Kommissar Berthold Rheydt erzählt. Das sorgt für Abwechslung und zusätzliche Spannung. Leider plätscherte die Handlung nach einiger Zeit dann nur noch vor sich hin. Es gab nicht wirklich Relevantes und die Handlungsstränge wurden nicht wirklich verknüpft. Die Auflösung des Mordfalls war wieder spannend, kam aber zu plötzlich und wirkte dadurch sehr konstruiert.

Dafür, dass der Titel des Buches "Die Hafenärztin" lautet, stand mir Dr. Anne Fitzpatrick zu sehr im Hintergrund. Ich hätte gerne mehr über ihre Arbeit und die Medizin zu der Zeit erfahren. Viel mehr wurde das Augenmerk auf den Kommissar und seinem Hobby dem Fußball gelegt. Für mich wurde hier zu viel Wert auf Nebensächlichkeiten gelegt. Was ich sehr schade fand, im Prinzip erzählt der Klappentext des Buches schon dreiviertel der Handlung.

Zusätzlich fehlte es mir etwas an Tiefe. Ich mag Hamburg als Handlungsort in Büchern liebend gerne, nur hier fehlten mir die Beschreibungen der Handlungsorte. Es wollten sich nicht wirklich Bilder vom Geschehen und der Orte aufbauen.

Die Protagonisten sind sehr unterschiedlich in ihren Charakerzügen und das macht sie einzigartig sowie auch interessant.

Mein Fazit:
Hier wurde eindeutig zu viel Potenzial vergeben. Die Idee ist toll, nur leider hat es an der Umsetzung gemangelt. Ich habe etwas mehr von dem Roman erwartet und bin leider etwas enttäuscht. So ganz überzeugt bin ich noch nicht, aber ich denke, dass ich den zweiten Band auch lesen werde.

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Veröffentlicht am 15.01.2022

Brandgefährlich

COLD CASE - Das gebrannte Kind
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Österlen wird von einer Brandserie erschüttert. Bereits vier Menschen sind getötet worden. Der Brandstifter hat in jedem Haus die Brandmelder abgebaut und eine Ziffer ans Haus gemalt. Eine junge Frau überlebt ...

Österlen wird von einer Brandserie erschüttert. Bereits vier Menschen sind getötet worden. Der Brandstifter hat in jedem Haus die Brandmelder abgebaut und eine Ziffer ans Haus gemalt. Eine junge Frau überlebt den Brand in ihrem Haus und als sie schildert, dass sie Musik vernommen hat, ist Kommissarin Tess Hjalmarsson alarmiert. Diese Eckdaten kennt sie bereits aus einem bisher ungelösten Fall . Sie und ihr Team ermitteln nun mit Hochdruck und auch für Tess wird es brandgefährlich.

"Das gebrannte Kind" ist der dritte Teil der Cold-Case-Serie und auch wenn man die Vorgänger noch nicht kennt, kann man ihn auch ohne die Vorkenntnisse lesen.

Ehrlich gesagt, war ich ziemlich enttäuscht von diesem Teil. Die beiden Vorgänger haben mir sehr gut gefallen, aber hier fehlte mir einfach zu viel. Alles war irgendwie vorhersehbar. Der Täter stand quasi von Beginn an fest und als Leser wurde man auf keine falschen Fährten gelockt und Überraschungen, auch wenn sie halbwegs eingebaut wurden, holten mich nicht ab.

Hinzu kam, dass die Handlung zwei Cold-Case Fälle hatte. Der eine trat relativ schnell wieder in den Hintergrund und wurde erst gegen Ende wieder hervorgeholt als offenes Ende. Ich habe mich dann gefragt, warum man ihn dann erst erwähnt, wenn er doch nicht abgehandelt wird. Das weckt nur unnötige Hoffungen. Zudem blieben am Ende auch noch Fragen offen, was ich nicht immer ganz so optimal finde, wenn ein Fall bereits abgeschlossen ist.

Ich mag es, wenn ein Buch sehr nah an die Realität gebunden ist, aber muss es dann unbedingt das leidige Corona-Thema sein?!. Eine kurze Erwähnung hätte allemal gereicht, aber hier wurde ständig drauf rumgeritten und das hat mich dermaßen genervt. Mir reicht es wenn ich es ständig in den Nachrichten höre / lese, dann brauche ich es nicht auch noch in den Büchern, wo ich dem Alltag entfliehen will.

Die Handlung war aber trotzdem spannend, weil Tess als Kommissarin in den Gefahrenfokus gerückt ist. Auch in ihrem Fall geht es heiß zur Sache. Der Brandstifter sorgt immer wieder für Unruhe und als Leser weiß man nie, was er als nächstes vor hat.

Mein Fazit:
Es ist jetzt nicht das Nonplusultra. Mich hat es echt enttäuscht. Man fühlt sich zwar gut unterhalten, aber man verpasst jetzt auch nichts wenn man es nicht liest.

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