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Veröffentlicht am 30.01.2023

Gelungener Krimireihen Auftakt

Totes Moor (Janosch Janssen ermittelt 1)
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Aufmerksam geworden war ich auf dieses Buch tatsächlich durch sein ansprechendes Cover, das die beklemmende und unheimliche Stimmung der Moorlandschaft in der Rhön gut wiedergibt und neugierig auf die ...

Aufmerksam geworden war ich auf dieses Buch tatsächlich durch sein ansprechendes Cover, das die beklemmende und unheimliche Stimmung der Moorlandschaft in der Rhön gut wiedergibt und neugierig auf die sich dahinter verbergende Geschichte macht. Als Wanderer die Leiche einer jungen Frau finden, stellt sich schnell die Frage, ob es sich hierbei um die seit Jahren als vermisst geltende Mathilda handelt. In den Reihen der ortsansässigen Kriminalpolizei ermittelt auch ein junger Kommissar, Janosch Jansen, der besonderes persönliches Interesse an dem Fall hat, handelt es sich bei Mathilda doch um seine große Jugendliebe, und sein Vater, der seinerzeit als Hauptverdächtiger festgenommen wurde, beging letztendlich Selbstmord, eine Tatsache, mit der Janosch natürlich bis in die Gegenwart schwer zu kämpfen hat. Die Ermittlungsarbeit wird dem Polizisten nicht unbedingt leicht gemacht, ja er wird sogar eine Zeit lang suspendiert, denn er steht mit der Chefin der hiesigen Kriminalpolizei auf Kriegsfuß, macht er sie doch für den Suizid seines Vater mit verantwortlich. Lars Engels hat mit diesem Auftakt einer neuen Krimireihe einen spannenden Fall konzipiert, der perfekte Leseunterhaltung bietet. Die Charaktere, allen voran der junge Ermittler Jansen, sind authentisch skizziert, alles war sehr gut nachvollziehbar, und ich konnte zu den einzelnen handelnden Personen Nähe aufbauen. Auch die Landschaft und Umgebung der Rhön, wo die Geschichte spielt, sind extrem anschaulich geschildert, so dass man sich alles entsprechend vorstellen kann, auch wenn man nicht ortansässig ist. Als sich am Ende die Entwicklungen, die zur Lösung des Falles führen, teilweise überschlagen, war es mir stellenweise etwas zu wirr und konstruiert, doch das hat den guten Gesamteindruck nur wenig beeinflusst. Ich freue mich auf weitere Fälle mit dem Ermittler Jansen in der Hauptrolle, und kann für diesen ersten Teil eine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Berlin in den 60ern als gelungene Krimikulisse

Die Tote im Wannsee
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In "Die Tote im Wannsee" präsentiert uns das Autorentrio Lutz Wilhelm Kellerhoff den ersten Teil rund um den Protagonisten und Ermittler Wolf Heller, der für die Kriminalpolizei in Berlin arbeitet. Wir ...

In "Die Tote im Wannsee" präsentiert uns das Autorentrio Lutz Wilhelm Kellerhoff den ersten Teil rund um den Protagonisten und Ermittler Wolf Heller, der für die Kriminalpolizei in Berlin arbeitet. Wir befinden uns am Ende der 60er Jahre, als die Studentenproteste auf ihrem Höhepunkt waren und sich gegen die allzu bürgerliche und spießige Gesellschaft auflehnten. Als eine tote Frau am Ufer des Wannsee gefunden wird, hat Hellers Abteilung den vermeintlichen Täter schnell zur Hand, als die Eltern des Opfers auf den Ehemann hinweisen, der seine Frau häufig geschlagen hatte. Doch der junge Kommissar gibt sich damit nicht so ohne Weiteres zufrieden, fallen ihm doch immer wieder gewisse Ungereimtheiten auf, die auf Verstrickungen in den eigenen Reihen schließen lassen. Eine Rolle spielt im Laufe des Buches auch immer wieder Hellers Privatleben. Er wohnt bei einer alleinerziehenden Mutter zur Untermiete, beide sind eigentlich einsam, doch können auch nicht so ohne Weiteres zueinander finden. Und dann ist da auch noch die junge Amerikanerin Louise, die gerne bei den revolutionären Studenten aktiver sein möchte, aber auch ein Auge auf den Kommissar geworfen zu haben scheint, was natürlich alles andere als einfach ist. Mir hat an dem ohnehin spannenden Krimi das perfekte Berliner Lokalkolorit ebenso gut gefallen wie die vielen gut recherchierten politischen Hintergründe. Alles zusammen ergab für mich eine gelungene Mischung und tolle Leseunterhaltung. Auf jeden Fall spreche ich hierfür eine Empfehlung, und ich freue mich bereits auf den zweiten Teil mit Wolf Heller!

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Veröffentlicht am 18.09.2022

Überzeugender Krimireihen Auftakt im Gastronomie Milieu

Teufelsfrucht
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Ich hatte eigentlich gar keine großen Erwartungen an dieses Buch, aber da ich ein Fan von lokalen Krimis und noch dazu Krimireihen bin, stand dieses hier schon lange auf meiner "Will-ich-unbedingt-lesen" ...

Ich hatte eigentlich gar keine großen Erwartungen an dieses Buch, aber da ich ein Fan von lokalen Krimis und noch dazu Krimireihen bin, stand dieses hier schon lange auf meiner "Will-ich-unbedingt-lesen" Liste. Und ich wurde tatsächlich nicht enttäuscht! Im Mittelpunkt steht Xavier Kieffer, ein sehr sympathischer Koch und Restaurant Inhaber, der mit seiner Gaststätte in Luxemburg ansässig ist. Ich war zugegebenermaßen noch nie in dieser Gegend und habe trotzdem das verwendete Lokalkolorit als sehr angenehm und gelungen empfunden und konnte mir die geschilderte Atmosphäre sehr gut vorstellen. Als in Kieffers Gasthof ein Gastrokritiker tot zusammen bricht, unser Protagonist sogar als Täter eines vermeintlichen Mordes in Verdacht gerät, wird der Koch selbst zum Ermittler. Die Krimihandlung ist nicht unbedingt durchweg spannend; was meiner Leseunterhaltung keinerlei Abbruch getan hat. Eher im Gegenteil, diese Art von unaufgeregten unblutigen Lokalkrimis fällt exakt in mein Beuteschema. Da ich selbst aus der Spitzengastronomie komme, haben mir die vielen verwendeten Fachbegriffe besonders gut gefallen. Überhaupt hat der Autor einen tollen, sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil, der die Lektüre äußerst kurzweilig gestaltete. Auf jeden Fall werde ich diese Reihe weiter verfolgen, und spreche außerdem eine Leseempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Hin und her gerissen

Das neunte Gemälde
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Bei diesem Buch "Das neunte Gemälde" von Andreas Storm bin ich hin und her gerissen, was die Bewertung angeht. Normalerweise bin ich mir doch sicher, hat es mir gefallen oder nicht, hier schwanke ich und ...

Bei diesem Buch "Das neunte Gemälde" von Andreas Storm bin ich hin und her gerissen, was die Bewertung angeht. Normalerweise bin ich mir doch sicher, hat es mir gefallen oder nicht, hier schwanke ich und kann auch gar nicht so einfach auf den Punkt bringen, woran es gelegen hat. Positiv ist auf jeden Fall, dass sich der Autor an ein brisantes und wichtiges Thema, nämlich Beutekunst aus dem Zweiten Weltkrieg, gemacht hat, deshalb hatte ich mich für die Lektüre entschieden, da ich einen spannenden Krimi erwartet hatte. Die Geschichte spielt auf mehreren Zeitebenen, jedes Kapitel wird mit Ort und Jahreszahl überschrieben, das gibt einem wenigstens eine recht gute Orientierung, wann und wo wir uns befinden. Trotzdem habe ich mich mit dem Lesen nicht leicht getan, was zum einem am ausufernden oft zu detailreichen Schreibstil, aber auch den vielen unterschiedlichen handelnden Personen und dem extremen Fachjargon aus der Kunstszene, schwierig für einen Laien wie mich, gelegen hat. Der Protagonist Lennard Lombert, wenn auch etwas sperrig und distanziert, was seinen Charakter und den Eindruck, den ich von ihm hatte betrifft, trotzdem mochte ich ihn irgendwo, weil er im Gegensatz zu manch anderem Ermittler aus aktuellen Krimis nicht rotzig frech, sondern sehr gebildet und stilvoll daher kommt. So war auch die Sprache des Autors angenehm gewählt und gehoben, teilweise aber eben auch zu kompliziert, so dass sich das Buch nicht einfach so weg lesen lässt, sondern extreme Konzentration erfordert, u. ich manchen Satz tatsächlich zweimal lesen musste, um bei der Stange zu bleiben. Der Kunstexperte Lombert wird also zum Ermittler, macht sich auf die Suche nach einem vermissten, dem sogenannten neunten Gemälde, was verbirgt sich dahinter? Er gerät in BKA-Untersuchungen, das Ganze erstreckt sich über mehrere Generationen, an und für sich wirklich eine tolle Idee, ein origineller Plot, wie ich fand, aber leider hat der Autor das Potential nicht ausgeschöpft, obwohl er Fiktion und Realität gekonnt verknüpfen konnte, aber mir hat einfach die Spannung gefehlt!

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Veröffentlicht am 19.08.2022

Wo ist Poppy?

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
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Das in diesem Buch behandelt Thema ist so hoch brisant und aktuell, dass ich es großartig finde, dass die Autorin sich hier ran gewagt hat, so viel erst einmal vorweg. Ein kleines, genauer gesagt zweijähriges ...

Das in diesem Buch behandelt Thema ist so hoch brisant und aktuell, dass ich es großartig finde, dass die Autorin sich hier ran gewagt hat, so viel erst einmal vorweg. Ein kleines, genauer gesagt zweijähriges Mädchen, namens Poppy verschwindet, wird entführt, und Scharen von Menschen nehmen über die sozialen Netzwerke an der dramatischen Geschichte teil, weil Poppys Eltern ihr gesamtes Leben zum eigenen finanziellen Profit in Bildern und Kommentaren inszeniert haben. Als Leser wird einem klar und vor Augen geführt, wie gefährlich es ist, alles und jeden Moment im Leben eines Kindes und einer Familie vor Tausenden von Nutzern auszubreiten, da man so auch diejenigen auf den Plan ruft, die man überhaupt nicht will und braucht, nämlich beispielsweise pädophile Netzwerke. Poppys Familie, nicht alleine ihre Eltern, haben im Hintergrund noch ihre eigenen Leichen im Keller, mehr will ich dazu wegen Spoiler Gefahr nicht verraten. Eine weitere zentrale Figur, ist die Ermittlerin Emer Murphy, die selbst krank unter dem Einfluss von Psychopharmaka agiert, sich an dem Fall fest beißt, weil sie eine eigene schwierige Vita hat, die sie heilen möchte. Dieses Buch von Kerstin Geetz war für mich nicht durchgängig immer einfach zu lesen. Zwar ist der Schreibstil flüssig, das muss ich zugeben, aber irgendwie kam ich den Protagonisten nicht auf eine Art und Weise nahe, die mich nahtlos mitfiebern ließ. Erst im letzten Teil nimmt das Ganze so an Fahrt auf, dass ich in einem Rutsch zu Ende lesen musste. Meine Schwierigkeit bestand vielleicht auch in der Vielzahl der handelnden Charaktere, so genau kann ich es gar nicht festmachen. Ein sehr wichtiges wenn auch nicht einfaches Buch, das von mir zwar nicht die volle Punktzahl erhält, aber trotzdem eine absolute Leseempfehlung, da man sich mit diesem Thema auseinander MUSS, und die Autorin dazu in meinen Augen einen wichtigen Beitrag geleistet hat! Sowohl den gewählten Titel als auch die Gestaltung des Covers finde ich übrigens außerordentlich gelungen!

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