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Veröffentlicht am 12.08.2022

Gestochen scharf

Gestochen scharf - Sexy Tattoo Storys | Erotische Geschichten
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Ol la la. Was für ein Buch. 18 erotische Geschichten und alle Protagonisten sind bunt tätowiert und nicht nur am Rücken und Händen, sondern auch an ganz intimen Stellen. Ich selbst bin nicht tätowiert, ...

Ol la la. Was für ein Buch. 18 erotische Geschichten und alle Protagonisten sind bunt tätowiert und nicht nur am Rücken und Händen, sondern auch an ganz intimen Stellen. Ich selbst bin nicht tätowiert, aber mir gefallen Tattos ungemein. Bei den Männern finde ich dies ungemein sexy. Und hier geht es um eine junge Frau, die auf ihrem Körper eine ganze Leinwand trägt. Oder der Gefangene. Seine Tattoos bringen die Wärterin zum Träumen und zum Sündigen. Oder das junge Mädchen, der Fotograf ist von ihrem Körper begeistert. Die Autorin versteht es, dem Leser die Lust beizubringen, die die Protagonisten hier erleben, im Sinnesrausch mit den tätowierten Körpern, die ganze Geschichten erzählen. Und das Buch hat für jeden Geschmack was dabei, zärtlich und romantisch. hart und sadistisch. Hier wird kein Blatt vor dem Mund genommen und der Leser kann das Kopfkino spielen lassen. Das dunkle Cover wirkt sehr geheimnisvoll, eine tolle Frau mit einem supertollen tätowierten Körper.

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Veröffentlicht am 11.08.2022

Die 718. Braut

Die 718. Braut
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Ein Buch, voller Emotionen geschrieben und zugleich ein Mahnmal für künftige Generationen. Dies hier zeigt, wie leicht junge Menschen zu verführen sind und ihr Leben einer Sekte widmen. Dory Stobbe ist ...

Ein Buch, voller Emotionen geschrieben und zugleich ein Mahnmal für künftige Generationen. Dies hier zeigt, wie leicht junge Menschen zu verführen sind und ihr Leben einer Sekte widmen. Dory Stobbe ist das jüngste von mehreren Kindern. Sie stammt aus einer kleineren Gemeinde und ihre Eltern haben mit sich selbst zu tun, zumals der Vater der dem Alkohol zuspprach. Mit 16 verlies Dory ihre Heimat um in Berlin eine Ausbildung als Erzieherin zu machen. Ein Landei und zudem auch noch einsam sprach sie eine junge Frau an und lud sie ein, an einer Veranstaltung teilzunehmen. Da Dory schon immer ein gläubiger Mensch war und froh war, Anschluß zu finden, ließ sie sich von den angeblichen Freunden einwickeln und kam so in die Fänge der Vereinigungskirche, der Moonsekte. Sie zog bei den Mitglieder der Sekte ein und ging dann auch auf "Kundenfang". Sie lebten äußerst einfach und verzichteten auf jeden Luxus. Dory wurde in Panama und auf den Bahamas zur Missionierung eingesetzt. Sie durfte keine Beziehung zu einem Mann aufnehmen und die Mitglieder untereinander waren sich auch nicht immer grün. Doch der Sektenführer hatte bei seinen Ansprachen solch ein Carissma, dass die Jünger immer wieder darauf hereinfielen. Schließlich wurde Dory 1982 mit 2000 anderen Sektenangehörigen mit einem Mann verheiratet, den der Moonvater ausgesucht hat, den sie vorher nicht kannte. Doch die Ehe ging nicht gut, Dory bekam vier Söhne und trennte sich nach und nach von der Sekte, bis sie schließlich den Absprung davon fand. Ich habe mich beim Lesen immer wieder gefragt, wie stark der Einfluss der Moonies war, dass sehr viele junge Menschen diesem Guru folgten, ein äußert spartanisches Leben führten, keine Eigentum hatten und vollkommen ausgenutzt wurden. Der Sektenführer Myung Moon lebte mit seiner Frau im Überfluß mit seinen 14 Kindern. Die Autorin nimmt bei ihrer Lebensbeichte kein Blatt vor dem Mund. Schonungslos berichtet sie uns ihr Leben, selbst im Ausland bekamen sie so gut wie keine Unterstützung und mußten für ihr Auskommen selbst sorgen. Unerhört fand ich, wie die Sekte das Privatleben der Menschen beeinflußte. Sie durften keinerlei Liebschaften haben, sie mußte keusch und rein und die Ehe gehen. Ich frage mich manchmal, warum es Dory so lange Jahre bei den Moonies ausgehalten hat. Dieses Buch sollten in den Schulen im Religions- oder Ethikunterricht gelesen werden, um den jungen Menschen vor Augen zu führen, wohin es führt, wenn man einen fremden Götzen hinteherläuft. Und doch muß ich gestehen, dass mich das Cover mit den vielen Bräuten irgendwie beeindruckt hat. Es gibt ein schönes Bild ab, genau dies aber will die Sekte damit erreichen.

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Veröffentlicht am 08.08.2022

ISISDOR

Isidor
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Die Autorin Shelly Kupferberg schildert hier in diesem Buch das wirklich eindrucksvolle Leben ihres Großonkels Isidor. Isidor, bei seiner Geburt hieß er noch Israel, ist 1886 im Schtetl, im hintersten ...

Die Autorin Shelly Kupferberg schildert hier in diesem Buch das wirklich eindrucksvolle Leben ihres Großonkels Isidor. Isidor, bei seiner Geburt hieß er noch Israel, ist 1886 im Schtetl, im hintersten Galizien als eines von fünf Kindern armer Leute geboren worden. Durch Fleiß und auch Disziplin machte er sein Abitur, ging dann nach Wien. Er arbeitete als Anwalt, hatte einen Doktortitel und wurde alsbald zum Kommerzienrat erhoben. Durch geschickte Transaktionen vermehrte sich sein Vermögen zu Millionen und er bewohnte einen eleganten Palais. Seine beiden Ehen scheiterten, als Geliebte hielt er sich eine junge ungarische Schauspielerin. Jeden Sonntag wurde zum fürstlichen Mittagsmahl geladen, wo auch sein Neffe Walter anwesend war. Isidor war kinderlos und so unterstützte er seinen jungen Neffen. Als dann Hitler an die Macht kam, verkannte Isidor die Zeichen der Zeit. Es wäre ihm ein Leichtes gewesen, nach Amerika auszureisen. So kam er als Jude in die Fänge der Nationalsozialisten, sein Vermögen wurde beschlagnahmt, er wurde inhaftiert, gequält und gefoltert. Von diesen Ereignissen erholte er sich gesundheitlich nicht mehr und so verstarb er 1938 verarmt und schwer krank.Die Autorin hat hierzu umfangreich recherhiert, fand im Dachboden ihres alte Dokumente, recherchierte umfangreich, suchte in alten Archiven in Wien und konnte so das Leben des Urgußonkels rekonstruieren. Sie schreibt derart ingteressant und lebensnah, man erlebt hier das Grauen und das Schrecken der Nazidiktatur den Juden gegenüber. Ein unnatürlich große Hass gegen die Juden. Die Autorin selbst wurde in Tel Aviv geboren, lebt aber nun in Berlin. Sie hat uns mit diesem Buch ein Zeitzeugnis geöffnet, angefangen mit Isidors Geburt bis hin zu seinem Tod. Am Ende des Buches finden wir ein Interview mit Shelly Kupferberg, wo einige während des Lesens aufgeworfene Fragen beantwortet werden. Das Titelbild mit dem Reh war mir anfangs etwas unklar erschienen. Nach der Lektüre des Buches hat es aber seine Berechtigung gefunden. Ein Buch, das uns eine Vergangenheit zeigt, wie sie nie wieder vorkommen darf.

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Veröffentlicht am 08.08.2022

Dunkle Gemäuer

Dunkle Gemäuer
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Schon das düstere Cover zeigt an, dass es gruselig wird. Dunkle Wolken und im Hintergrund ein altes Haus. Die Autorin hat hiermit den zweiten Band über die Privatdetektive Suzanne Griesbaum und Henry Marbach ...

Schon das düstere Cover zeigt an, dass es gruselig wird. Dunkle Wolken und im Hintergrund ein altes Haus. Die Autorin hat hiermit den zweiten Band über die Privatdetektive Suzanne Griesbaum und Henry Marbach geschrieben. Regisseur Petrow heuert Suzanne an. Er dreht in dem alten Siechenhaus einen Horrorfilm. Seine Kamerafrau ist plötzlich verschwunden und auch Requisiten sind plötzlich nicht mehr da. Suzanne nimmt ihren Kollegen Henry mit zu Hilfe, eine verkrachte und verschuldete Existenz, aber im Ermitteln super. Nach einigen Tagen wird die Leiche der Kamerafrau Mona im Keller des Horrorhauses mit Genickbruch gefunden. Und es existiert eine Sage, dass in dem früheren Siechenhaus in dem vergangenen Jahrhundert immer wieder Leute mit Genickbruch aufgefunden wurden, den dort spukt der Massenmörder Hildebrandt herum. Doch dann wird ein weiterer Schauspieler tot aufgefunden und auch Suzanne gerät in Lebensgefahr. Ein wirklich sehr gut geschriebenes Buch, das mich teilweise gruseln lässt. Es sind aber derart viele Verdächtige, z.B. der Ehemann von Mona, ein Zahnarzt, ein Schauspieler, die Schwester, ein Hausmeister, der Regisseur. Und immer, wenn man meint, dass man jetzt wirklich den Mörder gefunden hat, wird dies durch eine andere Aussage, ein hiebfestes Alibi, wieder verworfen. Wir dürfen auch Einblick in das Privatleben von Suzanne nehmen und die ist mehr als verknallt in den Heavy Metall Musiker Liam, ein unreifes Bürschchen, sehr zum Leidwesen ihres Ex Emil. So gruselig das ganze Buch ist, man muß immer wieder schmunzeln, manchmal sogar laut lachen, so sind manche Situationen beschrieben, z.B. als Henry als Undercoverschauspieler auf einem Esel reiten muß. Henry hat Angst vor dem Esel und der Esel zickt und ist störrisch. Der Krimi geht sehr flüssig zu lesen, die Sprache ist gut verständlich und es wird der Spannungsbogen über viele Kapitel aufrecht erhalten. Suzanne hat ein offenes Haus und bei ihren Kochkünsten bekommt man wirklich Hunger und der Magen meldet sich. Als dann am Ende der Mörder entlarvt wird, bin ich sprachlos gewesen. Das Buch ist nicht gerade die große Literatur, aber eine wirklich schöne und spannende Unterhaltung für den Feierabend.

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Bewölkt aber trocken

Bewölkt aber trocken
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Ein Buch, das dem Leser richtig an die Nieren geht und ich mußte beim Lesen immer wieder einmal absetzen, denn ich kann absotut nicht verstehen, wie ein Mensch (zudem sogar ein geistig sehr intelligenter) ...

Ein Buch, das dem Leser richtig an die Nieren geht und ich mußte beim Lesen immer wieder einmal absetzen, denn ich kann absotut nicht verstehen, wie ein Mensch (zudem sogar ein geistig sehr intelligenter) so weit abrutschen kann und sein Leben ganz vom Teufel Alkohol bestimmen läßt. Lucy ist 35 Jahre alt, Lehrerin, sie hat eine 14jährige Tochter aus einer früheren Beziehung und einen zweijährigen Sohn mit ihrem Mann Lars, einen Unternehmensberater. Die täglichen Arbeiten, der Beruf, der Haushalt die Kinder fressen Lucy auf, sie fühlt sich überfordert und in einem Hamsterrad. Zur Beruhigung trinkt sie abends ein Gläschen Wein, dann eine ganze Flasche und dann kommt noch ihr Freund Wodka hinzu. Die Flaschen versteckt sie in der Sockenschublade. Doch bald merkt man im Beruf, dass mit ihr etwas nicht stimmt, sie hat viele Fehlzeiten, schmeißt UnmengeTabletten gegen ihre Kopfschmerzen, dem Kater ein, Ihr Tochter merkt, dass die Mutter trinkt. Als sie dann im trunkenen Zustand einen Autounfall mit ihrem kleinen Sohn auf dem Rücksitz verursacht und ihr der Führerschein genommen wird, zieht ihr Mann die Konsequenzen und zieht aus. Bei ihrer Freundin Marie macht sie den kalten Entzug und die meldet sie dann auch in einer Suchtklinik an. Lucie fällt das Leben und die Einschränkungen dort schwer, ich selbst mußte beim Lesen immer wieder staunen, wieviel Selbständigkeit den Patienten genommen wurde, wie das Besuchrecht geregelt ist und wie die Therapien ausgearbeitet werden. Doch dann hat Lucie einen Rückfall, in einer Gastwirtschaft betrinkt sie sich total. Aber in dieser Entzugsklinik findet sie bald Freunde, alle haben die gleichen Probleme, sind irgendwie komisch, aber halten dennoch zusammen, Am Schluß kehrt Lucie zu ihrer Familie als trockene Alkoholikerin zurück. Mich hat das Buch sehr nachdenklich werden lassen. Vor allem das Leben der Kranken in der Klinik wird hier so genau geschildert, die Empfindungen und die Sorgen der Patienten, die alle sehr schwere Schicksalsschläge hinter sich haben. Und dennoch habe ich mich immer wieder gefragt, wie tief ein Mensch so sinken kann. Haben diese Leute denn überhaupt kein Scham- oder Selbstwertgefühl. Sie zerstören mit dem Alkohol ihr Leben, ihre Familien, ihren Beruf und bleiben nicht zuletzt einsam und wirtschaftlich ruiniert zurück. Die Autorin schreibt derart intensiv, man meint, mit am Tisch in der Klinik zu sitzen. Trotz aller Widrigkeiten und Abstürzen zum Trotz endet das Buch wirklich gut. Das Cover ist hellblau und mit Regentropfen versehen, an der oberen Ecke schleicht sich eine drohende, dunkle Wolke ins Bild. Das Bucht hat mich sehr aufgewühlt und ein paarmal war ich versucht, nicht weiterzulesen

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