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Veröffentlicht am 30.12.2022

Friends-to-Lovers mit etwas wenig Pep

Bridgerton - Ein hinreißend verruchter Gentleman
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Worum geht’s?
Dass Michael unglücklich in seine beste Freundin Francesca Bridgerton verliebt ist, will er um jeden Preis geheim halten, denn sie ist ausgerechnet mit seinem Cousin verheiratet. Als der ...

Worum geht’s?
Dass Michael unglücklich in seine beste Freundin Francesca Bridgerton verliebt ist, will er um jeden Preis geheim halten, denn sie ist ausgerechnet mit seinem Cousin verheiratet. Als der jedoch unerwartet stirbt, bringen Michael Trauer und Hoffnung in eine missliche Lage. So misslich, dass er für mehrere Jahre nach Indien flieht und der Kontakt zu Francesca abbricht – bis sie daran denkt, noch einmal zu heiraten und Michael zum ersten Mal wieder an eine Chance auf sein Glück zu glauben beginnt.


Meine Meinung
Ich bin definitiv großer Fan der Bridgerton-Reihe, auch wenn ich nach den ersten drei Bänden durchaus das Gefühl hatte, dass mich die Geschichten stetig ein kleines Stückchen weniger begeistert haben.

Was mir durchaus gut gefallen hat, waren der Schreibstil und der Humor, der auch in dieser Geschichte wirklich gut zum Tragen gekommen ist. Das Lesen war grundsätzlich sehr unterhaltsam, auch wenn ich zu Beginn des Buches irgendwie das Gefühl hatte, dass die Handlung durch einen überlangen Prolog aufgehalten wurde.

Die Ausgangslage war zwar in Hinblick auf den Informationsgehalt definitiv wichtig für die Geschichte, bis die Handlung allerdings so wirklich an Fahrt aufgenommen hat, hat es mir ehrlich gesagt etwas zu lange gedauert.

Auch die Figuren sind meiner Meinung nach nicht so wirklich in die Gänge gekommen, was ihre Beziehung in meinen Augen überwiegend seltsam gestaltet hat. Die Freundschaft habe ich ihnen zwar durchaus abgenommen, für mich kam aber vor allem bei Francesca die Anziehung etwas zu plötzlich, was die Liebesgeschichte für mich leider nicht besonders authentisch gemacht hat.

Was mir thematisch allerdings sehr gut gefallen hat, war der Umgang mit schwierigen Themen wie Trauer und Verlust. Als emotionale Komponente hat mir das definitiv gut gefallen, auch wenn es einiges an unnötigem Hin und Her zwischen den Figuren gab, das man mit etwas weniger Trauma sicherlich ein wenig anders hätte gestalten können.


Fazit
Die Grundidee dieser Geschichte hat mir eigentlich ganz gut gefallen, vor allem weil emotional hier wirklich eine ganze Menge geboten wird. Die Umsetzung ist für meinen Geschmack dann aber leider deutlich zu langsam in die Gänge gekommen, was es mir einfach erschwert hat, mich so wirklich für die Charaktere und ihre Geschichte zu begeistern.

Von mir gibt es dafür dreieinhalb Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.11.2022

Niedliche Kleinstadtromantik mit schwachem Schlussteil

Sweeter than Fame
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Worum geht’s?
Nach dem Tod seiner Frau hat Rockstar Garrett weder Zeit noch Motivation dazu, sich in eine neue Beziehung zu stürzen. In der kleinen Ortschaft Wildwood will er zur Ruhe kommen, hat dabei ...

Worum geht’s?
Nach dem Tod seiner Frau hat Rockstar Garrett weder Zeit noch Motivation dazu, sich in eine neue Beziehung zu stürzen. In der kleinen Ortschaft Wildwood will er zur Ruhe kommen, hat dabei aber leider die Rechnung ohne seinen besten Freund und Bandkollegen gemacht. Der beauftragt ausgerechnet Garretts neue Nachbarin damit, ihn ein wenig aus seinem Schneckenhaus hervor zu locken – und das klappt überraschend gut.


Meine Meinung
Ich bin ein riesiger Fan von Kleinstadtromanzen und freue mich immer wieder über idyllische Settings und interessante Charaktere. Auch hier hat mir die Ausarbeitung der Kleinstadt wirklich gut gefallen, die Figuren allerdings haben mich schlussendlich nicht ganz überzeugen können.

Das erste Drittel der Geschichte habe ich als durchaus gut gelungen wahrgenommen, man kommt recht schnell in die Handlung rein und lernt so langsam aber sicher die beiden Protagonisten und ihre jeweilige Hintergrundgeschichte kennen. Der Dynamik zwischen den beiden stand ich zunächst relativ skeptisch gegenüber, da mir der Ausgangspunkt eigentlich gar nicht so wirklich gut gefallen hat.

Interessanterweise mochte ich die zunächst freundschaftlichen Entwicklungen in der Beziehung der Protagonisten, was normalerweise eigentlich eher immer ein Punkt ist, mit dem ich mich etwas schwer tue. Trotz der ernsten Grundthematiken war die Stimmung insgesamt wirklich unterhaltsam und angenehm zu lesen, was für mich einfach perfekt zum Kleinstadtsetting gepasst hat.

Womit ich dann aber leider irgendwann einfach so ein wenig meine Probleme hatte, war die weitere Entwicklung der beiden Protagonisten. Ani fand ich zwar grundsätzlich wirklich sympathisch, mit Garrett habe ich mich aber ehrlich gesagt so ein wenig schwer getan. Ihre beiden Charaktere haben mich tatsächlich gar nicht so sehr gestört, was allerdings überhaupt nicht authentisch auf mich gewirkt hat, war die unglaublich schnelle Überwindung von Vergangenheit und Unsicherheiten. Diese Drehung kam für mich nicht nur zu plötzlich, sondern irgendwie auch zu gegensätzlich zu dem, was man zuvor über die Figuren erfahren hat – und das hat für mich schlussendlich einfach nicht so wirklich gut zusammengepasst.


Fazit
Obwohl ich den Anfang wirklich gut fand, hat sich diese Geschichte in meinen Augen nach hinten raus leider ein wenig verfahren. Die Entwicklungen zwischen den Figuren waren irgendwann einfach nicht mehr so wirklich authentisch, was dem Handlungsbogen definitiv keinen Gefallen getan hat.

Von mir gibt es dafür dreieinhalb Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2022

Temporeiche Science-Fiction mit flachen Charakteren

Interspace One
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Worum geht’s?
Als Commander Liam Mikaelsson im Jahr 3486 in seinem Klonkörper aufwacht, ist etwas gewaltig schiefgelaufen. Eigentlich sollte seine Raummission einen Erkundungsflug unternehmen, doch das ...

Worum geht’s?
Als Commander Liam Mikaelsson im Jahr 3486 in seinem Klonkörper aufwacht, ist etwas gewaltig schiefgelaufen. Eigentlich sollte seine Raummission einen Erkundungsflug unternehmen, doch das Raumschiff ist nicht nur auf dem falschen Planeten gelandet, zu allem Überfluss gab es auch noch einen ungeklärten Todesfall. Gemeinsam mit Sicherheitsexpertin Kendra macht sich Liam daran, den Tod zu untersuchen – denn wenn der Mörder noch unter ihnen ist, bringt das nicht bloß die Mission in ernsthafte Gefahr.


Meine Meinung
Auch wenn ich die Bücher von Andreas Suchanek bisher eigentlich immer wirklich gut gefunden habe, hatte ich mit dieser Geschichte zeitweise doch so meine Probleme.

Schreibstil und Erzähltempo haben mir zunächst einmal gut gefallen, die vielen kurzen Kapitel halten den Lesefluss und das Interesse an der Handlung hoch, und grundsätzlich möchte man bis zum Schluss wissen, worauf die Geschichte eigentlich hinauslaufen wird. Bei diesem hohen Tempo muss ich jedoch auch sagen, dass sich der Handlungsbogen irgendwann so ein wenig verläuft und ich zum Ende hin doch recht froh darüber war, die Geschichte beendet zu haben.

Was gleich zu Beginn des Buches dann jedoch auch ausgepackt wird, ist eine regelrechte Technikkeule, mit der man beim Lesen leider so ein wenig erschlagen wird. Ich persönlich habe mich ein wenig schwer damit getan, dabei nicht demotiviert zu werden sondern mich durch den Dschungel an Begriffen zu schlagen.

Auch mit den Figuren bin ich leider nicht so wirklich warm geworden, wobei das schon wieder beabsichtigt gewesen sein könnte, um der Stimmung in der Geschichte zuträglich zu sein. Das Misstrauen und die dauerhaft präsente Bedrohung kam in meinen Augen wirklich gut zur Geltung, Nähe zu den Charakteren hat das für mich aber nicht aufgebaut.

Insgesamt hätte ich mir eine etwas weniger distanzierte Geschichte mit greifbareren Figuren gewünscht. Grundsätzlich fand ich das Buch zwar schon, Luft nach oben habe ich in dieser Umsetzung aber trotzdem noch gesehen.


Fazit
Auch wenn ich sowohl den Autor, als auch Science Fiction im Allgemeinen eigentlich sehr gerne mag, gibt es meiner Meinung nach doch etwas besser umgesetzte Geschichten in diesem Genre. Grundsätzlich fand ich die Handlung zwar spannend zu lesen, die Figuren hätten in meinen Augen aber einfach besser ausgearbeitet sein können, was mir mehr Lesespaß bereitet hätte.

Von mir gibt es dafür knappe dreieinhalb Bücherstapel.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.08.2022

Beklemmende Atmosphäre

Der Aufstieg – In eisiger Höhe wartet der Tod
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Worum geht’s?
Journalistin Cecily ist der Geschichte ihres Lebens zum Greifen nahe. Um ein exklusives Interview mit dem Bergsteiger Charles McVeighn zu ergattern, muss sie jedoch mit ihm gemeinsam den ...

Worum geht’s?
Journalistin Cecily ist der Geschichte ihres Lebens zum Greifen nahe. Um ein exklusives Interview mit dem Bergsteiger Charles McVeighn zu ergattern, muss sie jedoch mit ihm gemeinsam den Manaslu in Nepal besteigen. Bereits vor Beginn der Expedition kommt es jedoch zu einem tragischen Unfall mit einem Toten – und der soll nicht der letzte auf dem Weg zum Gipfel bleiben.


Meine Meinung
Vom Bergsteigen habe ich zwar absolut keine Ahnung, abgelegene Settings, Schnee und Kälte sind aber definitiv immer Zutaten, die einen wirklich gut gemachten Thriller versprechen.

Was mich an dieser Geschichte ganz besonders fasziniert hat, war die Atmosphäre. Bereits der Klappentext stimmt ein wenig auf die Ereignisse im Buch ein, was mir beim Lesen immer wieder einen Schauer den Rücken hinunter gejagt hat.

Protagonistin Cecily fand ich beim Lesen überwiegend sympathisch, was insbesondere an ihren greifbaren und dabei authentisch dargestellten Emotionen gelegen hat. Beim Lesen habe ich wirklich mit ihr mitgefiebert, und auch wenn ich die übrigen Figuren einige Zeit lang kaum auseinanderhalten konnte, mochte ich doch immerhin die Protagonistin.

Was für mich nicht unbedingt hätte sein müssen, waren die Ausführungen zum Bergsteigen. Das Buch an sich war schon recht lang, da ich mit den Fachbegriffen aber überwiegend nichts anzufangen wusste, hat mein Interesse irgendwann einfach ein wenig gelitten, was mein Leseerlebnis nicht unbedingt positiv beeinflusst und in der Handlung für einige unnötige Längen gesorgt hat.

Ein wenig schade fand ich außerdem, dass das Buch erst nach knapp zwei Dritteln überhaupt so richtig an Fahrt aufnimmt. Eine bedrohliche Atmosphäre herrscht zwar vorher schon immer irgendwie, wenn auch teils nur unterschwellig, der richtige Spannungsbogen legt aber für meinen Geschmack und insbesondere für die Länge des Buches insgesamt einfach zu spät los, um die Geschichte wirklich vernünftig abzurunden.


Fazit
Leider war dieser Thriller nicht ganz die Sensation für mich, mit der der Klappentext geworben hat. Wer Interesse am Bergsteigen hat und Geschichten mag, in denen auch Fachbegriffe fliegen, dem wird dieses Buch vielleicht eher liegen als mir, auch wenn Idee, Atmosphäre und Protagonistin in meinen Augen durchaus gelungen waren.

Dafür gibt es dreieinhalb Bücherstapel von mir.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Unterhaltsame Enemies-to-Lovers-Geschichte

Wie man sich einen Lord angelt
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Worum geht’s?
Nach dem Tod ihrer Eltern sind Kitty und ihre vier Schwestern auf sich alleine gestellt – keine ideale Situation, insbesondere nicht für unverheiratete junge Damen im 19. Jahrhundert. Um ...

Worum geht’s?
Nach dem Tod ihrer Eltern sind Kitty und ihre vier Schwestern auf sich alleine gestellt – keine ideale Situation, insbesondere nicht für unverheiratete junge Damen im 19. Jahrhundert. Um ihre Familie vor dem drohenden finanziellen Ruin zu bewahren, muss Kitty reich heiraten, was für eine jungen Dame ihres Standes bloß leider keine allzu leichte Aufgabe darstellt. Ihre einzige Saison in London soll ihr daher die bestmögliche Partie beschaffen – doch da hat sie die Rechnung ohne den älteren Bruder ihres Auserwählten gemacht, der all ihre Pläne zu durchschauen scheint und sie schon aus Prinzip nicht gewinnen lassen will.


Meine Meinung
Enemies-to-Lovers-Geschichten mag ich eigentlich immer sehr gerne, und da ich auch den Grundgedanken dieses Buches ziemlich vielversprechend fand, musste ich hier einfach zugreifen.

Der Schreibstil liest sich flott und angenehm, der Lesefluss war dabei zumindest bei mir persönlich sehr hoch und rein objektiv betrachtet hat mich der Handlungsbogen wirklich gut unterhalten können. Ein wenig gestört hat mich dann jedoch der zunächst eher zurückhaltenden Aufbau des Spannungsbogens und die Protagonistin, mit der ich bis zum Ende der Geschichte nicht zu einhundert Prozent warm geworden bin.

Gut gefallen hat mir an ihr aber zunächst einmal, dass sie ihre Pläne sehr zielstrebig verfolgt und das Wohl ihrer Familie dabei in den Vordergrund stellt. Wäre sie lediglich auf Geld und Reichtum um des Geldes und des Reichtums willen aus gewesen, hätte ich sie vermutlich überhaupt nicht leiden können, so habe ich aber zumindest ihre Handlungen vor dem Hintergrund ihrer Motive irgendwo verstehen können. Nichtsdestotrotz hat es mich mit dem weiteren Fortschreiten der Geschichte immer häufiger gestört, wie versteift sie teils in ihren Ansichten war. Das hat mitunter zu einer ordentlichen Portion Opportunismus geführt, was ihr bei mir persönlich einfach keine Sympathiepunkte eingebracht hat, zumal sie in diesen Situationen teils völlig ignoriert, wenn ihre Schwestern valide Gegenargumente zu ihrer Weltsicht anbringen.

Grundsätzlich unterhaltsam fand ich dann aber auf jeden Fall die Entwicklung der Beziehung von Kitty und James. Auch wenn es einige Szenen gab, die ich ein kleines bisschen überzogen fand, habe ich doch auch immer wieder schmunzeln müssen. James war mir im direkten Vergleich mit Kitty tatsächlich eine Spur sympathischer, wobei ich mir auch bei ihm noch etwas mehr Tiefe und direktere Emotionen gewünscht hätte – denn die Romantik in einer Liebesgeschichte suchen zu müssen, macht das Ende in meinen Augen immer ein kleines bisschen weniger authentisch, als es beabsichtigt gewesen sein dürfte.


Fazit
Der Vergleich mit den Büchern von Jane Austen oder Julia Quinn hat meine Erwartungen zwar ehrlich gesagt etwas zu hoch geschraubt, unterhaltsam zu lesen war diese Geschichte aber trotzdem. Wer damit kein Problem hat und vielleicht keinen Austen-2.0-Roman erwartet, dem wird dieses Buch sicherlich einen netten Lesenachmittag bereiten können.

Von mir gibt es dafür insgesamt dreieinhalb Bücherstapel.

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