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Veröffentlicht am 14.07.2022

Schmerzhaft, aber auch hoffnungsvoll

The Way I Break
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The way I break hat weh getan. Es steckt voller Schmerz, aber gleichzeitig auch Hoffnung. Das Buch hat mich wegen der Restaurant-Idee neugierig gemacht, aber beinhaltet so viel mehr und ist schnell ein ...

The way I break hat weh getan. Es steckt voller Schmerz, aber gleichzeitig auch Hoffnung. Das Buch hat mich wegen der Restaurant-Idee neugierig gemacht, aber beinhaltet so viel mehr und ist schnell ein Jahreshighlight geworden. Nachdem ich das Buch beendet habe, saß ich erst einmal nur eine Weile mit Tränen in den Augen da und musste das Gelesene verarbeiten. Das Buch habe ich einfach zu sehr gefühlt. Gekommen bin ich quasi fürs Restaurant-Setting und geblieben für die Gefühle, Entwicklungen und echt wirkenden Charaktere.
Was Tori erlebt hat ist nicht einfach. Umso bewundernswerter sind ihre Entscheidungen und Stärke. Die Beziehung zu Julian ist wohl eine der gesündesten, von denen ich bisher gelesen habe. Es ist unglaublich, wie offen die beiden über alles reden. In NA-Büchern haben die Charaktere ja oft ein Kommunikationsproblem. Hier finden wir das Gegenteil, denn sie reden ungefiltert über alles. Ich habe die Gespräche zwischen den beiden geliebt, weil sie voller Tiefe und Ehrlichkeit stecken. Keiner verstellt sich oder versucht den anderen zu beeindrucken - sie sind einfach sie selbst. In Julian habe ich mich selbst ein wenig verliebt, weil er so verständnisvoll ist und Tori voll und ganz unterstützt.

"Mein Leben lang war ich davon überzeugt gewesen, dass es so etwas wie Chemie gab, die man mit einem Menschen hatte oder eben nicht. Dass man keine Worte brauchte, wenn man diese eine Person traf. Dass es Magie war. Zum ersten Mal verstand ich, wie sehr ich mich geirrt hatte. Mit Julian bestand alles aus Kommunikation und klaren Richtlinien."

Nena Tramountanis Schreibstil ist toll und ihre Szenen besonders. Es gibt so viele Herzerwärm-Momente neben dem Schmerz in diesem Buch: Das gemeinsame Kochen, die Meditations-App zum Einschlafen und die Szenen im Restaurant, in dem die Mitarbeiter:innen nicht nur Kolleg:innen, sondern eine Familie sind. Am liebsten wäre ich ins Buch gesprungen, um selbst ein Teil des Teams zu werden.
Die Autorin hat eine wirklich ganz besondere Welt mit tiefgründigen Charakteren erschaffen und eine starke Geschichte, die Schmerz in Hoffnung verwandelt. The way I break fühlt sich nach einer Neudefinition für das NA-Genre an, einem Next Level an Romance. Es ist kein Märchen, sondern pure Realität. Kein Traum, sondern Echtheit. Kein Kitsch, sondern Beispiel für erwachsene Beziehungen, in denen mehr als Romantik und Herzchaos zählt. Ich habe dieses Buch so geliebt und kann die weiteren Teile kaum erwarten.

Fazit: Ein unglaublich reifer wenn auch schmerzhafter NA-Roman, in dem immer wieder Momente der Hoffnung durchschimmern.

Veröffentlicht am 14.04.2022

Herzensbuch

Everything We Lost (Love and Trust 2)
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Wenn ich Everything We Lost mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es Heilung. Dieses Buch ist wie eine sanfte Umarmung für meine Seele gewesen und schenkte ihr nicht nur eine Prise, sondern einen ...

Wenn ich Everything We Lost mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es Heilung. Dieses Buch ist wie eine sanfte Umarmung für meine Seele gewesen und schenkte ihr nicht nur eine Prise, sondern einen ganzen Berg voller Hoffnung.

"Ich bin eine Meisterin darin, so zu tun, als ginge es mir gut. Darin, alle glauben zu lassen, dass ich glücklich bin und mich nicht in manchen Nächten weinend unter meiner Bettdecke verstecke und mir wünsche aus diesem Albtraum aufzuwachen. Mir wünsche, endlich wieder richtig atmen zu können, ohne diesen Schmerz zu spüren, der mich beinahe zerreißt."

Everything We Lost ist zu einem Herzensbuch geworden und ich habe nichts als Liebe für die Geschichte übrig, die ich leider viel zu schnell verlassen musste. Dieses Buch hat weh getan, gleichzeitig aber auch für Lächel-Momente gesorgt und mein Inneres wie eine Tasse Tee erwärmt. Ich habe die Charaktere direkt ins Herz geschlossen. In Hope konnte ich mich etwas zu sehr hineinfühlen und wollte ihr immer wieder nur sagen, dass es okay ist und es nicht ihre alleinige Aufgabe ist, die Familie zusammenzuhalten und ihre Schwester zu beschützen. Wäre Yeonjun ein Fantasy-Wesen, dann wohl ein Engel aufgrund seines riesigen Herzens. Man spürte seine Liebe für die Kunst, seine Familie und seine Heimatstadt Busan.
Die Liebesgeschichte ist gleich Heilung und baut auf so vielen wunderschönen Treffen auf, über die man einzelne Aufsätze schreiben könnte. Ich hab den Schildkröten-Moment geliebt, die Auszeit in Brighton und Anime-Stunden. Vor allem aber die langsame Annäherung, die Chemie, die sich immer mehr aufbaut und wie ernst plötzlich alles wird, als die Herzen der beiden aufwachen und erkennen, dass das mehr als nur Freundschaft ist.

"Du musst nicht der Klebstoff sein, der die Familie zusammenhält, Hope. Du sollst leben! Ich will, dass du lebst. In vollen Zügen. Steh zu deinen Gefühlen und deinen Ängsten. Sei nicht mehr still. Befrei dich aus dem Käfig, der dich gefangen hält. Lebe."

Dieses Buch ist für mich das bisher beste der Autorin, denn es steckt nicht nur voller Liebe und Licht-Im-Dunkeln-Momente, sondern schenkt diese auch den Leser:innen. Everthing We Lost hat mir mal wieder gezeigt, warum ich es so sehr liebe zu lesen - für das Fühlen, Sich Wiederfinden und Hoffen-Lernen.

Fazit: Eine wunderschöne sanfte Liebesgeschichte, die gleich Heilung ist und zwei liebenswerte Charaktere liefert, denen man nichts anderes als eine Umarmung schenken möchte.

Veröffentlicht am 05.12.2021

Eins der besten New-Adult-Bücher, das ich gelesen habe

Like water in your hands
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Like water in your hands ist eins der besten New-Adult-Bücher, das ich gelesen habe. Es steckt voller Tiefgründigkeit, berührenden Themen und authentischen Charakteren. In den Schreibstil von Mehwish Sohail ...

Like water in your hands ist eins der besten New-Adult-Bücher, das ich gelesen habe. Es steckt voller Tiefgründigkeit, berührenden Themen und authentischen Charakteren. In den Schreibstil von Mehwish Sohail habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Ihre Sätze sind sehr poetisch und liefern eine volle Ladung von Emotionen, wodurch man komplett in Arwas und Tariqs verträumter Welt verloren geht. Mehwish Sohail weiß, wie man mit Worten umgeht und verwandelt sie in Kunst. Noch nie habe ich so viele Stellen in einem Buch aus dem New-Adult-Genre markiert wie in Like water in your hands.

"Ich will mich für beides entscheiden können - für die Sicherheiten mit allen Unsicherheiten."

Doch nicht nur in den Schreibstil habe ich mich verliebt, sondern auch in die Charaktere - und zwar in jeden einzelnen. Jede Figur ist auf ihre Weise besonders und anders als die anderen. Arwas nachdenkliche und ruhige Art hat mir sehr gut gefallen. In Bezug darauf konnte ich mich sehr in ihr wiederfinden, weil ich mir selbst über alles den Kopf zerbreche, eher introvertiert und sehr sensibel bin. Mehwish Sohail hat diese erdrückenden Gefühle wirklich gut auf den Punkt gebracht. Tariq hat mein Herz gestohlen. Er wirkt perfekt und nahbar zugleich. Wie respektvoll er mit Arwa umgeht, hat mein Herz schmelzen lassen. Deutlich wird aber auch, dass er mit eigenen Schatten kämpft und seine inneren Konflikte werden authentisch veranschaulicht. Auch die Nebenfiguren haben sich alle in mein Herz geschlichen. Die Sadeems sind eine so herzliche Familie, dass ich sie am liebsten in die Realität zaubern und selbst besuchen würde. Ich könnte über jedes Mitglied einen Aufsatz schreiben, aber das würde wohl den Rahmen dieser Rezension sprengen.

"Wir sind Traumakinder von Traumakindern", sagt Bāo. "Die Geschichte unserer jeweiligen Heimat, das ewige Umherziehen und einen Platz auf der Erde finden, es steckt so tief in uns, diese Unruhe, das Rauschen, die Sehnsucht nach dem mehr und mehr und Meer."

Mehwish Sohail behandelt in Like water in your hands neben einer sanften und zarten Liebesgeschichte, die ich wunderschön finde, auch einige ernste tiefgründige Themen. Vor allem das Thema Mental Health, das sehr gut umgesetzt wird. Die Probleme der Charaktere wirken nicht aufgesetzt, sondern natürlich und ich habe selten von einem so authentischen Umgang damit gelesen. Darüber hinaus liefert die Autorin einige Einblicke in die pakistanische Kultur und allgemein das Leben von Kindern mit Migrationshintergrund. Obwohl ich selbst andere Wurzeln als Arwa und Tariq habe, konnte ich mich in Bezug darauf sehr in diesem Buch wiederfinden, weil mich viele Punkte an meine eigenen Verhältnisse erinnert haben: Das Aufwachsen zwischen verschiedenen Kulturen, die Bedeutung von Familie und Verwandtschaft, die in der Welt verteilt lebt. So viele Stellen in Bezug darauf haben mich nicken lassen und mein Inneres getroffen, weil ich zum ersten Mal von diesen Themen in einem New-Adult-Roman gelesen habe und sie in diesem Genre nahbarer als in Sachbüchern oder ernsteren Romanen behandelt werden können.

"Manchmal kann man sich nicht zusammenreißen", murmele ich schließlich. "Manchmal fühlt man zu viel und es fällt einem schwer, sich zusammenzureißen. Manchen Menschen fehlt ein Filter zur Außenwelt, und sie können nicht so leicht Mauern hochfahren wie andere. Das kann auf Dauer ein wenig belastend sein und bringt einen dazu, nicht aufzupassen."

Besonders schön finde ich an Like water in your hands, dass das Buch neben all der Schwere und Tiefe, die es in sich trägt, auch immer wieder wunderschöne Momente voller Licht und Hoffnung beinhaltet. Es ist einfach ein unglaublich authentisches Buch, das voller Liebe steckt und dessen Charakteren man allen eine Umarmung schenken möchte.

Fazit: Like water in your hands ist eins der besten New-Adult-Bücher, das ich gelesen habe. Es steckt voller Tiefgründigkeit, berührenden Themen und authentischen Charakteren. Gleichzeitig liefert es die Vielfalt, die mir in dem Genre so lange gefehlt hat. Ich habe das Buch und den Schreibstil einfach geliebt und würde am liebsten jedem Charakter eine Umarmung schenken.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2021

Sehr lesenswert!

Sprache und Sein
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Sprache und Sein ist ein facettenreiches Buch, das voller interessanter Passagen steckt und zum Nachdenken anregt. Aus verschiedenen Blickwinkeln beschäftigt sich die Autorin mit der Frage, wie Sprache ...

Sprache und Sein ist ein facettenreiches Buch, das voller interessanter Passagen steckt und zum Nachdenken anregt. Aus verschiedenen Blickwinkeln beschäftigt sich die Autorin mit der Frage, wie Sprache unser Denken prägt. Zunächst werden einige philosophische Gedanken angesprochen, während es in den späteren Kapiteln politischer wird. Die Autorin baut außerdem Zitate anderer Personen ein, durch die die Themen an noch mehr Tiefe gewinnen.
Kübra Gümüşay beschreibt zu Beginn, wie Sprache unsere Wahrnehmung beeinflusst, da in anderen Sprachen beispielsweise Begriffe existieren, die wir im Deutschen nicht kennen. Sie bezieht sich dabei auf unterschiedliche Sprachen und liefert einen weiten Überblick, was ich sehr interessant gefunden habe.
Wie zuvor erwähnt, wird es später politisch, da die Autorin in den nachfolgenden Kapiteln auf das Thema Diskriminierung aufmerksam macht. Hier spricht sie einige wichtige Themen an und erklärt auf anschauliche Art, warum es problematisch ist, Menschen nach Kategorien einzuteilen und nach äußeren Merkmalen zu bewerten, statt sie sprechen zu lassen. Es wird deutlich, wie Menschen aus marginalisierten Gruppen ihre Individualität geraubt wird. Gleichzeitig beschreibt sie auch den Druck, den dieses Denken bei Menschen aus marginalisierten Gruppen auslöst. So erzählt die Autorin beispielsweise davon, dass wenn sie einen Fehler macht, das auf alle anderen Menschen mit denselben Wurzeln oder derselben Religion bezogen wird. Zudem wird deutlich, wie schwierig es für Menschen sein kann, sich in einer Sprache auszudrücken, die als nicht vorgesehen für sie gilt. All das sind Punkte, die zum Nachdenken anregen und von der Autorin sehr verständlich zum Ausdruck gebracht werden.
In Bezug darauf gehört Sprache und Sein zu den besten Büchern, die ich gelesen habe, weil so interessante Punkte angesprochen werden. Beim Lesen musste ich immer wieder nicken, weil sie so viel Wahres ausspricht und habe viele Stellen markiert. Manches macht einen wütend, weil so viele wichtige Dinge ausgesprochen werden und man sich wünscht, mehr Menschen würde die Probleme erkennen und sich darum bemühen, gegen diese zu vorzugehen. Durch die persönlichen Erfahrungen, die die Autorin miteinbaut, wirkt das Buch sehr authentisch und geht einem besonders nah, weil man nicht nur viel zum Thema Diskriminierung erfährt, sondern auch die Autorin kennenlernt.
Dadurch dass unterschiedliche Sprachen und marginalisierte Gruppen angesprochen werden, wirft das Buch einen breiten Blick auf die Thematik. So geht es nämlich nicht nur um Rassismus, sondern beispielsweise auch Sexismus.

Fazit: Ein sehr wichtiges Buch, das von vielen gelesen werden sollte.

Veröffentlicht am 09.05.2021

Märchenhaft schön

Der Sternenfänger
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Der Sternenfänger erzählt eine beeindruckende und in die Tiefe gehende Geschichte über die Bedeutung und Kraft der Liebe. Aus der Sicht des zehnjährigen Michels wird die Suche nach den verschiedenen Arten ...

Der Sternenfänger erzählt eine beeindruckende und in die Tiefe gehende Geschichte über die Bedeutung und Kraft der Liebe. Aus der Sicht des zehnjährigen Michels wird die Suche nach den verschiedenen Arten dieser erzählt. Das ist sehr berührend, weil man dadurch den Blick aus Kindersicht auf das Thema erhält und das den wahren Kern der Liebe verdeutlicht.
Die einzelnen Kapitel, die den Fragen der Liebe nachgehen, sind sehr berührend und herzerwärmend. Obwohl sich die Geschichte sehr einfach liest, nimmt sie einen aufgrund der tiefgründigen Momente, die zum Nachdenken anregen, mit.
Besonders gut gefallen hat mir, dass hier auf die unterschiedlichsten Arten von Liebe eingegangen wird und nicht nur die zwischenmenschliche behandelt wird. So gibt es Bezüge zur Natur und Kultur. Gleichzeitig wird dadurch deutlich, wie viel Kraft die Liebe schenkt und gezeigt, dass sie der Kern von allem Glück ist. Michels Geschichte wird mir sicher noch lange im Kopf bleiben.

Fazit: Ein zutiefst bewegendes Buch, das märchenhaft erzählt wird.