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Veröffentlicht am 19.07.2022

Der lange Weg zur Einsicht

Kein Sommer ohne dich
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Kein Sommer für dich war für mich tatsächlich der nette Sommerroman, den das Buch auch verspricht. Ich habe anfangs etwas gebraucht, um in die Geschichte zu finden und mit den Charakteren warm zu werden, ...

Kein Sommer für dich war für mich tatsächlich der nette Sommerroman, den das Buch auch verspricht. Ich habe anfangs etwas gebraucht, um in die Geschichte zu finden und mit den Charakteren warm zu werden, weil vor allem Poppy schon sehr speziell war und anfangs total aufgesetzt fröhlich wirkte. Lustig fand ich, dass genau das Alex irgendwann im Buch zu ihr sagte und dass er selbst als er sie kennen lernte, eine Weile brauchte um zu verstehen, dass sie wirklich so ist. Ihre Charaktere kann die Autorin also schonmal perfekt so wirken lassen, wie sie wirken sollen. Poppy und Alex mochte ich mit der Zeit beide ganz gerne, auch wenn sie mir jetzt nicht so richtig ans Herz gewachsen sind. Insgesamt ging mir die Geschichte nicht wirklich nahe, aber das muss auch nicht bei jedem Roman sein.
Den Aufbau der Handlung fand ich interessant, es wechselten sich die Gegenwart und die Vergangenheit ab, angefangen beim Kennenlernen von Alex und Poppy an der Uni, über die erste gemeinsame Reise einige Jahre später und dann immer in jährlichen Sprüngen von Sommerreise zu Sommerreise. Man könnte fast sagen, die beiden haben nur für diese Reisen gelebt und es gab gar kein dazwischen.
Das Buch lies sich gut lesen, wa war kurzweilig und unterhaltsam, aber leider auch immer etwas frustrierend. 12 Jahre Freundschaft mit beidseitig unterdrückter Liebe zu verfolgen ist nicht gerade die romantische Schnulze, die ich erwartet hatte und ich finde hier kann man dann auch nicht mehr von "Aus Freundschaft wird Liebe" sprechen. Gleichzeitig war die Story auch ein bisschen unrealistisch, es ist schwer vorstellbar, dass die beiden ihre Gefühle so gut verstecken können und 12 Jahre lang nicht riskieren wollen, diese Freundschaft zu etwas größerem werden zu lassen. Und wenn nicht unrealistisch, dann ist es auf jeden Fall ganz schon traurig, das Ganze mitzuverfolgen. Da man während dem Lesen ja eigentlich schon weiß, auf welches Ende das Buch hinsteuert und es hier auch keine großen Überraschungen gab, war ich dann auch einfach ganz froh, am Ende angelangt zu sein.
Unterm Strich muss ich sagen, dass das Buch zwar nett zu lesen ist und für den Strandurlaub sicherlich ganz gut geeignet ist, aber für mich nicht wirklich positiv herausgestochen ist und schon auch seine Längen hatte.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2022

Spannender Liebesroman!

The Truest Thing - Jeder Moment mit dir
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Mein Einstieg in "The Truest Thing" war wirklich sehr holprig. Das liegt leider nicht an mir (glaube ich), sondern daran, dass man mitten in die Handlung im Jetzt geworfen wird, sich erstmal total desorientiert ...

Mein Einstieg in "The Truest Thing" war wirklich sehr holprig. Das liegt leider nicht an mir (glaube ich), sondern daran, dass man mitten in die Handlung im Jetzt geworfen wird, sich erstmal total desorientiert fühlt und gar nicht weiß, was eigentlich passiert. Schnell springt die Handlung dann erst einmal ganze neun Jahre in die Vergangenheit zurück und dann in kleineren Sprüngen wieder nach einiger Zeit wieder zurück in die Gegenwart. Ich habe wirklich einige Seiten benötigt um mich im Buch ein wenig zu orientieren und nochmal länger, um ganz in die Handlung eintauchen zu können. Gleichzeitig war es total wichtig für Geschichte und Handlung, dass am Anfang so viel unklar blieb, weil der Spannungsbogen dadurch bis zum Ende gehalten wurde und ich das Buch bald schon nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Die Sprünge in die Vergangenheit fand ich total interessant und anders. Die Charaktere konnte ich alle nicht so richtig in mein Herz schließen, aber ich hatte auch nicht den Eindruck, dass mir das fehlt, denn es handelt sich hier nicht unbedingt um ein Buch, dass einem völlig das Herz erwärmt. Für einen Liebesroman, der schon in die New-Adult-Richtung geht, fand ich das Buch und seine Handlung erfrischend anders. Das liegt vor allem an den doch sehr besonderen Familienverhältnissen von Emery und Jack, die ich total spannend und realistisch beschrieben fand. Aber auch durch die Freundinnen von Emery und deren ganz eigene Liebesdramen rückte der Fokus immer mal wieder von Emery und Jack ab, was ich sehr angenehm fand.
Jack und Emery sind beide schon sehr spezielle und ambivalende Charaktere, Damit hatte ich vor allem zu Beginn ein paar Schwierigkeiten, insbesondere weil Emery in der Gegenwart eine ziemliche Charakterveränderung im Vergleich zur Vergangenheit durchgemacht hatte. Das hat die Autorin gut beschrieben, aber so richtig klar wurde mir das erst im Laufe der Zeit. Die Beziehung der beiden ist auch sehr speziell und nicht unbedingt vorbildlich, aber auch darum ging es hier meiner Meinung nach nicht. In diesem Sinne fand ich die Geschichte gut umgesetzt und spannend bis zuletzt, mit viel Abwechslung, aber auch der richtigen Portion Gefühlen!
Und auch wenn die Sexszenen schon sehr explizit waren (wogegen ich normalerweise etwas allergisch bin) hat es sich hier total gut in die Geschichte eingefügt und auch die Wortwahl und die Art der Beschreibungen fand ich gut gewählt. Bei anderen Büchern habe ich bei den Sexszenen oft das Gefühl, plötzlich für ein paar Seiten in einem ganz anderen Buch gelandet zu sein, weil die Szenen sich so gar nicht in die restliche Handlung einfügen und auch die Wortwahl mir persönlich oft zu viel des Guten ist.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Locker und informativ

Queergestreift
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Weil ich persönlich bisher nur wenige Berührpunkte mit der LGBTIQA+ Community hatte/habe, fand ich dieses Buch total interessant und wichtig, um mich besser in die Menschen hineinversetzen zu können und ...

Weil ich persönlich bisher nur wenige Berührpunkte mit der LGBTIQA+ Community hatte/habe, fand ich dieses Buch total interessant und wichtig, um mich besser in die Menschen hineinversetzen zu können und mir auch mehr Klarheit über verschiedene Themen zu verschaffen. Ich finde, das ist mit dem Buch sehr gut gelungen. Die Einleitung der Kapitel nach den Großbuchstaben und quasi "Themen" fand ich gut gewählt und übersichtlich und man hatte beim Lesen trotzdem nei das Gefühl, einfach Themen abzuarbeiten, sondern war immer nah an den Menschen dran, bekam durch Interviews und Zitate viele persönliche Eindrücke und gleichzeitig auch einfach die neutralen Informationen (auch wenn ich sagen muss, dass ich die Formulierungen und Aussagen manchmal doch etwas zu dramatisiert und fast reißerisch fand, aber das ist vielleicht auch nur mein subjektiver Eindruck). Die Gestaltung des Buches hat mir total gut gefallen, es war schön bunt, nicht überladen mit Texten, sondern durch Zeichnungen und abgesetzte Infoblöcke total aufgelockert und dadurch auch sehr angenehm und entspannt zu lesen. Bei Sachbüchern finde ich es immer blöd, wenn man einfach vom Text erschlagen wird und gar keine gestalterischen Anhaltspunkte hat, die die Ausführungen auflockern. Aber da gibt eben auch jedes Thema etwas anderes her. Was mir leider nicht so gut gefallen hat war die im Buch verwendete Sprache, die ich selbst für Jugendsprache doch sehr übertrieben fand. Es kamen mir zu viele englische Begriffe vor, alles war zu gewollt "cool" und was mich insbesondere am Anfang gestört hat war, dass vor jedes zweite Adjektiv ein "super" gesetzt wurde. Das waren dann z.B. innerhalb weniger Sätze "superbefreiend", "superliebenswert", "superwichtig" und "superviele". Ist klar, danke! Ungefähr das meinte ich oben auch mit überdramatisiert Ein weiterer, zwar nicht inhaltlicher, aber für mich dennoch sehr enttäuschender Punkt ist die Qualität des Buches. Für 22€ erwarte ich ein Hardcover oder zumindest mal einen vernünftigen Pappumschlag. Das Buch kam bereits mit abgestoßenen Ecken durch den super dünnen Einband an und obwohl ich es dann wirklich sehr vorsichtig gelesen habe, sah es nach dem Lesen nochmal schlimmer aus. Für den Preis geht das echt gar nicht.

Letztendlich fand ich das Buch aber echt total hilfreich und ich muss zugeben, dass mir dann doch noch mehr unklar war, als ich dachte und ich bin froh, dass ich das Buch jetzt gelesen habe und mit dem neuen Wissen einfach einen besseren Umgang entwickeln kann und auch mein Wording entsprechend ändern kann. Ich finde es toll, dass das Buch so viele Menschen anspricht, dass es für jedes Kapitel, also jede "Zielgruppe" abschließend weitere Kontaktadressen gibt und das Buch sich aber gleichzeitig auch ausdrücklich an Personen außerhalb der LGBTIQA+-Community richtet.

Veröffentlicht am 08.05.2022

Informativ und schön!

Atlas der Unordnung
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Der Atlas der Unordnung vermittelt durch anschauliche und sehr spannende Karten eine riesige Menge an Wissen zu unserer Politik, Geschichte, Geographie und vielen Mehr. Ich bin selbst Geographin und war ...

Der Atlas der Unordnung vermittelt durch anschauliche und sehr spannende Karten eine riesige Menge an Wissen zu unserer Politik, Geschichte, Geographie und vielen Mehr. Ich bin selbst Geographin und war wirklich überrascht, dass auch für mich eigentlich das meiste Wissen völlig neu war. Dabei fand ich aber toll, dass alles auf eine leicht verständliche Weise vermittelt wird und dass man vor allem nicht von Informationen erschlagen wird, sondern dass die Karten die Wichtigsten Informationen vermitteln. Den ein oder anderen Erklärtext, insbesondere zu einigen historischen Ereignissen und Hintergründen, hätte ich mir an mancher Stelle aber trotzdem noch gewünscht. Denn beim Aufschlagen einer neuen Seite hat mich die neue Karte oft erstmal erschlagen und ich hättr es toll gefunden, dann erst mal einen kleinen Orientierungstext lesen zu können, der mir erklärt, was ich darauf überhaupt sehen soll, bevor ich mich dann in der Karte orientiert hätte. Teilweise waren mir die Texte, die es gab, auch zu kurz und ich hätte gerne noch mehr gelernt, insbesondere bei räumlichen Beispielen, die zwar erwähnt und kurz erläutert wurden, aber da wäre sicherlich noch wesentlich mehr Spannendes dazu zu sagen gewesen.
Die Aufteilung nach Themenbereichen hat mir total gut gefallen und vor allem das Kapitel über Meeresgrenzen fand ich total spannend, weil so viele Konflikte und Probleme erklärt wurden, von denen mir bisher gar nicht bewusst war, dass es sie gibt, beziehungsweise wie schwierig es ist, eine Lösung zu finden, die für alle beteiligten Staaten tragbar ist...
Die Gestaltung des Buches fand ich grundsätzlich auch toll, die Karten waren nicht nur informativ, sondern teilweise auch echt schön gestaltet. Manchmal war es mir aber auch etwas zu viel des Guten und die Legenden waren manchmal nicht so klar als solche erkennbar oder aus gestalterischen Gründen an seltsamen Stellen auf der Seite platziert. Da hätte ich mir manchmal ein wenig mehr Einfachkeit und mehr Einheitlichkeit gewünscht. Das quadaratische Format des Buches finde ich grundsätzlich auch schön und ungewöhnlich und es bietet auch viel Platz für die Karten, aber aufgeschlagen ist das Buch dann schon echt groß und auch ziemlich unhandlich.
Cover und Titel finde ich sehr ansprechend und passend. Spannend fand ich auch die Zitate berühmter Persönlichkeiten zu Beginn, die ganz unterschiedliche Meinungen zu Grenzen ausdrücken und einem direkt aufzeigen, wie konfliktbeladen und aktuell dieses Thema ist!
Abschließend kann ich sagen, dass mich ein paar Dinge zwar gestört haben, ich das Buch aber echt toll umgesetzt finde und mehr gelernt habe, als ich anfangs dachte!

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Veröffentlicht am 07.05.2022

Außergewöhnliche und wunderschöne Atmospäre

Das unglaubliche Leben des Wallace Price
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Da ich "Mr. Parnassus Heim für magisch Begabte" von TJ Klune total geliebt habe - wie vermutlich auch viele andere - konnte ich es gar nicht abwarten, sein neues Buch in die Finger zu bekommen. Allein ...

Da ich "Mr. Parnassus Heim für magisch Begabte" von TJ Klune total geliebt habe - wie vermutlich auch viele andere - konnte ich es gar nicht abwarten, sein neues Buch in die Finger zu bekommen. Allein schon das wunderschöne Cover, das stilistisch so toll zu TJ Klunes anderem Buch passt, hatte mich schon davon überzeugt, dass dieses Buch genauso toll werden muss. Vorab dazu gleich mal: Ganz heran kam die Geschichte für mich nicht an Mr. Parnassus, aber dennoch handelt es sich auch hier um ein tolles Buch mit vielen wichtigen Botschaften, die in sanften Zwischentönen in die Geschichte einfließen.

Die Charaktere fand ich überwiegend toll und sehr speziell, teilweise aber auch mal zu übertrieben dargestellt. Es ist spannend zu sehen, welche Charakterveränderung der Protagonist Wallace durchmacht, auch wenn sie mir stellenweise etwas zu schnell ging. Ihn und einige der anderen Charaktere habe ich schnell ins Herz geschlossen.

Was mich so von TJ Klune überzeugt ist vor allem der Schreibstil des Autors, der so eine tolle Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit darstellt und meiner Meinung nach total einzigartig und anders ist. Deshalb braucht man am Anfang auch erstmal kurz, um in die Geschichte hinein zu finden, doch wenn man sich darauf einlässt, wird man als Leser reicht belohnt! Toll ist vor allem auch, wie selbstverständlich das Thema Diversität in die Geschichte eingearbeitet ist.

Emotional konnte mich das Buch nicht ganz so abholen, wie es vermutlich die Intention war, aber trotzdem habe ich immer mit gefiebert und mitgedacht, nur eben nicht mit geweint. Vor allem das Nachwort des Autors fand ich am Ende dann noch sehr bewegend.

Alles in allem für mich ein tolles, außergewöhnliches Buch. Ich denke, es ist nicht für jeden etwas, aber es lohnt sich auf jeden Fall, das herauszufinden!

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