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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2017

Einfühlsam

Das Haus der schönen Dinge
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München im Jahre 1897. Das Ehepaar Jacob und Thea Hirschvogel eröffnen ein Warenhaus. Gemeinsam mit ihren Kinder Benno, Lily und Sepp träumen sie von einer guten Zukunft. Lily übernimmt später das Kaufhaus. ...

München im Jahre 1897. Das Ehepaar Jacob und Thea Hirschvogel eröffnen ein Warenhaus. Gemeinsam mit ihren Kinder Benno, Lily und Sepp träumen sie von einer guten Zukunft. Lily übernimmt später das Kaufhaus. Doch in den 30er Jahren müssen sie hilflos ansehen, wie ihr Traum zerplatzt. Deutschland verändert sich..... 

"Das Haus der schönen Dinge" ist ein Roman, der dem Leser zu Herzen geht. Man begleitet die Familie Hirschvogel durch gute und schlechte Zeiten. Durch den einprägsamen Schreibstil von Heidi Rehn bekommt man ein sehr gutes Gespür dafür, wie die Familie sich damals gefühlt haben muß. Die Autorin schreibt sehr einfühlsam und man bekommt einen richtig guten Bezug zur Geschichte. Man merkt ebenfalls, daß sie sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt hat und sie ist in der Lage, dem Leser alles sehr, sehr nahe zu bringen. Man fühlt und leidet mit den Charakteren und hat manchmal eine Träne im Auge. 

Veröffentlicht am 21.02.2024

Ein spezieller Krimi von Berlin bis nach Anatolien

Das Land der verlorenen Götter
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Hauptkommissarin Yildiz Karasu und ihr Kollege Tobias Becker aus Berlin haben schon viel gesehen, doch der Mordfall zu dem sie gerufen werden ist an Grausamkeit nicht zu überbieten. Vor einem riesigen ...

Hauptkommissarin Yildiz Karasu und ihr Kollege Tobias Becker aus Berlin haben schon viel gesehen, doch der Mordfall zu dem sie gerufen werden ist an Grausamkeit nicht zu überbieten. Vor einem riesigen Bild des Zeus liegt der junge Maler. Er wurde erstochen. Ihm wurde sein Herz aus der Brust entnommen und in seine Hände gelegt. Die Ermittlungen gehen zunächst in alle Richtungen, doch als es noch zu weiteren Morden dieser grausamen Art kommt, führen die Spuren zum Pergamon - Museum und dem berühmten Altar. Die Familie des ersten Opfers ist in ganz besonderer Weise mit der Geschichte des Pergamon - Altares verbunden. Bei den Nachforschungen kommen Geheimnisse ans Tageslicht, die die Ermittler in Staunen versetzen. Sie müssen bis nach Bergamo in Anatolien reisen, um den Fall zu lösen.

"Das Land der verlorenen Götter" von Ahmet Ümit ist ein ganz spezielles Buch. Es wird als Krimi angekündigt, ist aber mehr als das. Ich möchte es in vier Kategorien einteilen. Zuerst natürlich der Krimi. Der Fall ist enorm spannend und nicht alltäglich. Die Ermittler sind sympathisch, denn sie agieren sehr menschlich. Sie treten nicht als Superhelden auf und machen auch einmal Fehler. Als zwetes sind die Geschichten aus der griechischen Mythologie, erzählt von Zeus persönlich. Diese Geschichten bringen die Götterwelt der alten Griechen nahe. Man ist fasziniert, ob man will oder nicht. Drittens ist da die Entdeckung des Pergamon- Altares. Diese Geschichte wird sehr detailgenau erzählt und ist für alle, die sich etwas für Archäologie interessieren, äußerst spannend. Die vierte Sparte ist die Darstellung Deutschlands aus Sicht der hier lebenden Türken. Das habe ich mit Interesse gelesen, obwohl ich damit nicht immer einverstanden war. Die Schilderung war mir zu einseitig negativ. Wer also Lust auf dieses Buch bekommen hat - es lohnt sich!

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Veröffentlicht am 06.02.2024

Gelungener Auftakt

Vier Signoras und ein Todesfall
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Anna durchlebt gerade eine schwere Zeit. Sie verliert ihren Job als Beraterin bei der Berliner Polizei und ihr Vater stirbt in seinem Restaurant in Rimini. Alles am selben Tag! Anna hat nun einen ganz ...

Anna durchlebt gerade eine schwere Zeit. Sie verliert ihren Job als Beraterin bei der Berliner Polizei und ihr Vater stirbt in seinem Restaurant in Rimini. Alles am selben Tag! Anna hat nun einen ganz persönlichen Mordfall zu klären. Sie bekommt es mit einer Tasche voller Geld und einer Leiche in ihrem Swimmingpool zu tun, bei der es sich um ihren neuen Nachbarn in Berlin handelt, der ihr sein Auto geliehen hat. Einen Grund, ihn umzubringen, hatte Anna wirklich nicht, aber dies glaubt ihr natürlich niemand. Unterstützt wird sie von ihren drei Freundinnen vom Krimi-Leseclub, die mit Witz, Charme und detektivischem Spürsinn jeden Fall lösen können. Ohne den verliebten Commissario, der Anna nicht aus den Augen läßt, würden sich ihre Ermittlungen jedoch einfacher gestalten.

Das Autorenduo Giulia di Fano verbreitet mit "Vier Signoras und ein Todesfall" wahre Rimini-Stimmung. Dieser Krimi strotz nur so vor italienischem Flair. Man kommt hier richtig in Urlaubsstimmung. Der Kriminalfall ist dabei durchaus sehr spannend, denn Anna muß feststellen, daß sowohl ihr Vater, als auch ihr Nachbar einige Geheimnisse hatten. Dieses miträtseln können macht ein Buch natürlich noch fesselnder! Anna und ihre drei Krimi-Leseclubfreundinnen sind absolut sympathisch und vielseitig. Tante Natti ist die frühere Grundschullehrerin, die immer einen ehemaligen Schüler aus dem Ärmel zaubert, der gerade helfen kann, Anästhesistin Fabia, die stets die richtige Tablette zur Hand hat und Emilia, die Ehemann und Liebhaber gut im Griff hat. Mit viel Witz und Charme nutzen sie jede sich bietende Möglichkeit, um ihr Ziel zu erreichen . Wenn Sie nicht ständig vom ortsansässigen, schwer in Anna Verliebten Commissario und ihrem ehemaligen deutschen Kollegen gestört würden. Dieses Buch bietet wirklich viel. Man erhält einen wunderbar witzigen Urlaubskrimi mit einer Prise Liebe. Perfekt zum Träumen!

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Nicht unbedingt für Anfänger geeignet

Der zugewandte Hund
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Das Buch "Der zugewandte Hund" von Sami El Ayachi widmet sich dem Thema "Körpersprache des Hundes richtig verstehen und anwenden". Dieses Thema ist in der Hundeerziehung unendlich wichtig. Denn nur wer ...

Das Buch "Der zugewandte Hund" von Sami El Ayachi widmet sich dem Thema "Körpersprache des Hundes richtig verstehen und anwenden". Dieses Thema ist in der Hundeerziehung unendlich wichtig. Denn nur wer die Körpersprache versteht und umsetzen kann, hat in Hundeaugen Führungsqualität und der Hund akzeptiert seinen Menschen als Rudelführer. Eine Grundvoraussetzung für eine enge Bindung! Bei diesem Buch sollte jedoch schon etwas Grundwissen vorhanden sein, denn wer sich noch nie mit Themen wie Hundeerziehung oder -kommunikation beschäftigt hat, ist hier sonst schnell überfordert. Wer sich jedoch schon damit beschäftigt hat, findet hier wertvolle neue Erkenntnisse. In Bildern wird die Körpersprache von Hund und Mensch dargestellt, Übungen werden gezeigt. Was hier einfach aussieht, ist jedoch der Erfolg von Konsequenz beim Training, die halt nicht mal eben so einfach zu vermitteln ist und hier erläutert wird. Durchhalten muß nun jeder Hundebesitzer für sich selbst! Denn nur so kann derHund überhaupt verstehen, was man von ihm will - ohne dieses Verständnis wird er nie den gewünschten Trainingserfolg zeigen können. Hier wird mehr als deutlich, daß der Hundehalter sein Verhalten anpassen muß - und nicht umgekehrt. Gelungen sind die Übungsvorschläge, bei denen man mit Gegenständen ohne Hund erst einmal übt. Klappt die Übung nicht, hat man den Hund wenigstens nicht verunsichert oder ihm sogar geschadet. Dieses Buch ist eine gute Fortbildung zum Thema Körpersprache zwischen Hund und Halter - einem sehr wichtigen Thema!

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Sehr gut - trotz einiger Schwächen

Das Mörderarchiv
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Frances Adams wurde mit 17 Jahren von einer Wahrsagerin prophezeit, daß sie eines Tages ermordet werden würde. Sie nahm dies sehr ernst, wurde deshalb als Spinnerin abgetan. Doch 60 Jahre später ist sie ...

Frances Adams wurde mit 17 Jahren von einer Wahrsagerin prophezeit, daß sie eines Tages ermordet werden würde. Sie nahm dies sehr ernst, wurde deshalb als Spinnerin abgetan. Doch 60 Jahre später ist sie tot - sie wurde tatsächlich ermordet. Um ihr Erbe gibt es nun einen Wettstreit, denn Frances hat verfügt, daß derjenige, der ihren Mord aufklärt, alles erbt. Ihre Großnichte Annie ermittelt nun mit Hilfe des von Frances angelegten Mörderarchives nicht nur gegen die Zeit, sondern auch gegen ihre Mitstreiter. Wem im Dorf Castle Knoll kann sie überhaupt trauen?

"Das Mörderarchiv" von Kristen Perrin ist ein typisch britischer Krimi im Stile von Agatha Christie. Er kommt komplett ohne blutige Szenen aus, lebt von der Ermittlungskunst der Charaktere und deren Undurchschaubarkeit. Denn man weiß nie, wem man hier trauen kann. Außer Annie steht hier jeder unter Verdacht, man erhält immer neue Details, durch die neue Spuren gelegt werden und wirklich schlau wird man aus niemandem. Die Handlungsweisen der Charaktere tragen auch nicht gerade dazu bei, daß jemand für unschuldig gehalten werden kann. Dies macht diesen Krimi auch ohne Action unheimlich spannend. Sehr interessant sind die Kapitel aus Frances Tagebuch. Ich konnte mich gar nicht entscheiden, welche Zeitebene ich hier interessanter fand. Ein kleines Manko sind ein paar unlogische Szenen, z. B. beim Rätsel um die Kombination des Zahlenschlosses. Irgendwie fehlen da für mich ein paar Zahlen. Auch der Schluß, der ziemlich rasant ging, ließ bei mir die Frage aufkommen, wie Annie auf diese Lösung gekommen ist. Dies wurde für mich einfach zu oberflächlich beschrieben und zu schnell abgehandelt. Kristen Perrin schreibt auf angenehme Weise, vermittelt dabei britische Wohlfühlatmospäre. Man kommt von diesem Buch gar nicht mehr los. Ich habe mich mit diesem Buch sehr wohl gefühlt und empfehle es gern weiter!

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