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Veröffentlicht am 15.09.2016

Monday Club - Das erste Opfer

Monday Club. Das erste Opfer
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Krystyna Kuhns neues Buch „Monday Club – Das erste Opfer“ ist der Auftakt zu einer Trilogie, welches man in die Kategorie Mystery-Thriller einordnet. Diese Reihe ist bestimmt nicht nur für Kinder lesenswert.

Inhaltsangabe ...

Krystyna Kuhns neues Buch „Monday Club – Das erste Opfer“ ist der Auftakt zu einer Trilogie, welches man in die Kategorie Mystery-Thriller einordnet. Diese Reihe ist bestimmt nicht nur für Kinder lesenswert.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Kann ein Mensch zweimal sterben?
Seit sie denken kann, leidet die sechzehnjährige Faye unter einer seltenen Schlafkrankheit. Oft fällt es ihr schwer, Realität und Phantasie zu unterschieden. Als ihre beste Freundin Amy bei einem Autounfall ums Leben kommt und alle im Ort plötzlich Geheimnisse vor Faye haben, weiß sie nicht mehr, was sie glauben soll. Sogar ihr Freund Josh scheint etwas vor ihr zu verbergen. Ob das mit dem einflussreichen Monday Club zu tun hat? Und was meint die verrückte Missy Austen, als sie sagte: „Sie können Tote wecken“? Die Grenze zwischen Wirklichkeit und Wahn verschwimmt immer mehr – und dann, eines Nachts, begegnet Faye der tot geglaubten Amy…

An erster Stelle möchte ich den Schreibstil von der Autorin Krystyna Kuhn positiv hervorheben. Dieser ist wirklich sehr angenehm, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Man kommt recht gut in die Geschichte herein und kann sich mit der derzeitigen Situation schnell anfreunden. Was mich zu Beginn etwas abgeschreckt hat, waren die Anzahl an Nebencharakteren, die oft namentlich erwähnt wurden sind und man einfach als Leser nicht wusste, welche Namen man sich davon merken muss. Die Charaktere sind recht vielfältig und eigentlich haben mir die Nebencharaktere besser gefallen, als der Hauptcharakter Faye. Faye ist ein noch recht junges Mädchen, das recht wohlbehütet aufgewachsen ist – man hat das Gefühl, dass sie noch in ihrer kindlichen Welt lebt und sich dort wohlfühlt. Als dann ihre beste Freundin Amy stirbt, zerbricht diese Seifenblase und sie kommt in der realen Welt an. Oftmals war mir Faye einfach zu weinerlich – sie hatte mir in manchen Passagen einfach zu wenig kraft. Klar, es ist schon schwierig, wenn man seine beste Freundin verliert und obendrein noch mitbekommt, welche Lügen und Geheimnisse um einen herum existieren. Aber gerne hätte ich öfters gelesen, wie sie wieder aufsteht. Auch lässt sie sich gerne mal bevormunden oder übergehen – andere Personen entscheiden über ihr Leben. Im Verlauf des Buches hat auch sie dies erkannt und will dies ändern, aber manchmal hätte ich mir etwas mehr Willensstärke von ihr erhofft, weniger Naivität. Interessant fand ich her Luke. Ein Junge von außerhalb, der nach dem Tod seines Vaters in die Gegend gezogen ist. Oder auch Missy, die angeblich verrückte Person des Ortes, bei der ich mich öfters gefragt habe, ob sie wirklich so verwirrt ist, wie alle gerne denken. Ich finde, dass diese beiden Nebencharaktere einfach mehr Potential hatten, als die Protagonistin.
Allgemein ist dieses Buch eher mysteriös. Das finde ich nicht weiter schlimm, was mich eher gestört hat, das in „Monday Club – Das erste Opfer“ allgemein kaum Fragen beantwortet werden. Es ist verständlich, dass man im Auftakt nicht gleich alles Pulver verschießen möchte, aber mir persönlich war dies einfach zu wenig. Am Ende hatte ich ziemlich viele ungeklärte Fragen. Auch wird ziemlich wenig über den legendären Monday Club erzählt, das fand ich auch etwas schade – eigentlich verschenktes Potential. Ein paar kleine Andeutungen oder Hinweise hätten hier mehr Spannung bringen können. Leider konnte mich auch die Handlung nicht wirklich überzeugen. Rückblickend würde ich sagen, dass inhaltlich in diesem Buch nicht allzu viel passiert. Ich hätte mir echt mehr davon erhofft und mehr Geschehnisse zwischen den Menschen oder im Ort gewünscht.
Das Ende ist ein typischer Cliffhanger, der Lust auf mehr machen soll und das Interesse und die Neugier des Lesers wecken soll. Ich bin mir aber noch nicht sicher, ob ich diese Reihe weiterhin verfolgen werde, da mich die Story einfach nicht vollständig überzeugen konnte.

Leider konnte mich Krystyna Kuhns „Monday Club – Das erste Opfer“ nicht vollständig überzeugen. Der Schreibstil ist wirklich angenehm, jedoch hatte die Handlung ihre Längen und meiner Meinung nach wurde hier viel Potential verschenkt. Daher kann ich leider nur 3 Sterne geben.

Veröffentlicht am 10.04.2023

Lapvona

Lapvona
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Die Autorin Ottessa Moshfegh hat mit „Lapvona“ einen Roman geschrieben, welcher auf bizarre Weise Gesellschaftskritik ausübt. Dieses Buch ist ein eigenständiger Roman und kann ohne Vorkenntnisse gelesen ...

Die Autorin Ottessa Moshfegh hat mit „Lapvona“ einen Roman geschrieben, welcher auf bizarre Weise Gesellschaftskritik ausübt. Dieses Buch ist ein eigenständiger Roman und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Jedoch sollte man sich vor dem Lesen bewusst sein, dass dieses Buch nichts für schwache Nerven ist.

Klappentext:
Es riecht nach Kot und Verwesung, nach Blut, Vieh und Schlamm – das ist Lapvona, der gottverlassenste Ort der Romanwelt. Hier ist niemand vom Glück begünstigt, am wenigsten Marek, der missgestaltete Sohn des Schafhirten. Doch sein Elend birgt auch eine große Kraft: baldige Nähe zu Gott durch Entsagung und Erniedrigung. Als er von Villiam, dem irren Landvogt, aufs Schloss berufen und als neuer Fürstensohn eingeführt wird, glaubt Marek sich zu Höherem erkoren. Denn noch ahnt er nicht, wie grausam nicht nur die Not, sondern auch die Sättigung den Menschen macht.

Ich wurde auf dieses Buch aufmerksam, weil jemand die groteske und verstörende Welt von diesem Roman vermerkt hat. Auch der Klappentext hat mein Interesse an diesem Werk noch gesteigert, sodass ich mich ohne große Erwartungen oder Hoffnungen an dieses Buch herangewagt habe. Doch leider konnte mich „Lapvona“ nicht von sich überzeugen.
Der Schreibstil von Moshfegh ist ziemlich direkt und bildgewaltig. Sie schafft es gekonnt, eine dichte Atmosphäre aufzubauen und Bilder entstehen zu lassen. Zum Teil ist der Stil auch recht poetisch, fast schon blumig. Dies kommt eher dann vor, wenn dieser Stil im extremen Gegensatz zu der Handlung steht. Die gewalttätigsten und grausamsten Szenen werden in der blumigsten Sprache erzählt, sodass eine skurrile Sogwirkung entsteht. Moshfegh hat in ihrem Roman eine verstörende Welt verschaffen, welche recht rückständig wirkt. Sie ist recht bäuerlich gehalten, in dem aber ein Monarch über sein Dorf herrscht und dieses auf seine recht persönliche Art terrorisiert und in Angst versetzt. Auch sind die Bewohner ziemlich religiös und werden davon geleitet. Diese bizarre Welt weiß zu verstören, es geschehen einige unglückliche Situationen in dieser, allgemein wirkt sie ehr gefühlsarm und kalt. Jeder scheint sich selbst am nächsten zu sein und Ungerechtigkeiten und Gewalt scheinen auf der Tagesordnung zu stehen. Dies ist wirklich kein Roman für schwache Nerven. Es werden Grausamkeiten in die Handlung eingebunden, welche obszön oder auch verstörend sind, die Gewalt wird wortgewaltig geschildert und Ungerechtigkeit steht hier auf der Tagesordnung. Moshfegh möchte mit diesem Roman provozieren und zum Nachdenken anregen. Es reihen sich viele Grausamkeiten aneinander, oftmals hat man Gänsehaut beim Lesen oder ein eiskalter Schauder fährt einem den Rücken herunter. Hier reiht sich eine böse Tat an die nächste, teilweise sind diese gewaltverherrlichend. Dies hat dazu geführt, dass mich persönlich dies eher kalt gelassen hat. Irgendwann waren es mir persönlich zu viele Schockmomente, Moshfegh hat es mit dem Provozieren in meinen Augen etwas übertrieben, sodass die gewünschte Wirkung bei mir persönlich ausgeblieben ist. Zwischen all diesen harten Tönen schwingt immer eine gewisse Gesellschaftskritik mit. Teilweise ist diese recht unterschwellig und zum Teil recht offensichtlich. Aber dieses Aneinanderreihen des Schauderkabinetts hat bei mir dazu geführt, dass die Intention des Buches bei mir nicht vollständig gewirkt hat.
Auch die Charaktere sind allesamt so angelegt, dass keiner auf den Leser sympathisch wirken soll. Hier hat jeder seine Schattenseiten, welche stark ausgeprägt sind. Keiner besticht durch seine überwiegend positiven Eigenschaften, sondern allesamt werden sie durch negative Charakterzüge dominiert. Das Schaudermärchen wird nicht nur in der Handlung ausgeprägt, sondern auch gekonnt in der Charakterdarstellung fortgeführt und zum Höhepunkt gebracht. Dies hat bei mir dazu geführt, dass ich zu keinem Charakter, auch nicht zum Protagonisten, eine Bindung aufgebaut habe. Ihr Leider oder auch Bangen ist mir nicht nahegegangen, ihr Schicksal hat mich nicht berührt oder mich zum Nachdenken angeregt. Mir fehlte hier einfach der Bezug zu den Personen, es war mir eigentlich egal, ob jemand leiden musste oder welche Abscheulichkeiten dieser erdulden musste. Auch das Schicksal oder die Vergangenheit der einzelnen Charaktere hat mich nicht berührt. Dies hat dazu geführt, dass der Roman nicht richtig nachgewirkt hat, dass er mich erschaudern lies oder das ich über die einzelnen Szenen und dessen Gesellschaftskritik darin weiter nachdenken wollte.

Insgesamt konnte mich Otessa Moshfegh mit ihrem Roman „Lapvona“ nicht komplett überzeugen. Dieses Werk weiß zu provozieren, es ähnelt einem Schauderkabinett an obszönen und skurrilen Situationen, in denen gesellschaftskritische Äußerungen mitschwingen. Doch mich hat dieser Roman nicht berührt, mir fehlte die Bindung – sowohl zu den Charakteren als auch zur Handlung selbst. Daher kann ich nur 2,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 30.08.2022

Die dunklen Pfade der Magie

Die dunklen Pfade der Magie
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Die Autorin A.K. Larkwood hat mit dem Fantasyroman „Die dunklen Pfade der Magie“ ihren Debütroman geschrieben. Bisher ist noch kein weiterführender Band übersetzt worden, jedoch wird das Buch als Reihenauftakt ...

Die Autorin A.K. Larkwood hat mit dem Fantasyroman „Die dunklen Pfade der Magie“ ihren Debütroman geschrieben. Bisher ist noch kein weiterführender Band übersetzt worden, jedoch wird das Buch als Reihenauftakt angepriesen.

Klappentext:
Was ist der Preis der Magie? Csorwe steht bereits in jungen Jahren vor der Entscheidung ihres Lebens: Soll sie ihrer Bestimmung folgen und sich als erwählte Braut des Unaussprechlichen opfern? Oder soll sie ihren Gott verraten und in die Dienste eines mächtigen Magiers treten? Sie wählt das Leben – und damit beginnen ihre Probleme. Als Schwerthand von Belthandros Sethennai bereist sie durch flammende Tore die Welten auf der Suche nach einem längst vergessenen Artefakt und kämpft mit Gegnern, deren Waffen schärfer sind als die beste Klinge. Irgendwann muss sie begreifen: Die dunklen Pfade der Magie sind gewunden, und auf einigen wartet ein Schicksal, das schlimmer ist als der Tod.

Mich persönlich konnte der vielversprechende Klappentext sofort locken. Die Frage nach dem Preis der Magie aber auch das Spiel mit den Göttern fand ich sehr vielversprechend und daher war meine Vorfreude auf dieses Buch recht groß. Leider konnten meine Erwartungen jedoch nicht von diesem Debüt erfüllt werden.
Leider hatte ich auf Grund verschiedenster Faktoren meine persönlichen Probleme mit diesem Fantasybuch. Schon der Schreibstil konnte mich nicht komplett überzeugen. Teilweise habe ich diesen als sperrig und unbeholfen empfunden. Mir persönlich fehlte hier das besondere Feeling, ich hatte nicht das Gefühl, dass die Autorin mich in ihren Bann ziehen wollte. Für mich konnte sich keine richtige Atmosphäre aufbauen, die Sogwirkung blieb aus. Auch das Worldbuilding war meiner Meinung nach mangelhaft. Von der Grundidee konnte es mich überzeugen. In dieser fiktiven Welt existieren diverse Tore, durch welche man in andere Welten reisen kann. Doch mir mangelt es hier an der Umsetzung, leider konnte ich mir dieses fantastische Setting und auch die Charaktere und Welten nicht wirklich vorstellen. Meiner Meinung nach fehlte es hier an ein paar Details, stattdessen wurde der Leser von der Autorin in diese Welt hineinkatapultiert ohne ein paar Erklärungen und dieser soll sich doch bitte selbst zurechtfinden. Leider konnte mich auch die Story an sich nicht komplett überzeugen. Auch hier gab es interessante Aspekte, welche mich überzeugen konnten. Dennoch wurden diese mangelhaft in Szene gesetzt. Allgemein ist die Handlung eher langatmig und zäh. Es gibt die ein oder andere spannende Stelle, bei denen ich auch Spaß hatte, sie zusammen mit den Charakteren zu erleben, aber darauf folgte oftmals eine Passage, welche mich nicht vollständig in seinen Bann ziehen konnte.
Ein großer Kritikpunkt ist meiner Meinung nach die Charaktergestaltung. Wir begleiten die noch recht junge Csorwe auf ihrem Weg. Der Leser lernt sie noch als junges Mädchen kennen, welches ihre Bestimmung im Leben sucht und erkennen muss, dass der bisher eingeschlagene Weg nicht ihrer ist. Sie flieht an der Seite des Magiers Belthandros Sethennai aus ihrem Leben, welcher fortan eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen soll. An seiner Seite lernt sie die Welt und dessen Vielseitigkeit besser kennen und wächst heran. Csorwe ist zu Beginn recht passiv, sie gibt sich dem Willen von Sethennai hin. Erst später entwickelt sie eine Art eigenes Denken und Handeln. Mir persönlich war die Darstellung von Csorwe zu blass und emotionsarm. Sie ist mir über die Dauer des Buches nicht sympathisch geworden, sodass ich auch nicht mit ihr mitgefiebert habe. Auch so manche Entscheidungen, welche sie getroffen hat, waren für mich nicht nachvollziehbar. Zu Beginn des Buches gab es ein paar Momente, in denen sie mir kurzzeitig mitfühlend erschienen ist, jedoch hat sich dieses recht schnell zum Negativen geändert. Aber auch Sethennai, welcher für die Handlung eine wesentliche Rolle spielt, wirkte auf mich eher ungreifbar und blass. Allgemein waren für mich die Charaktere eher unnahbar und zu distanziert dargestellt, sodass mir hier der Bezug zu ihnen fehlte. Dies führte dazu, dass mir die Charaktere nicht ans Herz gewachsen sind.
Allgemein hatte ich andere Erwartungen an dieses Buch, sodass meine Hoffnungen, welche der Klappentext in mir geweckt hat, nicht erfüllt wurden sind. Es gab ein paar interessante Ansätze, welche jedoch nur oberflächlich behandelt wurden sind oder auch sich anders entwickelt haben als ich zunächst gehofft hatte. Meiner Meinung nach wurde hier viel Potential in Bezug auf Story oder auch Worldbuilding verschenkt oder einfach mangelhaft umgesetzt.

Insgesamt konnte mich A.K. Larkwood mit ihrem fantastischen Debütroman „Die dunklen Pfade der Magie“ leider nicht überzeugen. Meine Erwartungen an dieses Buch wurden nicht erfüllt und mir persönlich fehlte es hier an einer Bindung zu den Charakteren und sowohl die Story als auch Worldbuilding sind in meinen Augen mangelhaft. Daher kann ich leider nur 2,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 18.07.2021

Wer das Dunkel ruft

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft (Band 1)
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Die Autorin Kira Licht hat mit dem Fantasy- Buch „Wer das Dunkel ruft – Kaleidra 1“ den Auftakt zu ihrer neuen Reihe veröffentlicht. Dieses kann ohne Vorkenntnisse aus anderen Büchern aus der Feder von ...

Die Autorin Kira Licht hat mit dem Fantasy- Buch „Wer das Dunkel ruft – Kaleidra 1“ den Auftakt zu ihrer neuen Reihe veröffentlicht. Dieses kann ohne Vorkenntnisse aus anderen Büchern aus der Feder von dieser Autorin gelesen werden.

Klappentext:
Wenn die 17-jährige Emilia eines liebt, dann sind es Rätsel. Als sie bei einem Museumsbesuch das sagenumwobene Voynich-Manuskript lesen kann, spürt sie, dass sie einem unglaublichen Mysterium auf der Spur ist - denn das Dokument gilt als eines der größten, nie entschlüsselten Geheimnisse der Menschheit. Dann trifft sie auf den attraktiven, aber sehr verschlossenen Goldalchemisten Ben, und die Ereignisse überschlagen sich: Emilia ist eine Nachfahrin des uralten Silberordens! Schnell gerät sie ins Kreuzfeuer rivalisierender Geheimlogen, und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt ...

Als ich den Klappentext gelesen hatte, wollte ich nur zu gerne die komplette Geschichte lesen. Ein entschlüsseltes Manuskript mit einem großen Geheimnis und dann diese geheimen Logen – das klang für mich auf jeden Fall interessant. Erst im Verlauf des Buches ist mir bewusstgeworden, dass ich bereits Bücher aus der Feder von Kira Licht gelesen habe. Daher bin ich auch ohne irgendwelche Erwartungen an dieses Buch herangegangen, dennoch konnte es mich nicht vollständig überzeugen.
Ich hatte bereits Wochen, bevor ich das Buch gelesen hatte, eine Leseprobe zu diesem Werk gelesen, welches mein Interesse geweckt hatte – welches meine Neugier gesteigert hat. Umso überraschter war ich, als ich dann schon auf den ersten Seiten Probleme mit dem Schreibstil hatte. Dieser war mir persönlich zu umgangssprachlich, auch wurde mir zu oft Teeniesprache benutzt. Dies wirkte auf mich einfach zu flapsig, zu gewollt jugendlich. Ich hatte leider, besonders zu Beginn des Buches, ziemlich starke Schwierigkeiten mit dem Erzählstil. Entweder habe ich mich daran gewöhnt, aber ich hatte den Eindruck, dass es im Verlauf des Buches besser geworden ist. Dieser jugendliche Stil ist weniger geworden. Ich brauchte recht lange, bis ich in dieses Fantasywerk reingefunden hatte. Auch war die Story meiner Meinung nach zu Beginn etwas verworren. Auf den ersten Seiten hatte ich leider wirklich mit „Wer das Dunkel ruft“ zu kämpfen, der Einstieg ist mir nicht leichtgefallen. Auch empfand ich das Buch nicht permanent spannend. Manche Szenen waren mir zu detailliert, andere hätte ich mir ausführlicher gewünscht. Manchmal wurde für mich ein falscher Schwerpunkt gewählt – ich hätte gerne mehr über die Logen und ihre Geschichte gelesen oder auch über das Voynich- Manuskript und seine Vergangenheit. Manche Zeitsprünge waren auch ungünstig gewählt. Hier hatte ich manchmal den Eindruck, dass etwas Wesentliches fehlt. Manche wichtigen Handlungen wurden übersprungen und kurz zusammengefasst. Auch das hat der Spannung einen Abbruch verschafft. Es wirkte auf mich einfach nicht stimmig – es wirkte ‚unrund‘.
Emilia ist der weibliche Protagonist. Sie wird in diese fremdartige Welt hineingestoßen, weil sie das Voynich- Manuskript entziffern kann. Emilia steht kurz vor ihrem Schulabschluss und weiß noch nicht, was sie mit ihrer Zukunft anfangen möchte. Sie lebt zusammen mit ihrer Mutter und dem gemeinsamen Hund in einer kleinen Wohnung in Rom. Auch liebt sie Rätsel und dessen Entschlüsselung. Emilia ist ein typischer Teenager, sie ist liebenswürdig und hat ihr Herz am richtigen Fleck. Leider war sie mir manchmal zu naiv und dann wieder total bedacht – manche Entscheidungen von ihr konnte ich gar nicht nachvollziehen. Auch hat sie es geschafft, mich manchmal mit ihren Gedanken oder auch Taten etwas wahnsinnig zu machen, oder ich musste einfach nur den Kopf schütteln. Ben ist ihr männlicher Gegenpart. Er ist ein höheres Mitglied in der Goldloge. Ben ist ziemlich diszipliniert und geht total in seiner Aufgabe auf. Er lebt dafür und ist sehr strebsam. Im Verlauf der Handlung lernt man noch weitere Facetten von ihm kennen, sodass er plastischer erscheint. Dennoch konnte ich zu beiden keinen richtigen Bezug aufbauen. Ich habe ihren Abenteuern gebannt mitverfolgt, fand sie manchmal auch etwas zu klischeebelastet, dennoch habe ich nicht mitgelitten oder um sie gebangt. Auch die Nebencharaktere waren liebenswert, aber leider auch nicht mehr.
Gelungen fand ich im Ansatz hingegen die Entschlüsselung des Voynich- Manuskripts. Dieser Part der Handlung hat mir gefallen, hier hätte ich mir echt ein bisschen mehr dazu gewünscht. Überzeugen konnte mich auch das Magiesystem, welches eher auf naturwissenschaftlichen Grundprinzipien basiert. Dieses wirkte auf mich durchdacht und konnte mich durch seine Andersartigkeit begeistern.
Das Ende ist ein richtiger Cliffhanger. Abrupt endet der erste Band – auch hätte ich mit dieser Wendung so nicht gerechnet, sodass man nur zu gerne wissen möchte, wie es weitergeht.

Insgesamt konnte mich Kira Licht mit ihrem Fantasy- Reihenauftakt „Wer das Dunkel ruft – Kaleidra 1“ leider nicht wirklich überzeugen. Es gab ein paar interessante Ansätze, wie zum Beispiel das Magiesystem oder die Welt der Alchemisten. Aber leider hatte ich auch so meine Schwierigkeiten mit dem Buch – aus unterschiedlichen Gründen, besonders der Einstieg ist mir schwergefallen und ich hatte mit dem Schreibstil massive Probleme. Daher kann ich leider nur 2,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 18.01.2021

Promised

Promised
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Die Autorin Kiera Cass hat mit „Promised“ den Auftakt einer geplanten Dilogie geschrieben, in der die Protagonistin Hollis eine wichtige Entscheidung für ihr Leben mit weitgreifenden Konsequenzen treffen ...

Die Autorin Kiera Cass hat mit „Promised“ den Auftakt einer geplanten Dilogie geschrieben, in der die Protagonistin Hollis eine wichtige Entscheidung für ihr Leben mit weitgreifenden Konsequenzen treffen muss.

Klappentext:
Wie jedes Mädchen am Hofe hofft Hollis, dass sie diejenige ist, die König Jamesons Herz erobert. Als sie auf einem Ball stolpert und ihm buchstäblich in die Arme fällt, verliebt Jameson sich Hals über Kopf in sie. Er beginnt, ihr mit extravaganten Geschenken den Hof zu machen, und Hollis kann ihr Glück kaum fassen. Doch ist das wirklich das Happy End? Der mysteriöse Fremde Silas bringt Hollis‘ Welt ins Wanken. Silas ist kein König. Luxus und Macht kann er ihr nicht versprechen. Aber jeder Blick von ihm trifft sie mitten ins Herz. Die Augen des ganzen Volkes sind auf die zukünftige Königin gerichtet. Und niemand ahnt, welche Stürme in ihr toben, während sie lächelt.

Dies war mein erstes Buch von Kiera Cass. Von ihrer vorheriger Reihe Selection hört man viel positive Resonanz. Daher dachte ich, ich versuche mal ein Buch etwas abseits von meinen eigentlichen Lesevorlieben und gebe der Autorin eine Chance. Doch leider konnten diese mich mit „Promised“ nicht begeistern.
Zunächst einmal das Positive. Der Schreibstil ist recht einfach gehalten und locker, daher hat sich das Buch recht flüssig lesen lassen – schnell fliegen die Seiten dahin und recht zügig hat man es durchgelesen. Auch das Ende vom Reihenauftakt fand ich recht spannend – einige interessante Aspekte werden in die Story eingebaut, Konfliktpotential wird eingearbeitet, Spannung wird erzeugt und aufrecht erhalten. Mit einem bösen Cliffhanger endet dieser Band, sodass man gerne wüsste, wie es mit der Protagonistin Hollis weitergeht – welchen Weg sie weiter bestreitet.
Und nun muss ich leider schon mit meinen privaten Kritikpunkten anfangen. Ein ganz wichtiger negativer Aspekt sind für mich die Charakterdarstellungen. Man lernt diese eigentlich nie wirklich kennen, wird ins kalte Wasser reingeworfen. Eine Charaktervorstellung erfolgt nicht wirklich. Der Kreis der Charakter ist nicht wirklich groß. Man muss sich nicht konzentrieren, damit man diese Personen auseinanderhält. Dennoch kann man zu keinem einen Bezug aufbauen, man fühlt nicht mit diesen mit oder hat das Gefühl, ein Teil dieser Geschichte zu sein. Die Protagonistin ist ein junges Mädchen namens Hollis. Zusammen mit ihren Eltern und ihrer engsten Vertrauten Delia wohnen sie im Palast des Königs – dieser ist auf Brautschau und viele Mädchen wollen die nächste Angebetete werden. Hollis gelingt dies, der König Jameson interessiert sich für sie. Die Protagonistin wirkt am Anfang recht naiv, materialistisch und einfach, aber auch mitfühlend und warmherzig und dadurch auch ein wenig sympathisch – aber komplett überzeugen konnte sie mich nicht. Leider ist sie über die komplette Länge des Buches einfach zu naiv und teilweise auch zu impulsiv. Schnell bahnt sich eine Dreiecksbeziehung rund um Hollis an – die Beziehung zwischen ihr und den beiden Männern begreife ich bis heute nicht, wirkten sie auf mich oberflächlich und eher wie eine Zufallsbekanntschaft, nicht wie die große Liebe. Jameson ist zuerst der schillernde König, auch er wirkt wie ein netter und zuvorkommender junger Mann. Doch später merkt man, dass er auf seine eigenen Vorteile bedacht ist. Auf mich hat es so gewirkt, dass er auf einmal seine schlechte Seite zeigen muss, nur damit sein Kontrahent Silas umso besser da steht. Dieser kommt aus einem anderen Land, ist mit seiner Familie an den Königshof von Jameson geflüchtet – und natürlich ist das Interesse zwischen Silas und Hollis auf den ersten Blick geweckt. Silas wird mysteriös dargestellt, der große Unbekannte, der nur an seine Liebste denkt. Mir fehlte die Tiefe der Persönlichkeiten, hier wurden mir einfach zu viele Klischees bedient – charakterliche Tiefe sucht man hier vergebens. Die Emotionen werden nicht gut vermittelt und eigentlich sollte dies in so einem Roman besser dargestellt werden. Auch fand ich die beste Freundin Delia sehr unsympathisch und oberflächlich. Am liebsten hätte ich dieser zickigen Mädchen mal meine Meinung mitgeteilt.
Auch die Story plätschert eher so dahin – man wird in das Geschehen hineingeworfen und bekommt keine wirkliche Verbindung, man fiebert nicht mit. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich im Geschehen angekommen bin. Es gibt ein paar kurze vielversprechende Szenen, welche dann aber recht schnell abgehandelt werden.

Insgesamt konnte mich Kiera Cass mit dem Auftakt der Dilogie „Promised“ nicht überzeugen. Im Mittelpunkt steht die Dreiecksbeziehung rund um Hollis, welche weitgreifende Folgen für ihr weiteres Leben hat – jedoch fehlen hier die Emotionen und auch die Story plätschert nur dahin. Die Protagonisten sind mir eher unsympathisch gewesen. Auf Grund der vielen Kritikpunkte meinerseits kann ich leider nur 2,5 Sterne vergeben.