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Veröffentlicht am 03.10.2022

Eine schöne und überraschend spannende Liebesgeschichte

Maple-Creek-Reihe, Band 1: Meet Me in Maple Creek (der SPIEGEL-Bestseller-Erfolg von Alexandra Flint)
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Meinung:

Die Dilogie von Alexandra Flint ist ohne Frage ein richtiger Hingucker und im Bücherregal ein kleines Schmuckstück, doch nicht nur äußerlich hat das Buch einiges zu bieten, sondern kommt auch ...

Meinung:

Die Dilogie von Alexandra Flint ist ohne Frage ein richtiger Hingucker und im Bücherregal ein kleines Schmuckstück, doch nicht nur äußerlich hat das Buch einiges zu bieten, sondern kommt auch mit einer tollen Liebesgeschichte daher, die überraschend spannend ist.

Auf den ersten Seiten wird der Leser von einem aufwühlenden Einstieg empfangen, der sofort Neugierde weckt und fesseln kann. Die Geschichte wechselt zwischen den Perspektiven von Mira und Joshka und bringt dadurch Abwechslung mit, aber die Geschichte verlangt es auch, dass der Leser die beiden Protagonisten auf diese Art verfolgen kann und das wurde sehr gut umgesetzt. Während schon auf den ersten Seiten eine große Portion Gefühle dargeboten wird, verhält es sich im Verlauf der Geschichte nicht anders. Durch den Klappentext ist der Kern der Geschichte bekannt und trotzdem wird es durch die Protagonisten an keiner Stelle langweilig.

Mira und Joshka führen zwei sehr unterschiedliche Leben an zwei sehr unterschiedlichen Orten. Die zielstrebige Mira und der mürrische und scheinbar furchtlose Joshka könnten gegensätzlicher nicht sein. Beide konnten sich mit jeder Szene ein Stücken weiter in mein Herz schleichen und auch wenn mir nicht jede Handlung unbedingt gefallen hat, waren mir die beiden bis zum Schluss sympathisch und ihre Charaktere haben die beiden auf eine tolle Art ausgezeichnet. Neben den beiden gibt es auch noch tolle Nebenfiguren, allen voran natürlich Lilac, Miras Zwillingsbruder. Die Entwicklungen aller Protagonisten werden über die Seiten hinweg immer greifbarer und mir hat es dabei gut gefallen, dass Mira und Joshka zwar im Vordergrund stehen, dass aber kein Grund ist, die anderen Figuren zum Stillstand zu bringen. Joshka und Lilac bewegen sich in New York im Untergrund und bringen dadurch viele Gefahren, aber auch Geheimnisse mit.

Die Liebesgeschichte zwischen Mira und Joshka nimmt einen großen Teil der Geschichte ein und ist dabei von vielen Konflikten und Niederschlägen geprägt. Obwohl ich bis jetzt nur den ersten Teil der Dilogie gelesen habe, kann ich jetzt schon sagen, dass die Autorin sich genug Inhalt für zwei Teile überlegt hat und es so schnell nicht langweilig wird. Ganz im Gegenteil. Auf den Leser wartet eine überraschend spannende und actionreiche Geschichte, mit unerwarteten Wendungen und Problemen, wodurch es eben nicht einfach nur eine weitere "typische" Liebesgeschichte wird. Mir haben die Ideen beim Lesen sehr gefallen und auch die Gestaltung ist der Autorin sehr gut gelungen. Zwischen drin habe ich mich jedoch dabei erwischt, wie ich mir Gedacht habe, dass sich das Gelesene etwas wiederholt, wodurch die Spannung zwischendrin immer etwas abgenommen hat und auch die Liebesgeschichte etwas weniger greifbarer wurde. Dieser Wiederholungen fanden sich dabei vermehrt in den Ausführungen der Gedanken und Gefühle der Protagonisten und nicht in den Handlungen. Trotzdem kam ich von der Geschichte nur schwer los und ich wollte immer wissen wie es weitergeht. Je näher das Ende dann gekommen ist, je mehr stand ich unter Strom und bei dem Cliffhänger am Ende, war ich nur froh, dass die Fortsetzung auch gleichzeitig erschienen ist.

Mit einer liebevollen und detailreichen Gestaltung erschafft die Autorin zusammen mit dem sehr angenehmen Schreibstil eine tolle Liebesgeschichte in der ich jede Minute gerne verbracht habe. Maple Creek ist ein schönes Setting, das perfekt für die Herbstzeit ist, aber sicher auch in den anderen Jahreszeiten sehr einladend ist.

"Meet Me in Maple Creek" ist alles in allem eine tolle Liebesgeschichte, die ich sehr gerne gelesen habe und die mit dem New Yorker Untergrund überraschend spannend daher kommt. Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung und ob diese die ganze Dilogie abrunden kann.

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Nach längerem warten wieder ein spannender Krimi!

Einsame Nacht
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Meinung:

Zwei Jahre hat der vierte Teil der Krimireihe um Kate Linville auf sich warten lassen und die ganze Zeit habe ich dem erscheinen entgegen gefiebert. Umso mehr hat es mich gefreut, dass Buch schon ...

Meinung:

Zwei Jahre hat der vierte Teil der Krimireihe um Kate Linville auf sich warten lassen und die ganze Zeit habe ich dem erscheinen entgegen gefiebert. Umso mehr hat es mich gefreut, dass Buch schon so kurz nach dem Erscheinungstermin lesen zu können, auch wenn ich etwas traurig bin, dass es schon wieder vorbei ist.

In dem vierten Teil beginnt der Schrecken in einer einsamen kalten Dezembernacht in der eine junge Frau in ihrem Auto ermordet wird. Die Tat bleibt unbeobachtet, doch es gibt eine Zeugin, die gesehen hat, wie ein Mann bei dem Opfer eingestiegen ist. Wer war dieser Mann und ist er der Mörder?

Der vierte Teil bringt ein schreckliches Szenario mit, das dem ein oder anderen sicher schon Nachts auf dem Heimweg durch den Kopf gegangen sein dürfte. Mit dem Prolog erschafft Charlotte Link schnell eine große Sogwirkung und neben Schrecken habe ich mich gleich gefragt, wie alles zusammenhängt und mit den ersten Seiten haben bei mir die Spekulationen begonnen. Der Prolog erzählt unerwartet die Vergangenheit aus dem Jahre 2010 und verspricht damit eine Geschichte, die viele Fragen aufwirft. Auch dieser Teil der Reihe ist wieder aus der Sicht mehrerer Protagonisten erzählt und so verläuft die Geschichte zunächst ohne Kate Linville. Als sie dann aber dazu stößt, hat mir das Wiedersehen gefallen, auch wenn ich nicht mehr alles aus dem Vorgänger parat hatte und mich somit zunächst orientieren musste. Trotzdem gestaltet sich der Einstieg sowohl mit den Geschehnissen, die sich schnell überschlagen, als auch mit Kate Linville sehr angenehm. Wer schon Krims von der Autorin gelesen hat, der darf sich auch bei diesem Buch wieder über eine schnell fesselnde Geschichte freuen, die man so schnell nicht mehr aus der Hand legen kann. Aber auch sonst gestaltet sich der Einstieg mitreißend und die Vorkenntnisse sind nicht unbedingt vonnöten.

In dem Buch findet sich nicht unbedingt ein roter Faden, aber das ist mir nicht negativ aufgefallen. Dadurch wird das Gelesene abwechslungsreicher und nie langweilig, dabei hatte ich aber auch nie Probleme, den Überblick zu behalten. Die Geschichte gestaltet sich umfangreich und sehr gut durchdacht, was mit jedem Kapitel deutlicher wird. Für mich war auch das Maß, in wie weit das Privatleben der Ermittler eingebaut wurde, wieder sehr gut gewählt und umgesetzt. Ich habe schon früh mit meinen Spekulationen begonnen und das bietet die Geschichte auch ein Stück weit an. Ich musste relativ früh feststellen, dass ich in einem wichtigen Punkt richtig lag und trotzdem wurde ich zum Teil auch noch überrascht. Der Aufbau der Geschichte macht es nicht unbedingt schwierig einen Aspekt vorherzusehen und dennoch war ich an keinem Punkt gelangweilt oder enttäuscht. Der Autorin gelang es bei mir sehr gut, dass ich mich komplett zwischen den Seiten verloren habe und unbedingt mehr über die Protagonisten lesen und erfahren wollte, obwohl schnell klar war, worauf die Geschichte aufbaut. Auch der Fokus der Geschichte spielt dabei eine tragende Rolle, den dieser war sehr greifbar und wurde authentisch umgesetzt, wodurch das ganz nochmal das Gewisse etwas erhält. So ist es nicht einfach nur ein vielleicht brutaler Roman, sondern setzt sich sehr schön mit den Gedanken und Gefühlen der Figuren auseinander, wodurch die Handlungen nahbarer werden.

Kate Linville ist die Hauptprotagonistin in der Reihe, auch wenn die Kapitel nicht nur aus ihrer Sicht geschrieben sind, sondern auch zu großen Teilen noch aus anderen. Dennoch steht sie im Vordergrund und es ist schön zu sehen, wie sie sich über die Bände hinweg entwickelt. Sie ist mir als Protagonistin sehr sympathisch und mir gefällt ihr Vorgehen bei den Ermittlungen, auch wenn sie sich dabei vielleicht nicht immer an die Vorschriften hält, was es aber gerade auch ein Stück spannender macht. Wie schon erwähnt, fand ich die Mischung zwischen den Ermittlungen, aber auch dem Privatleben der Figuren, gelungen. Zwischendrin fand ich Kate jedoch etwas anstrengend, weil sie zum einen sehr unglücklich damit ist, dass sie alleine ist, aber auf der anderen Seite blockt sie Annäherungen von jemanden direkt ab, um im nächsten Moment wieder tot unglücklich mit dem allein sein zu sein.

Obwohl dieser Teil ein Stück vorhersehbarer war und nicht ganz so mit dem raffinierten dritten Band mithalten kann, ist es trotzdem ein spannender Krimi aus einer wirklich tolle Reihe, bei der sich das warten aufjedenfall lohnt!

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Die Geschichte muss etwas an Fahrt aufnehmen, kann aber mit einem guten Ende aufwiegen!

Stolen Time - Zwischen den Welten
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Meinung:

Sobald es in einer Geschichte um Zeitreisen geht, bin ich Feuer und Flamme und es führt kein Weg um das Buch herum. So stand für mich bei "Stolen Time" schnell fest, dass ich das Buch lesen muss ...

Meinung:

Sobald es in einer Geschichte um Zeitreisen geht, bin ich Feuer und Flamme und es führt kein Weg um das Buch herum. So stand für mich bei "Stolen Time" schnell fest, dass ich das Buch lesen muss und ich habe es bis zum Schluss nicht bereut, auch wenn die Spannung zwischen drin etwas abgenommen hat.

Durch einen Zufall treffen die 16-Jährige Dorothy und der Pilote Ash im Jahr 1913 aufeinander. Als Zeitreisender kommt Ash aus dem Jahr 2077 und möchte dorthin auch wieder zurück und das eigentlich ohne Dorothy, doch es kommt anders als geplant. Nun findet sich Dorothy plötzlich Jahre später in einem Seattle wieder, dass von Erdbeben und Flutkatastrophen beherrscht wird. Ash ist mit seinem Team auf der Suche nach dem Mann, der das Zeitreisen möglich gemacht hat. Ist Dorothys Auftauchen nur ein bloßer Zufall oder ist sie fest im Zeitstrahl eingeplant?

Es dauert nicht lange bis sich Dorothys und Ash Wege kreuzen. Mir wurde schnell deutlich, dass die beiden sehr unterschidliche Charaktere haben und unterschiedliche Leben führen. Der Autorin ist es von Anfang an gut gelungen, beide Protagonisten authentisch darzustellen. Auf der einen Seite findet sich Dorothy mit ihrer unerschrockenen Art und auf der anderen Seite Ash, der bedacht und überlegt handelt. Beide haben mir schnell gut gefallen, auch wenn mir etwas die Tiefe gefehlt hat. Die Charaktere der beiden werden zwar sehr deutlich und bekommen auch viel Spielraum in der Geschichte, doch wirklich Tiefe, gerade durch verschiedene Gedanken und Gefühle, bekommen die beiden eher weniger. Auch wenn an dieser Stelle sicherlich noch etwas Luft nach oben wäre, fand ich es im Gesamteindruck nicht sonderlich schlimm, weil die Geschichte noch mit vielen anderen Aufbieten kann und dadurch auch noch etwas Steigerung für die Fortsetzung bleibt.

In diesem Buch bietet sich eine typische Zeitreise Geschichte mit allen möglichen Paradoxa, die dabei sehr schön eingebaut und erklärt wurden. Neben den Erzählperspektiven durch Dorothy und Ash finden sich auch Tagebucheinträge. Diese habe ich jedes mal aufs neue sehr gerne gelesen, weil es auf eine fesselnde Art Hintergrund Informationen erzählt, dabei aber auch die Zeitreise Paradoxa so schön darstellen können. Durch diese Tagebucheinträge bekommt die Geschichte auch nochmal eine sehr schöne Abwechslung und auch wenn diese immer zwischen der Geschichte zu finden sind, hatte ich nie das Gefühl aus der Geschichte herausgerissen zu werden.

Die Geschichte spielt sich in verschiedenen Jahren ab, die auch etwas auseinander liegen. Trotzdem bleibt die Geschichte auch in diesem Aspekt überschaubar. Ich freue mich bei Zeitreise Geschichten immer sehr auf neue Einblicke aus der Vergangenheit und Zukunft. In dieser Geschichte liegt darin jedoch nicht der Fokus und auch wenn Dorothy aus dem Jahr 1913 kommt, hat man davon nur relativ wenig gemerkt. Zudem hatte ich auch meine Schwierigkeiten, mich in das Setting des Seattles aus dem Jahr 2077 zudenken, wie es sich die Autorin vorstellt. Zwar wird das Setting ausreichend dargestellt, dennoch konnte ich einfach keine gute Verbindung aufbauen.

Ich fand, dass die Geschichte relativ lange gebraucht hat um Fahrt aufzunehmen und auch dann war es für mich relativ schwer vorzustellen in welche Richtung die Geschichte in etwas geht. Auf der einen Seite ist das gut, da die Geschichte so undurchschaubar ist, aber auf der anderen Seite hat es bei mir auch etwas die Spannung genommen, weil ich nicht wie gebannt auf die nächsten Seiten gewartet habe, mit der Erwartung auf etwas. Trotzdem finden sich im Verlauf der Geschichte durchaus spannende und actionreiche Szenen, die Nervenkitzel versprechen. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass nicht so viel passiert, aber nachdem ich den ersten Band beendet habe, hat sich dies Rückblickend geändert. Während mich der Verlauf nicht gänzlich angesprochen hat, konnte das Ende alles wieder aufwiegen. Ein kleiner Teil ist so eingetroffen, wie ich es erwartet habe, aber bei dem Rest wurde ich so sehr überrascht, dass ich nach der letzten Seite einen Moment durchatmen musste.

Auch wenn der erste Teil noch etwas Luft nach oben hat, gab es durchaus sehr gelungene Aspekte in der Geschichte, sodass ich jede Seite sehr gerne gelesen habe. Die Autorin bietet dem Leser einen durchaus spannende Zeitreise Geschichte, mit einem sprachlos machenden Ende. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und kann es kaum erwarten!

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Ein Thriller von Arno Strobel, welcher mich bis auf das Ende wieder mitreißen konnte

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Meinung:

Arno Strobel gehört für mich zu den Top Thriller Autoren und bei seinen Büchern kann ich fest davon ausgehen, sie ohne Probleme innerhalb von 24 Std. durchlesen zu können. Wenig überraschend ...

Meinung:

Arno Strobel gehört für mich zu den Top Thriller Autoren und bei seinen Büchern kann ich fest davon ausgehen, sie ohne Probleme innerhalb von 24 Std. durchlesen zu können. Wenig überraschend ist es, dass auch "Fake" da mithalten kann, aber auch wenn dieses Buch wieder Nervenkitzel pur bietet, hat es bei der Auflösung nicht ganz meinen Geschmack getroffen.

Für Patrick Dostert beginnt der ganz persönliche Albtraum ab dem Moment, in dem er beschuldigt wird, der Täter von Misshandlung und Entführung an einer Frau zu sein, die er noch nie zu vorgesehen hat. Während es schon schwer genug für ihn ist, seine Unschuld zu beweisen, taucht zudem noch ein Video auf, welches ein unerschütterlicher Beweis für seines Schuld ist. Wie soll er da noch seine Unschuld beweisen?

Einmal das Buch zur Hand genommen, findet man sich direkt im Sog der Spannung wieder und schon mit den ersten Seiten wird es schwer das Buch aus der Hand zu legen. Arno Strobel weiß auf Knopfdruck beim Leser ein Mitgefühl für die Protagonisten zu wecken und es hat bei mir nicht lange gedauert, da habe ich die Verzweiflung von Patrick Dostert spüren können. Das beeindruckt mich mit jedem Buch von ihm aufs neue, auch wenn sich Arno Strobels Bücher an dieser Stelle für mich relativ ähneln. Auf der einen Seite wusste ich dadurch recht schnell was mich erwartet, aber auch der anderen Seite konnte ich mich auch darauf verlassen, dass sich ein Gefühl von Nervenkitzel einstellen wird. Mit einer gelungenen Mischung aus einer spannenden Idee, unerwartete Szenen, mitreißende Protagonisten und eine bildhafte Gestaltung ist es nur schwer, nicht gefesselt zu werden.

Wie sich dieses Buch mit den anderen Büchern, im Punkt des Nervenkitzels und Mitfiebern, ähnelt, tut es dass auch im Grundbaustein der Geschichte, dennoch geht diese Geschichte in eine andere Richtung und kann mit ganz eigenen Kniffen überzeugen. Arno Strobel verleiht seinen Thrillern immer sehr viel aus der modernen Zeit und kann dadurch, wie ich finde, noch mehr Nähe schaffen und bliebt immer Aktuell, so dass er mich in diesem Punkt immer überzeugen kann. Obwohl der Klappentext in etwa darauf hindeutet, welche Richtung der Leser zu erwarten hat, ist jede Szene dennoch überraschend. Mit kurzen Kapiteln findet sich sowohl Tempo, aber auch Abwechslung und auch der Schreibstil ist wieder flüssig zu lesen und so, wie ich es von Arno Strobel gewohnt bin. In der Gestaltung, Idee und Verlauf konnte mich die Gestaltung also schon mal überzeugen und bietet einen durch und durch fesselnden Thriller. Dabei kommt dieser Thriller aber sehr gut ohne total brutalen und blutigen Ausführungen aus, lässt den Leser aber den Atem anhalten.

Beim Lesen habe ich mir die ein oder anderen Gedanken gemacht in welche Richtung die Auflösung gehen könnte. Am Ende lag ich, wenig überraschend, falsch und dennoch war ich von dem Ausgang nicht wirklich überzeugt. Während die Auflösung sich in dem ein oder anderen Punkt mit einer Überlegung von mir geglichen hat, gab es auch Unterschiede. Diese Unterschiede haben mir leider nicht zugesagt. Ich möchte nicht viel mehr auf das Ende eingehen, weil es sonst ganz leicht den ganzen Lesespaß nehmen würde. Eine Sache kann ich zum Ende jedoch noch sagen und das ist der, dass die wirklich überraschende Auflösung für mich viel zu schnell abgehandelt wurde und nach dem der "Aha" Moment mit dem ersten Satz der Auflösung kam, hätte ich dass Buch auch genauso gut weglegen können. Zum einen hat mich also die Idee an sich etwas enttäuscht, da ich mir nach dem Aufbau etwas mehr erhofft habe und auf der anderen Seite war es dann viel zu schnell dargestellt und ich war wenig beeindruckt.

Fazit:

Ich habe schon einige Thriller von Arno Strobel gelesen und ich wurde nie enttäuscht. Auch in diesem Buch findet sich eine nervenaufreibende Geschichte, die zum Mitfiebern und Haare raufen einlädt. Dabei hatte sie, für mich, ein paar Parallelen zu seinen anderen Thrillern, bringt dabei aber auch Einzigartigkeit mit. Ich war bis zum Schluss an den Thriller gefesselt und habe jede Seite sehr gerne und flott gelesen. Die Auflösung war dann leider weniger beeindruckend und hat mich sowohl im Aufbau, aber auch der Idee etwas enttäuscht. Dennoch ist auch "Fake" wieder ein grandioser Thriller, denn ich nur jedem Empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 17.08.2022

Ein überraschender Thriller, mit leichten Schwächen

Elternhaus
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Meinung:

"Elternhaus" ist mit seinem Cover, welches den Inhalt sehr gut festhält, eher ein unscheinbarerer Thriller. Auch der Klappentext klang für nicht unbedingt nach einer Geschichte, die dem Leser ...

Meinung:

"Elternhaus" ist mit seinem Cover, welches den Inhalt sehr gut festhält, eher ein unscheinbarerer Thriller. Auch der Klappentext klang für nicht unbedingt nach einer Geschichte, die dem Leser den Atem verschlägt. Doch es steckt viel mehr in dem Thriller als es zunächst den Anschein macht.

Für einen Thriller findet sich zunächst ein verhältnismäßig ruhiger Einstieg. Dabei wird die Geschichte aus der Perspektive mehrerer Protagonisten aufgebaut und der Leser steht der Frage gegenüber, wie alles zusammenhängt. Wer dabei den Klappentext schon gelesen hat, der findet zunächst nur schwer unbekanntes. Für alle die den Klappentext an der Stelle noch nicht gelesen haben, sollten dies auch nicht unbedingt tun, weil dieser einen großen Teil vom Anfang vorweg greift. Ich denke es reicht zu verraten, dass eine Villa der Mittelpunkt der Geschichte ist und die Familie, die dort wohnt, sich Fragen muss, ob sie sich dem Bösen stellen können, welchem sie bereitwillig die Tür geöffnet haben. Mit kurzen Kapiteln und einem Schreibstil, der schon mit den ersten Seiten angenehm zu lesen und einladend gestaltet ist, haben ich schnell in die Geschichte gefunden. Zwischen einem relativ langen Aufbau der Geschichte finden sich schon spannende Szenen, die mich zwischendrin recht kalt erwischt haben und schnell eine kurze Gänsehaut beschert haben. Auf der einen Seite ist der Aufbau sehr lang gehalten und auf der anderen Seite bietet dies auch genug Platz für unerwartete Sachen, was die Autorin sehr gut ausgenutzt hat. Obwohl es viele Perspektivwechsel gibt hatte ich an keiner Stelle meine Probleme, den Überblick zu behalten und das hat sich auch bis zum Schluss nicht mehr geändert.

Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und das auch trotz der vielen Wechsel. Alle bekommen die nötige Tiefe und ich konnte mich in alle sehr gut hineinversetzten. Dabei passen die Protagonisten in jeder Szene gut zur Geschichte und haben dazu beigetragen, dass ich noch ein Stück mehr hinein finde.

Während die Gestaltung schon eine gute Grundlage bietet, kann auch die Geschichte sehr gut mithalten. Trotz des sehr langen Aufbaus war ich von der ersten Seite an gefesselt und bin recht flott durch die Seite gekommen. Ich wollte immer wissen wie es weitergeht und obwohl mich schon einiges überraschende Szenen kalt erwischt haben, war ich auf die nächste trotzdem nicht vorbereitet. Es findet sich eine bedrückende Grundspannung, wie ich sie mir bei Thrillern wünsche und doch kann man zwischen drin auch etwas aufatmen. Ich konnte mir nie ausmalen was mich als nächstes erwartet, obwohl sich die Szenen nicht unbedingt viel voneinander unterschieden und dabei doch so unterschiedlich sind.

Bis zum Schluss war ich also gefesselt und stand beim Lesen etwas unter Strom und wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte ausgeht. Der lange Aufbau sorgt dafür, dass das Hoch der Geschichte recht weit am Schluss kommt, was ich nicht unbedingt schlimm fand. Dennoch war ich von dem Schluss etwas enttäuscht, weil er etwas im Schatten vom Mittelteil stand, den aus der Auflösung hätte man sicher noch einiges mehr machen können. Die Stimmung ist schnell umgeschlagen und während ich bis zu einem bestimmten Punkt die Protagonisten noch sehr gut verfolgen konnte, hat es mir eine Figur dann etwas schwieriger gemacht. Allgemein wird das Ende im Vergleich relativ schnell abgehandelt, wobei mir auch die überraschenden und unerwarteten Punkte etwas gefehlt haben.

Fazit:

Der lange Aufbau, der durch den Klappentext etwas vorher genommen wird und das Ende, aus dem man noch etwas mehr herausholen könnte, haben dem Thriller etwas geschadet. Dennoch hat mich die Geschichte und die Gestaltung sehr gefesselt. Die spannenden und unerwarteten Szenen, gemischt mit einer greifbaren Grundspannung geben dem Thriller das gewisse Etwas. Mit gut ausgearbeiteten Protagonisten verdient der Thriller von mir 4.5 Sterne.

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