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Veröffentlicht am 05.10.2022

Schnupperkurs fürs Bridgerton-Universum

Bridgerton - Neues von Lady Whistledown
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In "Neues von Lady Whistledown" wird der Leser zurück in das Bridgerton-Universum geführt und darf noch ein paar schöne Stunden zwischen Klatschkolumnen und Regency-Bällen verbringen.

Das Buch enthält ...

In "Neues von Lady Whistledown" wird der Leser zurück in das Bridgerton-Universum geführt und darf noch ein paar schöne Stunden zwischen Klatschkolumnen und Regency-Bällen verbringen.

Das Buch enthält zwei unabhängige Kurzgeschichten, die natürlich von der werten Lady Whistledown kommentiert werden. Die Storys spielen also vor der Enthüllung ihrer Identität im vierten Band der Bridgerton-Reihe.

Das Buch bringt vor allem den historischen Flair des Londons des 19. Jahrhunderts wieder, das man während der Bridgerton-Bücher lieb gewonnen hat. Die beiden Kurzgeschichten waren unterhaltsam zu lesen und dem Schreibstil nach locker leicht. Man sollte keine allzu spannende Story erwarten, wie es bei den normalen Büchern der Fall ist, aber langweilig wurde es keineswegs.

Es gab auch das ein oder andere kleine Wiedersehen mit Charakteren aus den anderen Büchern, allerdings halten diese sich in Grenzen. So kann man die Kurzgeschichten auch gut nutzen, um in die Bücher der Autorin hineinzuschnuppern.

Alles in allem eine schöne Ergänzung zur Hauptreihe!

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Veröffentlicht am 08.08.2022

Geisterjagd durch Edinburgh

Das Buch der Seelen
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Mechthild Gläsers Geschichten stecken bekannterweise voller Ideen, Magie und dem besonderen Etwas. Ich habe bereits einige ihrer Bücher gelesen und wurde durch den Klappentext dieses Buches schnell überzeugt. ...

Mechthild Gläsers Geschichten stecken bekannterweise voller Ideen, Magie und dem besonderen Etwas. Ich habe bereits einige ihrer Bücher gelesen und wurde durch den Klappentext dieses Buches schnell überzeugt. Edinburgh ist als Setting einer Geschichte immer etwas besonderes, da die Stadt allein bereits eine gewisse Ausstrahlung versprüht und ein dort spielendes Buch eigentlich nur gelingen kann.

Das Buch der Seelen wurde von dem Klassiker "Das Bildnis des Dorian Gray" inspiriert und beginnt mit einem alten Fotoalbum voller besonderer Bilder aus einer vergangenen Zeit. Darunter das Abbild des Lords Adrian Storm, dem Elsie, die Besitzerin des Fotoalbums, einfach alles erzählt. Sie ist als Hauptfigur eher der verträumtere Typ und schwebt zu Beginn mit dem Kopf in den Wolken. Das entspricht ehrlich gesagt nicht unbedingt meinem bevorzugten Typ als Protagonistin, aber ich konnte mich ganz gut mit ihr arrangieren. Viel spannender als Elsie fand ich aber die Geschichte an sich, die zwischen der Gegenwart, in der die verschwundenen Fotos aus Elsies Album lebendig werden, und der Vergangenheit, in der Aiden Storm auf Geisterjagd durch die Gassen Edinburghs streift, wechselt. Diese Zeitsprünge in eine andere Epoche waren wirklich eine tolle Ergänzung zur Hauptstory, da man so parallel erfahren konnte, wie es überhaupt dazu kam, dass Elsies Fotos nicht so normal sind, wie sie dachte. Allgemein finde ich die Story unglaublich originell und bin von der Idee begeistert. Besonders Geisterhund Muffin hat mein Herz im Sturm erobert.

Ich muss allerdings zugeben, dass durch die wechselnden Perspektiven ein wenig von der Dynamik der Handlung genommen wurde. Wenn man sich in der Gegenwart einem spannenden Punkt angenähert hat, wurde prompt der Blick in die Vergangenheit eingeleitet und andersherum. Auch hat die ganze Geschichte sich zu Beginn etwas gezogen, bis zur ersten Begegnung von Aiden und Elsie hat es ein ganzes Stück gedauert. Im Verhältnis zum gesamten Buch vielleicht etwas zu lange. Man wusste ja auch bereits aus dem Klappentext, dass Aiden lebendig werden würde, weshalb die diesbezüglich aufgebaute Spannung auch etwas hinfällig war.

Neben ober erwähnter Verträumtheit war mich Elsie auch insgesamt etwas zu kindisch. Das führe ich aber darauf zurück, dass es sich hier wirklich um ein Young Adult Buch handelt und die Protagonistin eben dahingehend dargestellt wird. Vor fünf Jahren hätte ich sie vermutlich geliebt, aber so wurde ich einfach nicht warm mit ihr.

Elsie aus der Gleichung ausklammernd kann ich aber sagen, dass ich das Buch als Gesamtwerk wirklich gemocht habe. Die Story war ungewöhnlich und wirklich mal etwas Neues, das Setting mit Edinburgh teils schaurig, teils schön und der Anflug einer Romanze, der in der Luft lag, war eine gelungene Ergänzung.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Liebe auf dem Lande

Bridgerton - In Liebe, Ihre Eloise
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Nun sind wir bereits beim fünften Bridgerton-Sprössling angelangt, der den Bund der Ehe eingehen möchte. Die liebe Eloise hat es trotz ihrer Beliebtheit in der Londoner Gesellschaft viele Jahre vermieden ...

Nun sind wir bereits beim fünften Bridgerton-Sprössling angelangt, der den Bund der Ehe eingehen möchte. Die liebe Eloise hat es trotz ihrer Beliebtheit in der Londoner Gesellschaft viele Jahre vermieden zu heiraten, um auf den Richtigen zu warten. Nach der Hochzeit ihrer besten Freundin will aber auch sie mit ihren 28 Jahren nicht länger allein sein und ist sich sicher, in ihrem Brieffreund Sir Crane, die Liebe ihres Lebens finden zu können.

Mir hat der Ansatz mit der Annäherung durch den Briefaustausch sehr gut gefallen, da dadurch bereits ein gewisses Kennenlernen zwischen den Figuren stattgefunden hat und damit wieder ein anderer Ansatz der Liebe erzählt wird. Bisher war es beinahe immer die Liebe auf den ersten oder zweiten Blick, hier liegen ein Jahr Briefschreiberei zwischen Eloise und Phillip. Außerdem schließt die Geschichte nahtlos an die Geschehnisse des vierten Bandes an und erzählen die Geschichte auf spannende Weise weiter.

Einige Belange dieses Buches haben mir trotz dessen weniger gefallen, als ich es aus den bisherigen Büchern gewohnt bin. Zum einen spielt die Handlung in der ländlichen Gegend, in der Sir Cranes Anwesen liegt. Die bekannten Bälle und gesellschaftlichen Zusammenkünfte, auf denen immer allerlei interessanter Dinge passiert sind, fehlen hier vollkommen und lassen einiges an freiem Handlungsspielraum zurück. Das gibt dem Buch natürlich erstmal eine neue Richtung und das Potenzial, sich von seinen Vorgängern zu unterscheiden. In Kombination mit der emotionalen Gestaltung der Charaktere muss ich aber sagen, dass ich irgendwie weniger involviert und gespannt auf den weiteren Verkauf war, da ich den männlichen Part der Geschichte nicht wirklich verstanden habe. Die Anziehungskraft, die Phillip offensichtlich auf Eloise ausübt, wirkte für mich etwas unbegründet, weil er insgesamt einfach weniger Tiefe besessen hat und emotional nie zu durchschauen war. Die Ab und An gefallenen abfälligen Bemerkungen zum weiblichen Geschlecht an sich, fand ich zudem etwas übertrieben, sodass mir das negativ in Erinnerung geblieben ist. Natürlich, Phillip Crane unterscheidet sich von seinen männlichen Vorgängern in der Bridgerton-Reihe, aber ich muss sagen, nicht unbedingt im Positiven. Tatsächlich entwickelt er sich erst Richtung Ende ein wenig, sodass seine leicht grummelige, introvertierte Art etwas ansprechender wird.

Die Handlung war insgesamt auch etwas ruhiger gestaltet als sonst, da einfach sehr viel weniger Mitglieder der Bridgertons aktiv an der Handlung beteiligt sind. Generell beschränkt sich die Handlung auf weniger Charaktere, da sie wie gesagt im ländlichen Raum angesiedelt ist und es dort einfach weniger Menschen gibt. Ich will das Buch nicht gerade langweilig nennen, da Eloises Stiefkinder durchaus für Unterhaltung gesorgt haben, aber insgesamt war das Buch etwas ruhiger und auf emotionale Entwicklungen konzentriert. Das stand zunächst etwas im Kontrast zu Eloise redseligem Wesen, aber war dennoch eine passende Wendung.

Teil fünf wird mir nicht als Lieblingsband im Gedächtnis bleiben, aber was ich zu meinen Lieblingen zählen kann, ist der wirklich schöne zweite Epilog der Geschichte. Darin erfährt man mehr über Amanda, Eloises Stieftochter, und wie sie sich Jahre später auf wirklich schöne Weise verliebt. Darüber hätte ich ein ganzes Buch lesen können, so unterhaltsam habe ich den Epilog empfunden.

Nun bin ich mehr als gespannt auf die weiteren Bücher der Reihe und ob es mit den Büchern wieder bergauf geht. Die letzten zwei Teile haben mir nämlich etwas weniger gut gefallen, als der Rest.

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Veröffentlicht am 01.12.2021

Zusammen Berge versetzen

Moving Mountains
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Moving Mountains, der vierte Teil der Fletcher-Reihe dreht sich um Savannah und Maxx. Die Spannung zwischen den beiden war bereits im Vorgängerband spürbar, da die Geschichten zumindest zu Beginn parallel ...

Moving Mountains, der vierte Teil der Fletcher-Reihe dreht sich um Savannah und Maxx. Die Spannung zwischen den beiden war bereits im Vorgängerband spürbar, da die Geschichten zumindest zu Beginn parallel verlaufen. Deswegen war ich schon richtig gespannt auf diesen Band, da mir besonders Maxx als wirklich interessant in Erinnerung geblieben ist.

Das Buch beginnt mit einem Knall, denn Savannah wird von ihren Eltern mit deren Scheidung und der Tatsache, dass sie ihre Therapie beenden muss, konfrontiert. Diese Szene offenbart in Form eines Zusammenbruchs sofort Savannah instabile Psyche und ist ein kleiner Ausblick darauf, was noch kommt. Savannah war zu Beginn keine Protagonistin, die ich übermäßig mochte, da sie ein sehr sensibler Charakter war und ich ihr Wesen allgemein wenig nachvollziehen konnte. Ich präferiere allgemein auch die starke Protagonistin als Hauptfigur. Im Laufe des Buches, als sie sich langsam entwickelt und beginnt, für sich selbst einzustehen, wurde sie mir immer sympathischer.

Der männliche Part des Buches, Maxx, wird nach vier Jahren, die er unschuldig im Gefängnis verbracht hat, entlassen. Die Informationen um ihn und seinen Gefängnisaufenthalt belaufen sich auf ein paar wenige Einschübe, was ich manchmal etwas schade fand. Vielleicht fehlen mir auch ein paar Informationen, da ich den ersten Band, Burning Bridges, der von Maxx Bruder handelt, nicht gelesen habe.

Auch Maxx hat zu kämpfen, denn er ist von Schuldgefühlen zerfressen und von Ängsten erfüllt, die er für sein neues Leben zu unterdrücken versucht. Insgesamt fand ich ihn wirklich interessant, denn er war so anders als Savannah und doch hatten sie die gleichen bzw. ähnliche Probleme.

Die Handlung setzt eher den Fokus auf die charakterliche und psychische Entwicklung der Charaktere, sodass man nicht gerade vor Spannung erzittert, aber das stellt für mich erstmal nichts negatives dar. Ich habe das Buch trotzdem gerne gelesen und wollte es in Richtung Schluss gar nicht mehr aus der Hand legen. Nur in den ersten Abschnitten habe ich ab und an eine Lesepause eingelegt, weil ich nicht vollkommen gefesselt war.

Es gab aus logischer Sicht einen Aspekt (kleiner Spoiler), der mich das gesamte Buch hinweg einfach gestört hat und das war die Sache mit der Therapeutin. Wie erwähnt, muss Savannah die Therapie nach jahrelangen Sprechstunden abbrechen und es wird beschrieben, wie sehr sie Dr. Dreyer vermisst und sich zumindest einen Schlussbesuch oder eine Verabschiedung wünscht. Für sie hapert es daran, dass sie sich keine weitere Sitzung leisten kann. Warum sie nicht einfach das Telefon in die Hand nimmt und das in dieser Form erledigt, blieb mir das gesamte Buch ein Rätsel, vor allem, nachdem eine ihrer Freundinnen ihr von der Therapeutin ausrichtet, dass diese sich das ach wünschen würde. Da gab es keinerlei Reaktion von Savannah und das, wo sie sonst so versessen darauf war. Da fehlte mir ein bisschen Logik hinter, genauso wie bei den Umständen, warum sie ihre die Therapie überhaupt abbrechen musste und dem gesamten Konflikt mit den Eltern.

Insgesamt habe ich das Buch trotz dieser Punkte gern gelesen, da es aus emotionaler Sicht mitreißend geschrieben war und ich Savannahs und Maxx' Entwicklung sehr spannend fand. Gleichzeitig kam durch einige schöne Szenen, wie dem Campingtrip und dem Jahrmarktbesuch, Wohlfühlatmosphäre auf, die für ein schönes Leseerlebnis sorgte.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Weihnachtsstimmung gesucht

Weihnachten mit Zimt und Happy End
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Wenn ich ein Buch mit den Titel "Weihnachten mit Zimt und Happy End" in der Hand halte, empfinde ich es nur als richtig, eine entsprechende Geschichte zu erwarten, die weihnachtliche Stimmung, Frohsinn ...

Wenn ich ein Buch mit den Titel "Weihnachten mit Zimt und Happy End" in der Hand halte, empfinde ich es nur als richtig, eine entsprechende Geschichte zu erwarten, die weihnachtliche Stimmung, Frohsinn und eben Wintergefühle verbreitet. Leider habe ich in diesem Buch nur einen dieser drei Punkte widergefunden und das war der Winter.

Die Autorin entführt den Leser in ein kleines Küstendorf mit starker Gemeinschaft und voll von außergewöhnlichen Charakteren. Das Zentrum der Geschichte stellt die alleinerziehende Mutter Katie dar, die zusammen mit ihren Sohn vor ein paar Jahren in den kleinen Ort gezogen ist. Aufgrund von traumatischen Erfahrungen in ihrer Kindheit, fällt es Katie schwer, sich auf andere zu verlassen und generell, engere Beziehungen zu Menschen einzugehen. Die Gründe dafür, ihre sich dauerhaft streitenden Eltern und auch der Tod ihrer Oma, erfährt man gleich zu Beginn des Buches. Das hat für mich einen ziemlich deprimierenden Einstieg in eine Geschichte dargestellt, von der ich eher positive Stimmung und eben Weihnachtsgefühle erwartet habe. So wurden meine Erwartungen gleich nach den ersten Seiten gedämpft und ich war gespannt, wann denn nun der weihnachtliche Aspekt der Geschichte auf den Plan treten würde.

Die Antwort darauf: ganz am Ende. Und das war für meinen Geschmack und meine Erwartungen dann doch etwas spät. Dabei will ich gar nicht behaupten, dass das Buch nicht unterhaltsam oder gar nicht lesenswert wäre. Man bekommt auf den ca. 400 Seiten einiges an Handlung geboten, insbesondere rund um das kleine Dorf, in denen Katie mit ihrem Sohn Saul wohnt und in dem es aufgrund der spannenden Bewohner so einiges zu entdecken gibt. Leider ist es mir nie ganz gelungen, einen Überblick über die zahlreichen verschiedenen Namen zu erlangen, sodass ich nur die Kernfiguren voneinander unterscheiden konnte, und andere ab und an verwechselt habe.

Man erfährt so einiges vom Leben der Dorfbewohner und auch das ein oder andere Drama wird authentisch in die Geschichte eingebaut. Was für mich vieles etwas heruntergezogen hat, war Katie mit ihrer Art, Menschen von sich zu distanzieren. Das ganze geschieht zwar aus reinem Selbstschutz, trotzdem hat es für mich einfach nicht in diese Geschichte gepasst.

Während der Handlung zieht langsam der Winter in das kleine Küstendorf und bringt nach und nach die ersehnten Weihnachtsaspekte mit sich. Weihnachtsbeleuchtung und -gebäck sorgen für eine wohlige Atmosphäre. Trotzdem sorgen einige Charaktere, die ich aus Spoiler-Gründen nicht näher benenne, dafür, dass insgesamt eine eher gedrückte Stimmung über dem Buch liegt.

So gelingt es dem Buch trotz Happy End leider nicht, das Versprechen, das mir Cover und Titel geben, zu halten und mich auf die festliche Jahreszeit einzustimmen.

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