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Veröffentlicht am 01.10.2022

Die Elster, die ein Krokodil sein möchte – entzückendes Kinderbuch über Selbstbewusstsein

Die kleine Elster Elsa
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Elsa, die Elster, träumt sich bei einem Mittagsschläfchen nach Afrika. Dort trifft sie ein Nilpferd und stellt sich selbst vor als „Elsa, das Riesenkrokodil“, woraufhin das Nilpferd in Lachen ausbricht. ...

Elsa, die Elster, träumt sich bei einem Mittagsschläfchen nach Afrika. Dort trifft sie ein Nilpferd und stellt sich selbst vor als „Elsa, das Riesenkrokodil“, woraufhin das Nilpferd in Lachen ausbricht. Elsa ist darüber traurig, wollte sie doch eigentlich nur einen Freund finden. Dann erklärt ihr das Nilpferd, warum es doch eigentlich viel besser ist, eine Elster zu sein und dass Elsa sich nicht als etwas Größeres, vermeintlich Besseres hinstellen muss, um Freunde zu gewinnen. Sie erklärt ihr, was sie als Elster alles für tolle Sachen machen kann und das es doch wunderbar ist, eine Elster zu sein und dass sie auch so sehr gerne Freunde sein können. Elsa freut sich sehr. Als sie aus ihrem Traum erwacht und ihren Elster-Freund Viktor vor sich sieht wird Elsa eins ganz klar: es ist wunderbar, eine schlaue und flinke kleine Elster zu sein!

Das Buch besticht durch seine großformatigen, zuckersüßen Zeichnungen, die sich immer über eine gesamte Doppelseite erstrecken. Herzallerliebst und mit viel Liebe zum Detail unterstreichen diese die liebenswerte Geschichte. Die Mimiken der Tiere haben mich oft zum Lachen gebracht, so ausdrucksstark und einfach zuckersüß sie gezeichnet sind.

Der Text umfasst je Doppelseite immer 2-10 Zeilen und ist damit schön kurz, kompakt und kindgerecht und damit sehr gut zum Vorlesen schon für die ganz Kleinen oder auch für Erstleser, ohne diese zu überfordern.

Selbstvertrauen, Freundschaft und die eigenen Stärken entdecken, das sind die Themen, die hier liebevoll und liebenswert verpackt sind. Jeder ist gut, so wie er ist und keiner muss sich verstellen, um besser, größer, schneller, klüger zu erscheinen.

Eine süße Geschichte mit wichtiger Botschaft und zuckersüßen Zeichnungen. Ich bin ganz angetan davon, daher natürlich 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.09.2022

Biografie mit persönlichen Einblicken und Rezepten von einfach bis anspruchsvoll

Ein Leben für den guten Geschmack
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Das ist kein normales Kochbuch, sondern eine Biografie mit Rezepten aus den jeweiligen Lebensstationen. Die Kapitel sind:

1. Kindheit (8 Rezepte)
2. Lehrjahre (5 Rezepte)
3. Wanderjahre (7 Rezepte)
4. Guldental ...

Das ist kein normales Kochbuch, sondern eine Biografie mit Rezepten aus den jeweiligen Lebensstationen. Die Kapitel sind:

1. Kindheit (8 Rezepte)
2. Lehrjahre (5 Rezepte)
3. Wanderjahre (7 Rezepte)
4. Guldental und Stromburg (13 Rezepte)
5. TV und Medien (6 Rezepte)
6. Immer wieder was Neues (6 Rezepte)
7. Auf in die Zukunft (6 Rezepte)

Jedes Kapitel beginnt mit einer von Jan Hofer erzählten Biografie der jeweiligen Epoche, sehr persönlich und unterhaltsam.

Ich mag das Buch, weil es viele persönliche Einblicke in das Leben und Wirken von Johann Lafer gibt, den ich schon lange sehr gerne mag (ich habe viele seiner Kochbücher). Jan Hofer, ein sehr guter Freund von Johann, erzählt von den prägendsten Momenten in Johanns Leben, von Kindheit an bis zur aktuellen Zeit. Dabei ist es bei weitem nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen, sondern auch die nicht so schönen Dinge werden hier erwähnt.

Die Rezepte sind sehr vielfältig, von ganz leicht bis ziemlich aufwändig ist alles dabei. Es gibt Hauptspeisen mit Fleisch, Fisch und vegetarisch sowie viele Süßspeisen/Desserts. Bei vielen der Rezepte steht dann noch eine kleine Anekdote zum Gericht mit dabei.

Ein wie ich finde sehr persönliches Kochbuch, dass Johann Lafer irgendwie greifbarer macht und das in einem sehr gut zu lesenden, humor- und liebevollen Schreibstil verfasst ist. Das Cover vom Schutzumschlag ist auf dem Buch selbst genauso gedruckt.

Es wurde übrigens zum 300-jährigen Jubiläum des Gräfe und Unzer Verlags veröffentlich. 300 Jahre! Wahnsinn!

Mir gefällt es richtig gut und daher vergebe ich natürlich die vollen 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Bombenanschläge in Hamburg und Berlin – atmosphärischer, unter die Haut gehender Thriller

Hamburg im Zorn
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Auf einem Parteitag der SfD (Stimme für Deutschland) geht eine Bombe hoch und tötet nahezu die gesamte Führungsriege der Partei. Die Gelegenheit packt die bisherige Nr. 2, Konstantin Kraft, beim Schopfe ...

Auf einem Parteitag der SfD (Stimme für Deutschland) geht eine Bombe hoch und tötet nahezu die gesamte Führungsriege der Partei. Die Gelegenheit packt die bisherige Nr. 2, Konstantin Kraft, beim Schopfe und übernimmt die Führung. Sein Ziel: die Wiedereinführung der Todesstrafe, die bei ihm „finaler Bevölkerungsschutz“ heißt. Damit will er Wählerstimmen fangen und in den Bundestag einziehen, womöglich sogar Kanzlerkandidat werden. Nahezu zeitgleich wird auf die Redaktion der „Lauffeuer“, einer Online-Zeitung, ein Brandanschlag verübt und der Chefredakteur lebensgefährlich verletzt. Die hinterlassene Botschaft lässt auf Rechtsradikale als Täter schließen, die werden auch gefunden, geben aber an, nur im Auftrag eines Unbekannten gehandelt zu haben. Charlotte, Fotografin, und Jan, Journalist, machen es sich zur Aufgabe, die Tat aufzuklären. Dabei stoßen sie auf mögliche Zusammenhänge zu Konstantin Kraft. Als dann im Hamburger Hafen eine weitere, am Riesenrad platzierte Bombe explodiert und zahlreiche Menschenleben kostet, steht schnell fest: hier geht es um was Großes.

Mein erstes Buch von Markus Kleinknecht und wow! Was für eine Bombe! Hier passt irgendwie alles: vielschichtige Charaktere, die wunderbar ausgearbeitet sind, ein Setting, dass ich mir bildlich vorstellen konnte, da ich in Hamburg und Berlin schon war, eine Handlung, die extrem fesselnd ist und ein Schreibstil, der so gut zu lesen ist. Ein politischer Thriller, aber keineswegs kompliziert oder schwer zu verstehen ist, sondern sehr gut aufgebaut und erklärt, mit einem Handlungsstrang, dem man wunderbar folgen kann. Die Gedanken des Attentäters, wie er sich die möglichen Szenarien vorstellt, die beim Zünden der Riesenradbombe eintreten können – ich hatte echt Gänsehaut. So eiskalt und berechnend und völlig ohne Gefühl. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die hier geschilderten Szenen keinesfalls einer Grundlage entbehren, sondern genau so tatsächlich passieren könnten.

Für mich ein fesselnder Thriller mit Charakteren, die authentisch sind und einer Handlung, die unter die Haut geht. Grandiose 5/5 Sterne.

Es handelt sich hier um die sogenannte „Jan Fischer und Charlotte Sander-Reihe“. Hamburg im Zorn ist Teil 4 der Reihe. Die Einzelbände sind jedoch in sich abgeschlossen und daher auch einzeln lesbar.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Tierschutz für die ganz Kleinen – mit Tieren, die tatsächlich existieren

Schnütchen - Die kleine Stute mit der krummen Schnute
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Stute Schnütchen und ihre Mama müssen ein neues Zuhause suchen, da sie in ihrem alten nicht mehr Willkommen sind. So macht sich Schnütchen auf die Hufen mit dem Versprechen, ein glückliches neues Zuhause ...

Stute Schnütchen und ihre Mama müssen ein neues Zuhause suchen, da sie in ihrem alten nicht mehr Willkommen sind. So macht sich Schnütchen auf die Hufen mit dem Versprechen, ein glückliches neues Zuhause zu finden. Auf ihrem Weg trifft sie viele weitere Tiere (Schwein, drei männliche Küken, Gans, Katze, Hund, Kuh, Esel), die alle ein neues Zuhause suchen, weil sie entweder nicht erwünscht sind, oder keine Eier legen, nicht genug Milch geben, behindert sind – eben anders sind. Alle schließen sich Schnütchen an und gemeinsam gelangen sie zum Gut Aiderbichl – ihrem neuen Zuhause, in dem sie Willkommen sind, geliebt werden und bis an ihr Lebensende glücklich leben dürfen.

Das Buch ist schon etwas Besonderes, leben doch alle darin vorkommenden Tiere tatsächlich auf Gut Aiderbichl. Das wunderhübsch illustrierte Bilderbuch nimmt schon die ganz kleinen Tierschützer mit auf den Weg. Die Zeichnungen nehmen immer die komplette Seite ein, sind detailliert und bunt und wer ganz genau hinsieht, entdeckt auf fast allen Seiten die sich versteckende Kuh. Die Texte sind kurz und kindgerecht und immer, wenn Schnütchen auf einen neuen Wegbegleiter trifft, der sich ihnen anschließt, endet das Kapitel mit einer Aufzählung aller Tiere, die sich von nun an gemeinsam auf den Weg machen.

Ein sehr schönes Buch über das Anders-sein, Vorteile, Toleranz und natürlich Tierschutz. Wertvoll, zauberhaft umgesetzt und wie ich finde perfekt, um schon die ganz Kleinen zum Tierschutz zu animieren und ihr Herz für Tiere aller Art zu entdecken und fördern. Zudem kommt der Erlös des Buchverkaufs natürlich den Tieren auf Gut Aiderbichl zugute. Das alles veranlasst mich, hier die vollen 5/5 Sterne zu vergeben. Tierschutz und Tierwohl gehen uns alle an.

Veröffentlicht am 15.09.2022

Die Geschichte eines Lebens – voller Humor, Glück und Leid und wunderbar fesselnd geschrieben

Kerl aus Koks
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Paul lebt die ersten Kleinkindjahre überglücklich im „Weißwurschthimmel“, bei seinen Verwandten in Bayern. Bis eines Tages seine Mutter in von jetzt auch nachher dort herausreißt und nach Dortmund mitnimmt. ...

Paul lebt die ersten Kleinkindjahre überglücklich im „Weißwurschthimmel“, bei seinen Verwandten in Bayern. Bis eines Tages seine Mutter in von jetzt auch nachher dort herausreißt und nach Dortmund mitnimmt. Zusammen mit ihr und seinem Stiefvater Helmut beginnt dort nun sein neues Leben. Paul hatte noch nie Probleme, Freunde zu finden und schon bald ist er auch im Ruhrpott so richtig angekommen. Schule, Ausbildung, Abbruch, Arbeit, Studium – er hat so ziemlich alles durch und nichts so richtig abgeschlossen. Er liebt das Leben einfach viel zu sehr, um sich dauerhaft in einen festen Job zwingen zu lassen. Nicht nur das Leben, sondern auch die Frauen. Paul macht viele Bekanntschaften, genießt sein Leben, erlebt Liebe und Leid, segnet mehrere Male beinahe das Zeitliche und rappelt sich doch immer wieder auf. So hangelt er sich durchs Leben, wohnt in besetzten Häusern, kleinen Buden oder WG´s, bis er sich dann mit seiner Cora doch häuslich niederlässt und sich endgültig auf die Schauspielerei einlässt und eine eigene Familie gründet.

Erst einmal hat mich das tolle Cover mit dem Lausbubengrinsen sofort angesprochen! Dann ist es geschrieben von Michael Brandner, denn ich aus Hubert und/ohne Staller kenne und sehr mag. Klar, dass ich das Buch lesen musste. Zum Glück!
Aus diesem Buch springt einen die Liebe zum Leben und zu den Menschen förmlich an. Wie Brandner die Gefühle seines Hauptcharakters Paul beschreibt, dessen Liebe zu seinem kleinen Bruder und seinem alkoholkranken Stiefvater, aber auch die sehr schwierige Beziehung zu seiner Mutter und ihre Erwartungen, mit denen sie ihn unter Druck setzt – das macht richtig Spaß zu lesen. So schwierig Pauls Leben irgendwie ist, so wunderbar vom Glück durchzogen ist es. Paul ist ein Lebenskünstler, ein Sonnenschein und ein echt dufter Kerl. Voller Humor, Wärme und verrückter, trauriger, berührender Erlebnisse war es für mich ein Leichtes, jede Seite dieses Buches zu genießen. Ich begleite Paul vom Jahr 1951 bis 1994 und darüber hinaus durch sein Leben mit Höhen und Tiefen, das jetzt eigentlich gar nicht so etwas Besonderes ist. Und doch hat mich das Buch echt mitgerissen. Ein tolles Leseerlebnis. Ich bin einfach so hindurchgerauscht – wie Paul durch sein Leben. Michael Brandner ist also nicht nur ein toller Schauspieler, sondern er kann auch noch Bücher schreiben – und wie! Von mir daher ganz klar 5/5 Sterne.

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