Profilbild von Stinsome

Stinsome

Lesejury Star
offline

Stinsome ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Stinsome über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2023

Ein spannender und berührender Fantasy-Auftakt, der von Beginn an überzeugt!

Die Legende der vier Königreiche - Ungekrönt
0

Nach Lesen des Klappentextes musste ich mir den Auftakt zu „Die Legende der vier Königreiche“ einfach unbedingt zulegen: Eine rachsüchtige Prinzessin schleicht sich in das Schloss ihres Feindes ein, um ...

Nach Lesen des Klappentextes musste ich mir den Auftakt zu „Die Legende der vier Königreiche“ einfach unbedingt zulegen: Eine rachsüchtige Prinzessin schleicht sich in das Schloss ihres Feindes ein, um dort alle zu vernichten und das Königreich zu Fall zu bringen. Aber sie hat nicht damit gerechnet, dass sie sich in den Kronprinzen verlieben wird. Das klingt einerseits typisch, andererseits aber auch irgendwie neu – und der eigentliche Plot hat mir genauso viel Spaß gemacht, wie der Klappentext versprochen hat.



Amy Tinteras Schreibstil liest sich sehr leicht und flüssig, sodass man schnell durch die Seiten fliegt. Gelegentlich hatte ich den Eindruck, dass sie sogar etwas zu umgangssprachlich schreibt, um zu der königlichen Szenerie zu passen – da es aber ein Fantasyroman ist, bestimmt sie natürlich, wie die Personen miteinander sprechen.
Hier und da bin ich in der Ebookversion jedoch auch über ein paar Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler gestolpert, von denen ich hoffe, dass sie in der Printausgabe, die auch in meinem Regal steht, nicht existieren.



Wir lesen abwechselnd aus der Sicht von Em, der eigentlichen Anführerin der Ruined, die von ihren eigenen Leuten aufgrund ihrer fehlenden Kräfte jedoch als solche verschmäht wird, und Prinz Cas, der bald heiraten und seinem Vater auf den Thron von Lera folgen soll. Aufgrund ihrer Kräfte werden die Ruined von „Jägern“ der Lera verfolgt und getötet, sodass für das Volk die Gefahr der baldigen Ausrottung besteht. Als Ems Eltern ermordet und ihre Schwester verschleppt wird, setzt sie es sich zum Ziel, die zukünftige Braut von Prinz Cas zu töten und ihren Platz einzunehmen, um das Königreich Lera von innen heraus zu zerstören. Mit der Zeit wird ihr jedoch klar, dass ihre wachsende Gefühle für Cas ihr dabei zum Verhängnis werden könnten …



Zunächst einmal hervorzuheben ist, was für eine wunderbare toughe Protagonistin wir haben. Em kann kämpfen und hat keine Angst davor, ihre Gedanken laut auszusprechen. Von der ersten Seite an hat es mir unglaublich viel Spaß gemacht, aus ihrer Sicht zu lesen, denn es wird sofort deutlich, dass wir es hier mit keiner Prinzessin zu tun haben, die von ihrem Prinzen ständig gerettet werden muss, sondern einer mutigen jungen Frau, die sich allein zu verteidigen weiß und ganz im Gegenteil sogar auch mal den Prinzen retten kann. Gleichzeitig ist sie nicht perfekt, denn anlässlich ihrer Rachegedanken und ihrer daraus resultierenden Taten würde man sie vielleicht nicht mal als guter Mensch bezeichnen. Aber sie ist authentisch und man kann ihr Handeln nachvollziehen. Aufgrund dessen ist sie eine Protagonistin zum Mitfiebern.



Auf der anderen Seite haben wir Cas, den ich auch schon seit seinem ersten Auftritt ins Herz geschlossen habe. Er ist einerseits das typische gelangweilte Prinzchen, dessen Leben durch Ems eigensinnige Art aufgewirbelt wird, andererseits ist er durch seine sarkastischen Kommentare aber auch sehr amüsant und angesichts seiner Gutgläubigkeit und, ja, fast schon naiven Art einfach liebenswert. Bisher hat er die Taten seines Vaters nicht wirklich hinterfragt, aber als Em in sein Leben tritt, wird sein Denken ordentlich auf den Kopf gestellt und er beginnt, an seiner bisherigen Vorstellung von den guten Lera und den bösen Ruined zu zweifeln.



Da die beiden Protagonisten so einfach ins Herz zu schließen waren, mich amüsiert und erheitert haben, konnte ich auch bei der Liebesgeschichte der beiden sofort mitfiebern. Hier ist es keine Liebe auf den ersten Blick, sondern die Gefühle entwickeln sich mit der Zeit, was ihre Annäherungen umso unterhaltsamer und intensiver macht.



Auch abseits der Liebesgeschichte, die hier auch nicht im Vordergrund steht, weiß die Handlung zu begeistern. Es ist durchgehend fesselnd und der Plot wartet immer wieder mit neuen Wendungen auf, um die Spannung hochzuhalten. Die Autorin geizt auch nicht mit berührenden Momenten: An einer Stelle sind bei mir sogar Tränen geflossen, weil man auch die vielen Nebencharaktere so stark ins Herz schließt.



Das Buch bietet die volle Achterbahnfahrt der Gefühle, die ich bei einem Fantasyroman auch erwarte. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen, war nicht einen Moment gelangweilt und kann es jetzt kaum erwarten, die nächsten beiden Bände zu lesen.



Fazit

Ein spannender, berührender und unterhaltsamer Fantasy-Auftakt mit einer schönen Liebesgeschichte und wunderbaren Charakteren zum Mitfiebern. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2022

Imponiert mit viel Witz und großen Gefühlen!

Nur fast am Boden zerstört
0

Auf dieses Buch habe ich mich unfassbar gefreut - nicht nur, weil mich der Klappentext auf Anhieb angesprochen hat, sondern auch weil ich so viel Gutes darüber gehört habe. Und ich wurde in keinster Weise ...

Auf dieses Buch habe ich mich unfassbar gefreut - nicht nur, weil mich der Klappentext auf Anhieb angesprochen hat, sondern auch weil ich so viel Gutes darüber gehört habe. Und ich wurde in keinster Weise enttäuscht.

Sophie Gonzales‘ Liebesroman ist die perfekte Mischung aus Witz und Ernsthaftigkeit. Das Buch ist in einem überwiegend lockeren, sarkastischen Ton geschrieben, der mir den Protagonisten Ollie sofort sympathisch werden ließ. Er hat trockene und unglaublich witzige Gedanken, die das Lesen zu einem wahren Genuss haben werden lassen. Gleichzeitig behandelt das Buch aber auch ernste und traurige Lebensaspekte, die zum Mitfühlen anregen, vor allem weil schwierige Themen wie die Trauer um einen geliebten Menschen nicht einfach kurz und schmerzlos über einen Zeitsprung abgehandelt werden. Selten fand ich besagtes Trauern so realistisch und schmerzvoll beschrieben wie hier. Mehr als einmal habe ich auch ein paar Tränen vergossen.

Vor allem Ollie ist mir - wie gesagt - sehr ans Herz gewachsen. Ich liebe so sarkastische Charaktere wie ihn, vor allem wenn sich dieser Sarkasmus auch in den Gedanken der Figur so stark bemerkbar macht. Zwar habe ich nach wie vor keine wirkliche Vorstellung davon, wie genau Ollie aussieht (ich kann nicht mal sagen, welche Haarfarbe er hat…), da das Buch komplett aus seiner Sicht geschrieben ist und es dahingehend nur wenig Anhaltspunkte gibt, trotzdem ist er mir der liebste Charakter im Buch. Einerseits wegen seines Humors, andererseits aber auch wegen … all seiner anderen Eigenschaften: er ist ein toller, hilfsbereiter Sohn, Neffe und Cousin, der seiner Tante und seinem Onkel regelmäßig mit deren Kindern unter die Arme greift, weil seine Tante an Krebs leidet. Er ist etwas schüchtern und introvertiert, gleichzeitig aber auch sehr schlagfertig, wenn er möchte. Er ist nicht perfekt und darum rundum authentisch. Sehr gut gefallen hat es mir, dass er sein Verhalten immer wieder reflektiert und auch mal eingesehen hat, wenn er einen Fehler gemacht hat. Ich konnte sein Verhalten die ganze Zeit nachvollziehen und habe durchgehend mit ihm mitgefiebert.

Auch Will habe ich ins Herz geschlossen, denn auch er wirkt authentisch, wie eine reale Person, die ihre Fehler und Schwächen hat, angefangen bei der hinreißenden Eigenart, dass für ihn alles immer „lächerlich“ ist. Es hat mir so gut gefallen, dass die Autorin dem Leser diese Aussage nicht einfach nur so vorgesetzt hat, obwohl sie gar nicht stimmt - sondern dass einem wirklich immer wieder selbst auffällt, wie oft Will dieses Wort sagt. Hier steckt so viel Liebe zum Detail drin, was dazu beiträgt, dass die Charaktere so glaubwürdig sind.
Auch wenn ich, anders als bei Ollie, Wills Verhalten nicht immer gutheißen konnte, habe ich es dennoch, nachdem er sich erklären durfte, immer irgendwie nachvollziehen können, sodass er mir trotz seines gelegentlichen Fehlverhaltens stets sympathisch blieb. Selbstverständlich hat er mir am besten gefallen, wenn er mit Ollie alleine und ganz er selbst war, denn das ist schließlich auch der Will, in den sich Ollie verliebt hat.

Die Szenen zwischen den beiden haben unglaublich viel Spaß gemacht, weil sie entweder süß, knisternd oder spannend geschrieben sind. Man spürt die Chemie zwischen den beiden und fiebert auf jede noch so kleine Annäherung hin. Fast genauso interessant sind aber auch die Szenen, in denen die beiden in der Öffentlichkeit aufeinander treffen, denn da steht natürlich immer die Frage im Mittelpunkt, ob jemand Verdacht schöpft oder sich die beiden irgendwie verraten.

Der Freundeskreis hat mir imponiert, da auch dort die verschiedensten Charaktere zusammenkommen. Vor allem Lara hat es mir angetan, da sie so vielschichtig ist. Sie hat dazu beigetragen, dass ich immer mal wieder schmunzelnd vor dem Buch gesessen habe, obwohl ich sie zu Beginn, wie Ollie, nicht ausstehen konnte. Genauso wussten mich aber auch andere Figuren zu überraschen.

Im Buch steht neben der Liebesgeschichte auch ganz klar das Thema Coming Out im Vordergrund. Es wird hier, nach vielen Komplikationen, Zweifeln und mehreren Hin und Hers, zum Wohlfühlen leicht behandelt, was ich sehr schön fand - auch wenn die Realität leider manchmal immer noch anders aussieht.

Für mich steht fest, dass dies definitiv nicht das letzte Buch von Sophie Gonzales für mich sein wird: Theoretisch perfekt wartet schon im Regal, If This Gets Out ist vorbestellt und Ollies und Wills Kurzgeschichte wird jetzt sofort von mir gelesen. Ich freue mich auf mehr von den beiden!

Fazit
Wer nach dem Lesen mit einem guten Gefühl zurückgelassen werden möchte - nach vielen Auf und Abs, Herzklopfen, breitem Grinsen und großen Gefühlen verschiedenster Art -, der ist hier goldrichtig. 4,5 Sterne gibt es von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.08.2022

Sommerlicher Wohlfühlroman, der unerwartet ins Herz trifft!

The Colors of Your Soul
1

Ich bin irgendwie ganz emotional, nachdem ich das Buch beendet habe. Erhofft habe ich mir eine süße Sommerlektüre für den Urlaub und genau das habe ich auch bekommen, aber weitaus tiefgründiger, als ich ...

Ich bin irgendwie ganz emotional, nachdem ich das Buch beendet habe. Erhofft habe ich mir eine süße Sommerlektüre für den Urlaub und genau das habe ich auch bekommen, aber weitaus tiefgründiger, als ich es mir vorgestellt habe.

Die Idee des Buches hatte mich schon im Klappentext sofort angesprochen - es klingt einfach mal nach etwas Neuem, etwas, das man nicht schon tausendmal gelesen hat. Der Youtuber/Influencer-Aspekt hat mir auch sehr gut gefallen, da ich zwar eher weniger damit am Hut habe, das Thema aber für ein Buch, vor allem für eine Lovestory, spannend finde. Gewünscht hätte ich mir noch, dass das Shippen von „Paxolly“ (so heißen die beiden als Paar) gelegentlich noch eine größere Rolle gespielt oder man noch mehr Fankommentare zu lesen bekommen hätte, denn gerade da liegt für mich viel Potential, um die Geschichte noch unterhaltsamer zu machen.

Ich war aber auch so mit dem Unterhaltungswert der Geschichte sehr zufrieden. Der Ton des Buches ist im Allgemeinen sehr leicht, gelegentlich auch wirklich witzig und amüsant. Aber die Autorin kann auch anders, ernster und tiefgründiger, sodass man mit den Charakteren richtig mitfühlt und -fiebert. Ein- oder zweimal hatte ich sogar - wie Pascal - eine allergische Reaktion, Heuschnupfen oder so (oder ja, vielleicht habe ich auch geweint?), weil die Autorin immer wieder so schöne Worte findet und einen damit direkt ins Herz trifft.

Die Botschaft des Buches ist ganz klar: Nutze die Zeit, die du noch hast. Mach das Beste draus. Halte dich nicht mit Dingen (oder Menschen) auf, die dir nicht guttun. Die Gedanken und Ideen, die hier einfließen, fand ich sehr interessant, wobei vor allem Pax immer wieder weise Worte von sich gibt und den Leser so für sich einnimmt.

Vor allem der Kontrast zwischen ihm, dem ruhigen Minimalisten, und Holly, der aufgeweckten DIY-Queen, hat mir von Beginn an sehr gut gefallen und wusste mich bis zum Ende wunderbar zu unterhalten. Hier sieht man wirklich - und das auf eine völlig realistische und glaubwürdige Weise - dass sich Gegensätze nun mal anziehen und auch bereichern können. Manchmal muss man mal einen anderen Blickwinkel einnehmen, um im Leben weiterzukommen. Um sich weiterzuentwickeln und erwachsen zu werden. Die neuen Erfahrungen, die die beiden im Rahmen ihrer Challenge machen, werden nie langweilig und laden immer wieder zum Weiterlesen ein. Vor allem Hollys Eindrücke von der Natur und ihrem völlig neuen Van-Leben sind schöne Highlights.

Pax und Holly sind auch rundum sympathisch und man spürt die Chemie zwischen den beiden sofort, weshalb es auch so viel Spaß macht, ihre Liebesgeschichte zu verfolgen. Natürlich gibt es am Ende noch ein paar mehr oder weniger vorhersehbare Hindernisse, die das Happy End hinauszögern, aber das war auch nötig, um die Geschichte zu einem zufriedenstellenden Abschluss zu bringen. Ich weiß noch nicht, ob ich die beiden anderen Bände lesen werde, die sich um Pascals Geschwister drehen, weil mich deren Klappentexte nicht so ansprechen, aber mein sehr guter Eindruck von Pascals und Hollys Geschichte und die Hoffnung, die beiden wiederzusehen, machen mich schon sehr neugierig. Also wer weiß.

Fazit

Ich kann Pascals und Hollys Liebesgeschichte jedem ans Herz legen, der eine süße sommerliche Urlaubslektüre mit etwas Tiefgang und ungewöhnlicherem Setting sucht - sie macht einfach Spaß! 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.10.2021

Lesen, Charaktere ins Herz schließen und wohlfühlen - ein schöner Liebesroman!

Exklusiv nicht zusammen
0

Seit „Die Sache mit der Motte und dem Licht“ bin ich ein großer Katharina Wolf-Fan, seit „Closer“ haben es mir auch die Geschichten von Ina Taus angetan – deshalb war „Exklusiv nicht zusammen“ für mich ...

Seit „Die Sache mit der Motte und dem Licht“ bin ich ein großer Katharina Wolf-Fan, seit „Closer“ haben es mir auch die Geschichten von Ina Taus angetan – deshalb war „Exklusiv nicht zusammen“ für mich ein absolutes Muss. Und meine relativ hohen Erwartungen wurden vollkommen erfüllt.

Der Schreibstil beider Autorinnen ist sehr angenehm und flüssig zu lesen und die Dialoge sind authentisch und glaubwürdig. Nicht selten haben sie mich breit zum Grinsen und manchmal sogar laut zum Lachen gebracht.

Dies lag aber natürlich auch an den fantastischen Charakteren, die man einfach ins Herz schließen muss. Nicht nur Finn und Anton, sondern auch sehr viele Nebencharaktere, deren Geschichten schon in anderen Bänden erzählt wurden. Ich persönlich habe noch keinen einzigen davon gelesen, weshalb ich die Charaktere nicht kannte, trotzdem konnte ich der Geschichte aber natürlich problemlos folgen, denn Finn und Anton stehen schließlich im Fokus. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass der eine oder andere Insider gefallen ist, den man nur durch Kenntnis der anderen Bände versteht – die Lektüre werde ich dementsprechend noch nachholen.

Auch wenn ich Anton sehr liebgewonnen habe, bin ich doch ein absoluter Finn-Fan. Diese Mischung aus Bad Boy, dem die Meinungen anderer Menschen egal sind, der zahlreiche Bettgeschichten am Laufen hat und der sich unbedingt von der Masse abheben will, und dem fürsorglichen besten Freund, der für Anton alles tun würde, – die hat mich von Seite zu Seite mehr für ihn eingenommen. Finn ist ein tougher Kerl – und Anton ist sein Kryptonit. Wie soll man da nicht beim Lesen dahinschmelzen, wenn die beiden doch so süß sind?

Die Tatsache, dass ich beim Lesen zweimal Gänsehaut hatte, ist aber der Grund, warum diese Geschichte für mich heraussticht. Da waren zwei Momente, zwei herrlich süße Momente, die für mich so unerwartet kamen (obwohl eigentlich nichts davon unvorhersehbar war), dass ich richtig erschauert bin. Und das ist Wahnsinn, wenn ein Buch so einen Effekt hat, vor allem weil man das von einem lockerleichten Liebesroman ja eigentlich eher weniger erwartet.

Ich bin sehr positiv überrascht. Zwar verläuft der Plot nicht unbedingt unberechenbar und man kann sich als Leser natürlich denken, wohin die Reise geht und an welcher Stelle es vielleicht nochmal Hürden zu überwinden gilt, aber das tat meiner Lesefreude keinen Abbruch. Das Buch punktet durch seine wahnsinnig sympathischen Charaktere, die süßen, mitunter auch Herzklopfen bescherenden und Dauergrinsen heraufbeschwörenden Dialoge und zwei berührende Momente im Besonderen. Ich freue mich auf weitere gemeinsame Werke der beiden Autorinnen.

Fazit

Für mich eine kleine Überraschung, auch wenn ich sowieso schon einiges erwartet hatte. Eine sehr süße, mitunter auch berührende Liebesgeschichte zum Abschalten und Wohlfühlen. Vor allem Finn wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Von mir gibt es 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.10.2021

Eine Geschichte mit typischer Ausgangslage, die durch sehr gute (Plot-)Ideen der Autorin begeistert!

Close to you
0

Um „Close to you“ bin ich lange herumgegeistert, weil ich mir durch den Klappentext eigentlich einiges von der Geschichte versprochen habe, andererseits aber durch manche Rezensionen etwas abgeschreckt ...

Um „Close to you“ bin ich lange herumgegeistert, weil ich mir durch den Klappentext eigentlich einiges von der Geschichte versprochen habe, andererseits aber durch manche Rezensionen etwas abgeschreckt war. Hier zeigt sich jedoch mal wieder, wie unterschiedlich Geschmäcker sein können, denn mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen!

Isabell Mays Schreibstil ist klasse. Sie schreibt leicht und flüssig und versteht es, die Gefühle ihrer Charaktere authentisch zum Ausdruck zu bringen. Auch die Dialoge waren von vorne bis hinten glaubwürdig und realistisch und das selbst dann, wenn ich schon fest damit gerechnet hatte, dass gleich ein absolut kitschiger Kommentar kommen würde, den kein Mensch so in der Realität abgeben würde. Irgendwie hat die Autorin es doch immer wieder geschafft, dass alle Gespräche echt wirkten, was ich sehr genossen habe.

Mit Violet und Aiden hat sie zwei sehr sympathische Charaktere geschaffen, die man auch gerne auf ihrem Weg begleitet. Bei Aiden mag die Bezeichnung „sympathisch“ vielleicht erstmal befremdlich wirken, wenn man nur den Anfang des Buches gelesen hat, aber gerade er war mein absoluter Lieblingscharakter, weil er so tiefschichtig ist. Seine abweisende, kühle Haltung weckt Neugier und Interesse und gemeinsam mit Violet möchte man herausfinden, was hinter dieser harten Fassade schlummert, vor allem dann, wenn man miterlebt, wie fürsorglich und unerwartet lieb er sich gegenüber Violet verhalten kann. Gut, das ist jetzt kein absolut neues Konzept in einem Liebesroman und dürfte im Gegenteil sogar einigen bekannt vorkommen, aber Isabell May hat es trotz dieses Klischees bewerkstelligt, eine ganz eigene Geschichte zu erzählen. Eine, bei der man mitfiebert und mitfühlt.

Ich habe vor allem mit Aiden angesichts seiner Hintergrundgeschichte mitgelitten, letztendlich aber auch immer wieder mit Violet, die unter Panikattacken leidet und sich in Menschenmengen unwohl fühlt. Ihr Geheimnis erfährt der Leser tatsächlich schon recht früh (was ich sehr erfrischend fand!) und die Spannung entsteht hier vor allem dadurch, dass man darauf wartet, dass auch Aiden endlich in ihr Geheimnis eingeweiht wird.

Mich hat die Story insgesamt sehr beeindruckt. Nicht nur Aidens Hintergrundgeschichte, die ich als sehr aufwühlend empfunden habe und die mich gewisse Figuren hat hassen lassen, sondern auch, wohin Violets Geschichte letztendlich hingeführt hat. Zwar hatte ich eine immer stärker werdende Ahnung, die sich letzten Endes auch bewahrheitet hat, aber das hat meine Begeisterung ganz und gar nicht gedämpft. Im Gegenteil: Ich fand es sogar richtig gut, dass es so gekommen ist, und wäre sicher enttäuscht gewesen, wenn ich mich geirrt hätte. Weil die Wendung halt einfach gut ist.

Deshalb kann ich negative oder mittelmäßige Bewertungen zu dem Buch tatsächlich nicht nachvollziehen: Mich haben die Story, die Charaktere und der schöne Schreibstil der Autorin gepackt und ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen.

Fazit

Eine Geschichte, die vielleicht auf den ersten Blick erstmal vielen anderen im New Adult-Genre ähnelt, letztendlich aber durch einen sehr guten Plot, authentische Charaktere und Dialoge und einen angenehmen Schreibstil punktet. Ich freue mich auf weitere Werke von Isabell May und vergebe 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere