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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2022

kurzweilige, spannende, knisternde Jugend-Fantasy-Story mit tollen Charakteren

Emily Seymour, Band 1: Totenbeschwörung für Anfänger (Bezaubernde Romantasy voller Spannung und Humor)
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Jennifer Alice Jager – Emily Seymour, Totenbeschwörung für Anfänger

Emily ist das unbegabte Kind der erfolgreichen Totenbeschwörer-Familie Seymour die eher für Hilfsarbeiten angeheuert wird und mit ihrem ...

Jennifer Alice Jager – Emily Seymour, Totenbeschwörung für Anfänger

Emily ist das unbegabte Kind der erfolgreichen Totenbeschwörer-Familie Seymour die eher für Hilfsarbeiten angeheuert wird und mit ihrem menschlichem Leben ziemlich zufrieden ist. Ihre beste Freundin Santana, eine Hexe, unterstützt sie nach Leibeskräften.
Als eines Tages Ashton Goodwin ihrer Familie einen Besuch abstattet um einen Friedensvertrag auszuhandeln, fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Doch es wird schnell kompliziert als Ashton bei einem
Ritual getötet wird. Emily sieht keinen anderen Ausweg als einen schwarzmagischen Zauber mit Hilfe ihrer besten Freundin zu wirken, um Ashton zum Leben zu erwecken. Allerdings sollte man stets das Kleingedruckte lesen, denn als es Emily tatsächlich gelingt, teilen sich die beiden noch deutlich mehr, als nur Emilys Leben.
Als die neuerwachte Totenbeschwörerin nur knapp einem Mordversuch entkommt, sinniert sie auch über Ashtons Tod nach und kommt zu dem Entschluss, dass sie nur gemeinsam herausfinden können, wer sie töten möchte.
Ashton ist zuerst überhaupt nicht davon begeistert, denn wenn Emily stirbt, verliert auch er sein Leben und außerdem mag er sie mehr, als er sollte.

Ich habe bereits von der Autorin den Zweiteiler "Chroniken der Dämmerung" gelesen, der mir seinerzeit sehr gut gefallen hat. Mit der neuen Geschichte rund um Emily Seymour hat mich die Autorin erneut gefangen nehmen können.
Ich mag den leichten, angenehmen Erzählstil. Die Story lässt sich super lesen und ich habe mich schnell in die Geschichte fallen lassen können.
Ein Fantasy-Jugendbuch mit einer guten Portion Humor, tollen Charakteren und einer faszinierenden Geschichte hat mir ein paar sehr schöne Lesestunden beschert und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung, die ich natürlich auch lesen werde.
Die Charaktere wirken lebendig, facettenreich und nahbar ausgearbeitet. Hier darf man nicht vergessen, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, denn Emilys Hormone geraten durcheinander, die Kids machen etwas Drama, Emily zweifelt an sich selbst und versucht ihre Verliebtheit zu verstecken. All das und noch viel mehr macht die Geschichte so zauberhaft und ich habe sie wirklich gern gelesen.
Emilys Begabung bleibt lange unerkannt, was dazu führt das sie von ihrer Familie nicht so ernst genommen wird, teilweise sogar etwas herablassend behandelt wird, was sich schlagartig ändert, als sie ihre Fähigkeiten findet. Allerdings hat sie da einer der schwärzesten Rituale durchgezogen, was ihr sehr viel Ärger bringt. Ich mochte Emily, sie war erfrischend, auch wenn sie mal kopflos agierte. Sie trägt plötzlich sehr viel Verantwortung, die sie gut meistert, auch wenn ihr ein paar Fehler unterlaufen. Manchmal wird es brenzlig, aber sie macht bisher eine gute Entwicklung durch und meistert die Herausforderungen, teils mit Hilfe von Santana oder Ashton.
Ashton wirkt vom ersten Moment an intelligent, lieb und charmant. Das er nach seiner Auferstehung etwas gereizt und abweisend ist, ist natürlich nachvollziehbar. Er ist sauer, weil er nun an Emilys Leben gekettet ist, allerdings will er auch herausfinden warum passiert ist, was eben passiert ist. Ash und Em zusammen versprühen eine sprizige Energie, sodass man nur so durch die Seiten fliegt.
Ich mochte auch Santana, die ihrer Freundin Emily stets zur Seite steht, wenn sie nicht gerade Hausarrest bekommt.
Ebenfalls gut gefiel mir Granny, ich weiß nicht ob die alte Lady tatsächlich so vergesslich ist, wie sie manchmal tut, aber sie weiß sicherlich mehr, als sie erzählt.

Besonders gut gefiel mir die Ausarbeitung der verschiedenen Schauplätze. Es gibt Splitterreiche, sogenannte Raumfalten, in der die Magie vorherrscht und sich allerlei magische Lebenwesen heimisch fühlen. Aber auch die menschliche Welt ist detailliert und bildhaft beschrieben. Ich finde auch die Atmosphäre der verschiedenen Orte sehr gut eingefangen, egal ob einsamer Wald, eine Großstadt oder der Friedhof, ich habe den Flair der verschiedenen Orte beim lesen fühlen können.

Ich habe die Story sehr gerne gelesen, lockerleicht und interessant. Die Story wird schnell zum Pageturner, bot Spannung, ein angenehmes Tempo, verschiedene interessante Charaktere, ein paar Sackgassen, ein paar interessante Wendungen, eine Prise Humor, etwas Knistern und noch mehr Spannung. Ich möchte die Story sehr gerne weiterempfehlen. Für mich war es auf jeden Fall ein Highlight und ich kann die Fortsetzung kaum erwarten.

Das Cover ist hübsch, im Vordergrund steht vermutlich Emily und die vielen kleinen Details machen das Cover zu einem Eyecatcher. Und obwohl natürlich der Inhalt zählt möchte ich nicht den zauberhaften Farbschnitt unerwähnt lassen.

Fazit: kurzweilige, spannende, knisternde Jugend-Fantasy-Story mit tollen Charakteren. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 14.09.2022

Brotbackbuch mit sehr viel Vielfalt und leichten Schritt-für-Schritt-Anleitungen.

Das große Brotbackbuch
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Christina Bauer – Das große Brotbackbuch

Ich habe von der Autorin bereits die Bücher: "Brot backen mit Christina" und "Weihnachten mit Christina" zu hause und daraus wird fleißig für alle Gelegenheiten ...

Christina Bauer – Das große Brotbackbuch

Ich habe von der Autorin bereits die Bücher: "Brot backen mit Christina" und "Weihnachten mit Christina" zu hause und daraus wird fleißig für alle Gelegenheiten nachgebacken. In "Das große Brotbackbuch" gibt es viele neue Rezepte, darunter Milchbrötchen, Mohn- oder Sesamzöpfe, Knäckebrot, Ciabatta, einfaches Brot, Donuts oder Nougat-Brioche sowie Laugenstangen. Aber das ist nur ein Bruchteil von dem, was uns die Autorin in ihrem neuen Buch zeigt.

Während in "Brotbacken mit Christina" meist Brote mit einer Zubereitung von ca 2 Stunden zu finden sind, gibt es hier auch Rezepte mit 12 oder 13 Stunden Gehzeit.
Die Vielfalt ist wieder groß, die Rezepte sind gespickt mit ansprechenden Fotos, und die leichten Schritt-für-Schritt-Anweisungen sind leicht umzusetzen.
Es gibt orange untermalte Tipps und Tricks zu jedem Rezept, eine Übersicht über Zutatenliste, Arbeitszeit, Backzeit und wieviel sich aus der angegeben Menge an Backwaren ergibt.
Egal ob Sauerteig oder Hefeteig, hier finden sich eine Vielzahl an Rezepte. Dazu natürlich auch, wie man selbst Sauerteig herstellt.
Am Anfang des Buches gibt es eine wichtige Einleitung, für meinen Geschmack etwas lang, aber nur, weil es so ähnlich bereits in meinem anderen Brotbackbuch steht. Ich halte die Einleitung für wichtig, und auch am Ende des Buches werden noch mal die häufigsten Fragen beantwortet.

Insgesamt haben wir hier wieder ein fantastisches, kompaktes, ansprechendes Brotbackbuch, dass ich auf jeden Fall weiter empfehlen möchte. Da ich unsere Brote bereits seit einigen Jahren selbst backe, empfinde ich das Buch als eine schöne Ergänzung und habe sicher noch mehr Freude an der Vielfalt und beim Nachmachen.
Von mir gibt es eine Empfehlung.

Das Cover ist auch hier wieder schlicht aber aussagekräftig. Die Autorin und gebackene Leckereien sind auf dem Cover.

Fazit: Brotbackbuch mit sehr viel Vielfalt und leichten Schritt-für-Schritt-Anleitungen. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.09.2022

Fantasy-Romance. Berührend. Stark. Emotional.

In zwei Welten - Der verlorene Elf
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Gaby Rüther – In 2 Welten, Der verlorene Elf

Der Elf Lukan hat seinen Weg und sich selbst verloren. Einst war er ein Beschützer und durch seine Gefangennahme über Jahre hinweg hat er seine Magie verloren. ...

Gaby Rüther – In 2 Welten, Der verlorene Elf

Der Elf Lukan hat seinen Weg und sich selbst verloren. Einst war er ein Beschützer und durch seine Gefangennahme über Jahre hinweg hat er seine Magie verloren. Jetzt, Jahre später arbeitet er als Callboy. Was ihm anfänglich Spaß gemacht hat, ist nun eine Last und so beschließt er, seinem Leiden ein Ende zu bereiten.
Als ihn die adelige Zoe auf einer einsamen Insel in einem gestrandeten Boot findet, hat sie nur einen Gedanken: Ihn retten und dann soll er auch von der Insel direkt wieder verschwinden. Sie wollte auf der ruhigen, einsamen Insel ihre Ruhe finden, vor der Presse flüchten und dem Leben und vor allem ihrem Ex aus dem Weg gehen.
Und obwohl Lukan herrlich provozierend ist, scheint er sie besser zu verstehen, als jeder andere Mensch auf der Welt. Doch Lukan ist kein Mensch, sondern ein Elf...

Ich habe von der Autorin schon sehr viele Bücher gelesen (Das magische Geschenk, Der Verrat, Die Jagd, All Zeit Darg 635, Novembergeist, Drachenwinter,...) und natürlich auch die ersten Bände aus der Elfenreihe "In zwei Welten" (Erste Begegnung, Der dunkle Elf, Elfengold).
Ich mag die Kombination aus Lovestory, Humor, Spannung und tiefen Gefühlen, und auch das neue Buch "Der verlorene Elf" hat mich wieder berühren können und für ein paar zauberhafte Lesestunden in eine andere Welt entführt.
Die Autorin hat einen angenehmen Erzählstil, locker und leicht lässt sich die Story lesen, die mit viel Gefühl, lebendigen und vielseitigen Charakteren und einem tollen Setting ausgeschmückt wird.
Die Bücher können eigenständig gelesen werden, wer aber den vollen Lesegenuss haben möchte, sollte die Reihe mit dem Buch "Erste Begegnung" anfangen, einfach um ein wenig mehr über die im Buch vorkommenden Personen zu erfahren, die wir bereits in anderen Büchern der Reihe schon kennenlernen konnten.
Ich mochte Zoe auf Anhieb. Im Buch entdeckt sie ihre Stärke und macht eine schöne Entwicklung durch, nicht zuletzt, weil Lukan ihr Selbstvertrauen gibt und sie bestärkt, ihren Weg zu gehen. Der lästige Ex ist dabei fast nur eine Nebensache, die sie zu bewältigen hat. Sie beschützt diejenigen die ihr wichtig sind und wächst über sich hinaus. Das die Geschichte am Ende so eine Wendung nimmt, war schön, und gleichzeitig hat mich gefreut, das nicht immer ein "Fräulein in Nöten" gerät.
Lukan ist müde. Von der Welt, von seinem Leben und seine Hoffnung schwinden. Stellenweise wirkt er deshalb etwas distanziert, dann wieder provozierend. Genau dieser Kontrast hat die Figur sehr interessant gemacht und das gefiel mir gut. Ehrlich gesagt hatte ich Lukan nicht wirklich auf dem Schirm in der Elfenwelt, desto schöner finde ich es, dass er seine eigene Geschichte und sein Happy End bekommen hat.
Auch viele der Nebenfiguren haben mir gut gefallen. Zarek wirkt deutlich lockerer, Darian steuert wie immer den einen oder anderen schlagfertigen Dialog dazu, und Sam findet wie immer klare Worte und rückt das Leben der dominanten Elfen wieder zurück in die Wirklichkeit.
Ich bin begeistert und ich möchte die Reihe, aber auch die anderen Bücher der Autorin, gerne weiterempfehlen.
Wer abtauchen möchte in Welten voller Magie, tiefen Gefühlen, ein paar Stolpersteinen und es dabei mal romantisch, mal sinnlich, mal verspielt aber immer mit einer guten Portion Herausforderung und Spannung mag, der wird sicher genauso gern wie ich die Bücher über die Elfen lesen. Dazu gibt es tolle Dialoge, eine Prise Humor und ein schönes Setting mit viel Natur, aber auch ein wenig Crime.
Mir gefällt die Mischung und ich konnte wieder für einige Stunden die Seele baumeln lassen.

Das Cover mit der Welle und Lukan im Vordergrund ist ein richtiger Eyecatcher. Ich mag das Cover sehr gern.

Fazit: Fantasy-Romance. Berührend. Stark. Emotional. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.09.2022

Ein weiteres Thriller-Highlight aus der Feder von Chris Carter

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Chris Carter – Blutige Stufen

Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia wollten einen gemütlichen Barbecue-Abend verbringen, als ein aufgeregter Anruf eines Kollegen eintrifft und den Abend abrupt ...

Chris Carter – Blutige Stufen

Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia wollten einen gemütlichen Barbecue-Abend verbringen, als ein aufgeregter Anruf eines Kollegen eintrifft und den Abend abrupt beendet. Als die beiden am Tatort ankommen zeigt sich ihnen ein Bild von größter Grausamkeit.
Die Brutalität mit der das Opfer hingerichtet wurde, schlägt selbst den erfahrendsten Ermittlern auf den Magen.
Hunter und Garcia ermitteln, doch nur kurze Zeit später wird eine weitere Tote aufgefunden, der Modus Operandi unterscheidet sich allerdings vom ersten Mord.
Dann kommt der entscheidene Hinweis von einem Barkeeper, oder doch nicht? Denn plötzlich gibt es ein weiteres Opfer das überhaupt nicht ins Bild zu passen scheint.
Die Nerven sind ansgespannt, die Spuren führen in eine Sackgasse und die Gedichte, die der Täter am Tatort hinterlässt erscheinen kaum Sinn zu ergeben.
Kann Hunter den Fall lösen ohne selbst in Lebensgefahr zu geraten?

Ich kenne alle Bücher der "Hunter und Garcia" Reihe von Chris Carter. Wie nicht anders vom Autor gewohnt ist auch das neue Buch "Blutige Stufen" hochspannend, faszinierend aber extrem gewalttätig samt detaillierter, teils grausamer Beschreibungen der Tatorte.
Obwohl die Story in sich abgeschlossen ist, empfehle ich zumindest die letzten zwei oder drei Bücher zu kennen, da sich manche Dialoge auf vorausgegangene Ereignisse beziehen.
Der Erzählstil ist flüssig, die Story hat eine Sogwirkung und so habe ich das Buch in einem Rutsch gelesen. Gleichzeitig ist der Thriller abstossend aufgrund der bestialischen Gewalt, aber auch faszinierend wegen der Raffinesse des Täters, mitreißend weil jedes Kapitel einen kleinen Cliffhanger bietet und interessant, weil der Autor gesellschaftskritische Themen angeht und seine Charaktere stetig weiter entwickelt.
Die Figuren insbesondere Hunter und Garcia wirken lebendig und detailliert ausgearbeitet. Dadurch das ich bereits alle Bücher rund um die Reihe kenne, kann ich eine stetige Entwicklung mitverfolgen. Ich mag, das Garcia immer noch verheiratet und glücklich ist, aber auch das Hunter in diesem Buch nicht sofort alle Antworten parat hat, obwohl er natürlich mit einer überdurchschnittlichen Intelligenz gesegnet ist und die Puzzleteile am Ende alle zusammensetzt.
Blake, die Chefin der beiden, hat mich in diesem Buch nicht so ganz überzeugen können. Natürlich will sie den Fall schnell geklärt haben, wirkt dabei eine Spur ungerecht und ziemlich fordernd. Insgesamt hab ich sie schon mal sympathischer empfunden.

Die verschiedenen Schauplätze samt Tatorte sind detailliert beschrieben. Die grausame Gewalt könnte verstörend auf Leser wirken, auch wenn alles natürlich fiktiv ist. Mir gefällt sehr gut, dass der Autor die Stimmung der Figuren gekonnt einfängt, aber auch das er die verschiedenen Handlungsorte mit einer passenden Atmosphäre versieht und Gänsehautfeeling und Grusel aufkommt.

Das Buch ist hochspannend, aber auch extrem gewalttätig. Der Autor setzt von Buch zu Buch immer noch eins drauf. Zartbesaitete Leser sollten lieber etwas anderes lesen, knallharte Thrillerleser die einen raffinierten, spannenden, blutigen Thriller mögen, werden mit den Büchern von Chris Carter viel Freude und ein paar fesselnde, sehr spannende Lesestunden verbringen.
Die Suche nach dem Täter ist komplex und nervenaufreibend, der Autor schickt uns in viele verschiedene Sackgassen, hält einen Haufen Überraschungen parat und kann auf ganzer Linie überzeugen.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung, aber auch eine Warnung.

Das Cover ist im Stil der anderen Bücher der Reihe gehalten. Schwarze Namensgebung, roter Titel auf einem weiß-grauen Cover mit Stacheldraht (?).

Fazit: Hochspannung pur. Ein weiteres Thriller-Highlight aus der Feder von Chris Carter. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.09.2022

Hochspannung pur. Ein Thriller der Fakt und Fake kaum unterscheiden lässt.

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Arno Strobel – Fake

Patrick führt mit seiner Frau ein eher beschauliches, zufriedenes Leben. Er liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab und schlichtet sofort jeden Streit. Als die Polizei behauptet, er ...

Arno Strobel – Fake

Patrick führt mit seiner Frau ein eher beschauliches, zufriedenes Leben. Er liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab und schlichtet sofort jeden Streit. Als die Polizei behauptet, er hätte eine Frau misshandelt und verschleppt, fällt er aus allen Wolken. Doch es gibt zahlreiche Beweise die gegen ihn sprechen. Niemand in seinem direkten Umfeld will sich vorstellen, das der eher ruhigere Mann etwas mit dem Verschwinden der jungen Frau zu tun hat. Patrick versucht seine Unschuld zu beweisen, doch was ist Fakt und was ist Fake?

Ich habe schon einige Thriller von Arno Strobel gelesen, und jeder davon hat eine gewisse Sogwirkungen gehabt. Einmal angefangen ist es schwer, dass Buch aus der Hand zu legen und meistens hängt die Story noch etwas nach, denn die Situationen scheinen so alltäglich und wie aus dem Leben gegriffen.
Diesmal geht es um manipulierte Beweise und wie schnell man in Verdacht gerät. Das scheinbar perfekte Leben wird in kürzester Zeit aus den Angeln gehoben, und die Hauptfigur Patrick muss sich dabei ein paar unschönen Wahrheiten stellen. Gekonnt spielt der Autor mit den Emotionen des Lesers, er hat mich miträtseln lassen und immer wieder in Sackgassen geschickt, bis zuletzt war ich mir bezüglich des Täters nicht sicher, denn der Autor lässt den Leser an seinem Verstand zweifeln, streut Hinweise und Stolpersteine. Für mich war es ein wirklich brillianter Thriller, der sowohl ein hohes Maß an Spannung und Tempo, aber auch eine gewisse Verzweiflung und Dringlichkeit beim lesen hervorgerufen hat.
Thrill-Feeling ist durchgängig zu finden.
Die Brutalität der Verbrechen ist grausam.

Der Erzählstil ist angenehm und modern, die Handlung sehr detailliert. Die Story wird aus der Sicht von Patrick erzählt, der im Gefängnis sitzt und seine Geschichte erzählt.
Die Charaktere sind lebendig und facettenreich beschrieben, gerade Patrick baut viele seiner Emotionen in die Story ein, die Ungerechtigkeit, die Ungeduld, die Verzweiflung und seine Enttäuschung sind nachvollziehbar. Bis zum Ende war ich auf die Auflösung gespannt und umso schockierter war ich, wie sehr sich Menschen verändern und in so ziemlich jeder Figur steckt etwas teuflisches.
Mehr will ich gar nicht zu den Figuren sagen, denn es ist besser, sie neutral kennenzulernen und sich die eigene Meinung zu bilden.
Nur so viel, ich war erschüttert, welche Abgründe sich da auftun, aber auch fasziniert, wie Arno Strobel mit den Facetten der Figuren spielt.

Diverse Schauplätze sind sehr gut beschrieben, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte.

Der Thriller ist sehr spannend. Wieder spielt das Internet und seine Möglichkeiten Beweise zu manipulieren eine große Rolle. Beim Lesen war ich immer in der Schwebe zwischen hoffen und bangen, wer könnte der Täter sein, was ist sein oder ihr Motiv? Der Autor schafft es geschickte Fährten zu legen, die einen aufs Glatteis führen. Die relativ kurzen Kapitel lassen sich super lesen und animieren dazu, "nur noch ein Kapitel" zu lesen und plötzlich ist man am Ende des Buches angekommen.
Für einige Leser könnten die Gewaltdarstellungen zu viel sein, von daher empfehle ich das Buch zartbesaiteten Lesern nicht, allen Thriller-Begeisterten jedoch sage ich, greift zu. Spannend, temporeich und vor allem viel Thrill-Feeling mit einer ordentlichen Portion Geheimnissen und einem finalen Feuerwerk. Sehr zu empfehlen.

Das Cover finde ich ebenfalls sehr gelungen, zumal der Titel ausschlaggebend ist.

Fazit: Hochspannung pur. Ein Thriller der Fakt und Fake kaum unterscheiden lässt. 5 Sterne.